Der Tempel der fünf Gottheiten (3)

  • Luicatus runzelt die Stirn und wirkt ein wenig pikiert


    Ashaba, Ihr versteht mich falsch und schätzt mich falsch ein, wenn ihr glaubt, ich möchte Euch über Alanis aushören und ein Gesprächsprotkoll eurer Unterhaltung.
    Aber es würde mich interessieren, was im groben das Thema war und wie eure Meinung zu Alanis ist.
    Mein Gespräch mit ihr war sehr tiefgründig philosophisch und zugleich seicht - wie unsere "Wasser" Gespräche immer waren. Deshalb blieben für mich viele Punkte offen.


    Aber auch euch wird sie nicht alles erzählt haben - wir zwei sehen jeweils unterschiedliche Aspekte der selben Person - und ich möchte mein Bild durch eure private Meinung vervollständigen!


    Der Pater scheint sich etwas in Rage geredet zu haben, atmet einmal tief duch und setzt sich.
    "Was denkt Ashaba über mich?? Und was wagst sie mir zu unterstellen? Sie ist doch der Kettenhund der Prokuratur! Wirke ich wieder so naseweis?"
    Diese Gedanken fahren ihm durch den Kopf, während er seine Nächsten Worte wohl überlegt.



    Das Alanis sich verändert hat, ist unübersehbar.
    Die Gründe hat sie mir mitgeteilt, ohne ins Detail zu gehen, außer dass es in Daynon geschah - grässlicher Landstrich wie ich hörte.
    Ich sehe eine Reife in ihr, was mich freuen müsste. Die Priesterin tritt wieder in den Vordergrund vor der Frau und Heilerin. Andererseits ahne ich Hybris und Größenwahn in ihr.
    Alanis wird auf dem Weg nach Lupien und dann weiter nach Amonlonde meine Reisegefährtin sein - also werden wir auch viel Zeit zum Reden haben. Deshalb interessiert mich eure Meinung, um einen neutraleren Blinkwinkel zu erhalten.
    Alanis war schon immer jäh, im Augenblick wirkt sie unglaublich entschlossen, fokusiert und ernst. Ich frage mich wann sich das ändert? Ich denke Alanis hat noch nicht ihr Gleichgewicht gefunden - und deshalb sorge ich mich.
    Es könnte sein dass sie in einem Jahr geläuert nach Renascân zurück kehrt, oder als sehr viel stärkere Person und Priesterin ...oder als völliges Wrack.
    Denn ich weis nicht ob Alanis noch die wichtigste Eigenschaft einer Priesterin besitzt: Demut


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Ashaba legte den Kopf leicht schief und sah Luicatus ernst an. Scheinbar hatte sie einen wunden Punkt getroffen.


    "Gleichgewicht..."


    wiederholte sie dann leise.


    "Ihr trefft es. Das fehlt und ich drückte es ihr gegenüber mit ähnlichen Worten aus wie Ihr jetzt zu mir. Sie kann nicht Priesterin sein, wenn sie nicht Mensch ist. Und als Mensch ist sie unvollständig ohne die Priesterin. Ihr wisst, wie Hunde reagieren, wenn man sie in die Ecke drängt?"


    Obwohl es eine retorische Frage war, schaute sie Luicatus wartend an um nach einem kurzen Augenblick den Blick wieder zu senken.


    "Sie werden aggressiv und versuchen mit allen Mitteln sich den Weg frei zu kämpfen. Manche lernen wieder vertrauen, aber manche vergessen die sanfte Hingabe an den Herrn und beißen jede Hand, die sich ihnen nähert. Alanis hat .... schlimmes erfahren."


    'Schlimm? Wieso schlimm? War doch eigentlich ganz nett.' sagte eine Stimme in ihrem Kopf.


    "Jetzt beißt sie. Verwehrt sich die Menschlichkeit, das Vertrauen. Als Priesterin ist sie auf alles vorbereitet und ist stark. Sie kann direkt reagieren. Als Mensch ist sie allzu verletzlich. Noch kann ich nicht einschätzen, ob das vorbei geht, wie tief es geht..."


    Nachdenklich kaute sie auf der Lippe. Zum ersten Mal hatte sie die Worte formuliert, die ihr schon länger durch den Kopf spukten.

  • Ja, das ist ein treffendes Bild.


