Der singende Wald 2

  • Ein lautloser Seufzer, dann nickt er.
    *Auch ich habe dich nicht gebeten mir all das beizubringen nur weil du zum richtigen Zeitpunkt in meinem Sichtfeld standest. Dass du mir dein Wissen preisgibst und wie du es tust bedeutet mir mehr als dass es nur Anerkennung für deine Hilfe auslösen würde. Ja, auch ich wünsche mir, dein Schüler zu sein.* Nun ist es an ihm, kurz den Kopf zu senken und eine kurze Weile vergehen zu lassen, bevor er wieder ihren Blickkontakt sucht. *Wie kann ich es dir begreiflich machen, was musst du wissen um den Weg des Ordens nicht zu verteufeln?*

  • Sie schweigt...so lange, bis die Stille in den Gedanken fast berührbar ist.


    "Wird es Zeiten geben in der die Härte unabdingbar ist... und Zeiten da dem nicht so ist? Kannst du all diese Prüfungen bestehen, die dich so machen wie ich es bin, von Zeit zu Zeit und dennoch Endúneath bleiben?"


    Ihre Stimme ist nur noch ein Flüstern, sie sieht über seine Schulter auf seine Brust, wo sie ihre Hand wieder hingelegt hast, legt ihre Wange an die seine.


    Die andere hebt sich und macht eine fordernde Geste zu der Nische an der Wand, wo sich nach gehauchten wenigen Worten ein ihm bekannter Kristall aus der Dunkelheit löst und vor beiden Elben in der Luft schwebt.


    "Wirst du nur noch eine Erinnerung sein...und dein Lied nur ein Echo, dem man nachläufit, ohne es je wirklich wieder zu hören...irgendwann?"


    Der Kristall beginnt sich zu entfalten und das Geigenspiel ertönt, die Tiefe klarer Töne, wenn Endú sich hier und dort in einer Taverne erhebt und die Augen schließt und alles still wird, nur um ihm zu lauschen.


    "Gibt es Hoffnung, dass du beides zu beiden Teilen in dir vereinbaren kannst, so dass niemand fürchtet, dich... wie du jetzt bist...zu verlieren?"

  • Für eine Weile ist er still, sucht nach Formulierungen, die es einigermaßen umschreiben, ohne zuviel preis zu geben und es ihr doch verständlich zu machen. Er denkt an Kassandras Bitte es ihm verständlich zu machen und seine Unfähigkeit dieser Bitte nachzukommen. Doch Tear'asel ist Wächterin, das sollte ihm helfen...
    "Es wird erwartet, dass meine Gefühle keine Beeinträchtigung für meine Entscheidungen und Handlungen als Wächter darstellen. Wut, Zorn, aber auch Trauer oder Liebe werden im Kampf als Schwächen angesehen, die es auszuschalten gilt, solange ich meiner Aufgabe nachkomme. Aber in Zeiten der Ruhe wird es mir möglich sein zu empfinden. Ist das die Antwort die du suchst?" Er hält kurz inne. "Aber ich will keinen Hehl daraus machen, dass mich der Weg dorthin nicht unverändert lassen wird. Er hat mich bereits verändert und er hat mich hierher geführt. Und es gibt jene die sich entscheiden ihre Gefühle nur aufs Nötigste zu beschränken... und manchmal auch jene die die Balance verlieren." Wieder eine kurze Pause. "Du meintest Ivoreth habe dir berichtet, ich spiele nur um Anderer willen. Glaubst du das?"

  • Sie versteht es tatsächlich - so sehr, dass sich die Hand auf seiner Brust verkrampft. Dennoch ist es die Wahrheit, deshalb in ihrer Bitterkeit zu akzeptieren.


    *Wenn ich es schaffen kann...beides miteinander zu vereinbaren und zu gleichen Teilen jene zu sein, die du jetzt hälst und jene, die wacht...dann lege ich das Vertrauen ebenso in deine Hände und bin bei dir, wenn es manchmal Zweifel gibt, den Weg dazwischen zu finden*


    "So du mich lässt," haucht sie hörbar und wandert mit ihrer freien Hand zu seinem Hals.


    Wieder wird es still, dann folgt nur ein einziges gesendetes Wort auf seine letzte Frage, einhergehend mit einer Wahrheit, die tief aus ihrem Herz kommt, ohne Zweifel, warm.


