Der Tempel der fünf Gottheiten (3)

  • Alanis zog eine Augenbraue hoch.


    "Von 'Plaisir' möchte ich nicht reden, wenn es um die vergangenen Wochen geht. Allerdings kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass es eine gute Idee war, bereits vorher ein paar Brücken hier abzubrechen, damit meine Veränderungen keine Spur der Verwüstung hinter sich herziehen, die ich vielleicht nicht kontrollieren könnte."


    Ihr rechter Mundwinkel zuckte kurz hoch, sehr ironisch.

  • "Wie schon gesagt - Ihr bestimmt das Thema und wo hin es weiter gehen soll...


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Alanis zuckte mit den Schultern.


    "Ehrlich gesagt - ich weiß nicht, was wir noch besprechen könnten." Ihre Hand legte sich leicht auf die Blätter, die Luicatus ihr gegeben hatte. "Die nehme ich gerne mit und lese sie mir durch. Wann wollt Ihr gen Lupien aufbrechen? Ich wollte das Schiff nehmen, das in vier Tagen ablegen soll. Wir sehen uns also spätestens dort?"

  • Mit einem süß-säuberlichen Grinsen meint Luicatus:


    Wie ihr wollt. Manchmal glaube ich, ihr seid wie eine Festung, die erobert werden will. Aber ich bin nicht willens den Rammbock zu schwingen, der nötig scheint eure neue Mauer zu durchbrechen.


    Gut, eine Frau benötigt ihre Geheimnisse also auch eine Priesterin. Und die Fahrt nach Lupien ist lange.


    Dann sehen wir uns in spätestens vier Tagen am Hafen, aber hoffentlich früher.


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Ein langer, ruhiger Blick traf den Pater. Dann erhob sich Alanis würdevoll.


    "Wie seltsam, dass manche Männer meinen, eine Mauer sei eine Einladung - in ihrer Neugierde und ihrem Forscherdrang vollkommen vergessen, dass schon ein Stein reichen würde, um sie zu erschlagen." Sie neigte leicht den Kopf, höflich und nahm die Papiere auf, sorgfältig darauf achtend, keine Knicke hineinzumachen. "Wir sehen uns am Hafen, Pater. Und bemüht Euch nicht, mich hinauszubegleiten. Ich gehe noch in den Tempel selbst."

  • Wie ihr wünscht, werte Alanis


    Luicatus erhebt sich und öffnet höflich die Tür.


    Während Alanis an ihm vorbei geht mein er noch


    "..eine Mauer ist keine Einladung - sehr wohl jedoch ein Fenster, hinter dem man einen Freund winken oder gefangen sieht."


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Alanis ersparte sich einen Kommentar zu Letzterem, doch ihr 'Gute Nacht Luicatus' klang durchaus wohlwollend.


    Wenig später stand Alanis im dunklen Tempelbau. Es war schon recht spät und die fünf Nischen leer. Ihre Hand tastete nach dem kleinen Beutel, den sie mitgebracht hatte. Darin lagen einige Gegenstände, die sie sorgfältig in ihrem Haus zusammengesucht hatte und die sie im Tempel lassen wollte.


    Viele, die sich nicht genauer mit dem Elementeglauben auskannten, meinten ihr immer einmal wieder vorwerfen zu müssen, sie würde nicht an Götter glauben. Das stimmte jedoch nicht so ganz. Alanis glaubte nicht nur, sie wußte, dass es die Götter gab. Mit nicht wenigen der magonischen Fünfe hatte sie sogar Kontakt gehabt.


    Und so ging sie nach und nach von Nische zu Nische und hinterließ in jeder von ihnen eine Kleinigkeit. Beim Ellyrisschrein hinterließ sie den kleinen Beutel mit dem Saatgut, das sie an sich für den kommenden Sommer gekauft hatte. Den Akesteraschrein bedachte sie mit ihrem Lieblingsbuch über Anatomie, das schon recht abgegriffen und speckig war. Bewundernd fiel ihr Blick dabei auf die Kostbarkeit von Buch, die schon auf dem Altar lag. In der Teldron-Nische legte sie die Feinwaage für ihre Kräuter und einen verschlossenen Brief ab. Und auf dem Laya-Schrein lag bald das kleine, gegossene Zinnbild einer Schlange - ein sehr geschätztes Minnepfand.