    Über die Übereinstimmung muss Luicatus sanft schmunzeln, hatte er doch Alanis auch ein paar ähnliche Dinge gesagt. Aber ein paar der Gedanken wiederstrebtem ihm


    Ich muss euch allerdings milde wiedersprechen.
    So gut ihr Hunde kennt, und so schön es Alanis Zustand beschreibt:
    Alanis ist kein loyaler Hund wie ihr.
    Alanis lässt sich besser als eine Katze beschreiben. Stolz, anschmiegsam, sanft und im nächsten Moment eine Furie und angespannte Jägerin. Sie lässt sich sehr gerne in Ecken drängen, aber wehe es gefällt ihr dort nicht mehr. .


    Luicatus Gesicht ziert wieder das sonstige Lächeln, das er allzu häufig in Gesprächen zeigt, in denen er spitzfindige Sophismen anbringen kann.
    Entspannt nimmt er einen Schluck Wasser.


    Auch ich sagte Alanis, dass ihr Priesterum für sie eine wesentliche Säule bietet, aber sie aber nur vollständig sein kann, wenn sie dieses mit ihrem Dasein als Frau, Freundin und Kollegin verbindet.
    Eine Lektion die sie lernen muss, eine Lektion die ich selbst immer noch lerne.
    Aber sie hat ihre Priesterliche Seite hier in Renascân nicht ausgelebt, und dass musste sich früher oder später rächen. Leider sieht sie nicht den Weg, den ich für sie sehe. Und Damorg und seine Exzelenz von Saarweiler legten ihr genug Steine in den Weg.
    So gesehen war es gut für sie Renascân ein wenig zu verlassen um wieder eins mit ihrem Priestertum zu werden
    Aber nun hat sie ihre Menschliche Seite quasi hinter sich gelassen


    Manchmal glaube ich, viele Priester machen es sich zu einfach und ziehen sich zu leicht in das Absolute zurück - und nennen dies dann blinden Glauben und Göttervertrauen. Und dabei vergessen sie, dass sei selbst nur schwache menschliche Gefäße sind.


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  • "Ich habe ihr das Versprechen abgenommen, sich selbst die Rückkehr nicht zu versagen."


    Sie seufzte leise und sah auf ihre Hände, dann wieder auf.


    "Sie wollte hier alle Brücken hinter sich abbrechen und die Tür verschließen. Sie wird wieder kommen. Ich weiß nur nicht ob sie es tun wird, um alles zu regeln und dann nie wieder einen Fuß auf diesen Boden zu setzen oder ob sie zumindest für die Frau in sich eine Heimat hier finden kann. Ja, Ihr habt Recht: Sie kann hier nicht Priesterin sein. Wie sollte sie auch? Aber kann es nicht auch von Vorteil sein, einige wenige Wochen einfach nur Mensch sein zu dürfen? Oder stelle ich mir das zu einfach vor?"


    Fragend schaute sie Luicatus an und da war er doch plötzlich der Priester und sie nur irgendjemand, der um Rat fragte.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Die Fragen in Ashabas Augen lassen Luicatus Züge weich werden.


    Ach Ashaba, ich habe ihr das selbe gesagt. Und ich glaube Alanis braucht Renascân und wird auch wieder zurückkehren
    In Renascân hat sie das Gefühl von Heimat erfahren und sich davon einlullen lassen. Sie glaubt, Wurzeln würden sie unbeweglich machen, aber sie verleihen auch halt.
    Sie liebt auch Dargaras, aber dort bei den Fahrenden wird sie keine Wurzeln entwickeln.
    Kann Alanis hier Priesterin sein? Ich glaube ja, aber vielleicht sehe ich das als Zugereister, Scholastiiker und Sohpist zu einfach?


    Luicatus Züge werden etwas traurig,


    Vielleicht erfahre ich mehr über ihr Seelenleben auf der Reise, oder wenn sie sich in Amonlonde mit Khay Thee und El Gar trifft. Ich werde es euch berichten.


    dann ergreift es zögerlich Ashabas Hand



    Aber mir scheint, auch ich komme nicht aus meiner Haut. Ihr wirkt ein wenigt als sucht ihr Rat - und zwar nicht bei dem Mann aus dieser Stube, sondern bei dem Priester aus diesem Tempel?


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  • Sanft, nicht zu ruckartig, entzog sie ihm ihre Hand. Sie lächelte schief und seufzte.