    *Nie.*

  • Ein kurzes Zucken geht durch seinen Körper, als sie sich mit der Hand seinem Hals nähert. Doch dann lässt er es zu, das Vertrauen lässt den Abwehrinstinkt verschwinden wie ein Windsturm den Nebel aus den Wipfeln einer Stadt. Er legt beide Hände auf die ihre die sich auf seinem Oberkörper verkrampft hat um sie zu besänftigen.
    "Ivoreth hat nicht gelogen als sie das sagte, sie weiß es nur nicht besser. Das Spiel ist für mich eine Hilfe auf dem Weg, etwas was mir hilft das Gleichgewicht zu halten. Ich mag nicht in das Haus der Wächter hinein geboren sein, aber dies ist etwas, wo ich denke dass es mir hilft ursprünglich einer der Indoryst zu sein."


    *Und wenn ich dir eine solche Stütze sein kann, so bin ich es gern. Das verlangen Herz und Verstand zugleich.*

  • Ein leichtes Kitzeln ihres Haares an seiner Wange, verrät, dass sie auf seine Worte nickt.


    "Kannst du das, was du mir gerade sagtest... denn nicht auch Kassandra beibringen, auch sie fühlt dich schwinden, durch eine Wahrheit, die noch keine Entgültigkeit hat."


    Ihre Finger wandern zu seinem Kinn und sie hebt es ein wenig an.


    "Natürlich vereinfacht...sie ist schließlich nur eine...Schankmaid," sanft amüsiert, was mit einem Lächeln unterstrichen wird.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Er seufzt. "Kassandra... das ist etwas anderes. Sie sieht einen Barden in mir, auch wenn ich den Begriff eines solchen noch immer nicht ganz verstanden habe. Es ist nicht der Weg der dei ithil im Speziellen den sie für falsch hält, sondern den eines Wächters im Allgemeinen. Wenn ich jetzt zu ihr hingehe und ihr berichte dass das, was ich werden möchte gar nicht so viel schlimmer ist als das, wofür sie mich jetzt schon tadelt, mache ich alles nur schlimmer."

  • "Ich denke nicht, dass dem so ist," leise erwidernd.


    Sie lässt ihn ein wenig nun in Ruhe, zieht sich aus seinem Rücken zurück und lehnt unweit von ihm an die Höhlenwand, die sich dank der Wärmsteine nun etwas aufgehitzt hat.


    Nachdenklich betrachtet sie sein Profil.


    "Sie kennt die unsrigen schon sehr lange und sie ist vertraut mit den Professionen, denen wir nachgehen. Wächter zu sein, versteht sie. Sie ist ein wunderbarer Mensch, voller Hingabe ist sie für jene da, die sie liebt. Nähe ist ihr wichtig. Ich glaube ihr Unverständnis richtet sich tatsächlich an die Defintion der dei ithil. Sie reagiert wie ich darauf... ich weiß das, weil ich mit ihr darüber gesprochen habe."


    Der Kristall legt sich zurück in die Nische, kurz nach dem sie einen Moment ihre Lider geschlossen hat, doch noch immer schwebt der Hauch klangvoller Erinnerungen durch die Höhle.


    "Und was den Barden angeht... Musik leitet sie...Musik leitet dich... sie verwebt ihre Magie darin, du nicht, dass ist der Unterschied. Sie wird irgendwann verstehen, dass du Musiker bist... und Magier... und nicht ein Barde wie sie, doch ihr nicht unähnlich."

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  • "Ich habe mit ihr gesprochen," noch einmal leise wiederholend. "Sie hat dich so gern, dass ich nicht glaube, das ihr euch lange uneinig sein werdet. Doch... wenn du nicht mit ihr sprichst... geschieht weiter, was jetzt schon zu sehen ist...dir jedoch vielleicht noch nicht auffiel."


    Sie lehnt ihren Kopf an die Wand und auch wenn ihre Worte ernst sind, sieht sie ihn mit sehr viel Wärme und Sanftheit an. Kurz merkt er wie ihre Gedanken durcheinander wirbeln und sie sich dann wieder fasst, als müsste sie erwachsen wirken.

  • "Sie resigniert, sieht den wunderbaren Mittelweg nicht, den du einschlägst, weil du ihn ihr nicht erklärst, ich ihn gerade erst im Ansatz verstanden habe, also entfernt sie sich. Vielleicht will sie einfach nicht sehen, was sein kann, ohne zu wissen was ist."


