Das Haus von Alanis am Oberen Stichweg (3)

  • Als sie vor die Armbrust tritt, hebt er diese sofort an, der Bolzen würde jetzt gen Himmel fliegen.
    etwas wütend über so wenig Vertrauen:
    "Der einzige Schnee, der in meiner Nähe schmilzt, ist jener der in meine Stiefel ruscht und mir kalte Füße macht. Behaupte also nicht wir wären gleich."
    dann, bereits wieder deutlich ruhiger:
    "Also, was ist er, woher kommt er und was bedeutet das, was er erzählt?"

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • "Ich könnte, wenn dies hier wahr und nicht Traum wäre, genau das tun, was der Junge tut, wenn ich es darauf anlegen würde. Wäre ich dann auch gefährlich? Ich denke nicht, oder?" Alanis blickte Tarant ruhig in die Augen. Sie erkannte, dass er wütend war, doch sie konnte es nicht ändern.


    Sie drehte Tarant dann den Rücken zu und lächelte den Jungen freudlich an.


    "Steh auf, Ancale, alles ist gut."


    Doch dass sie sich nicht so sicher war, sah man in ihren Augen. Sie fragte sich, in wieweit der Traum begann, sie und Tarant zu verändern, wo sie ihn doch am Anfang selbst verändert hatte. Vielleicht lag die Lösung darin - falls sie sie fanden.


    Dann drehte sie sich wieder zu dem Gardisten herum.


    "Tarant." Sie atmete durch. "Das ist Ancale Damar, der Sohn von Malglin Damar, dem ehemaligen Katschmarek von Amonlonde. Er ist ein - besonderes Kind. Hättest Du gerade seine Hand genommen, dann hättest Du noch viel stärker gespürt, dass dies hier ein Traum ist." Ein kurzes, müdes Lächeln spielte um ihre blaugefrorenen Lippen. So wohltuend die Wärme des Kindes gewesen war, so schnell kam die Kälte wieder herangekrochen. "Und er sagt, dass es mein Traum ist und ich Dich hier festhalte. Und Du Dich auch hier festhältst."

  • Für einen langen Moment wirkt Tarant plötzlich sehr alt und müde. Man sieht ihm deutlich die Verwirrung an.
    Ja er hatte von Malglin gehört, er meinte sich auch daran zu erinnern das er ein Kind hat.
    Das alles hier ein Traum ist, war auch nicht neu, aber woher verdammt kommt das Kind?


    Dann macht sich ein Ausdruck von resignation in seinem Gesicht breit, er senkt die Armbrust, dreht sich in Richtung Tal und geht los.
    kaum hörbar murmelt er ein
    "Macht doch was ihr wollt."

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Alanis verdrehte die Augen zum Himmel, warf dem Ashaba- Traumbild einen Blick zu, der 'Männer!' zu besagen schien und half dem noch immer völlig geschockten Ancale auf.


    "Ich erkläre es ihm", versprach sie dem Jungen. "Er meint das nicht böse."


    Dann eilte sie hinter Tarant her, über die Kuppe des Hügel. Ihre Beine zitterten inzwischen schon merklich, das Zwischenspiel hatte sie ausgekühlt und sie fühlte sich erschöpft. Deswegen kam sie auch oben auf dem Kamm ins Rutschen, als sie Tarants Namen rief.


    Den letzten Teil des Wegs zu ihm legte sie daher auf dem Hintern zurück.

  • "Tarant!"


    kam es scharf aus der Ecke, die sich bisher still verhalten hatte.


    "Was glaubst du eigentlich was du da tust?!"


    Ihre Schultern hatten sich deutlich angespannt. Sie hatte sich aufgerichtet, ihr Ton ließ keinen Widerspruch zu. Aus ihrer Haltung sprach mühsam unterdrückter Zorn, was kein sehr üblicher Anblick war.


    "Zurück mit dir! Keiner hat dir erlaubt dich zu entfernen."

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Ancale schaut den beiden verständnislos hinterher. Vor allem als Alanis sich hinsetzt und den Hügel hinunterrutschte. Wollte sie jetzt also doch rodeln.
    Er schaut sich um. Eigentlich ist das gar kein schöner Traum hier. Alles so weiß und kalt. Man muß sich echt immer wieder daran erinnern, daß das nur geträumt ist damit man nicht friert. Er wäre sicher lieber woanders. Er könnte ja gehen, aber er hat das Gefühl daß die beiden Erwachsenen Hilfe brauchen, damit sie auch gehen können. Auch wenn er keine Ahnung hat wie er das anstellen soll wenn sie das nicht selber schaffen und sich auch noch so festhalten. Und streiten. Er seufzt und schaut wieder in ihre Richtung, unentschlossen was er tun soll.

