Der Tempel der fünf Gottheiten (3)

  • Alanis legte die Finger um den Wasserbecher, trank jedoch noch nicht.


    "Bloß, weil ich im Schatten spaziere - gemütlich spaziere, möchte ich betonen -, heißt das nicht, dass ich nicht gesehen werden will. Es heißt vielmehr, dass ich besser sehen kann."


    Der Zeigefinger glitt über den Rand des Bechers, fing einen Tropfen auf und zerstörte das fragile Gleichgewicht, das er auf dem gebrannten Ton gefunden hatte. Die Priesterin hörte nicht auf, den Pater dabei anzusehen.


    "Es spricht ja nichts dagegen, mit alten Freunden zusammenzusitzen, nicht wahr? Auch wenn sie so neugierig sind wie Ihr. Aber Wissenssuche ist ja Euer Metier, daher nehme ich es Euch nicht übel. Was mir geschehen ist? Ich habe einen Teil meines Feuers verloren. Aber das bringt mich lediglich in ein neues Gleichgewicht."

  • "Gleichgewicht herrscht auch dort wo nichts mehr vorhanden ist"


    Luicatus Augen bekommen einen traurigen Zug


    Falls ich euch mit meiner Neugier verletzt haben sollte oder zu nahe getreten bin, entschuldige ich mich dafür, denn dies war sicher nicht meine Absicht. Nur... die Veränderung ist wohl unübersehbar und ich war in Sorge um dich....mist!


    Luicatus verdreht in selbst ironischen Entsetzen über seine Entgleisung kurz die Augen.


    ""Verzeihung"


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

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    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • "Nein, Pater. Ihr seid mir nicht zu nahe getreten. Wäre das der Fall, würdest Ihr es sicherlich merken", gab sie zurück, aber für einen Moment klang ihre Stimme kühl, so als habe eine Erinnerung sie gestreift wie ein kalter Wind. Dann fing sie sich wieder und die Nonchalance war zurück, das leichte Lächeln. "Ich war auf Reisen in Daynon. Keine schöne Reise, aber ich habe sie überstanden und versuche, nach vorne zu sehen."

  • Luicatus hat offenbat die Fassung nach seinem versehentlichen Dutzen wieder gewonnen und meint:


    "Hm, für mich klingt es als hätte diese Wunde nicht nur eine Narbe sondern auch noch einiges an Eiter hinterlassen.
    Und es sieht so aus, als hätte ihr euch auf diese Wunde vorbereitet. Man hätte meinen können, ihr wolltet aus Renacân fliehen, und so wie ihr euch gebt, könnte man dies immer noch meinen.


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

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  • "Ich versichere Euch, medizinisch gesehen bin ich vollkommen unversehrt", gab Alanis zurück und trankt einen Schluck. Dann gestattete sie auch endlich ihrem Rücken, die Stuhllehne zu berühren. Bisher hatte sie sehr aufrecht dagegesessen, sehr wachsam. "An Renascân kann ich auf Dauer nicht wachsen. Nicht als Priesterin. Ich denke Ihr wißt genau, was ich meine. Das, wofür ich stehe, lässt sich nicht so in das Gefüge der Fünfe einfügen, auch wenn es doch so eng beisammensteht. Renascân sind meine selbstgelegten Grenzen, die ich zu verlassen trachte, das ist richtig."

  • "Dann lag ich doch nicht falsch!
    Alanis, Damorg sollte nicht das einzige sein was euch an Renascân bindet - und dass ist es auch nicht.
    Trotz eures ...unbeherrschten Wesens... nennen euch die Gardisten gerne mal "Mamalanis" und würden für euch durchs Feuer gehen. Ich frage ob sie zu solchen Taten freundschaftlicher Loyalität bei mir bereit wären.
    Kaltblütige und misstrauische Männer wie Tarant vertrauen euch blind.
    Ein kaltscnäuziger Hobel wie Ashaba entdeckt bei euch seine weichen und fürsorglichen Seiten.
    Und ich frage mich wie friedlich der Umgang mit Enir, Morgaine und Meanor wäre, hätte es euch nicht gegeben.
    Alanis, als einer der Seelenhirten dieser Siedlung sage ich euch: Renascân braucht euch - und ich glaube auch dass ihr Renascân ein wenig braucht.


    Ich werde nicht damit anfangen, was ihr Renascân noch schuldet, aber ich werden euch sagen, dass ich euch nicht ohne den ein oder anderen Sermon ziehen lassen werde."