    Sie zieht ihre Beine heran und legt ihre Unterarme auf den Knien ab, nur um sich dann dabei zu betrachten, wie sie ihre Fingerkuppen aneinanderreibt... kämpft ein wenig mit sich selbst, ehe sie weiter spricht.


    "Sie wirkt auf dich wie eine Muse und du auf sie auch... ich konnte in letzter Zeit jedoch beobachten, dass ihr einander nicht mehr ergänzt, nicht mehr gemeinsam spielt. Sie vermisst das sehr."

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  • Endúneath sieht sein Gegenüber ein wenig skeptisch an. "Meinst du nicht, das könnte genauso gut damit zusammen hängen dass sie ein sehr junges Kind zuhause hat, während ich mit Kodexstudien beschäftigt bin? Außerdem...," er fährt sich mit den Fingern seiner rechten Hand über die Stirn, "
    "Irgendwie ist mir in letzter Zeit weniger danach mich in lauten Tavernen aufzuhalten. Ich weiß nicht wieso... vielleicht sind sie lauter geworden, vielleicht ich unruhiger. Und gemeinsame, gemütliche Teerunden haben sich in letzter Zeit einfach nicht ergeben."

  • "Natürlich ist der Welpe ein Grund aber der andere ist deshalb nicht von minderer Natur."


    Sie senkt ihre Hände in ihren Schoß. Mit ihrem Blick folgt sie der Bewegung.


    *Sie sagt, wenn du nicht spielen können würdest...würde es dich vielleicht deinen Verstand kosten... sie spielt auch deshalb an deiner Seite, um dir auch dort eine Stütze zu sein.*


    Vorsichtig sieht sie wieder in seine Richtung.


    *Was kostet dich diesen Preis... sind es wirklich nur die Toten, die wir in unserer Funktion als Wächter zurücklassen oder ist da mehr, dass dein Herz manchmal so schwer werden lässt? *

  • *Hauptsächlich ist es das, ja. Wir wurden lange vorbereitet auf... Wem erzähle ich das. Den meisten bleibt nur Meditation, manche verbringen viel Zeit im Tempel. Musik ist für mich eine Art es zu verarbeiten. Eine Balancehilfe, wie ich es vorhin nannte.*
    Eine Weile lang kommt nichts. *Aber vielleicht sind es auch Erinnerungen an die Zeit vor... dem hier. Einerseits helfen sie in dem sie an das wofür erinnern, andererseits können sie auch belastend sein.*

  • Seine "Menschlichkeit" trifft sie. Tear's Blick wandert an ihm vorbei und streift über die Höhlenwände. Sie hatte diese Art der Nachdenklichkeit tatsächlich schon lange hinter sich gelassen. Wie ist sie damit umgegangen, als sie die gleichen Gedanken hatte?


    Es war dennoch nicht immer einfach. Besonders wenn Entscheidungen zum Tragen kamen, dass man ein einzelnes Leben opfern musste, um viele andere zu retten.


    "Ich wünschte, ich könnte es dir auch einfacher machen."


    Kurz streift eine Erinnerung ihr Innerstes... wärmende Hände, die Nähe einer anderen Seele, die Freude schenkte, wenn sie gelitten hatte...Tam heilt durch anderes Tam. Wie lange war das her...das diese Wärme jeden Zweifel hinfort wischte und mit Kraft auffüllte.

  • Er sagte das heute nicht zum ersten Mal und auch heute hatte er nicht Unrecht damit... und lag trotzdem falsch.


    *Nicht den Weg einfacher machen...sondern ihn zu beschreiten*


    Auch sie lässt es still werden, ehe ein erneutes Senden ihn erreicht. Nur aus den Augenwinkeln sieht sie ihn an.


    *Ich bin bei dir... immer*

  • *Danke.* Das Wort an sich ist nur Träger für das Gefühl.
    Schließlich erhebt er sich um sich neben ihr an der Wand niederzulassen. Aus seiner Tasche bringt er zwei Kristalle zum Vorschein, die er nachdenklich betrachtet.

  • Er spürt ihre Neugierde, die typischer für das Volk der Wildelben als für irgendeine andere Elbenrasse...noch bevor sie auf die Kristalle blickt. Da es so deutlich ist spart sie sich den Gedanken, noch das Wort, um danach zu fragen.