Malglins Haus 16

  • "Werd ich. Und dir viel Erfolg in Dorlonien."
    Nachdem sie die Tür hinter ihm geschlossen hat geht sie mit ihrem Sohn, der schon wieder lautstark von Bier im Keller singt, Windeln wechseln. Und etwas später dann zu einer gewissen Wäscherin, deren Neffe zur See fährt...

  • Kassandra ist abweisend und verschlossen, als sie heute aus dem brennenden Tisch zurückkehrt. Mit eiserner Beherrschung und den letzten Resten an Geduld bringt sie ihre Kinder ins Bett, dann zieht sie sich mit ausreichend Alkohol in die Bibliothek zurück um zu trinken und vor sich hin zu starren. Ganz alleine.

  • Am nächsten Tag hält sie sich mit Hausarbeit beschäftigt. Sämtliche Bettwäsche im Haus wird gewaschen und 20 Krüge Apfelmus eingekocht. Kein Wort über singende Wälder und leuchtende Bäume des Lebens wird verloren. Und, noch viel wichtiger, keine Minute mit auch nur einem einzigen Gedanken an Kobolde verschwendet.

  • Thyra, klein, schlank, dunkelhaarig und mit ihren 12 Jahren fast schon auf dem Weg vom Kind zur Frau oeffnet die Tür und starrt ihn aus großen dunklen Augen an. Dann lächelt sie.
    "Ach, ihr seid es." Sie lässt ihn ein.
    "Wollt ihr euch schon mal setzen? Ich geh sie holen."
    Sie deutet auf die Tür zur Bibliothek.

  • Endúneath sieht sie für einen kurzen Moment verdutzt an und nickt schließlich.
    "[endu]Danke, ja.[/endu]" Er folgt dem bekannten Weg und betritt die Bibliothek. Diesmal jedoch nimmt er nicht direkt Platz sondern lässt seinen Blick über die angesammelten Werke in diversen Farben und Formen schweifen.

  • Zum großen Teil stehen in Malglins Bibliothek Werke, die auch in der Akademie zu finden sind: Bände über Landeskunde - nicht nur Amonlondes, Abhandlungen über Magie, Ritualkunde, verschiedene Glaubenssysteme, doch auch Bände mit Poesie und Prosa sind zu finden. Ein kleines Bändchen trägt Kassandras Namen und ein Regal beherbergt sorgsam aufgerollte Schriftrollen. Insgesamt scheint der Anteil der Bücher, die sich mit Magie beschäftigen, zu überwiegen. Die Bücher des Handelshauses Rothfeder scheinen woanders aufbewahrt zu werden.

  • Er lächelt schief und ein wenig resigniert: "[endu]Ich konnte nicht schlafen.[/endu]" Damit wendet er sich endgültig von den Büchern ab und lässt sich ihr gegenüber nieder und sieht sie eindringlich an. Seine Züge verraten, dass seine Worte nicht rein scherzhaft waren; Die letzte Meditation ist wohl schon eine Weile her. "[endu]Wie geht es dir?[/endu]"

  • Sie seufzt.
    "Ich lebe", antwortet sie. " So wie alle anderen auch. Also sollte ich mich nicht beschweren. Davon abgesehen hab ich ungefähr das gleiche Problem wie du. Wobei ich es schaffe zu schlafen wenn ich mich nur müde genug mache. Wenn ich allerdings anfange darüber nachzudenken... " Sie verzieht das Gesicht.

  • Er nickt während er seine Tasse mit Tee füllt. "[endu]Ich verstehe was du meinst. Nur dass es mir enorm schwer fällt nicht darüber nachzudenken. Zumal ich noch den Bericht fertig machen muss, und das möglichst bald, damit die Untersuchungen beginnen können.[/endu]" Er fährt sich mit einer Hand durchs Gesicht in einem Versuch, die Müdigkeit wegzuwischen. "[endu]An einer Stelle komme ich nur bei besten Willen nicht weiter. Nämlich da, wo ich noch nicht selbst dabei war....[/endu]" Sein Blick verrät, wie wenig es ihm behagt jetzt danach zu fragen.

  • Sie runzelt die Stirn.
    "Wo warst du...?" Ach ja, da war was. Er ist ja gegens Tor gelaufen und dann eingeschlafen...
    Sie seufzt. "Vielleicht fragst du besser Tearasel oder Alanis. Die waren wenigstens die ganze Zeit bei Bewußtsein..."
    Sei nippt am Tee und versucht die Erinnerungen zu ordnen.
    "Es fing mit Schwindel an", sagt sie dann. "Und Hunger. Ich bin ein oder zweimal umgefallen. Der Wald brauchte Kraft, irgendwer oder irgendwas hat sie ihm entzogen. Wir haben beschlossen in den Wald zu gehen und dort direkt nachzusehen. Bevor ich loskonnte kam der Schwindel ein letztes Mal und ich hab beschlossen... auf dem anderen Weg... in den Wald zu `gehen`. Mir war klar, daß ich das zu Fuß nicht mehr schaffen würde. Danach... ich erinnere mich nicht. Ich wußte... frag mich nicht wie oder warum, daß wir reisen müssen um das Problem zu lösen. Ich hab versucht Djadja und Alanis das zu sagen. Ich weiß nicht was davon bei ihnen angekommen ist."
    Sie nimmt noch einen Schluck Tee.
    "Tearasel ist in den Wald gegangen. Und als sie ankamen war es nur ein Wald. Kein Lied, keine Magie... Das hab ich nicht mehr mitgekriegt. Ich bin im Tisch aufgewacht und das erste was ich gesehen hab war diese Kleeblattschleife der Dreieinigkeitsprieser." -und die Mutter-
    Kein schöner Anblick zum Aufwachen...