    In jeder Nische kniete Alanis kurz nieder, um zu beten. Nur vor der Flammschale Kapals blieb die Preisterin aufrecht und fast trotzig stehen und hielt stumme Zwiesprache, bevor sie sich vorbeugte und einige Bögen Papier und etwas Metallenes den Flammen übergab.


    Dann verließ sie den Tempel und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Haus. Die Tür fiel hinter ihr zu.

  • Kaum das die Priesterin die Tür hinter sich geschlossen hatte, wand sich Luicatus wieder dem Regal zu, in dem er die Flasche Ellyriswasser hervorzug. Intensiv studierte er die Aufschrift, wog sie lange in der Hand, bis er schließlich den Korken zog und die Flasche anhob.


    Dann hielt er inne, roch noch einmal an der Flüssigkeit und senkte die Flasche wieder. Nach langem Zögern verkorkte er die Flasche wieder und stellte sie zurück.


    Auf wenn er für die Gespräche mit den anderen Frau noch ein paar Tage Zeit hatte, wollte er doch dieses spezielle bei klarem und ruhigem Verstand führen.


    Nach dem er sicher war, dass Alanis wieder den Tempel verlassen hatte, begab er sich zum Akesteraschrein und kniete in stillem Gebet nieder. Doch die vertrauten Verse und Mantren schenkten ihm nicht die übliche Ruhe und Klarheit.


    Eines musste er noch heute erledigen...


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Um seine Gedanken zu ordnen, beschloss er sich wieder einer anderen Arbeit zu widmen: dem schreiben.


    Intensiv begann er die Manuskripte und Druckfahne nach Schreib und Setzfehlern wie Schusterjungen und Hurenkindern zu untersuchen.
    Eine mühselige und eintönige Arbeit, wenn man den Text selbst verfasst hatte, aber sie zwang einen dazu die Gedanken zu ordnen.


    Nach einer Stunden war er wieder ruhig und klar, wenn auch etwas ermattet. In Ruhe ließ er sich das Gespräch mit Alanis noch mal durch den Kopf gehen, während er zurück in den Gebetsraum kam.
    Mit Interesse und einem Schmunzeln bemerkte er die Opfergaben auf dem Akesteraschrein. Zärtlich streichelte er die beiden Bücher, und beschloss sie noch etwas zur Erbauung der Gläubigen an Ort und Stelle zu belassen.


    Ashaba! Sie war ein weiterer Schlüssel zum Verständnis der alten Freundin. Er würde mit Ashaba reden müssen!


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Mit tropfender Kapuze betrat Ashaba den Tempel. In den Wintermonaten hatte sie mehr Zeit, die sie im Tempel verbringen konnte und nutzte sie auch. Sie hängte ihren Mantel an einen Haken und trat einige Schritte in den Raum, der von der Feuerschale erwärmt wurde. Freundlich nickte sie dem Pater zu und trat dann auf den Kapalschrein zu.


    Aus ihrer Tasche holte sie einen Feuerstein, den sie am Strand gefunden hatte und ließ ihn in die Glut gleiten. Früher oder später würde die Hitze ihn zerbersten lassen. Für Laya legte sie wie immer einige Münzen in die Schale, die dem Waisenhaus und dem Erhalt des Tempels zugute kommen sollten. Teldron sowie Ellyris entbot sie einen kurzen aber respektvollen Gruß. Als sie einen Blick auf die Bände erhaschte, hob sie überrascht die Augenbrauen.


    "Hübsch." sagte sie.

  • Der Pater bemerkte das Eintreffen des Serganten nicht, bis das "Hübsch!" von ihm ihn aufschrecken ließ.
    Seine Beherrschung bewahrte ihn aber davor etwas...sehr dämliches zu tun oder so auszusehen.
    Er erhob sich und straffte seine Gestalt um wieder dem Amt und Ort entsprechend Würde zu zeigen.


