Das Botschaftsgelände: Ankunft und Erkundungen

  • Dezent angestaubt kommt Shaifëa rückwärts wieder aus dem Loch hervor - zum Umdrehen reicht der Platz darin dann doch nicht aus.
    "Nur Tiere", kommentiert sie, beinahe ein wenig enttäuscht.

  • Endúneath nickt. "Wir sollten uns oben umsehen ob es noch weitere Zugänge nach unten gibt. Aber im Zweifelsfall ist es umso besser, je weniger wir finden."
    Einen skeptischen Blick später beginnt er Staub und Erde von ihrem Rücken abzuklopfen, wobei ihm klar wird das sein Umhang das mitndesten genauso nötig hätte.

  • Genau dieser Gedanke spiegelt sich in Shaifëas hochgezogener Augenbraue wider. "Ich denke das können wir uns sparen bis wir wieder oben sind. Momentan sehen wir beide aus als hätten wir dieses Ding hier selbst gegraben."

  • Sie wertet das als Aufforderung und macht den Anfang, auf dem instabilen Untergrund immer nahe genug an der Wand um sich dort festhalten zu können, und ohne Hemmungen, sich gegebenenfalls auf alle Viere herunterzulassen um auf dem losen Schutt nicht den Halt zu verlieren.

  • Sie rutscht ein paarmal zurück, doch dann hält der lose Schutt ihr Gewicht und sie erreicht das Erdgeschoß unversehrt.
    Auch Endúneath hat beim Aufstieg keine größeren Schwierigkeiten.
    Im Erdgeschoß der Ruine ist es still. Parmenion hat das verfallene Gebäude nicht betreten und auch draußen ist keine Spur mehr von dem Jungtier zu finden.

  • ~~~


    Seit die Bäume im Frühling erwacht sind hat sich einiges getan in der Siedlung, das Blätterdach ist immer dichter und die Bäume höher geworden. Die ersten beginnen bereits damit spezielle Formen anzunehmen anhand derer zu erahnen ist was dort dereinst entstehen soll. Doch bis dahin werden noch Jahre vergehen, solange dominieren nach wie vor eine ordentliche Anzahl von Zelten die Siedlung.

  • Munter ein Lied vor sich hinsummend schlendert Ivoreth durch den Wald in Richtung der Siedlung. Im mehr und mehr aufkommenden Halbdunkel findet sie es weitaus angenehmer herum zu spazieren. Das Amulett, welches ihr in Mythodea noch ermöglichte auch bei Tag gut zu sehen, hat hier bereits seine Wirkung aufgebraucht.
    Und obwohl sie zwei Wochen unterwegs waren, ist sie für eine Sekunde versucht, den Pestilenz-Kontrolltanz aufzuführen, als sie an einem der Wächter vorbei geht.
    Schmunzelnd unterdrückt sie den Impuls, neigt nur den Kopf munter in Richtung des Elben und geht weiter.


    Über ihrer Schulter hängt mit gebrochenem Hals eine Gans, Fische hat sie heute ausnahmsweise einmal nicht gefangen.
    Summend erreicht sie das Zelt, in dem sie untergebracht ist und legt erst einmal den Gürtel und das Netz ab, schnappt sich ein ordentliches Arbeitsmesser und geht wieder nach draußen.
    Rasch hat sie das Kochfeuer entzündet und einen Ledertopf mit Wasser aufgehängt.
    Dann wartet sie erst einmal, bis das Wasser genehme Temperatur angenommen hat - heiß aber nicht kochend - und tunkt die Gans hinein, um sie darin zu drehen und zu wenden.
    Die ganze Zeit über summt sie dabei fröhlich.
    Insgesamt scheint sich in den letzten Wochen ihre gute Stimmung kaum trüben zu lassen, trotz der Strapazen der Reise.

  • Nach einiger Zeit löst sich eine Gestalt zwischen den Bäumen hervor und geht langsamen Schrittes auf Ivoreth zu. Endúneath ist, bei den immer noch hohen Temperaturen durchaus angenehm, nur leicht gerüstet, auch die Zwillingsklingen trägt er nicht an seinem Gürtel. "Ich würde dir einen erfolgreichen Abend wüschen, wenn er das nicht offensichtlich bereits wäre."

  • Die Hauslose muss ein wenig grinsen, sie guckt zu dem Wächter hinauf und weist mit nasser Hand auf einen Platz neben sich.
    "Setzt euch doch, ser Endúneath" ,bietet sie ihm an und tunkt die Gans weiter unter in das deutlich warme Wasser.

  • Dieser nickt und lässt sich an gegebener Stelle nieder. "Es werden in Kürze Übungen stattfinden und du wurdest mit dazu eingeteilt," erwähnt er beinahe beiläufig, während er interessiert ihrem Treiben zusieht. "Aber solange, sag doch, was hast du da... organisiert? Das sieht mir wenig nach Fisch aus."

  • "Ist es auch nicht. Aber es schnappt mindestens so gerne wie Schnellfresser."


    Weiterhin zieht sie die Gans durch das warme Wasser, während sie zwischendrin immer mal wieder prüfend an der einen oder anderen Feder zupft, um zu überprüfen, ob sie schon locker genug sind.
    Auf die Sache mit den Übungen erwidert sie nichts. Er kann keinerlei Reaktion darauf ablesen, außer einem für einen Moment noch etwas amüsierter werdendem Lächeln.

  • "Du scheinst die Reise ja mehr als gut überstanden zu haben wie mir scheint... Du bist wohl kaum so guter Laune nur weil du eine Gans gefangen hast?" Er legt den Kopf ein wenig schief und wirft ihr einen fragenden, beinahe prüfenden Blick zu.

  • "Ah, Gans", stellt sie mit einem kurzen Blick auf das Federvieh fest und merkt sich den Namen. Endúneath kann sehen, dass sie kurz ein wenig überlegend das Tier am gebrochenen Hals hoch hebt und sich wohl etwas fragt oder sich da gerade wieder zwei Puzzlestücke zusammen fügen.
    "Ich empfand die Reise als höchst angenehm, ser Endúneath. Das Meer.. ihr wisst schon."

  • "Oh, natürlich. Dann würde man sich nicht um die Verpflegungsprobleme sorgen müssen."
    Sie hat sehr wohl verstanden, was er meint. Aber nach wie vor ist es ein eigenartiges Thema.

  • Der Wächter seufzt und will gerade zu einer Erklärung ausholen, als er feststellt dass sie ihn vermutlich wieder einmal mehr als gut verstanden hat, dies aber hinter einer gespielt untertreibenden Aussage versteckt. Aber viel mehr gibt es zu dem Thema ohnehin nicht zu erzählen, also lässt er es fallen und widmet seine Aufmerksamkeit wieder dem merkwürdigen Tier das sie dort bearbeitet. "Ich gehe einfach mal davon aus dass du die da nicht einfach in einem Hof der Menschen gefunden hast..."

  • "Nein, in einem Straßengraben."
    Sie zupft noch einmal an den Federn, nickt dann zufrieden, als sie sich problemlos rupfen lassen.
    Und so nimmt sie sich die Gans nun auf die Knie und beginnt in Wuchsrichtung nach und nach alle Federn auszureißen. Die Schwungfedern und alle größeren legt sie achtsam in einen Korb bei Seite.