Das Präfekturgebäude (4)

  • "Ich weiss es nicht, Emerald. Ich habe jemanden nach Daynon geschickt, der sich umhören soll. Also kein Daynit, sondern ein Freund, der soll sich umhören.


    Es gibt mehrere Ursachen, warum die Situation in Süden so sein könnte.
    Angefangen über fehlende Organisation, Überfälle oder das Maß an Einschätzung, das man doch mehr Lebensmittel benötigt, als man ursprünglich geplant hat. Möglicherweise handelt es sich auch um Propaganda des Feindes."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Auch das müssen wir in Erwägung ziehen, ja. Es dürfte ja der gegnerischen Seite kaum entgangen sein, dass Dinge in Bewegung gekommen sind. Solange wir keine glaubhaften Informationen haben sollten wir den Kurs also nicht ändern. Siehst du das ähnlich?"

  • "Ja, das ist auch meine Sicht. Wie gesagt, es wird bald ein Treffen in Daynon stattfinden, dann wissen wir hoffentlich mehr."


    Ansonsten kann ich aus Amonlonde nur gute Dinge berichten. Trotz der Evakuierung einiger Dörfer nach Forlond und der damit verbundenen Probleme laufen die Dinge gut. Die Stadt Aelm-Forlond ist jetzt befestigt und es wurden keine Kampfhandlungen oder Überfalle gemeldet. Jetzt soll das Umland der Kolonie folgen.


    Mein Katschmarek-" Malglin muss kurz inne halten, weil es doch für ihn ein sehr ungewöhnliche Aussage ist " - lässt dich grüßen und bekräftigt die Freundschaft zu Magonien und Renescan. Obwohl er in den nächsten Jahren doch sehr viel Wert auf den Ausbau des Kernlandes legt, wünscht er, unsere Beziehungen zu intensivieren und weiter auszubauen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Schön, dass es doch gute Nachrichten gibt. Das Umland war ja einer der großen Problemfälle. Nicht auszudenken, wenn es dort zu Übergriffen gekommen wäre. Wir hatten uns ja über die Auswirkungen auf die Moral unterhalten. Nicht auszudenken...also hat es Arnulf in den Griff bekommen. Gut. Sehr gut."


    Wieder nahm er einen Schluck


    "Ja, richte Celeb auch unsere Grüße aus. Das ist ganz in unserem Sinne. Ich habe es mit Wohlwollen gesehen, dass er dein Nachfolger geworden ist. Andere durchaus denkbare Varianten hätten manche Dinge erschwert. Unnötigerweise. Bei Celeb weiß man auch weiterhin, woran man ist. Das ist in der Beziehung zwischen zwei Ländern Gold wert. Der Rest der Welt ist ohnehin schon unberechenbar genug."

  • "Das werde ich. Ich soll dir eine ganz herzliche mündliche Einladung zur Eröffnung des neuen amonlondischen Dorfes Waldbach in Amonlonde überbringen.


    Das Dorf ist Teil des neuen Kolonisierungsprogramms des Kernlandes von Amonlonde unter Celeb Dol und Teil des geplanten Netzwerkes von Dörfern rund um Amonlonde Stadt, das in den nächsten Jahren entstehen soll.


    Waldbach ist nicht nur das erste Dorf dieses Netzwerkes, sondern stellt auch in seiner Zusammensetzung der Bevölkerung eine Besonderheit dar. Exil-Aelm-Arthosier, Exil-Forlonder und eine kleinen Gruppe outilistische Emigranten haben sich zusammengefunden, um ein neues Zusammenleben zu etablieren. "

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Ahja. Illustre Mischung. Und du meinst, weil ich mich mit bunt gemischter Bevölkerung gut auskenne...immerhin habe ich bislang hier verhindern können, dass die Leute sich gegenseitig den Schädel einschlagen. Aber danke für die Einladung, ich werde sehen, was ich einrichten kann. Und falls nicht, dann werde ich Ritter Veit beauftragen. Moment...davon hast du ja noch gar gehört, oder?"

  • "Unsinn. Ihr seid unsere Gäste, d.h. es ist eine Einladung zum Feiern. Keine Untoten, keine Nekromanten, keine Vampire. Ehrlich, haben wir alle ausgeladen." Malglin grinst.


    " Ritter Veid? Wer soll das sein? Hast du einen neuen Stellvertreter?"

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Solche Einladungen nehme ich doch gerne entgegen. Auf der Konferenz und bei den Wahlen waren wir leider mit der großen Politik beschäftigt. Die Götter wollen es offenbar so, aber auch eine Feier ist natürlich göttergefällig.


    Was Ritter Veit angeht, diese Sache ist noch sehr neu, wir wollten die nächsten Tage die befreundeten Länder davon unterrichten. Du gehörst damit zu den ersten, die das erfahren. Es wurde ein neuer Posten in Renascân geschaffen, um den veränderten Gegebenheiten seit der Gründung gerecht zu werden. Renascân ist ja nicht mehr das kleine Nest, das es einmal war, und dementsprechend sind auch die Aufgaben der Obrigkeit gewachsen. Ist ja kein Geheimnis, dass ich viel seltener als früher Delegationen leiten kann. Daher verfügen wir nun über einen Nuntialdelegaten, dessen Hauptaufgabe es ist, die äußeren Angelegenheiten in die Hand zu nehmen. In diesen Bereichen könnte man ihn durchaus als eine Art Vertreter bezeichnen, auch wenn ich mir die Delegationsleitung bei bestimmten Anlässen natürlich weiterhin vorbehalte."