    Ja, in der Tat. Auf ihre Weise sind beide Stücke regelrechte Juwelen und verraten auch sehr viel über ihre Spenderinnen - sie sind ihnen sehr ähnlich!


    Luicatus entfernte sich ein klein wenig vom Schrein und von Ashaba.


    Ich bin sehr erfreut, wie regelmäßig ihr zu dieser Jahreszeit den Tempel mit eurer Anwesenheit erfraut, auch wenn keine Zeremonie ansteht.
    Benötigt ihr geistige Begleitung?


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Etwas verdutzt schaute Ashaba den Pater an und fragte sich gleichzeitig selbst, ob sie möglicherweise das brauchte und deswegen so oft hier war.


    "Nicht direkt... nein." antwortete sie dann. "Der Winter bietet nur mehr Zeit für solche Dinge. Im Sommer neige ich dazu das zu vernachlässigen. Jetzt hat man mehr Raum um zur Ruhe zu kommen. Im Winter scheint Renascân regelrecht zu schlafen."

  • Hm, wenn es denn so wäre....ich selbst spüre gerade viel Unruhe, zu mindest in manchen Ecken - die Geschäftigkeit der emsigen Vorbereitung auf das Kommende


    Luicatus zuckt etwas unentschlossen mit den Achseln


    Aber ich war ja zur Winterszeit immer viel auf Reisen, und bin auch bald wieder auf dem Weg nach Lupien und Amonlonde


    Wünscht ihr dass ich Euch nun alleine lasse? Wenn ihr eure spirituelle Einkehr abschlossen habt, hätte ich noch eine kleine persönliche Frage an Euch


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • "Es ist gut, dass die Bärin auf Euren Reisen ihre schützende Pranke über Euch gehalten hat. Nicht jeder konnte sich derart glücklich schätzen. Unruhe... auf eine seltsame Weise, ja. Ich glaube, dass das kommende Jahr viel bringt und es ist nicht nur Gutes. Nicht alles kann spurlos an uns vorüber gehen."


    Nachdenklich sah sie auf ihre Finger, die nach wie vor die Handschuhe hielten.


    "Gebt Ihr mir zehn Augenblicke? Dann werde ich Euch gern alles beantworten sofern es in meiner Macht steht."

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ashaba ()

  • Sehr gerne!,
    mein Pater Luicatus als er sich entfernt und in eine ruhigere Ecke des Tempels zurück zieht.


    Die Ruhe und Ausgeglichenheit, die er vor dem Auftachen von Ashaba verspürte ist wie weggerissen.
    Unruhig beginnt er von einem Bein aufs andere zu treten und sich Fragen durch das Hirn gehen zu lassen


    "Was hat sie mit Alanis besprochen?"
    "Was hat Ashaba schon über Alanis herausgefunden?"
    "Will die Herrin mir einen Fingerzeit schicken, dass ausgerechent jetzt Ashaba in den Tempel kommt und nicht ich zu ihr?


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Ruhig nahm Ashaba auf den Bänken Platz, starrte zunächst in die Glut der Feuerschale und nahm diese als Fokus um auch Gebete an die Geschwister Kapals zu richten. Nach einiger Zeit rieb sie sich mit den Händen über das Gesicht und stand dann auf. Mit den Fingerspitzen berührte sie den Schrein Akesteras und trat dann zurück um sich nach Luicatus umzuschauen.


    "Ich wäre dann soweit, Pater."


    sagte sie.


    "Möchtet Ihr hier bleiben oder einen anderen Ort aufsuchen?"

  • Da es sich um eine Angelegenheit eher privater Natur handelt, wäre es angebrachter, dies an meinem Tisch zu besprechen. Dort gibt es auch Stühle und Wasser.


    Höflich öffnet Luicatus Ashaba die Seitentüren in den profanen Trakt und leitet sie in seine Klause.
    Tretet doch bitte ein, Ashaba
    Auf dem Tisch liegen noch einige Permamentseiten verstreut, immerhin ist wenigsten das Tintenfass und die Federn festverschlossen und aufgeräumt.


