Willkommen in meiner Welt

  • Willkommen in meiner Welt



    Nun?
    *ein stilles Lächeln bildet sich auf meinen Lippen*
    "Du bist also hier um mehr über mich und meine Art zu erfahren?"
    *ich wende mich ein wenig ab und gehe ein paar Schritte in den Wald zurück*
    "Du wirst nicht sehr viel erfahren können Reisender,"
    *bemerke ich ruhig, während sich eine meiner langen von silbernen Linien bedeckte Hand auf eine Baumrinde legt*
    "Ich weiß selbst nicht viel über mich, nicht einmal nach all der langen Zeit, die ich schon auf Tasmias Körper wandere."
    *Ich neige meinen Kopf nach hinten, um dich besser betrachten zu können*
    *So jung und unerfahren ercheinst du mir, seltsam, das du für einen Menschen schon genügend Winter zählst*
    *Wie jung aber muß ich dir vorkommen, dunkelhäutig, bedeckt von feinen silbrigen Adern, alterslos, mit klaren blauen Augen,
    die mein Alter niemals preisgeben werden*
    "Lebst du hier in diesem Wald,"
    *höre ich dich fragen, als du die mächtigen uralten Bäume näherbetrachtest*
    *Nur ein müdes Lächeln kann ich aufbringen*
    "Vor langer Zeit war dies mein Zuhause, Menschenkind! Doch das ist selbst für mich schon sehr lange her!"
    *sehr lange her...fast zwei Jahrhunderte wohl**ich weiß das ich dir seltsam erscheine, so wie ich hier vor dir stehe. Seltsam nicht Elfen hast du dir anders vorgestellt.*
    *ich warte nur darauf, das du fragst*
    Du lässt nicht lange warten.
    "Du siehst nicht so aus wie die andren Elfen auf Daynon, die ich traf."
    *schon wieder bringst du mich zum Lachen.*
    Ein sanfter Windstoß lässt lange dunkle Haarsträhnen in mein Gesicht wehen.
    "Was kommt dir denn seltsam vor Menschenkind? Meine Gestalt? Die gleicht den anderen meiner Art, aber das ist nicht wichtig!"
    *ich habe selten einem Menschen erzählt wer ich wirklich bin, was hinter der magischen Fassade steckt.Aber ich vermag nicht länger zu schweigen. Ich bin müde zu schweigen*
    "Ich bin Tear`asel nuya wyn aus dem Volk der Khel`Anhor und der Khel`Greyh"
    Du siehst mich ein wenig verwirrt an.
    *Oh wie nachlässig von mir, du kannst die Sprache der Khel`Emiril nicht verstehen*
    "Die Menschen aber nennen mich Tearian, was so viel wie Tränen des Nebelwindes heisst."
    Jetzt hast du mich verstanden!
    "und ja dies hier war einst mein Zuhause, bevor der Fluch des Blutes mich in die Welt der Menschen hinaustrieb"
    Ich sehe kurz nach Norden, ganz wie damals, als ich hier noch zuhause war, jagde, eine Familie hatte, einen Seelengefährten.
    "Was ist der Fluch des Blutes?"
    Ich strecke dir als Antwort auf deine Frage meine silbrige Hand entgegen und deute auf das Amulett um meinen Hals.
    "Einst war ich wie die Khel`Anthar, die Waldelfen, die ihr überall auf Daynon kennt. Doch ich wohnte weit hinter dieses Grenzen hier, im Lande der Khel`Anhor.
    Das sind Elfen von denen du nie wieder hören wirst und deren Namen ich nie wieder in eurer Gegenwart aussprechen werde."
    *Eine Erinnerung streift meinen Geist, von einem Wald größer als die Welt, weiter und unsterblich*
    "Ja dort lebte ich viele Jahre, die ganze Menschenalter in sich tragen. Ich hatte dort einen Sala, so nennt man das Dorf der Elfen. Eine Familie und sogar eine Tochter."
    *Lias munteres kindliches Gesicht kam in meine Gedanken und die sanften unergründlichen Züge meines einstigen Seelengefährtens*
    "Ihr Name ist Lia, Kind des Morgentaus und sie ist Goldhaars Tochter, mein Seelengefährte aber auch das ist lange her!"
    * du siehst mich schon wieder so unwissend an*
    "Oh, grüble nicht darüber, was ein Seelengefährte ist, diese Erkenntnis könnt ihr Menschen nicht teilen und selbst für uns die Khel`Anthar ist es schwer zu verstehen"
    "Dein Ehemann also?"
    Ich lege den Jagdbogen zur Seite und streiche mein dunkles grünes Ledergewand zurecht.
    "Wenn du es so verstehen willst, dann war Goldhaar mein Ehemann. Aber das ist jetzt anders."
    "WArum?"
    *höre ich dich fragen, ganz so als würde es eine Anklage sein*
    "weil es vieles auf dieser Welt gibt, das stärker als Liebe ist, unglaublich nicht, einst hätte ich nichts über sie gestellt, aber die Dinge ändern sich und ich mußte dem Ruf folgen!"
