Hage? (oder: Der Wolf im Elbenwald)

  • "Ich gebe Bescheid daß jemand ein Zelt für sie herrichtet." Mit einem Nicken in die Richtung des Gastes verschwindet Shaifëa zwischen den - Bäumen? Zelten? Sträuchern? Was auch immer es eigentlich war.

  • Nachdem die Wandlerin zu ihrem Zelt geführt und dort - mehr oder weniger - sich selbst überlassen wird, trinkt sie etwas von dem Tee, der für sie bereitet wurde und verlässt dann das Zelt, mit einem weiteren Becher Tee und einer Decke bewaffnet, sucht sich einen Platz, an dem sie nicht stört, von dem aus sie aber einen Teil des Geschehens in der Siedlung betrachten kann und verbringt dort, in ihre Decke gehüllt, den Großteil der Nacht. Erst wenige Stunden vor der Morgendämmerung kehrt sie in ihr Zelt zurück, um etwas Schlaf zu finden.

  • Am frühen Morgen erwacht die namenlose Frau, an kurze Schlafphasen gewöhnt, zieht ihre Stiefel an und verlässt das Zelt auf der Suche nach etwas Essbarem. Erstaunt bemerkt sie, dass im Gegensatz zur Nacht, die Siedlung nun wie ausgestorben scheint, obwohl es bereits hell ist und jede Menschensiedlung zu dieser Zeit bereits in geschäftigem Treiben befindlich wäre. Statt groß herumzusuchen, bis sie jemanden findet, den sie fragen kann, stellt sie sich einfach auf den Platz vor ihrem Zelt und spricht in die kühle Morgenluft.
    "Würdet Ihr mir vielleicht eine Frage beantworten?"

  • Es dauert nicht lange, bis eine Mondelbin die sie bisher noch nicht gesehen hat zwischen den Büschen hervortritt.
    "Guten ... Morgen", wünscht sie, legt den Kopf leicht schief und sieht sie fragend an. "Benötigt Ihr etwas?"

  • "Guten Morgen", lächelt sie zufrieden. "Wäre es möglich, eine kleine Mahlzeit zu bekommen? Falls es zuviele Umstände macht, kann ich auch in die Stadt zurückkehren.." Letzteres eine offene Frage.

  • "Natürlich." Für einen kurzen Augenblick wirkt die Elbin abwesend, dann fokussiert sich ihr Blick unter der Kapuze her wieder auf ihren Gegenüber. "Es wird gleich jemand etwas vorbeibringen."
    Tatsächlich dauert es nur wenige Momente bis ein weiterer Elb auftaucht, ein großes Blatt - nein, ein Tablett auf dem ein großes Blatt liegt, in den Händen, auf dem einiges an Nahrungsmitteln auf und in weiteren Blättern (oder Schalen die nur so aussehen als wären es Blätter?) aufgereiht sind. Reis ist dabei, einiges an Früchten, von denen wiederum einiges definitiv nicht so aussieht als sei es in Amonlonde heimisch, etwas Fleisch und etwas das aussieht und riecht wie ... tatsächlich, Trockenfisch.
    Er grüßt den Gast mit einer angedeuteten Verbeugung, die wegen des Tabletts entsprechend klein ausfällt.

  • Die Schnelligkeit, in der ihrer Bitte entsprochen wurde, nicht beachtend, nickt sie dem Elben zu und macht dann Anstalten, ihm das Tablett abzunehmen. "Ich danke Euch, das sieht großartig aus."

  • Auch der Elbin, die ihr geholfen hat, nickt sie dankend zu und verschwndet dann in ihrem Zelt, wo sie sich mit Heißhunger über das Tablett hermacht und es bis auf den letzten Krümel vertilgt. Sogar den Trockenfisch, denn den kannte sie bisher nicht und findet ihn ausgesprochen interessant.
    Darüber vergeht einige Zeit und dann macht sie sich auf den Weg in die Stadt, nachdem sie jemandem gesagt hat, sie würde einen "kleinen Spaziergang" unternehmen. Es dauert bis zum späten Nachmittag, bis sie zurückkehrt.