  • Nachdenklich nimmt auch er einen Schluck Tee, während er ihrer Schilderung aufmerksam lauscht. Schließlich nickt er, wenn auch ein wenig verhalten.
    "[endu]Mit reisen meinst du eure mentale Reise zum Wald oder die... Reise die wir unfreiwillig unternommen haben? Und kannst du dich erinnern wer zu der Zeit als es anfing bei dir war? Vielleicht jemand, der nicht mit uns die Zeitlinie verlassen hat?[/endu]"

  • "Nein, ich denke es war die Reise durch die Zeit.... durch die verschiedenen Möglichkeiten in Zukunft und Vergangenheit gemeint. Außer mir ist auch niemand geistig in den Wald gegangen. Die anderen waren zu Fuß unterwegs. Und wer bei mir war... ich habe mich mit Lanis, Djadja und Tear unterhalten als es anfing. Ich glaube Lanis und Lyra waren da als ich versucht habe ihnen das mit der Reise zu sagen. Wiesel war im Tisch, aber nicht direkt neben mir. Verschiedene Versionen von ihr sind uns ja unterwegs begegnet. Wieso ist das wichtig?"

  • "[endu]Das könnte ein Indiz zur Bestimmung sein, in welchem Hosenbein wir letztlich hier gelandet sind. Aber wenn du da mit niemandem außerhalb unserer Gruppe gesprochen hast gibt es auch niemanden, den ich fragen könnte ob sie oder er sich daran erinnern kann.[/endu]"
    Nachdenklich nimmt er einen weiteren Schluck. "[endu]Kannst du dich sonst an etwas erinnern als du diese... Eingebung mit der Reise hattest? Irgend einen Gedanken, irgendein Gefühl?[/endu]"

  • Kassandra seufzt.
    "Ich erinnere mich nicht wirklich klar daran. Es ist alles furchtbar verschwommen. Der Wald brauchte Hilfe und hatte Hunger und zog an mir. Ich wußte, daß wir sterben und dann wußte ich auf einmal was geschehen würde. Also nicht wo wir landen und was wir alles tun müssen. Aber daß der erste Schritt passieren würde. Und ich dachte ich sollte den anderen das sagen, damit sie ... nicht unvorbereitet sind."
    Kassandra reibt sich mit beiden Händen übers Gesicht.
    "Es macht doch weniger Sinn als erwartet, wenn man es ausspricht", seufzt sie. "Aber ich habe aus diesem Kontakt keinen Hinweis auf den oder diejenigen, die dieses ganze Chaos verursacht haben. Es gibt ein paar Kandidaten, aber keinen wirklichen Hinweis."

  • Wieder nickt er. "[endu]Setz dich nicht zu sehr unter Druck. Ich bin mir sicher, dass du eine Schlüsselrolle in diesem Rätsel spielst, aber jetzt ist wohl erst die Zeit die Teile zu sortieren, bevor sie zusammen gesetzt werden. Ich fürchte es sind schon viele verworrene Ansätze in unseren Köpfen, die die klare Sicht auf die Dinge, die wir so dringend benötigen, behindern. Ich werde Tear noch aufsuchen bevor ich mich in die Siedlung zurück begebe um mir Rat von Erfahreneren zu suchen.[/endu]" Ein weiterer Schluck Tee schafft eine kurze Pause. "[endu]Kann ich dir in der Zwischenzeit etwas gutes tun? Von uns allen haben dich die Ereignisse wohl am meisten berührt.[/endu]"

  • Kassandra lächelt und ihre Züge entspannen sich leicht.
    "Das hast du schon", sagt sie. "Außerdem ist es hilfreich, sich mit anderen die dabei waren darüber zu unterhalten. Wenn man versucht es einem Außenstehenden zu erklären... das ist einfach zu anstrengend..."
    Sie nippt wieder an ihrem Tee.
    "Ich glaube übrigens nicht mehr, daß wir in der falschen Zeit gelandet sind. WIr sind wieder da wo wir angefangen haben. Der einzige, der nicht aus dieser Zeitlinie stammt ist der Baum..." Daß der hier falsch ist sagt sie nicht. Nur daß er nicht von hier kommt.
    "Und ich glaube, daß seine Schlüsselrolle eine wesentlich größere ist als meine..."

  • Endúneath legt den Kopf abwägend schräg. "[endu]Wir werden sehen. Der Baum und alle Konsequenzen seiner Pflanzung mögen der einzige Unterschied zu vorher sein, aber eine Konsequenz ist eben auch dass du und der Singende Wald in seiner bekannten Form am Leben seid. Und dass der Angriff auf euch zufällig kurz vor dem Sprung kam, daran glaubt denke ich niemand.[/endu]" Wieder folgt eine kurze Pause. "[endu]Aber du hast natürlich auch recht damit, dass der Baum prinzipiell eine wichtige Rolle spielt. Vielleicht sollte ich mich auch mit ihm unterhalten. Hast du eine Idee wie?[/endu]"