auf dem Weg in die Heimat, Teil II

  • Hjaldir schüttel den Kopf.


    "Aber wieso? Was wäre wenn ich es erst dort erfahren hätte und du es mir dort gesagt hättest das ich noch Blutsverwandte habe? Vertraust du mir so wenig?"

  • Nun wird sie eher blass...


    ich wollte dich schützen... mehr nicht...


    sie schaut zu Boden und wird leise...


    oder eher mich...


    dann schaut sie ihn wieder an und nun ist es vorbei mit Tränen wegblinzeln... sie rollen über ihr Gesicht...


    Ich hatte Angst dich zu verlieren... ich habe es immer noch, vor allem wenn du alles erfährst... aber...


    sie bricht ab und schlägt die Hände vors Gesicht.

  • Hjaldir blickt in seine offenen Handflächen.


    "Ich dachte wir würden einander vertrauen? Was hättest du getan wenn du meinen Tod vorausgesehen hättest? Oder deinen eigenen? Wie wäre es weiter gegangen wenn ich plötzlich ohne dich dagestanden hätte? Weißt du nicht mehr? Damals in der Höhle? Ich habe dir doch gesagt das ich mir kein Leben ohne dich mehr vorstellen könnte? Hast du gedacht ich meinte das nicht ernst? Diandra?"

  • Doch, aber da wusstest du nicht, dass was ich jetzt weiß...


    Was ist, wenn die Frau, die du geliebt hast, noch da ist und sie dir auch noch ein Kind geschenkt hat.
    Glaubst du, dass ich mich dazwischenstellen würde..???
    Dann kennst du mich schlecht...
    Ich wollte dich zu deiner Familie begleiten und so lange von dir etwas haben wie es geht, denn bald wird es nicht mehr gehen... denn dann hast du andere Verpflichtungen.
    Und hätte ich deinen Tot gesehen, dann hätte ich dich an dieser Reise gehindert, denn DU bist mein Leben...


    ich habe deine Seele berührt und du die meine... aber es gibt Dinge, die wichtiger sind, die Vorang haben...


    ...und bevor du fragst, nein, ich weiß nicht ob diese Frau noch lebt, die du gliebt hast.


    sie schaut zu Boden... sie schämte sich, dass er das alles so erfahren musste... und das alles vor diesem Fürsten...
    Sie wünschte, der Boden würde sich auftun und sie verschlucken und nie wieder freigeben.

  • Hjaldir erhebt sich. Dann bewegt er sich langsam in Richtung Diandra. Er greift ihr mit der Hand unter das Kinn und gibt ihr einen Kuss.


    "Von was für Verpflichtungen sprichst du? Was sollte uns trennen? Ich spreche nicht von Liebe wenn es nicht ernst wäre."


    Der Fürst macht ein ernstes Gesicht. Dann spricht er.


    Dies ist nicht die Zeit und nicht der Raum, um solche Streitigkeiten auszutragen. Ich denke auch nicht das ihr die Götter anrufen wollt. Nutzt die Zeit. Wir werden uns morgen sehen.


    Hjaldir zieht Diandra auf die Füße. Dann zieht er sie wortlos hinter sich her. Der Sturm scheint keine Bedeutung mehr zu haben. Beide überqueren den Hof in Richtung Gasthaus. Hjaldir stößt kräftig die Türe auf und rempelt dabei einen Nord an. Dieser ist darüber wenig erfreut. Hjaldir steht die Wut ins Gesicht geschrieben, er schreit den Nord in unbekannter Sprache worauf dieser zurückschreckt. Dann verschwinden beide auf ihrem Zimmer. Dort angekommen, packt er Diandras Handgelenke, etwas fester als beabsichtigt. Dann zieht er sie schnell und heftig an sich heran. Es folgt ein langer, heftiger und fordender Kuss. Völlig atemlos hört er plötzlich auf und schaut sie an.


    "Und? Genug? Ich liebe dich. Glaubst du es mir?"

  • Als er sie so an sich zieht, keimt eine Angst in ihr auf, die sie an vergangene Tage und Begebenheiten erinnert. An Dinge, an die sie sich nie wieder erinnern wollte. Doch als er sie so bald wieder los lässt, schämt sie sich dafür, dass sie Ihm eine solche Schandtat, zugetraut hat.


    sie schaut ihn verlegen an...


    ich zweifle nicht an deiner Liebe, das habe ich nie getan... und ich werde es auch nicht.


    resigniert sackt sie zusammen und hockt sich auf den Boden, wo sie sich die Handgelenke reibt, die ihr nun ein bißchen weh tun...


    ich könnte verstehen, wenn du mich nun fort jagst.
    Aber tu mir den Gefallen und zweifle nicht an meiner Liebe und an meinem Vertrauen dir gegenüber. Es gab nie einen Mann, dem ich mehr vertrauen entgegen gebracht habe wie dir und ich bezweifle das es noch einmal einen solchen geben wird.

  • Hjaldir zieh Diandra auf die Beine.


    "Ich zweifle nicht an dir. Aber ein bißchen mehr Vertrauen hätte ich schon erwartet. Was auch kommt, ich werde nicht von dir weichen. Wie sollte ich auch? Nach alle dem was wir erlebt haben. Bedeutet dir das nichts?"

  • Doch es bedeutet mir alles... alles wofür es sich zu leben lohnt... Aber... du...


    sie überlegt eine Zeitlang, schaut ihm tief in die Augen und wirft ihren Egoismuss über Bord...


    ...du hast eine Tochter und die wird dich brauchen.... und ich denke, das die Mutter dich auch brauchen wird... obwohl ich die Mutter nicht sehen konnte...

