Das Haus von Alanis am Oberen Stichweg (3)

  • Kaum hatte der Junge die Worte ausgesprochen, hatte Tarant den Baum auch schon los gelassen und sich umgewand.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • "Danke", murmelte Alanis, als Tarant den Baum losließ und er aus ihrer Wahrnehmung verschwand. Schon längst sah sie nicht mehr mit den Augen, denn die würden sie trügen.


    Ihre Stimme klang seltsam in ihren eigenen Ohren und sie überlegte sich, wie sie Tarant begreiflich machen sollte, wie er etwas fokussieren konnte, was er mit den Augen nicht.


    "Tarant, stell Dir meinen Altar vor. Der Weg über ihn zu mir und all die Dinge, die dabei auf Dich einwirken. Das sind die Fäden. Die gibt es auch hier. Sie führen von mir zu Dir, in der realen Welt, die bis in diesen Traum reicht."

  • Nach dem es ihm nicht gelungen ist eine Verbindung zwischen der Leiche und ihm zu sehen, dreht er sich zu Alanis um.
    Auch wenn man es ihm nicht unbedingt ansieht, so hat er doch Schwierigkeiten ihr zu folgen.
    Altar vorstellen? Nun gut, also Schritt für Schritt.
    Er stellt sich den Raum vor, so wie er ihn sehen würde wenn er ihn von der Treppe aus betritt. Funktioniert recht gut, er sieht sich sogar neben dem Altar liegen, mittlerweile zur Seite gekippt und deswegen etwas verkrümmt.
    Den Weg über den Altar zu ihr...
    er versteht den Weg nicht, wie soll er ihn sich da vorstellen? Er versucht es mit einer Straße, die Verdächtig nach dem Stichweg aussieht, an einem Ende steht er, am anderen Alanis...

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Alanis derweil nahm sich Zeit, sich der Verbindungen zwischen ihren Körpern und Geistern anzunehmen und sie von allen Seiten aus zu betrachten. Manche waren offenkundig - es war ihr Haus, ihr Altar -, andere waren eher schwierig zu greifen - Gefühle, Erinnerungen, Erwartungen, die sie mit Tarant verband und die sie an Tarant stellte - und die sie verunsicherten. Schließlich, bemerkte sie, näherte sie sich dem Kern des Problems und zudem, dass es am anderen Ende der Verbindung so etwas wie Bewegung gab.


    Alanis sah genauer hin, verstand seinen Ansatz und hoffte sehr, dass Tarant zurückfinden würde. Die einfache Imagination würde ihm zusätzlich helfen, wenn sie losließ. Aber eigentlich gab es ja nur einen einzigen Grund, weswegen er hier war und keinen, weswegen er nicht zurückfinden sollte.


    Der wahre Grund für den Traum und die Gesellschaft darin. Eigentlich war es einfach.... . Es war... .


    Schlaf gut, Tarant, und sei mir bitte nicht böse. Danke, Ancale.


    Alanis ließ den Traum los.

  • Plötzlich verschwand Alanis am Ende der Straße. Bedeutet das nun das er losgelassen hat, oder war sie es?
    Er lässt die Konzentration fahren um wieder im Schnee zu erscheinen, es passiert aber nichts.
    Stattdessen schwebt er in völliger leere.
    Unzufrieden knurrt Tarant. Demnach hatte wohl sie los gelassen, es war schließlich ihr Traum gewesen. Wenn sie aber nicht mehr in dem Traum war, konnte er ihn kaum aufrecht erhalten.
    Dann sieht er einen schlaffen, liegenden Körper in der Dunkelheit. Natürlich, den hatte schließlich er erschaffen.
    Mit einer Handbewegung als ob er eine lästigen Fliege verscheuchen will, lässt er den Körper verschwinden, er hat jetzt andere Sorgen.
    Dann trifft ihn die Erkenntnis, er hatte sein Geschöpf gerade los gelassen. Jetzt musste er das nur noch mit der Gesamtheit tun.... irgendwie.


    Alanis los lassen hatte das Kind gesagt, nur wie? Er sieht wie er eben noch auf ihrem Brustkorb sitzt und sie dem Tode näher als dem Leben und im nächsten Moment liegt sie im Schnee und hängt an seinem Bein.


    Frustriert lehnt sich Tarant im Nichts zurück und genießt die Ruhe und Stille. Genießt die totale Einsamkeit....
    kommt Zeit, kommt Rat...

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  • Alanis brauchte eine Weile, um den Fäden in ihr eigenes Selbst zurückzufolgen, doch als sie spürte, dass sie beinahe wieder bei sich selbst angekommen war - das Traumbild war milder, beschützender Dunkelheit gewichen -, dass sie etwas immer noch nicht losgelassen hatte. Tarant. Weil sie sich Sorgen machte, die doch einzig und allein Folge des Traumes waren. Sie hatte sein Gesicht gesehen, als er sein Konstrukt getötet hatte. Es hatte ihm wehgetan und das tat ihr herzlich Leid. Aber auch davon mußte sie sich lösen.


