Ankunft am nördlichen Waldrand

  • Sie zwingt sich zur Ruhe, doch die Furcht, wenn auch nun geringer in ihren Augen verschwindet nicht.


    "Beantworte meine Frage," wiederholt sie leiser und der Zorn ist nicht mehr vorhanden.

  • "Wie du wünschst." In seiner Stimme ist mehr als nur Irritation zu hören, eine gewisse Ungehaltenheit schimmert hindurch.
    "Du hast dich bei unserer Ankunft als Tear'asel nuya wyn vorgestellt. Kennen tue ich jedoch bisher nur den ersten Namen." Sein Blick ruht skeptisch auf ihr.

  • Fast ist so etwas wie Erleichterung in ihrer Stimme aber noch mehr in ihrem Blick zu sehen. Sie atmet aus.


    "Ah, das ist es, was du meinst. Das ist der Name, der mir bei meiner Weihe zur Erwachsenen gegeben wurden ist. Der Tag, an dem sich das Erbe offenbarte und ich große Trauer darüber empfand, unwissend, dass sich neben den Bürden auch Möglichkeiten ergeben würden. Tear'asel nuya wyn, schnelle Tränen des Nebenwindes.


    Dann streicht sie sich eine Strähne aus dem Haar und bleibt aprubt stehen, nur um sich Endúneath erneut zuzuwenden.


    "Mein Verhalten ist ungebührlich. Mein Unverständnis über die Dinge, die dich mit Neugierde erfüllen, sollte dir kein Unbehagen bereitet."


    Mit diesen Worten ist es fast sichtbar, wie sich ihre Züge in jenen unberührten kühlen Ausdruck zurückverwandeln, den er bei ihr gewohnt ist, zu sehen. Es ist wie eine Maske, die sie nach Belieben aufsetzt, wie andere eine Mütze. Doch nun, da er die zwei Saiten ein und derselben Medaille gesehen hat, erscheint sie ihm auch nur, als das was sie ist, eine Maske, hinter der andere Dinge ruhen...oder auch nicht.

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  • Endúneath nickt. Was auch immer Tear'asel so beschäftigte, es würde Zeit in Anspruch nehmen, wollte er dahinter kommen. "Dennoch, auch wenn ich noch viele Fragen habe, wenn sie die dir zutiefst unangenehm sind, so lasse es mich wissen. Es gibt Wichtigeres als Wissen. Außerdem haben diese jetzt ohnehin erst einmal Zeit." Damit öffnet er ihr den Eingang zu einem der kleineren Zelte, in seiner Gestalt völlig unauffällig.

  • Bevor er den Zelteingang vollständig offenlegen kann, hebt die Elbe, neben ihm zum Stehen gekommen ihre Hand und legt sie auf die von Endúneath auf das Tuch.


    "Ich schätze, sollten wir noch ein wenig gemeinsam reisen, ist es nur richtig, dass du einige Dinge weißt, die dir helfen ein wenig besser mit mir umzugehen.
    Ich kann diplomatisch sein, aber nicht gut, wenn es um mich selbst geht. Da gibt es viele Dinge, die ich in mir verborgen weiß, weil sie so am besten aufgehoben sind aber sie werden zwangsläufig, wenn ich nicht mehr mit alleine bin, auch Teil der anderen. Nur jetzt eben nicht...mag ich erklären, was dich ab und an so verunsichert."


    Vorsichtig und fast fragend nickt sie ihm zu und für einen Moment erscheint die Elbe gar nicht mehr so alt, wie es manchmal den Eindruck macht.

  • Das Gesicht des Mondelben haben verständnisvolle Züge angenommen. "Ich kann nicht sagen dass ich weiß wovon du sprichst, aber Dinge werden nicht umsonst im Dunklen gelassen. Bringe sie zum Vorschein wann immer du es für richtig hältst, falls unsere Wege sich öfter begegnen, ich werde mich dem nicht verschließen. Ich werde versuchen meine Neugier zu bändigen, reiße mir nur bitte nicht bei dem nächsten Fehltritt den Kopf ab." Er lächelt.

  • Ein Lächeln folgt seinen Worten und ihre Stimme gewinnt an Leichtigkeit.


    "Wenn ich dir den Kopf abreissen wollte, dann würde ich das genauso tun, wie man sich das gemeinhin vorstellt und da das nicht der Fall ist, bin ich nur ein Hund, der bellt, kein Wolf der zubeisst."


    Dann deutet sie mit einem Kopfnicken zum Eingang.


    "Nun denn, lassen wir deine Ausbilderin nicht warten."

  • Sein Lächeln wird intensiver. "Keinerlei Zweifel daran. Nun denn..." Er öffnet nun den Eingang vollständig und betritt hinter Tear'asel das Zelt.


    Zunächst ist das einzige Licht, welches das Zelt erleuchtet, der Schein des Mondes der durch den Eingang dringt. Doch kurz darauf flackern zwei Kerzen auf, die den Innenraum des Zeltes in schwaches, sanftes Licht tauchen.
    Dieser ist äußerst spartanisch eingerichtet. Außer einem einfachen Schlafplatz befinden sich hier nur ein niedriger Tisch, auf dem verschiedene Schriftstücke liegen, und eine flache Sitzgelegenheit. Auf der anderen Seite sitzt eine überraschend zierliche Elbin, etwa von Tear'asels Größe; Eine gewisse Ähnlichkeit zu Tíriêl ist spätestens auf den zweiten Blick nicht von der Hand zu weisen. Die dunkelbraunen Haare sind zu einem kurzen Pferdenschwanz zusammengebunden, unterhalb des Kopfes ist eine ornamentierte Rüstung zu erkennen, die wiederum Endúneaths nicht unähnlich sieht, jedoch deutlich verstärkt; Mithril glänzt unverkennbar im Kerzenlicht. Die entsprechenden Schulterstücke, die sonst ihre zierliche Statur verdecken würden, liegen neben ihr. Die Augen, die auf Tear'asel gerichtet sind, leuchten selbst im gelblichen Kerzenlicht in einem eisigen blau.
    Die Elbin nickt Tear'asel zu, ohne dabei den Blick von ihr zu wenden und weist dann mit einer kurzen Gesten auf die Sitzgelegenheit vor ihr.
    "Endúneath, du wirst uns eine Weile alleine lassen. Ich werde dich rufen."
    Der Angesprochene nickt, schließt dabei die Augen und verlässt das Zelt ohne sich noch einmal umzusehen.