    Luicatus nimmt noch einen Schluck und gießt sich so gleich wieder Wasser nach.


    ""Verzeiht mir die Predigt, auch ich komme nicht aus meiner Haut.
    Vielleicht war es damals ein Fehler als Priester, so schnell den klerikalen Burgfrieden mit euch auszurufen, aber als Mensch bereue ich es nicht. Vielleicht war ich nicht immer ganz offen zu euch und zu ambitioniert euch in Renascân einzufügen - auf jeden Fall wurde ich unruhig, als ich vor einem Jahr erst die Verzweiflung und dann das Leuchten in euren Augen sah, als ihr Khay Thee wieder getroffen hat.
    Ich weis nicht ob der Mensch Alanis damals den richtigen Weg eingeschlagen hat, ich weis nur aus eigener Erfahrung, dass es ein wichtiger Schritt im Wirken eines Priestes ist, sich von der Meinung seiner Lehrmeister zu emanzipieren.
    Ich sehe nur nun das Ergebnis eures Weges, und ich erkenne kaum wieder was ich kannte. Und ich denke es wird mehr als eine Reise nach Lupien benötigen, um die Schritte dieses Weges zu verstehen.
    Eure Contenance ist ins unermessliche gewachsen, ihr Hüllt euch in einen Panzer aus Spott und Determination, und ein wenig glaube ich auch das ihr euch selbst gegenüber euer Herz verschlossen hat.
    Alanis - ihr seid wie ich: eben nicht nur Priesterin, sondern auch Frau, Heilerin, Freundin und Mensch - und dass alles muss ineinander greifen!
    Ich bin nun vermutlich länger geweihter Priester als ihr von euren Meistern ausgebildet wurdet, und ich brauchte lange um den Gelehrten, Medicus und Priester zu vereinen.
    Mögen die Steine eines Hauses auch wesentlich sein, so halten doch Mörtel und Holzbalken es zusammen, und ohne Möbel und Leben darin, ist es nicht mehr als eine tote Hülle!"



    Etwas aufgeregt ist Luicatus aufgestand und hat im Regal einige Büttenpapierseiten voller Tintenklekse hervor geholt.


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
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  • Alanis hörte sich die Worte des Paters an. Ihre Finger blieben weiterhin um den Becher gelegt und bei einigen Dingen, die der Pater sagte, schlossen sie sich ein wenig fester darum. Das war aber auch die einzige Regung, die sie sich während seines Vortrags erlaubte. Schließlich, als Luicatus geendet hatte, schloß sie für einen Moment die Augen und atmete durch, um sich zu sammeln.


    Dann blickte sie den anderen Priester wieder ruhig an.


    "Es ehrt Euch, dass Ihr so aus dem Herzen sprecht, Luicatus", gab sie zurück. "Und glaubt nicht, ich würde es nicht zu schätzen wissen. Ich kenne all die Dinge, die mein Hiersein ausgelöst hat, nur zu gut, die guten, wie die schlechten. Aber neben meinem Gehorsam meinen Meister und meinem Glauben gegenüber verblassen sie."


    Sie lächelte flüchtig.


    "Der Punkt, an dem ich mich emanzipieren werde, wird sicherlich kommen. Und er wird bald kommen. Doch ich werde wohl kaum die Erfahrungen sammeln, die mich stärken, wenn ich hierbleibe und mich von Herzensangelegenheiten schwächen lasse."

  • Mit einem Seufzen setzt sich Luicauts und beginnt aus den tintenbefleckten Seiten einige Eselohren herauszustreichen.


    "Ihr habt anscheinend eine Wahl getroffen, und seid gewiss diese auch durchzuführen - sonst würdet Ihr mich nicht mit eben jenen beiden Argumenten aus den Angeln heben, die ich nicht entkräften kann, ohne meine Herrin zu lästern.


    Noch vor einem Jahr verglicht Ihr eure Gespräche mit den von euch verehrten Elementen - rasches, emotionales Feuer bei Damorg, in meinem Falle dahin plätscherndes Wasser, das unerwartet unermessliche Tiefen aufweisen kann. Wir verblieben, dass wir mehr feste Erde hinbringen müssen, bis Khai Thee.....mir dazwischen kam.
    Nun, jetzt sind wir bei steiniger Erde angekommen....