    "Dem Ruf, dem Ruf wohin?"
    "Nach Norden Menschenkind, zu den Ländern meines Vaters Dunkelschatten, einem Nachtmahr, der die Grenzen des Mathoks überwunden hat."
    *Schon wieder Verständnislosigkeit*
    "Ich weiß Menschenkind, dies ist für einen der nicht aus unserem Volk stammt schwer zu begreifen, lese es in den Büchern der thorgalischen Magier durch, sie haben Geschichten über unserer Art
    gesammelt und niedergeschrieben."
    *Ich lächle dich wieder an*
    "Hast du ihn gefunden, ich meine hast du deinen Vater gefunden?"
    Ich schüttele den Kopf.
    "Nein, anderes wichtigers lenkte meine Aufmerksamkeit ab. Ich bin viel gereist und manchmal dachte ich den östlichen Bergen, seiner Heimat nahe zu sein, und endlich all die Geheimnisse zu erfahren,
    die mir Eriel, meine Mutter nicht mitgeteilt hatte, bevor sie in die Schatten ging."
    "Was bedeutet in die Schatten zu gehen?"
    Ich lasse mich auf einem umgefallen Baumstamm nieder und bitte dich mit einer Handbewegung Platz zu nehmen.
    "Das bedeutet, das sie wie ich einst den Stamm verlassen hat und meinen Vater suchte, ich habe sie nie wieder gesehen und kann ihr auch nicht senden. Ich weiß nicht ob sie Vater gefunden hat, ob sie
    noch lebt, oder in Tasmias Leib zurückgekehrt ist."
    *Traurig und mitfühlend senkst du deinen Blick, deswegen hab ich euch liebgewonnen. In euren Gefühlen seid ihr stets rein und unschuldig, ganz gleich ob ihr Liebe oder Hass empfindet*
    "Aber es macht nichts Menschenkind, ich bin glücklisch wenn auch nich erfüllt. Ich habe andere Dinge gesehen und andere deines und meines Volkes kennengelernt, die mich den Ruf vergessen liessen..."
    ich unterbreche mich kurz, aber dann...
    "wenigstens für eine Weile!"
    Deine Augen wandern zu meinem Amulett.
    "Es hat etwas damit zu tun nicht wahr?"
    Ein wenig erschrocken bin ich schon aber dann beruhige ich meinen Blick wieder.
    "Ja, das ist ein Geschenk meines Vaterbaumes, dem Hüter der Wälder, in denen ich geboren bin. Es lindert den Schmerz des Rufes und verhindert, das das Erbe meines Vaters gänzlich ausbricht."
    Die silbrigen Linien, die du betrachtest richtig!
    "Was passiert wenn du dich verwandelst?"
    *Jetzt triffst du mich, ich bin traurig*
    "Ich verliere all meine Erinnerung, die Erinnerung an gut und böse, an Liebe und Hass und an die Gesetze der Khel`Emiril, der Hochelfen!"
    *badoc, nenen wir das, aber wenn ich dies aussprechen würde, du würdest es nicht verstehen.*
    "Kannst du zaubern?"
    *Dein Blick wirkt neugierig.*
    "Ich kann Magie wirken lassen, ja! Auch wenn mich das Amulett sehr einschränkt. Aber wohl auch ohne es, mein Bogen und mein Schwert führe ich deutlich besser. Das habe ich früh gelernt, in einer Armee"
    "Eine Armee, du ?"
    *Ich kann deine Skepsis gut nachvollziehen*
    "Ich weiß!"
    *Eine abwertende Handbewegung, genauso denke ich darüber*
    "Die Gehörnten! Ich schloß mich auf MAreks Bitte an um mehr Kampferfahrung zu bekommen und damit ich an seiner Seite sein kann."
    "WEr ist Marek?"
    *ich erinnere mich an einen jungen, tolpatisches Menschen mit wehendem blonden Haaren und entschlossenen blauen Augen*
    "Marek war mein feyiama, ein Freund, ein Schützling"
    "Ist er tot?"
    "Nein, ist er noch nicht, er ist erwachsen geworden und hat Verantwortung, ich konnte ich nicht länger begleiten, obwohl ich ihn wann immer es geht beschütze."
    *Ich mag nicht mehr länger erzählen. Mein Magen knurrt.*
    "Genug jetzt Menschenkind, lass uns ein wenig spazieren gehen. Wir haben genug geredet, findest du nicht?"
    *du willst mehr wissen, ich spüre es deutlich*
    "SChluß jetzt, du wirst noch altern würde ich weiter reden, wir gehen jagen, der Wald erlaubt es uns..."
    SChon lasse ich die Grenzen hinter mir und springe auf einen niedrigen Ast, der mich tiefer in Khel`Antharas bringt. Lange genug war ich fort von diesem geliebten Ort. Ich
    verlasse mich auf deine schnellen Füße, Waldläufer. Vielleicht holst du mich ein wenn nicht...mhh...das Wildschwein hinter dir tut es bestimmt...



    Autor: Aileen Rochert aka Silverwolf