  • Fassungsloses Entsetzen streicht über Hjaldirs Miene. Er läßt Diandras Hände los. Dann schüttelt er den Kopf und stolpert zurück und sinkt auf die Knie. Er hebt die Hände und blickt wieder in seine offenen Hände und dann zu Diandra.


    "Wie? Warum? Was...ich meine...? Wie kann es? Das ist...unmöglich....."

  • Nein, ist es nicht... sie ist etwa 4 Jahre alt, wie es aussah. Und sie ist ein süßes Wesen... sie sieht dir ähnlich...


    Diandra weint...


    Ich denke, du wirst für sie sorgen wollen... verstehst du, warum ich dir nichts davon sagen wollte?
    Ich wollte dich noch nicht verlieren... und ich will mich,vor allem nicht zwischen einem Vater und seiner Tochter stellen.


    Ich werde gehen, sobald wir dort sind und du das Kind in den Armen hälst... sie ist deine Zukunft!


    Sie steht auf und geht an die Waschschüssel um sich das Gesicht zu waschen. Und vor allem wolte sie dem entgehen was jetzt folgen würde.

  • Hjaldir setzt sich auf das Bett und schlägt die Hände resignierend vor das Gesicht.


    "Du verschwindest? Wieso? Wohin? Warum? Ich habe nicht diese lange Reise mit dir angetreten um danach hier alleine zu stehen. Du scheinst mich ebenso wenig zu kennen wie ich dich."

  • Sie setzt sich vor ihn, nimmt seine Hände und schaut ihnaus schnerzerfüllten Augen an...


    Sag mir, wenn wir dort ankommen, und du die Frau triffst, die du geliebt hast und du DEIN Kind in die Arme nimmst, was wird geschehen?
    Wie wird dann die Zukunft aussehen?


    Ich möchte dich nciht verlieren, und ich möchte auch nicht gehen, aber cih werde mich nicht zwischen euch drängen


    Ich möchte dir den Schmerz, der Entscheidung ersparen. Du sollst nicht vor die Wahl gestellt werden. Ich möchte das du glücklich wirst. Und wenn es sein muss, dann mit der Frau deiner Vergangenheit und dem Kind, deiner Zukunft.


    Ich Liebe Dich, Hjaldir und daran wird nichts auf der Welt oder einer anderen Welt, etwas ändern. NIEMALS!!!

  • Hjaldir blickt an Diandra vorbei aus dem Fenster.


    "Vielleicht ist es zu früh um Entscheidungen zu treffen. Im Moment bleibt mir nichts anderes zu tun, als auf den Tag zu warten, an dem ich sie sehe. Aber bis dahin wird sich erstmal nichts ändern. Ich will dich weiterlieben."

  • Ich werde solange bei dir bleiben, wie du mich willst.


    Sie zieht seinen Kopf zu sich heran und küsst ihn....


    sag mal, ist dieser Fürst jetzt sauer auf uns?

  • Hjaldir lächelt Diandra an und erwidert den Kuss.


    "Danke. Du gibst mir mehr als du weißt. Und ich wünsche mir so sehr, dass die Sache für uns beide ein glückliches Ende nimmt. Der Fürst ist nicht sauer. Ich werde ihn nachher aufsuchen und fragen was er noch weiß. Wenn du möchtest würde ich mich freuen wenn du mitkämst. Aber ich weiß ja jetzt wie du auf die Nord zu sprechen bist. Deshalb wäre ich dir nicht böse wenn du hier warten möchtest."

  • Hjaldir, du verstehst nicht. Ich habe nichts gegen die Nord... ich mag sie sogar... immerhin liebe ich einen mehr als mein Leben.
    Nur gewisse Riten sind mir zuwider.
    Ich würde gerne mit dir kommen.
    Ich möchte dem Fürsten zeigen, dass wir eine Einheit sind und das wir zusammen gehören.
    Auch wenn wir uns streiten können.


    sie schaut wieder auf den Boden und dann wieder zu Hjaldir.


    Ich möchte deine Welt verstehen, falls ich weiterhin zu deiner Zukunft gehören darf.

  • "Natürlich darfst du. Wie sollte ich sonst mein Leben in Amonlonde weiter gestalten? Lass uns etwas essen und dann den Fürsten aufsuchen. Dann schauen wir weiter ob wir eventuell heute weiterziehen oder besser bis morgen warten. Die nächste Stadt ist eine Tagesreise entfernt und mein Dorf sollten wir in vier Tagen erreichen. Oder was meinst du?"

  • Sie schaut zerknirscht..


    Ganz ehrlich, ich würde gerne eine Nacht hierbleiben. Eine Nacht vernünftig schlafen wirkt wahre Wunder und die letzten Nächte im Schnee waren nicht die schönsten meines Lebens. Und ich weiß auch nicht ob es so ratsam ist, in der Nacht loszureisen.

  • "Du hast Recht. Dann lass uns hierbleiben und dann morgen früh mit dem Fürsten reden. Dann können wir sehen wie das Wetter ist."


    Hjaldir zieht Diandra auf das Bett und dann eng an sich. Er gibt ihr einen zärtlichen Kuss und schlingt seine Arme um sie.

  • sie schmiegt sich in seine Arme und genießt jede Sekunde.
    Immerwieder lösen sich ihre Gedanken und Angst nimm von Ihr besitz... Angst ihn zu verlieren.
    sie hällt ihn fest als wäre es das letzte mal.
    Mit geshlossenen Augen wartet sie auf die Erlösenden befreiung des Schlafs, doch die kommt nicht.


    Hjaldir? Was empfindest du noch für deine Liebe aus der Vergangenheit?