    ...tut was ihr tun müsst, aber vergesst nicht, dass ihr als Priesterin auch und gerade eurem Herz vertrauen können müsst. Deswegen gebe ich euch einen Rat mit: verbrennt keine Brücke hinter euch, über die ihr noch mal kommen könntet.
    Reist, sucht eure Bestimmung, folgt dem Weg der Elemente...ich denke die Fünfe werden auch über euch wachen. Aber erlaubt euch selbst nochmals nach Renascân zurückzukehren. Ich glaube, ihr habt hier mehr Wurzeln hinterlassen, als ihr glaubt. Und viele würden es einfach nicht verstehen wenn ihr dieser Gemeinschaft wortlos den Rücken kehrt"


    Er ordnet die Seiten und schieb das Bündel zu Alanis hinüber. Auf der obersten Seite ist in gedruckten Lettern "Tractatus elementaris - über die Elementarphilosophien" zu lesen, darunter einige handschriftliche Korrekturen


    "Aber kommen wir zum ursprünglichen Grund meines Besuches. Da Ihr einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf diese Schrift hattet, solltet Ihr eine der Ersten sein, die einen Blick auf die korrigierten Druckfahnen werfen könnt.
    Ursprünglich war es als ein Fehdehandschuh gegen Meanor geplant, aber dank El Gar, Khai Thee und euch musste ich mich doch vertieft mit eure Spiritualität auseinander setzten.
    Nehmt euch Zeit, wir haben eine ganze Reise nach Lupien um zu reden - aber mich würden eure Gedanken zu dem was ich über eure Fünf-Elemente geschrieben habe sehr interessieren."


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  • "Ah, Pater, ich habe die Erde schon hinter mir gelassen mit der Lethargie, die das Leben in Renascân in mir ausgelöst hatte", gab Alanis zurück, wenngleich es in ihrem Augen ein wenig freundlicher blitzte. "Würde ich mich einer Phase zuordnen im Moment, dann würde es die Luft sein. Die Luft. Die geistige Entscheidung. Die Macht von Willen und Gedanken."


    Die behandschuhte Rechte hob sich und zog dann das Papier zu sich herüber. Für einen Moment legte sich ein sehr zweideutiger Ausdruck auf ihr Gesicht. Man merkte ihr an, dass seine Worte sie freuten, aber auch so etwas wie Traurigkeit.


    "Danke, dass Ihr uns eine Chance gegeben habt", sagte sie dann schließlich schlicht und ließ die Hand auf den Pergamenten ruhen. "Ich werde es mir in einer ruhigen Minute zu Gemüte führen."

  • Das Schmunzeln eines kommenden Disputes huscht über Luicatus Gesicht und seine Augen beginnen zu blitzen


    "Oh, ihr werdet fest stellen, dass gerade über die das Wesen der Luft und der Erde sehr viel Gesprächsbedarf besteht. Absätze 2.2 und 2.3...
    Den einen gilt Luft als die kühle, unerbittliche Logik, manchmal aber auch als die leere Aktion und Unstetikeit, wohin gegen die Erde auch das Element der Umwandlung ist und für Gesunden Menschenverstand stehen kann."


    Der Pater zieht erwartungsvoll die Augenbrauen hoch.


    "...aber das Besondere und der Kern eurer Lehre ist und bleibt das Sein!"


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  • "Die Erde als Speicher des alten Wissens, während die Luft die fixe Idee ist", gab Alanis noch zusätzlich zu bedenken und hob die Augenbraue. "Ich hoffe sehr, dass Ihr mir nicht unterschwellig zu sagen versucht, dass es mir gegenwärtig vielleicht am gesunden Menschenversand fehlt?" Sie legte den Kopf leicht schief und maß den Pater mit eine milde amüsierten Blick. "Und ja, natürlich ist das Sein das Zentrum meines Glaubens. Ich habe niemals etwas Anderes behauptet. Aber man darf niemals denken, dass das Bewahren des Seins lediglich die Heilung ist."


    Sie erinnerte sich an den Geruch von Blut, als sie dem alten Voodoohexer in Bahr die Kehle aufgeschnitten hatte und verzog für einen Moment den Mund.