  • Tarant ignoriert den Ruf, als der Befehlt kommt, dreht er sich um und sagt mehr zu sich:
    "Du bist doch nicht mal real, was willst du mir Befehle geben?"
    Dann sieht er Alanis auf sich zu rodeln, unschlüssig bleibt er stehen und sichert seinen Stand so, das sie ihn vorraussichtlich nicht umreißen würde.
    In einem schnellen Gedanken nimmt er noch den Bolzen aus der Armbrust, sicher ist sicher.

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Alanis kam zum Glück zum Halten, indem sie sich mit einem Arm geistesgegenwärtig an einem von Tarants Beinen festhielt. Sonst wäre sie wohl weiter bergab gerauscht. Sie war voller Schnee und rappelte sich schnell auf, weil sie merkte, dass ihre Kleidung durchnässte. Fluchend - und das nicht sehr damenhaft - schüttelte sie sich, um den Schnee aus ihrem Kragen zu bekommen.


    "Tarant. Entschuldige, ich glaube es ist doch alles meine Schuld." Ihre Zähne klapperten, als sie das hervorbrachte. In dem Moment erschien Ashaba auf dem Kamm und ihre Augen weiteten sich. "Oh Scheiße."

  • Stirnrunzelnd beobachtet Ancale das seltsame Vorgehen. Jetzt stürzte sich die Figur, die der zornige Mann geschaffen hatte mit seinem Zorn auf ihn. Wenn er nicht bald anfing vernünftig zu werden dann würde er sich noch weh tun.


    Mit einem Mal ist das Kind vom Hügel verschwunden und taucht völlig unvermittelt vor Tarant auf.
    "Du bist dumm", fährt es den Gardisten zornbebend an. Die Flammen in seinen Augen schlagen höher.
    "Hör auf damit! Du machst alles schlimmer!"

  • Tarant läd die Armbrust wieder, in seinen Augen liegen nur Trauer und Müdigkeit, von Zorn ist schon lange keine Spur mehr in ihm.
    Er weis nicht was er von dem Jungen halten soll, aber er sieht die Gefahr auf der Hügelkuppe, wenn Ashaba mit dem Schwert in seine Nähe kam, hätte er es um enden schwerer.
    Also tut er, was er gelernt hat, wenn er auf ein Ziel schießt, er leert seinen Geist von Gefühlen, verbrennt alles in der Flamme in seinem Geist, bis nur noch Leere und Ruhe zurück bleiben.
    Dann legt er die Armbrust an und zielt, da er selber eine Armbrust besitzt, ist er bestens mit einer solchen Waffe vertraut.
    Er zielt ein wenig unterhalb des Sonnengeflechts, wenn sie ihre Bewegung bei behielt, würde der Bolzen genau ins Herz dringen. Sie musste dazu nur einen Schritt nach vorn machen.


    Dann drückt er den Hebel und entlässt den Bolzen mit einem Klicken.

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Die Priesterin starrte die Szene entsetzt an. Sie wollte Tarant sagen, dass es keinen Sinn machte, die Traumgestalt des Sergeanten anzugreifen, eben weil diese an sich gar nicht da war, allerdings gab es etwas, das für sie mehr Priorität hatte.


    Sie wandte sich zu Ancale um und versuchte, ihn aus dem Gefahrbereich zu bringen. Zwar traute sie Ashaba, sollte sie denn getroffen werden, nicht zu, dass sie ein Kind gefährden würde. Andererseits waren die Instinkte eines Soldaten doch ein sehr eigenes Ding.


    Und obwohl die Waffen eigentlich nicht da waren, wußte sie, was für Schaden sie dennoch anrichten konnten, wenn man nur für einen Moment vergaß, dass dies ein Traum war uns nichts davon real.


    Furcht erfüllte sie. Furcht, dass sie sich vielleicht schon zu tief eingelassen hatten - und dass gleich wirkliches Blut fließen würde. Und sie verstand, dass es eine sehr, sehr schlechte Idee war, hier zu sterben.