    Er grinste


    "Man ist mich also noch lange nicht los. Wie auch immer, der Posten des Nuntialdelegaten wurde an einen scorischen Adligen übergeben, Ritter Veit von Saarweiler. Ein guter Mann, auch wenn er sich noch in manche Gepflogenheiten der Mittellande einarbeiten muss. Auf der Heimatinsel sind manche Dinge zwar ähnlich, viele durchaus unterschiedlich. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis er persönlich bei dir vorstellig wird."

  • Malglin versucht die Aussage zu erfassen.


    "Ritter Veit wird also meine Entsprechung als Rat für Diplomatie hier in Renescan?


    Kann man den guten Mann schon kennenlernen, oder weilt er nicht in Renescan?"

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Emerald legte den Kopf etwas schief


    "Ja. Ja, so könnte man das durchaus bezeichnen. Noch etwas, worüber sich unsere Experten der Staatslehre den Kopf zerbrechen können. Eigentlich erwarte ich ihn jeden Tag zurück, er hatte noch einige Angelegenheiten außerhalb zu klären. Wie lange wirst du in Renascân sein? Es wäre natürlich praktisch, wenn du unseren Nuntialdelegaten so schnell als möglich kennenlernen könntest."

  • "Vielleicht hast du Glück. Wie gesagt, eigentlich erwarte ich ihn bereits zurück. Sobald er eintrifft, werde ich nach der schicken lassen. Ich nehme an, das vorübergehende Botschaftsgebäude kann dir mittlerweile Unterkunft bieten?


    Ach, noch etwas: Wie machen sich unsere Austauschgardisten. Nach den Berichten, die regelmäßig bei mir eingehen, scheint die Zusammenarbeit ganz gut zu funktionieren. Gibt es von deiner Seite aus Beanstandungen oder Verbesserungsvorschläge?"

  • "Das mit dem Treffen hört sich gut an. Wie kann ich am besten mit ihm Kontakt aufnehmen?


    Ich werde die 2 Tage in der amonlondischen Botschaft übernachten.


    Die Austauchgardisten machen sich gut. Ich habe auf jeden Fall keine Klagen vernommen. Amonlonde ist zwar ein wenig anders als Renescan, aber es gibt viele Gemeinsamkeiten. Ich habe sogar den Eindruck, das die beiderseitige Zusammenarbeit sehr gut läuft."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Das ist schön zu hören. Es kann ja auch ruhig mal etwas so funktionieren, wie wir uns das vorgestellt haben.


    Ich würde vorschlagen, dass ihr euer Treffen hier im Präfekturgebäude abhaltet. Eine eigene Nuntiatur ist nicht zweckmäßig, zumindest noch nicht. Oder eben in eurem Botschaftsgebäude. Beides wird den Zweck sicher erfüllen. Für das erste Treffen braucht es ja auch nicht die große, offizielle Bühne."

  • "Dann schlage ich unsere Botschaft als Treffpunkt vor. Ich bin sowieso die 2 Tage dort."
    Malglin überlegt.


    "Gut, Emerald. Ich habe lange genug deine Zeit gestohlen." Malglin zwinkert."
    Ich lasse dich jetzt alleine. Wenn du Ritter Veit eine Nachricht zukommen lassen würdest, wäre ich dir sehr dankbar."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Auf dem schnellsten Wege war Ashaba zum Präfekturgebäude geeilt. Bei den Wachen absolvierte sie das übliche Procedere. Dafür musste Zeit sein und sicher erwartete auch seine Exzellenz nicht, dass das vernachlässigt würde.


    Vor dem Raum, in dem Emerald seine Anhörungen abzuhalten pflegte, hielt sie inne. Die Wache, die direkt davor postiert war, klopfte.

  • Kurz darauf fand sich Ashaba in der Stube des Procurators wieder, der ihr einen Stuhl vor seinem Schreibtisch zuwies


    "Sergeant, schön, dass ihr es so schnell einrichten konntet. Ich nehme an, ihr habt die Abschrift schon eingehend studiert?"

  • "So ist es." antwortete sie und setzte sich dann.


    "Eine sehr schwierige Sache." Sie zog die Augenbrauen hoch und schaute besorgt.


    Bevor sie Fragen stellte, wollte sie abwarten, was der Procurator zu sagen hatte. Fraglos war es eine große Forderung, dass Teilnehmer der Expedition der daynitischen Armee beitreten sollten.

  • "In der Tat, schwierig. Wir möchten dem Lande Daynon helfen, das ist klar. Und auch der werte Herr Thalion hat sich schon oft als jemand erwiesen, dem man vertrauen kann und der weiß, wovon er spricht. Wie schätzt ihr vom operativen Standpunkt her seine Wünsche ein?"