    "Pater, wenn ich die Fragen, die seit Jahren in meinem Kopf herum schweben in Worte fassen könnte, wäre ich schon wesentlich weiter als ich es jetzt bin.
    Es ist nicht gerade einfach zusehen zu müssen, wie eine gute Freundin.. derart leidet, dass es Veränderungen hervorbringt so dass man sie kaum wiedererkennt. Und man selbst muss daneben stehen und zusehen ohne, dass man etwas tun könnte. Man muss die Hände in den Schoß legen und abwarten. Und das ist nicht meine Art.


    Bisher hatte sie nur Hinweise bekommen. Sie wusste zumindest ein wenig des warum. Wieso hatte sie nicht nach der ganzen Geschichte gefragt? Weil sie Angst davor hatte. Natürlich. Schon allein, wenn sie selbst daran dachte, fuhr ihr ein Schauer des Ekels über den Rücken. Ekel über sich selbst und sie war nicht einmal körperlich da gewesen.
    Dann plötzlich, wie aus dem Zusammenhang gegriffen


    "Pater, ich habe sie in Daynon gesehen."


    Fest fixierte sie den Priester und beobachtete seine Reaktion.

  • Luicatus strafft sich, seine Züge werden ernst, aber zeigen auch wieder seine professionelle Neugier.


    "Sergant Ashaba, ich werde nicht in euch dringen, da ihr dies gerade einem Heiler, Priester und Freund von Alanis anvertraut habt, aber...


    Ihr habt Alanis in Daynon sehen??


    In welcher Art und Weise? Es könnte bedeutsam sein!



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  • Ashaba setzte sich zurück und lehnte sich an. Sie legte die Hände locker in den Schoß um die Arme nicht zu verschränken. Wieder ließ sie einige Momente der Ruhe verstreichen um sich zu sammeln. Dann legte sie die Ellenbogen auf den Tisch, faltete die Hände und begann.


    "Es .... sehen ist der falsche Begriff. So kann man es nicht nennen. Es begann vor einigen Jahren auf Sapientiam. Der Insel des Grauen Drachen."


    Sie runzelte die Stirn und erinnerte sich. Dabei sah sie mehr ihre Tunika an als den Pater.


    "Im vorangegangenen Jahr hatten wir durch unfreiwillige Unterstützung des Chaos den Sieg davontragen können. Jetzt forderten sie ihren Anteil. Und das mit Nachdruck. Ich konnte die Vorboten sehen. In den Jahren bis jetzt kam es vereinzelt immer wieder mal vor, dass ich diese... Einsichten bekam."


    Nachdenklich spielten ihre Finger am Saum des Stoffes. Dann sah sie auf und schaute Luicatus direkt an.


    "Ich habe Damorg fallen sehen. Als er vermisst war. Ich wusste wo er war, dass er wohl nicht nach Hause zurückkehren würde und dass ich es niemandem würde sagen können."


    Sie suchte in Luicatus Augen nach einem Verstehen, einem Begreifen und senkte dann wieder den Blick.


    "Ich habe durch seine Augen gesehen. Und vor einigen Wochen haben ich Alanis fallen sehen."


    Rasch setzte sie nach


    "Nicht fallen in dem Sinne. Anders. Aber nicht minder unwillkommene Erkenntnis. Zu viel um zu tun, als sei nichts und zu wenig um wirklich zu wissen."

  • Der Pater folgt gebannt Ashabas Beschreibung, allein bei dem Begriff "fallen sehen" zucken kurz seine Züge unruhig


    Nachdenklich legt erdie Handflächen aneinander und fixiert Ashaba nachdrücklich



    Hmmm, ihr habt also Eingebung die euch Dinge sehen oder spüren lassen.
    Diese sind immer Warnungen? Und immer schlechte Dinge? Oder sehr ihr manchmal auch erfreuliches oder wirres.
    Gibt es einen speziellen Auslöser, wie Hunger, Alkohol, Donf oder Schmerzen


    Die Dinge, die Ihr seht scheinen ja nicht immer einzutreten.
    Denn Damorg IST damals zurückgekehrt


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  • Ashaba verzog das Gesicht.


    "Bisher waren es schlechte Dinge und spätestens danach waren Schmerzen im Spiel. Kopfschmerzen. Mit anderen Worten: Mir könnte das alles gestohlen bleiben."


    Als der Pater in Frage stellte, dass die Dinge eintreten musste, schüttelte sie den Kopf.


    "Nein. Sie treten ein."


    sagte sie nachdrücklich.


