Ein Haus im südwestlichen Stadtteil

  • Thiran rückt ein wenig von ihr ab, aber nur soweit, dass er ihr ins Gesicht blicken kann.


    Sein Blick zeigt Verwirrung.
    "Du bist nicht meine Gefährtin?"
    er sieht ernsthaft erstaunt aus.
    "Aber das hat er doch gar nicht gesagt."
    Gedanklich geht er das Gespräch noch einmal durch und schüttelt dann den Kopf
    "Ich bin mir sehr sicher, dass er dich als meine Gefährtin akzeptiert hat. Und was ihn so amüsiert hat... wer weis das schon genau, ausser vielleicht Liadana. Da müsstest du sie oder ihn fragen."

  • Thiran lacht leicht auf.
    "Ich bin auch froh, dass er nicht wüntend geworden ist. Aber nicht wegen deiner Äußerungen sondern, weil er jetzt ... "
    er seufzt und drückt sie wieder an sich.
    "Ich hatte solche Angst davor."

  • Wochen später nähert sich eine Gestalt dem Haus.


    Der Elb trägt eine Tasche an der Seite, eine Umhang über den Arm und stützt sich ein wenig auf einen Wanderstab.
    Er hat helle Haare, die zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen gehalten werden. Ein Lied auf summend wandert er schon seid dem Morgen durch die Straßen der Stadt und fragt sich zu Thirans Haus durch.


    Nun angekommen klopft er leise an die Türe.

  • Im Haus ist es still. Nichts rührt sich, doch dann... etwas flüstert im Wind und der Besucher stellt fest, daß er seine Arme und Beine nicht mehr bewegen kann.
    "Und was verschafft uns die Ehre eures Besuchs?", klingt eine leise, kalte Stimme hinter ihm. Der Tonfall verheißt nichts Gutes.

  • Der Elb wehrt sich nicht gegen den Zauber und neigt zur Begrüßung leicht den Kopf.


    "Seid gegrüßt, mein Name ist Andaith dei Hinath, mein König schickt mich zu euch."


    Er deutet mit dem Kopf auf seine Tasche


    "Ich habe ein Schreiben bei mir, falls euer Ehemann nicht anwesend sein sollte, um meine Identität zu bestätigen. Ich diene dem Haus Beirlan und dem Königreich Teranbar."

  • Der Elb wartet ab, sein Gesicht entspannt richtet er seinen Blick auf das Geschehen der Strasse. Seine alten Augen funkeln vor Neugierde und die leichten Falten in seinem Gesicht zeigen sein vortgeschrittenes Alter.

  • Der Zauber löst sich sehr plötzlich von ihm und er kann sich wieder normal bewegen.
    "Verzeiht den rüden Empfang." Die Stimme ist noch immer kühl, doch hat die schneidende Kälte von eben verloren. Sie gehört zu einer hochgewachsenen Menschenfrau, die jetzt um ihn herumtritt, den Dolch wieder in ihrem Ärmel verschwinden läßt und die Haustür von außen öffnet.
    "Ich bin vorsichtig geworden was unangekündigten Besuch angeht."
    Sie bedeutet ihm einzutreten.
    "Seid willkommen in unserem bescheidenen Heim. Ich bin Anna. Aber das wißt ihr vermutlich."

  • Er nickt nur und betritt das Haus, nach einem kurzen Blick wendet er sich Anna zu.


    "Ja, das weis ich."
    er lächelt warm und freundlich, auch wenn das Lächeln nicht ganz seine Augen erreicht während er sie eingehend mustert.
    "Mein König hat mich zunächst zu Euch und eurem Ehemann gesandt, bevor ich mich zu meiner Königin begebe."
    seine Ausprache ist gewählt und ohne jeglichen Akzent, fast so als würde er sie aus dem Lehrbuch sprechen.


    "Da es im Laufe des nächsten Jahres mehr teranbarische Präsenz in diesem Land geben wird, als bisher, hielt es unser König für angebracht, dass auch ihr mit in die Errichtung der Präsenz eingebunden werdet."


    Er lehnt seinen Stab gegen die Wand und beginnt in seiner Tasche zu suchen.

  • "Hielt er das?"
    Anna klingt erstaunt. Sie hatte nicht den Eindruck gehabt, daß besagter König von ihr sonderlich erbaut gewesen war, genauso wie auch dieser Besucher vermutlich nicht sonderlich erbaut von ihr war.
    Die intensive Musterung erwiedert sie und es dämmert ihr ganz allmählich, daß dieser Besucher sehr alt ist. Und daß, im Gegensatz zu Menschen, großes Alter bei Elben nicht Gebrechlichkeit sondern im Gegenteil große Macht bedeutet. Vermutlich hatte ihn ihre Vorführung vorhin ihn lediglich amüsiert. Diese Gedankengänge tragen nicht dazu bei ihre Laune zu heben.

  • Er lächelt und dieses Mal lächeln auch die Augen.
    Ein verschmitztes Funkeln schleicht sich in die himmelsblauen Augen.


    "Wer bin ich, dass ich meinen König in Frage stelle?"
    es ist klar zu hören, dass er seinem König wahrscheinlich ständig widersprach.


    Oben kann man Gemurmel hören.


    "Abgesehen davon, halte ich es für sinnvoll, dass ihr involviert werdet. Ihr lebt hier bereits und ihr seid ein Teil dieser Gesellschaft, warum also sollten wir euch ausschließen? Zumal ihr nun auch zu Teranbar gehört."


    Er wirft einen leicht sehnsüchtigen Blick auf die Sitzgelegenheiten.

  • Anna runzelt die Stirn.
    "Bitte, nehmt Platz", sagt sie dann und weist auf den Stuhl.
    Sie slebst geht ins Obergeschoß und kommt kurz darauf mit einem Kind an der Hand und dem kleineren, spitzohrigen auf dem Arm herunter. Sehr genau beobachtet sie die Reaktion des Alten.

  • Andaith setzt sich und schaut sich interessiert um während er auf Anna wartet.


    Als er die Kinder sieht leuchtet kurz ein Lächeln auf, in seinen Augen wird es jedoch von einer seltsamen Traurigkeit verdrängt.


    "Kinder..." seufzt er dann
    "Ihr seid wahrlich gesegnet."

  • Anna läßt die Kleinere auf den Boden herunter.
    "Das sind wir...", nickt sie und in ihrer Stimme ist mit einem Mal keine Kälte mehr.
    Sie gibt jedem der Kinder ein Stückchen Brot, daß die beiden lutschen während sie den Fremden neugierig betrachten.
    "Und wie hat sich... seine Majestät meine Beteiligung vorgestellt?", kommt Anna wieder auf das angesprochene Thema zurück.

  • Der Elb muss lachen, als er Annas Wortwahl höhrt. Das Lachen ist warm und leise.


    "Um das zu klären bin ich hier. Zunnächst einmal wollte ich euch nur mitteilen, dass es Ana'ren sehr daran gelegen ist euch mit teil haben zu lassen. Es werden vielzählige Aufgaben anfallen, sobald die Dinge ihren Lauf nehmen."


    Er betrachtet die Kinder fast ebenso neugierig wie sie ihn.


    "Es wurde keine Aufgabe für euch vorgesehen, das ist nicht unsere Art. Ihr seid nun zwar mit Teranbar verbunden, dennoch können wir euch nicht einfach für uns einnehmen. Es ist eure Entscheidung."