  • "Hoho, es wäre doch anmaßend, wenn ein weltfremder Bücherwurm wie ich einer aktiven und welterfahrenen Frau wie euch den gesunden Menschenverstand absprechen würde, nur weil sie eine geistige und geistliche Entscheidung getroffen hat, die dem Außenstehenden jäh und plötzlich erscheinen muss.Ihr saht bisher die Bewahrung des Sein in der Heilung und Erhaltung des Lebens? Nun, dann gehe ich davon aus, das ihr tatsächlich einen großen Schritt getan habt - und noch damit hadert.Alanis, wie ich schon sagte: Trotz unserer offensichtlichen unterschiede, sind wir nicht so unähnlich. Denn genau dieser Punkt war auch jener an dem ich am längsten brauchte den Medicus mit dem Priester zu vereinen - und manchmal hadere ich immer noch.Wo ich als Medicus das Leben bewahren, aber auch gehen lassen muss, weis ich dass ich als Priester auch Leben nehmen muss, um Ordnung, Wissen und Leben zu bewahren.Unter unseren vier Augen: ich bin froh, dass ich dafür noch keinen kaltblütigen Mord begehen musste und auch noch nicht meine Fähigkeiten als Medicus missbrauchen konnte - aber ich war mehrmals bereit dazu, und ihr kennt die Personen persönlich."


    Mit Grausen kehre seine Gedanken nach Myrrth, das Land des Marfu und das Hinterland Renascâns zurück, wo ihm die Herrin so schmerzhaft die Augen öffnete.


    "Aber gerade die Erleuchtung der Fünfe brachte mir hier Frieden und nicht umsonst gilt die Leben bewahrende Herrin Ellyris als die mit Abstand gnadenloseste der Fünfe.


    Es hat Gründe warum ich grau trage und Schwester Selena weiß - der Graue Weg liegt manchmal im Zwielicht und ist kein leichter Weg, den oft genug will die Finsterniss einen verschlingen"


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  • Die Priesterin neigte leicht den Kopf und es lag Respekt in der dieser Geste, wenn auch weniger Wärme als noch vor einiger Zeit. Das hatte aber nichts mit Luicatus Person zu tun und sie hoffte, dass er das auch erkannte.


    "Natürlich sind wir uns nicht unähnlich, Pater. Sonst hättet Ihr nicht eine Zeit lang zu meinen Lieblingsgegnern gehört."


    Sie nahm noch einen Schluck aus dem Wasserbecher und stellte ihn dann wieder ab. Dann richteten sich ihre Augen, die grau wirkten durch die strenge Farbe, die sie trug, wieder auf den anderen Priester.


    "Der Kampf um das Leben und das Gleichgewicht des Lebens ist etwas, das sich stets in meinem Inneren zuerst ausfechte. Das ist ebenso ein Geschenk wie auch ein Fluch. Bislang habe ich mich dagegen gewehrt, etwas zu tun, das die Gemüter der Menschen wohl als 'schlecht' empfinden würden. Doch ich habe bemerkt, dass ich auf Dauer nicht davon absehen kann." Ein kurzes Schweigen. "Und ich will nicht, dass mich die Konsequenzen dieser Dinge vielleicht an diesen Ort verfolgen. Es gibt nun einmal Menschen hier, die ich nicht enttäuschen möchte."

  • Etwas bitter beginnt er sich auf die Unterlippe zu beißen


    "Lieblingsgegner...euer ....Kompliment...ehrt mich.
    Hattet ihr von meiner Seite das Gefühl, dass ich euch als ..Gegnerin... betrachte?
    Ein theologischer Prüfstein, eine großartige Heilerkollegin, eine würdige Disputskontrahentin: ja! Ich denke auch eine ....Freundin.
    Aber eine Gegnerin? Ich muss sagen, mit euch habe ich mit beinahe noch lieber gestritten als mit Magister Viridis und ihr erhieltet auch nicht umsonst die Einladung und Bitte zur magonischen Delegation in die Drachenlande.


    Seine Augen fixieren die strengen Augen Alanis


    Eure Sorge um Renascân ehrt euch, aber ich glaube ich unterstätz die Zähigkeit der Magonier. Sie haben nicht umsonst 400 Jahre Krieg überstanden und ich erinnere mich an Zeiten als noch regelmäßig Untote oder Claudianer beim Zaunkönig anklopften.
    Alanis - ihr enttäucht hier niemanden - außer vieleicht euch selbst


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  • "Ach, Pater", sagte Alanis begütigend. "Nur am Anfang ein Feind. Später dann ein Schleifstein meines Selbst und jetzt - sicherlich ein Freund, ja."


    Sie stützte den Ellbogen auf den Tisch, recht ungezwungen, was ihre steife Haltung ein wenig auflockerte, und legte ihr Kinn in die Hand.


