Malglins Haus 16

  • Kassandra zuckt die Schultern.
    "Du könntest hingehen und mit ihm reden", sagt sie. "Er kann dich hören. Und reden kann er auch. Fragt sich, ob er das will..."
    "Weisst du, dass der singende Wald und ich am Leben sind stört mich gar nicht mal so sehr." Sie grinst schief.
    "War das ein Angriff? Ich weiss es nicht... Eine Möglichkeit, die ich gar nicht mal so furchtbar unwahrscheinlich finde, ist, dass der Baum selber durch Raum und Zeit nach uns gegriffen hat. Ob das jetzt ein Fehler war, dass das zu unserem Tod führte oder einkalkuliertes Risiko oder sogar Absicht, um uns zu zwingen das zu tun was wir letztendlich getan haben..."

  • "[endu]Auf einen Versuch könnte ich es ankommen lassen. Im Zweifel sage ich einfach heimlich einer unserer Formerinnen bescheid was passiert ist, folge ihr unauffällig und klinke mich in die unausweichlich folgende Konversation ein.[/endu]" Endúneath nimmt einen weiteren Schluck Tee, bevor seine Miene wieder ernster wird. "[endu]Wer auch immer verantwortlich war für den Entzug von Energie, muss sich der Konsequenzen im Klaren gewesen sein oder hat zumindest grob fahrlässig gehandelt, was angesichts der Kräfte die im Einsatz gewesen sind nur noch mehr ins Gewicht fällt.[/endu]" Er runzelt die Stirn. "[endu]Ich habe meine Zweifel, dass der wahrscheinliche Wechsel in die Parallelwelt geplant war. Das würde niemandem nützen, der den Wechsel nicht ebenfalls mitgemacht hat. Auf der anderen Seite spricht deine Eingebung reisen zu müssen gegen einen Zufall. Und genau das ist es was ich meinte als ich sagte, dass uns noch zu viele Teile im Gesamtbild fehlen.[/endu]"

  • Kassandra verzieht das Gesicht.
    "Endu, wenn du deine Former in den Wald schickst, mit dem Baum reden, besteht da die Möglichkeit, dass ich das mitkriege. Und ich hätte doch lieber keine Former im Kopf."
    Sie schüttelt sich.
    "Und dass der Wechsel geplant war halte ich für sehr wahrscheinlich. Wer immer da rumgespielt hat hat nur sehr wenig dem Zufall über lassen..."

  • Der Wächter verschluckt sich, kurz auflachend, beinahe an seinem Tee. "[endu]Kassi... die wollen doch nicht den ganzen Wald umformen. Also wollen vielleicht schon, aber werden nicht. Die unterhalten sich auch nicht viel anders mit dem Baum als ich, nur dass sie... die Umgangsformen besser beherrschen.Vertrauenerweckender sind. Für Bäume zumindest.[/endu]" Er fährt sich durch seinen Bart. "[endu]Aber so gesehen... die Welt durch die wir in der Zeit gesprungen sind war schon... handverlesen. Aber ich traue der Sache trotzdem nicht.[/endu]"

  • Kassandra zieht ein etwas schiefes Gesicht.
    "Gut. Dass das nicht einfach nur ein Baum ist brauch ich dir nicht zu sagen. Und pass auf, der hat Pixies..." Es klingt als würde sie sagen 'der hat Läuse'.
    "Die Zeitlinie war nicht nur Hand verlesen, uns wurde auch kaum eine andere Möglichkeit gelassen als genau so zu handeln wie wir handeln sollten. Erst wurde uns gezeigt, wie das Ergebnis auszusehen hat, dann sind wir Schritt für Schritt dahin geschoben worden."

  • Endúneath zuckt seinerseits mit den Schultern. "[endu]Das wächst sich aus. Irgendwann wird er sich kompetentes Personal wünschen. Und was unseren mysteriösen Puppenspieler angeht: der hatte ohnehin leichtes Spiel. Nimm ein paar Sterbliche aus ihrer Welt heraus und setze sie in eine andere Zeit. Zeig ihnen einen Umweg in ihre Zeit zurück, auf dem sie deine Drecksarbeit erledigen. Steht mit Sicherheit so in irgend einem Handbuch. Und da wir eigentlich nie gegen unseren Willen handeln mussten, war das nicht einmal das Kapitel für Fortgeschrittene, wenn du verstehst was ich meine.[/endu]"

  • "Mach uns nicht dümmer als wir sind, Enduneath", antwortet sie sanft.
    " Ich war ernsthaft versucht im Jahr Zwei zu bleiben. Wir hätten zu Fuß nach Hause gekonnt, hätte hat etwas länger gedauert. Vorausgesetzt es war ein wirkliches Jahr zwei und nicht irgend ein Konstrukt außerhalb der Linie. Was ich für nicht ganz unwahrscheinlich halte.
    Wir haben gegen unseren Willen gehandelt. Weder Tear noch ich haben den Samen wirklich pflanzen wollen. " Die anderen Gefühle der Wildelbe behält sie für sich.