    Etwa heftisch beginnt Luicatus für Ashaba einen Stuhl heranzu ziehen, zwei Tonbecher auf den Tisch zustellen und etwas Platz zu schaffen. Dann verschwindet er kurz um frisches Wasser und eine Schale mit Äpfeln, Nüssen und Dörrpflaumen zu holen.


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Das hektische Tun beobachtend musste Ashaba sich das Grinsen verkneifen. Auf ihrem Schreibtisch sah es weitaus schlimmer aus. So viel war klar. Hatte sie das Tintenfass geschlossen? Im nächsten Augenblick fiel ihr ein, dass ihr das eigentlich völlig egal war.


    Sie ließ sich auf einem der Stühle nieder und beobachtete den Pater bei seinem Treiben. Dankend nickte sie, als er die Becher auf den Tisch stellte.


    "Ihr macht es sehr spannend, Pater."


    sagte sie und grinste ihn an.

  • Nein, spannend in diesem Sinnes ist es nicht, es ist ja keine Heldengeschichte - auch wenn es für mich sehr anspannend ist.


    meint der Pater, als er mit den Bechern und der krag gefüllten Holzschale zurück kehrt und sich auf einen Stuhl plumsen lässt, der beträchtlich ächtzt.


    Nein, nein, ich möchte nur einen Rahmen schaffen, in dem nicht der Sergant mit dem Pater redet, sondern Ashaba und Luicatus.


    Aber bitte, greift doch zu!

    Luicatus zeigt einladend auf die Holzschale, während er unruhig auf dem Stuhl hin und her rutscht und einen guten Platz findet.
    Dann strafft sich seine Haltung etwas.



    Es geht um eure Nachbarin Alanis Tacitus.
    Wie ihr mit bekommen habt ist die Collega nach langer Absenz wieder nach Renascân zurück gekehrt.
    Ihr als Nachbarin habt sie schon begrüßt und wisst auch dass ich sie um ein Gespräch gebeten habe.
    Auch ihr habt die Veränderung bemerkt. Was war euer Eindruck und über was habt ihr Gesprochen.
    Denn für mich war das Gespräch sehr inhaltsreich, wenn auch fordernd, hat bei mir jedoch viele Offene Fragen hinterlassen. Und da dich Alanis in Kürze zu Thalion nach Lupien und dann weiter nach Amonlonde begleiten werde, interessieren mich Hintergründe, die ich noch nicht mitbekommen habe.
    Ich sorge mich ein wenig um sie!


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Ashaba hatte nach einer Pflaume gegriffen und kaute betont langsam daran, während sie ruhig abwartete, was Luicatus vorbrachte. Als er endete, ließ sie noch einige weitere Augenblicke verstreichen.


    "Es ehrt Euch.. Luicatus, dass Ihr Euch sorgt. Versteht mich nicht falsch, ich möchte Euch keine bösen Absichten unterstellen. Jedoch wundert es mich etwas, dass Ihr glaubt von mir Dinge zu erfahren, die man Euch im direkten Gespräch nicht anvertrauen wollte. Dass sie verändert ist, ist kaum zu übersehen."


    Sagte sie und wiegte überlegend den Kopf. Wieder versuchten sich die Bilder in ihren Kopf zu drängen, die ihr unliebsame Nachricht über Alanis gebracht hatten.


    "Über das warum werdet Ihr sie selbst fragen müssen."


    Sie selbst wäre froh gewesen fragen zu dürfen und zurückgewiesen zu werden. Nichts zu wissen. Dieser Kummer stand ihr nicht wenig ins Gesicht geschrieben, als ein bitterer Zug um ihre Lippen erschien.


    "Was die Frage angeht, wie man damit umgehen soll, bin ich mir ehrlich gesagt selbst noch nicht sicher. Ich kann es noch nicht einschätzen. Solltet Ihr in diesem Punkt weiter sein, wäre ich Euch sehr dankbar für einen Hinweis. Bis ich aber nichts weiter weiß und keinen Grund sehe anders zu handeln, ist und bleibt sie die Freundin, die sie vor ihrer Abreise war."