    "Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Bei Alanis habe ich.. zugesehen. Bei Damorg.. ich war Damorg."


    Sie rang um Worte.


    "Die Schreie, die Schmerzen. Kampf und die Erkenntnis, dass der Gegner mein letzter sein würde. Das letzte Aufraffen zum Schutz einer Wehrlosen in der Gewissheit, dass ich versagen würde. Und dann setzte mein Herzschlag aus. Er setzte aus. Dessen bin ich mir gewiss. Das war das letzte, was ich merkte. Irgendjemand muss ihn gerettet haben. Aber das habe ich nicht mehr mitbekommen dürfen."


    Eine wegwerfende Geste mit der Rechten folgte.


    "Was Alanis betrifft: Es sind nur Bruchstücke. Ich an ihrer Stelle würde sie niemals mit irgendjemandem teilen. Sie weiß auch nicht, was ich weiß. Und sie sollte es nicht wissen also bewahrt bitte Stillschweigen."

  • Luicatus zuckt verständnisvoll mit der Augenbraue.


    "Dewegen sagte ich Euch ja, dass Ihr hier mit einem Heiler und Priester sprecht.
    Ich musste weltliche und göttliche Eide schwören, dass was ich in solchen Gesprächen anvertraut bekomme, auch unter ärgstem Zwang für mich behalte.
    Ich könnt euch also sicher sein, dass diese Worte und Gedanken diesen Raum nicht verlassen werden und vor allem niemals zu Alanis gelangen werden."


    Er steht auf, tritt an das Regal und zieht nach kurzem Stöbern eine Flasche mit Ellyriswasser aus Taurien hervor.


    "Das mit Damorg ist einfach eine Sache der Wahrnehmung. Ich glaube euch, dass ihr Damorgs letzten Herzschlag gespürt habt. Und alles an Damorg nach seiner Rückkehr schreit geradezu danach, dass er eine Nahtoderfahrung jenseits der letzten Grenze hatte."


    Zwei weitere Handgriffe fördern zwei kleine schlanke Tonbecher hervor


    "Andereits würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, da ich mich um Damorg so sorge wie nun um Euch und Alanis" ,
    plaudert Luicatus mit einem Achselzucken weiter, als er sich wieder an den Tisch setzt.


    "Ihr bestätigt meine Sicht der Dinge, das in Daynon etwas mit Alanis geschehen ist - etwas dass Alanis so tief erschüttert hat, dass sie sich auf den sicheren Boden ihres Priesterums zurück zog. Vielleicht sogar, etwas, dass sie sich nicht verzeihen kann - auch wenn sie nach außen nicht bussfertig wirkt."


    Mit etwas Mühe zieht Luicatus den Korken aus der Flasche und kurzzeitig sind die Aromen von scharfen Alkohol, Heidekraut, Rauch und Schafswolle zu riechen


    "Aber das was ihr mir erzählt stürzt mich eher in Sorge um Euch!
    Eure Visionen scheinen durch Schmerz, Panik und ähnliche unangenehmen Gefühle bei anderen! Personen ausgelöst zu werden. Personen die euch und denen ihr sehr nahe steht. Das ist höchst bedenktlich, wenn tatsächlich andere und entfernte Personen bei euch solche Dinge auszulösen scheinen, denn dies würde bedeuten, dass ihr in einer bestimmten Art mit ihnen Verbunden seid.

    Er wirkt sehr nachdenklich, als er wieder den Kopf auf die gefalteten Hände stützt.
    Schwester Selena hatte einmal ähnlcihe Probleme und gelernt sich von solchen Visionen abzuschotten bis sie ihrer Gabe gewachsen ist - aber da lagen die Auslöser immer bei ihr selbst.
    Außschliesliche fremdausgelöste Katastrophenvisionen begegnen mir nun zum ersten Mal.


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  • Nachdenklich schürzte sie die Lippen. War es notwendig, dass man sich um sie Sorgen machte?


    "Es gab Zeiten, da wäre Sorge möglicherweise angebracht gewesen."


    Sie schaute auf und lächelte leicht.


    "Aber ich habe gelernt. Diese Sache ist jetzt wohl ein Teil von mir. Sie bringt mir Nachricht. Möglicherweise löse ich sie eben doch durch meinen Wunsch aus, etwas über die zu erfahren, um die ich mich sorge. Wenn die Nachrichten bitter sind, dann habe ich nichtsdestotrotz keine Wahl. Vielleicht kann ich umgekehrt annehmen, dass ich keinen Grund zur Sorge habe, wenn ich nichts.. höre."