  • Doch sobald Alanis das Kind berührt weicht die Angst wieder dem Wissen, daß sie, Ancale und Tarant die einzig wirklichen Personen hier sind. Die Kälte läßt schlagartig nach.
    Ancale fühlt sich wärmer an als eben noch. Alanis fühlt wie sich seine Hand vor Zorn verkrampft, Zorn auf diesen fremden Mann. Ziemlich hilfloser Zorn. Erwachsene hören Kindern einfach nie zu! So eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.
    Statt dessen schießt dieser Mann jetzt mit einer ausgedachten Armbrust auf einen ausgedachten Soldaten, den er selber durch seinen eigenen Zorn auf sich selbst gerichtet hat. Das ist so als ob jemand versucht mit einem Schwert in jeder Hand, rechte gegen linke Hand mit sich selbst zu kämpfen.

  • In einer aprupten Bewegung hielt Ashaba inne. Die Linke griff an ihre Brust. Dann sah sie auf ihre blutige Hand. Ein roter Fleck breitete sich auf dem Stoff ihrer Tunika aus. Sie hob den Kopf, sah Tarant an und sackte dann auf die Knie. Als sie vornüber kippte, trieb sie sich den Bolzen noch weiter in die Brust.

  • Als er sieht wie Ashaba in den Schnee fällt, lässt er die Armbrust sinken, dann lässt er sie neben Alanis in den Schnee fallen.
    Stumm umrundet er das Kind und macht sich an den Aufstieg zum Serganten. Dort angekommen, dreht er ihr das Schwert aus der Hand und wirft es weg, dann dreht er sie auf den Rücken, schaut ihr ins Gesicht und sucht nach letzten Regungen.

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  • Alanis seufzte leise. Zumindest konnte man sich sicher sein, dass Tarant solche Spielereien in Zukunft lassen würde. Hoffentlich. Obwohl -. Naja.


    Sie beugte sich vor Ancale hin und lächelte ihn an, sich genau zwischen ihn und die Szene stellend, um ihn von dem Anblick abzulenken. Leichen waren defintiv nichts für Siebenjährige.


    "Sei nicht wütend", sagte sie sachte. "Das ist was Neues für uns." Mit 'uns' meinte sie Tarant und sich selbst.

  • "Warum hört er dann nicht zu?", verlangt der Kleine aufgebracht zu wissen. "Er... er drischt einfach um sich und hat keine Ahnung was er tut!"
    Er sieht Alanis ungeduldig an.
    "Das ist nur ein Traum, aber er macht alles kaputt!"

  • Als Tarant sie umdrehte, gab sie ein ersticktes Keuchen von sich. In ihrem Haar hatte sich Schnee festgesetzt und schmolz langsam. Unter halb geschlossenen Lidern sah sie zu Tarant hinauf.


    "Verräter."


    sagte sie leise und lächelte dabei.


    "Wer hätte das..."


    Die Worte ergingen sich in einem Husten. Blut vermischte sich mit den Tränen, die ihre Schläfen hinab rannen und versickerte in ihrem Kragen.


    "Wer hätte das gedacht?"


    brachte sie keuchend hervor. Der Bolzen war fast bis zur Befiederung in ihre Brust eingedrungen und zitterte bei jedem mühsamen Atemzug.


    "Laya... möge es dir vergelten..."


    Dann erschien ein harter Zug um ihren Mund.


    "... Wächter."


    kam es leise, kaum hörbar. Und das einzige, was die Federn noch bewegte, war der Wind.

  • In einer fast zärtlichen Geste streicht er ihr eine Haaresträhne aus dem Gesicht. In seinen Augen liegt aufrichtige Trauer.
    Er hatte sie erschaffen, und nun hatte er sie wieder zerstört. Trotzdem fühlte es sich schlecht an.


    Als sie endlich ruhig liegt, legt er ihren Kopf sanft in den Schnee zurück und schlließt ihre Augen.
    "Möge ein Vogel deine Seele bald zu den Göttern tragen." und ganz, ganz leise [SIZE=7]"Freundin."[/SIZE]


    Dann steht er auf und geht zurück zu Alanis und dem Kind.
    "Was nun?"
    Auch wenn ihm die Trauer noch ins Gesicht geschrieben ist, seiner Stimme hört man nicht viel davon an.

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