  • Der Hên hebt abwehrend die Hand, die gerade nicht die Teetasse hält. "[endu]Dumm? Nein, ganz im Gegenteil. Ich meine angesichts der Situation haben wir uns gar nicht so schlecht aus der Affäre gezogen. Dumm hätte ich es eher gefunden sich ausschließlich aus verletztem Stolz und ohne irgendeinen Plan mutwillig gegen eine offensichtlich übermächtige und zumindest nicht offensichtlich feindselige Entität aufzulehnen. Ich meine natürlich hätten wir in Jahr zwei bleiben können ohne den Baum zu pflanzen. Wir hätten auch in der Outilisten-Variante bleiben können ohne den Baum mit Kraft zu versorgen. Aber dann wäre die Sache mit der Zugehörigkeit ein weitaus größeres Problem gewesen. Ich für meinen Teil wäre doch in arge Erklärungsnot gekommen, wenn ich dem Oberkommando eine zweite Variante von mir selbst vorstellen müsste. Und von uns selbst einmal abgesehen: Der jetzige Ort für den Baum ist meiner Ansicht nach ein tragbarer Kompromiss zwischen dem Potential, das er eigentlich entfalten könnte und dem Wird-schon-einen-Grund-haben-dass-Arkana-ein-Samenkorn-bekommen-hat-Gedanken. Auch wenn ich mir weder das eine noch das andere wirklich einzuschätzen zutraue.[/endu]"

  • Er wiegt den Kopf ein wenig hin und her. "[endu]Korrigiert... ich tue mich da noch ein wenig schwer mit. Mit der Aussage dass wir die Ver...baselung der Hexe verhindert haben kann ich aber leben. Und im realistischen Umkreis unserer Expedition und in weiser Vorausahnung was an der dortigen Stelle zukünftig geschehen wird... sein wird ist der Standort nicht mal schlecht. Wobei ich mir auf der anderen Seite des Caranduin, in Tivall oder auf Hîthundor ein paar Orte vorstellen kann, die ihm sicher besser gefallen würden. Die standen aber schwerlich zur Debatte, deswegen Kompromiss.[/endu]"

  • "[endu]Auch da bin ich mir gar nicht mal so sicher. Wenn ich Tear richtig verstanden habe ist es mit dem Bewusstsein dieser Bäume nicht so weit her wie man sich das vielleicht vorstellt. Ich habe auch meine Zweifel daran, dass Hüter und Baum ein und die selbe Entität sind. Und solange ich nicht weiß wer dahinter steckt weiß ich auch nicht, ob und warum dieser Ort so besonders gut sein sollte. Vermutlich hat dieser Hüter eine ganz eigene Agenda. Aber unter der Gefahr mich zu wiederholen: Mutwillig einen anderen Ort zu wählen wäre töricht gewesen, auch wenn es wohl bessere Orte gäbe. Daher Kompromiss.[/endu]" Er leert seine Tasse. "[endu]Und das mit dem Wünschen gestaltet sich gar nicht so schwer, wenn man kein so freies, offenes Schicksal hat wie die nette Schankmaid von nebenan.[/endu]" Er lächelt verschwörerisch.

  • "[endu]Den kann ich dir leider nicht näher beschreiben, mir wurde immer nur berichtet. Ist in Visionen aufgetaucht und gerne wohl auch um den Baum herum. Hat sich selbst Hüter genannt. Aber warum meinst du dass dein Schicksal nicht mehr offen ist?[/endu]"

  • "Echt?" Kassandra runzelt die Stirn. "Ich hab die Visionen von der Tochter oder Schwester Narells mitgekriegt. Und Mottes Geschichte von zweien, die sich unterhalten haben. Aber die Sache mit dem Hüter ist an mir vorbeigegangen. Wer hatte die?"

  • Er überlegt kurz. "[endu]Gute Frage. Habe ich zwischendurch öfter gehört, aber von wem genau... Ich sollte die Sache wohl erst einmal auf die Liste unbestimmter Dinge verschieben, die erst noch überprüft werden müssen.[/endu]"

  • Er nickt und lächelt dann wissend. "[endu]Also die Kurzfassung wäre: Wir harmonieren auf mentaler Ebene ziemlich gut, was unter anderem zu einem Lehrverhältnis geführt hat, sogar unter Zustimmung des Oberkommandos. Sie bringt mir bei wie ich Dinge kraft meiner Gedanken regele und ich ihr, wie man Feinde mit einer Teeschale umbringt.[/endu]" Während er diese Worte höchstens halb scherzhaft ausspricht wird ihm klar, dass seine Finger gerade mit seiner leeren Tasse spielen. Sofort stellt er sie ab, verschränkt seine Hände ineinander und räuspert sich. "[endu]Wir sind auch sonst ganz gut im Probleme lösen.[/endu]"

  • Kassandra zieht eine Augenbraue hoch und grinst.
    "Ach so? Und ab und an 'erdet' ihr euch...?"
    Die Bezeichnung hatte sie seltsam gefunden. Nicht dass sie sich nicht selbst hin und wieder erden muss, wenn ihr geistige Kontakte mit Bäumen, Elben und anderen Dingen zu viel werden. Aber sie versteht darunter eher, sich so sehr unter Hausarbeit und Kinderbetreuung zu begraben, dass die andere Welt leise genug wird sie zu ertragen.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Endúneath entschließt sich, seine Tasse erneut zu füllen. "[endu]Ja, ab und zu. Naja meistens ich sie, schließlich kanalisiere ich selten die Kapazität einer gefühlten halben Manabombe durch irgendein Ritual. Wieso fragst du?[/endu]"