    Im Reinen war sie mit den Visionen keinesfalls. Aber es hatte Phasen in ihrem Leben gegeben, da war es wesentlich schlimmer und sie hatte sich wirklich gewünscht, dass es ihr erspart bleiben möge. Vielleicht lag die Schwierigkeit nur darin, dass sie sich niemandem anvertrauen konnte.


    "Damorg ist eine Sache. Körperliche Wunden heilen. Und er wird nicht in einem warmen Bett in seinem Heim seinen letzten Atemzug tun."


    Jetzt verzog sie das Gesicht zu einem mäßig belustigten Grinsen.


    "In einem lichten Moment habe ich mal jemandem gesagt, dass ein Krieger sich für den Tod im Kampf entscheidet, sobald er sein Handwerk wählt. Er hat keine Angst vor dem Tod. Nur vor der Ungewissheit, wann er kommen mag. Genau wie ich wird Damorg auf einem Schlachtfeld sterben. Aber Alanis..."


    Leise seufzte sie und schaute dann Luicatus prüfend an.


    "Glaubt ihr, jemand kann nur Priester sein? Kann das die Erfüllung sein?"

  • "Hmmm",


    Luicatus wird sehr nachdenklich


    ",um ganz ehrlich zu sein, glaube ich das auch nicht.
    Die Fünfe haben uns als Mensch geschaffen - wenn sie nur Priester wünschten hätten sie dies bestimmt nicht so getan.
    Selbst die in meinem Orden so verehrten Erzheiligen waren auch Menschen, wenn mir mal vom Heiligen Astral absehen, und davon waren auch nur zwei wirkliche Priester.
    Außergewöhnliche, unbequeme und sehr kompromisslose Personen, aber eben auch Menschen. Es gibt auch andere Wege außer dem Priestertum um von den Fünfen erfüllt zu werden.
    Aber in anderen Glauben?


    Luicatus hät inne, greift zu der Ellyriswasserflasche und füllt die kleinen schlanken Becher.


    "In anderen Ländern sind die Götter bisweilen...nicht so weise.
    Sie führen regelrechte Kriege mit einander und verlangen von ihren Dienern ein sehr hohes Maß an Gehorsam und Aufopferung. Aber solche Priester sind meistens noch schwächer und menschlicher als Hierzulande oder unmenschliche Fanatiker."


    Er riecht lange an einem Becher und nimmt dann einen vorsichtigen Schluck



    "Aber bei dem Badaarer Zweig der Elementarpriester? Da bin ich mir völlig sicher, dass es nicht so ist. Laut Alanis sollen acht in den Mittellanden reisen, drei davon kenne ich, und sie alle sehen sich eher als Philosophen denn als Priester. Khai Thee bezeichnet sich selbst als sehr weltlich und menschlich. Man könnte sie sogar als spirituell beseelte Magier ansehen, die ein bestimmtes Kosmisches Prinzip glauben erkannt zu haben.
    Deshalb kann ich mit Sicherheit sagen: Ich glaube das Alanis ihre Erfülung nicht darin finden wird nur Priesterin zu sein.
    Aber ihr Priestertum ist Alanis Grundmauer. Mögen die Steine eines Hauses auch wesentlich sein, so halten doch Mörtel und Holzbalken es zusammen, und ohne Möbel und Leben darin, ist es nicht mehr als eine tote Hülle.


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  • Schweigend hörte sie zu, wirkte nachdenklich.


    "Was glaubt Ihr, was zu tun das Richtige wäre?"


    Irgendiwe war ihr klar, dass sie keine direkte Antwort bekommen würde, auch wenn sie darauf hoffte. Aber vielleicht wäre auch eine halbe Antwort genug um ihr zumindest eine Richtung aufzuzeigen. Oder sie auszuschließen.

  • Luicatus wird still und denkt nach.


    Ihr sucht nach einem Ratschlag und einer Richtung -
    und dabei wolle ich dieses Gespräch führen um selbst eine zu finden...