    Gemütlich und diesmal in einen dicken Pelz gehüllt nähert sie sich der Siedlung, unsicher, ob sie einfach hineinlaufen soll, oder ob es besser ist, zu warten, bis jemand kommt. So bewegt sie sich in einem weitläufigen Zickzack auf die Siedlung zu, sammelt unterwegs ein paar Schlehen und folgt hier und da, nur zum Spaß, einer Wildfährte, unschlüssig, wie sie am Besten vorgeht.

  • Sobald sie an die Grenzen des Botschaftsgeländes gerät, trifft sie unvermeidlicherweise auf eine weitere Patrouille - die jedoch mit ihr gerechnet zu haben scheint. "Willkommen zurück", grüßt einer der beiden, und macht eine einladende Geste in Richtung des Lagers.

  • Sie lächelt. "Ich danke Euch."
    Mit einem Nicken verabschiedet sie sich und macht sich auf den Weg in die Siedlung, Ausschau haltend nach jemandem, den sie mit ein paar Fragen löchern kann.

  • Ein solcher Jemand kommt ihr in Gestalt von Shaifëa entgegen. Sie hält einen dampfenden Becher in den Händen, der einen - für Lili auch in Menschengestalt deutlich wahrnehmbaren - Kräuterduft verbreitet und offensichtlich Tee enthält. Anders als bei ihrer nächtlichen Begegnund im Wald hat sie, genau wie die anderen Elben die Lili heute bisher getroffen hat, eine Kapuze ins Gesicht gezogen und den Blick gesenkt.

  • Sie hebt den Blick, die Augen gegen das Winterlicht ein wenig zusammengekniffen. "Grüße", antwortet sie, als sie den namenlosen Gast vom Vortag erkennt. "Mein Name ist Shaifëa Indoryst. Verzeiht, es war unhöflich mich nicht vorzustellen." Sie neigt leicht den Kopf.

  • Die winkt ab. "Nicht unhöflicher als ich, fürchte ich. Nichts, was verziehen werden müsste." Dann, als ihr endlich aufgeht, dass die Elben irgendein Problem mit Licht zu haben scheinen, macht sie eine Handbewegung in Richtung des Zeltes, das ihr zur Verfügung gestellt wurde. "Könnt Ihr etwas Zeit für mich erübrigen? Mögt Ihr mich begleiten?"

  • Die Wandlerin zuckt nur mit den Schultern und macht Anstalten, der Elbin zu folgen. "Wie kommt es, dass Ihr von diesem trüben Licht geblendet seid?" Sie deutet nach oben, wo ein wolkenverhangener Himmel über dem Wald hängt.

  • "In unserem Heimatwald herrscht auch bei Tag nur Zwielicht. Der Wald ist dort sehr dicht, so daß kein Tageslicht bis an den Boden dringen kann. Wir sind das hiesige Tageslicht nicht gewöhnt, und der Schnee verstärkt es noch zusätzlich", erklärt sie, während sie den Weg zur Feuerstelle einschlägt. "Dafür sind wir imstande, in der Nacht besser zu sehen als beispielsweise die Menschen."

  • Die Wandlerin nickt. "Habt ihr einmal darüber nachgedacht, euch mit dünnem, dunklem Stoff zu verschleiern? Seide beispielsweise? Man kann sehr gut hindurchsehen, aber es dämpft das Licht."

  • Sie legt den Kopf ein wenig schief.
    "Mae ... bei diesen Lichtverhältnissen ist das hier ausreichend, aber für sehr helle Tage - Sonnenschein und Schnee - wäre das eine gute Lösung."
    Der Weg bescheibt eine leichte Biegung, hinter der eine Feuerstelle zum Vorschein kommt, um die herum einige Zelte gruppiert sind.