  • Nicht ohne den Anflug einer hochgezogenen Augenbraue, lässt sie Endúneath wortlos nach draußen verschwinden und sieht erst dann wieder völlig ruhig zu der zierlichen Elbe hinter dem Tisch.


    Sie nickt zur Begrüßung und entscheidet sich Floskeln begrüßender Höflichkeit fortzulassen. Ein einfaches "Mae Govannen Am'Anethra," verlässt ihre Lippen und sie nimmt auf die Einladung ihres Gegenübers hin Platz.


    Es dauert nur wenige Augenblicke, in denen sie sich entscheidet den Schleier ein wenig fallen zu lassen, um ihr Gegenüber besser einschätzen zu können. Anders als Tíriêl strahlt die Elbe vor ihr ein Maß an Kühle aus, dass ihrer eigenen gleich kam und ein Gefühl, die Maske aus Emotionslosigkeit weit aus besser verinnerlicht zu haben, als sie selbst. Doch ehe der Spieltrieb einsetzt, das Gegenüber tatsächlich herausfordern zu wollen, besinnt sie sich und schenkt Am'Anethra einen sachten und abwartenden Blick.

  • Am'Anethra mustert ihr Gegenüber zunächst ausführlich und eingehend. Ihr Blick wirkt dabei nicht respektlos, aber mehr als nur kühl, zuviel hatten diese Augen schon gesehen als dass in ihnen auf einfache Weise eine Regung hervorzurufen wäre.
    "Mae govannen," erwidert sie endlich den Gruß, "Ihr seid nicht ohne Grund hier."

  • Ein kurzes Schmunzeln huscht über Tear'asels Züge, man hatte also ihr bezüglich nicht übertrieben. Ihre klaren Augen wandern über das Gesicht ihres Gegenübers und nehmen jede Unebenheit wahr, ihre Blässe, die eisblauen Pupillen, das dunkle Haar. Vieles an ihr schien Tear'asel ähnlich, vieles in ihr sicher nicht.


    "Das ist richtig Am'Anethra," antwortet sie ruhig. "Da Endúneath und ich schon seit einiger Zeit Reisegefährten sind, war ich neugierig, auf jene eine, die ihm vieles, was er ist, beigebracht hat."


    Keine Bewertung geht mit ihren Worten einher, weder ein Lob an Endúneath, noch eines für seine Meisterin.

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  • Die Haut die das Gesicht bedeckt scheint zunächst vollkommen glatt zu sein, von edler Perfektion. Doch Tear'asels geschultem, elbischen Blick entgehen nicht die vielen minimalen Abweichungen, die der Miene Konturen geben, nur wenig von der Schönheit nehmen, und dennoch fehl am Platze, künstlich wirken.


    Die Panondae deutet ein Nicken an. "Dann stellt Ihr Eure Fragen, bevor ich die meinen äußere." Ihre Augen bleiben auf Tear'asel gerichtet, ein Blick dem nichts zu entgehen scheint.

  • "Ich möchte anders beginnen, stellt mir die euren, vielleicht ergeben sich bereits Antworten, auf Fragen, die ich stellen könnte." , fordert sie ihr Gegenüber sachte auf und lässt ihren Blick einen Moment länger an der schwarzen Corona einer ihrer blauen Pupillen verweilen. Wie interessant, noch eine Ähnlichkeit.


    Auch eines von Tear'asel zeigte jene seltsame Abweichung. Hier war zwischen dem strahlenden Blau, dass sie von ihrer Mutter geerbt hatte, noch ein anderes Erbe zu Tage getreten, eine ebenso dunkle, wenn auch nicht schwarze Corona, die ihr linkes Auge schmückte.


    Sie lehnte sich ein wenig zurück und das Leder ihrer Rückenscheide, in denen noch immer die beiden dunklen Kurzschwerter ruhten, knarrte leicht.

  • Ohne Umschweife antwortet sie. "Ich bin alles das, jedes zu seiner Zeit." Ihre Worte sind abschätzend und überzeugt gleichermaßen.

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  • "Meisterin dessen, was sich mir im Laufe der Zeit offenbart. Manchmal habe ich Schüler, manchmal bin ich Schüler, Namen kommen und gehen. Zurück bleiben Taten, Taten an denen sich andere messen können, Taten an denen ich mich messe."


    Sie legt ihre Hände in den Schoß, doch ihr Blick bleibt auf Am'Anethra.


    "Und was eure Fragen angeht...fordert alles, doch erwartet nichts. Ich denke, so können wir uns in unser beider Neugierde am besten dienlich sein."

  • "Neugierde... wenn Ihr es so nennen wollt. Einverstanden. Seid Ihr zur Zeit bereit einen Schüler als solchen anzunehmen?"
    ihr Körper bleibt weiterhin regungslos, vom ruhigen Atmen abgehsehen, das sich unter der Rüstung erahnen lässt.