    Sorgsam legt der die Fingerspitzen vor seinem Geischt auf einander und blickt Ashaba darüber an


    Ich denke im Moment können wir nicht viel mehr tun als abzuwarten.
    Abwarten und beobachten.
    Alanis hat uns noch nicht alles erzählt, und wenn sie es uns erzählen will müssen wir bereit sein.
    Ansonsten sollten wir sie an ihre menschliche Seite erinnern und ihr hier ein warmes Zuhause bieten.
    Aber vor allem sollten wir bei aller Freundschaft eines tun: Sie hinterfragen! Den größen Wert haben Freunde, wenn sie nicht ja und Amen sagen, sondern wenn sie einen stützen, aber auch den eigenen Standpunkt in Frage stellen


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  • Ashaba verzog das Gesicht und seufzte.


    "Abwarten. Das, was ich am besten kann. Großartig."


    grinste sie ironisch.


    "Aber vermutlich habt Ihr Recht, Pater. Ich hoffe, dass Ihr auf Eurer gemeinsamen Reise einen besseren Eindruck von ihr gewinnen könnt. Und ich hoffe, dass Ihr es mich wissen lasst, wenn Ihr neue Erkenntnisse bekommt. Auch wenn ich mir vorstellen könnte, dass das wiederum auf zu viel Tun abzielt und zu wenig abwarten. Wie mans dreht und wendet. Ich kann nicht aus meiner Haut."

  • Nun, ich bin gespannt wie das Zusammentreffen mit ihren Meistern laufen wird - ich fürchte sie werden sie in manchen ihrer Entscheidungen bestärken.


    Pater Luicatus erhebt sich:
    Ich danke euch für eure Meinung und eurer Vertrauen. Kann ich euch noch anderes behilflich sein.?


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  • ...nach der Rückkehr aus Lupien und Amonlonde


    Luiicatus kehrt vom Hospital zurück.


    Etwas aufgewühlt von den Erinnerungen macht es sich gleich daran den Brief von Pater Cornelius zu sichten.


    Er beschreibt die aktuelle Ereignisse, die er nun schon seit anderhalbdutzend Jahre aus dem "Dorf der Schande" berichtet.
    Nachwie vor leiden die Bewohner unter den zähen Knoten, die in zunehmenden Alter auch Knochen, Hirn und Hauptschlagaber befallen.
    Von der örtlichen Anwendung von Quecksilbersalzen scheint er abgekommen zu sein, auch wenn sie die oberflächlichen Geschwüre sehr gut abheilen lassen, verschlimmern sie meist nur den Gehundheitszustand der Erkrankten.
    Die Arsenalaunsalbe wirkt zwar nicht ganz so stark, führt aber nur zu schwerer Übelkeit und örtlichem Haarausfall, auch wenn es wieder zwei Fälle von Arsenvergiftungen gab.
    Er beschreibt auch die wunderbare Genesung eines Kranken im Zustand der Paralyse, nach eine lebensbedrohlich hohem Fieberschub. Allerding schreibt er diese Wirkung der Macht des Aldebaran und Jupiters zu, denn Schitzhütten zeigten bei anderen Paralytikern keine Wirkung


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  • Der Schlaf war unruhig. Bilder aus dem Dorf kehrten immer wieder zurück. Aber die Träume wurden klarer mit ihnen kam die Erinnerung.


    Die Erinnerung an die Geschichten von Mutter und Vater. Geschichten aus dem Söldnertross, von Maketenderinnen und Hüblern. Jucken, Tropfen, Enzündungen, auch mal einem Geschwür, dass einfach Teil des Söldnerlebens war - aber das nicht als besonders schlimm angesehen wurde....


    Als Luicatus am Morgen erwachte, hielt er Morgenexerzitien und Frühstück eher knapp und wandte sich gleich einem alten und abgegriffenen Quartband zu. Der "harte Schanker" war schon lange beschrieben, aber nicht immer ging er in das zweite Stadium mit dem Fieber, Haarausfall und den Knoten über.
    Dieses Bidl trat vermehrt erst in den letzen fünf Dutzend Jahren auf.


    War dieses Krankheitsbild in Magonien überhaupt bekannt? Und wenn, an wenn würde man sich wenden?
    Zu einen an Kräuterfrauen! Und zum anderen verbreiten sich solche Krankheite bei Feldzügen besonders schnell.


    Luicatus suchte sich ein paar Notzen und Verschreibungen diverser "Morbus veneris" zusammen und machte sich auf zu Die Hütte von Esme


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  • Leise betrat Dania den Tempel. Zuerst ging sie auf die Schreine zu und sprach bei jedem ein kurzes Gebet. Dann sah sie sich aufmerksam um auf der Suche nach Schwester Miriel oder Schwester Johanna.