    "Ich unterschätze die Magonier nicht. Wenn sie nicht so mutig wären, Veränderungen zu akzeptieren und für ihren neugewonnen Frieden zu kämpfen, wäre ich gar nicht so weit gekommen, wie ich es bin. Aber es geht mir nicht um Enttäuschung. Es geht um den Ärger, den ich mache könnte - und die Frage, in wieweit man hier bereit wäre, mich zu unterstützen."

  • Ich wieder hole mich nochmals: Die Garde würde für euch durchs Feuer gehen - und die Garde ist ein bei weitem unterschätzter Machtfaktor in Renascân
    Auch die Prokuratur ist meines Wissens euch freundlich gesonnen.
    Der Präfekt hat sich um wichtigeres zu kümmern, Emerald schätzt euren Wert und Chiara kann zwar wankelmütig wirken, wird aber nur gefährlich, wenn man sie reizt und zwingt.
    Allein den Ritter zu Saarweiler kann ich noch nicht ganz einschätzen - aber der hat innerhalb Renascâns recht wenig Gewicht.


    Von neuem ergreift er den Becher mit dem inzwischen recht dünnen Wein und befeuchtet seinen trockenen Mund.


    Die Frage ist nicht ob ihr Ärger mitbringen könntet - dass tun auch andere Personen, die sogar zum Teil offizielle Posten in Renascân inne haben.
    Die Frage ist, wie ihr mit den Konsequensen eurer Handlungen umgeht und wie bereit ihr seid für diese einzustehen - auch gegenüber der Obrigkeit, dem Klerus und der Bevölkerung.
    Ich glaube euch treibt die Furcht an - und die Furcht ist die zentrale Wurzelsünde des Geistes, ich habe sie selbst oft genug begangen.
    Wäre ich damals misstrauisch genug gewesen euch auf eure Wurzelsünde zu prüfen, ich denke ich würde nun eine überraschende Veränderung in euch entdecken


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  • "Saarweiler." Um Alanis Lippen zuckte es kurz geringschätzig, dann hatte sie ihre Miene wieder unter Kontrolle und lehnte sich wieder auf ihrem Stuhl zurück. Ihren nunmehr fast leeren Becher schob sie in Richtung des Paters, in einer stummen Bitte um Nachfüllung.


    "Es geht nicht allein darum, ob ich bereit bin, die Konsequenzen meines Handels zu tragen. Das war ich immer und dafür bin ich bereits fast einmal verbrannt worden." Ihre Mundwinkel kräuselten sich kurz in der Erinnerung. "Und es geht auch nicht um Furcht. Nicht meine eigene Person betreffend. Über jedwede Angst bin ich seit einigen Wochen sehr weit hinaus."

  • Des Paters Mund bildet einen angespannten Strich


    Ein Abhandenkommen von Angst ist vielleicht noch schlimmer als ihr Übermaß. Selbst selige Märtyrer hatten Furcht vor ihrem Schicksal. Ich selbst habe mich der Purgnae Phobia gestellt. Angst macht uns menschlich, die Herausforderung ist es sich unseren Angsten zu stellen und die Furcht zu überwinden"


    , meint der Pater als er Alanis Becher wieder mit Wasser nachfüllt.


    "Alanis, ihr wollt offenbar als Enigma in die Geschichte eingehen, so wie ihr euch in Andeutungen ergeht. Bisher wurden noch keine Sphingen in Renascân gesichtet!
    Ich werde nicht in euch dringen, wenn ihr dies nicht wollt, aber mein Gespür sagt mir, dass ihr mir mehr erzählen wollt, als ihr bisher getan habt.
    Aber natürlich kann ich mich irren."


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  • "Soll ich Euch eine kleine Geschichte über Furcht, Schatten und Demütigung erzählen, Pater?", erkundigte sich Alanis kühl und zog den Becher wieder zu sich herüber. "Ich glaube kaum, dass es Euch interessiert. Und ich ergehe mich nicht in Andeutungen - ich gestatte Euch lediglich soviel zu erfahren, dass dieses Gespräch nicht vollends einseitig wird."

  • Luicatus lehnt sich entspannt zurück


    "Nun Alanis, ihr seid in diesen Räumen mein Gast. Das Gastrecht erlaubt euch jeder Zeit das Thema des Gespäches zu wechseln, wenn es euch unangenehm erscheint oder es zu beenden.


    Aber ihr wisst: meine Wurzelsünde ist die Neugier und ich habe einen starken Magen und distanzierten Blick


    Also, ganz nach eurem Pläsier


    "Auf den Glauben !
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