    Sie entwirrte die letzten Bande, die sie noch in den Resten des Traums zusammen hielten, bis der Fluß der Elemente - die Fäden - zwischen ihnen wieder dem entsprach, was sie gewohnt war. Noch einmal überprüfte sie es, dann war sie sich sicher.


    Alanis ließ Tarant los und setzte ihn ganz sachte, fast liebevoll, wieder dorthin zurück, wo er hingehörte. In seinen Körper, vor den Altar, in ihr kleines Haus.

  • Für einen Moment hat er das Gefühl zu fallen, dann landet er auch schon in seinem Körper.
    Er schlägt die Augen auf und sieht die vertraute Umgebung, auch wenn die Perspektive nicht korrekt ist.
    Für einen Moment irritiert ihn das, dann melden seine Sinne auch schon das er auf der Seite liegt.
    Er setzt sich auf und lehnt sich wieder an die Wand.


    Wie viel von dem, was er gerade geträumt hat, war real gewesen? Er untersucht seinen Wappenrock, die Dolche sind da wo sie sein sollten. Dann untersucht er seine Arme, keine Verletzungen, aber die hatte er sich ja auch im Traum nicht zu gezogen.
    Was noch? Bewegen! Er steht auf und fühlt schmerzen in den Muskeln, das konnte aber auch von der Liegeposition kommen.
    Unzufrieden setzt er sich wieder, ohne eine Gespräch mit Alanis würde er nicht erfahren ob es sein Traum war.
    Kurz schaut er zum Altar, nein kommt überhaupt nicht Frage. Das Ding würde er eine Weile nicht anrühren.


    Da es draußen bereits Stockdunkel ist, beschließt er das er genau so gut hier schlafen kann, also streckt er sich auf dem Boden aus und schließt die Augen. Vielleicht würde er ja im nächsten Traum eine Antwort finden...

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  • Die Nacht ging für Tarant traumlos vorüber. Es wurde merklich kälter und der Regen, der schon am Abend gegen die Fenster geprasselt war, wurde in den Morgenstunden zu leichtem Hagel, der sich unbarmherzig über die Siedlung und auch über das kleine Haus am Stichweg ausschüttete.


    In dem Zimmer, in dem Tarant schlief, war es trotz des Fehlens eines Feuers im Erdgeschoss angenehm warm.

  • Tarant erwacht mit dem ersten Licht, wobei das aufgrund des Wetters kaum ins Zimmer dringt.
    Er reibt sich die Augen und setzt sich wieder an die Wand.


    "Was für eine Nacht."
    er überlegt was er erlebt hat und wägt ab wie er das ganze ein zu ordnen hat:
    - er war in einem Wald, den er nicht kannte. Dargaras kannte er nur vom Namen her, auf einem der Briefe bevor Alanis nach Daynon gegangen war. Er hatte nicht mal gewusst das es sich dabei um einen Wald handelt.
    - Ancalime, er kannte das Kind nicht und hatte vorher auch nichts über es gewusst, wie solllte er also davon träumen?
    - Malglins Bibliothek, woher sollte er sie kennen? Allerdings hätte es auch eine beliebige Bibliothek sein können...
    - Die Ausrüstung welche Alanis angelegt hatte, er hätte nicht erwartet das sie mit einer Armbrust umgehen kann...
    - abschließend, er kann sich an alles erinnern, was eher untypisch für seine Träume ist.


    Das sprach alles dafür das es kein einfacher Traum war, den er selber hatte. Mit einem leichten Zähneknirschen akzeptiert er, dass es wohl ein gemeinsamer, ein lui..luz... na so ein Traum halt war.


    "Verdammte Magie!"


    Dann steht er auf und schaut noch mal auf den Altar um zu sehen ob sich über Nacht etwas verändert hat.

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  • Der Altar lag im schwummrigen Licht der Flamme friedlich da. So seltsam es auch sein mochte, irgendwie sah er besser aus als noch am Tag zuvor. Das Grün war wieder etwas kräftiger geworden, wenngleich er seine alte Pracht noch nicht wieder erreicht hatte.

  • Ein beruhigtes lächeln spielt um seine Lippen als er sich abwendet und Richtung Treppe geht.
    Unten agekommen wirft er noch mal einen kurzen Blick ins Schlafzimmer, das Fenster scheint zu halten.
    Dann geht er zur Tür, nimmt seinen Köcher und den Bogen und verstaut beides auf dem Rücken.
    Dann wirft er noch einen kurzen Blick in die Stube und macht sich auf den Weg zu Ashaba, die hoffentlich gesund und lebendig an ihrem Schreibtisch sitzt.

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  • Es dauert nicht lange bis Ashaba und Tarant aus deren Stube beim Haus ankommen.
    Der Hagel hatte sich mittlerweile wieder in Nieselregen verwandelt.
    An der Tür angekommen, öffnet Tarant und hält sie dem Serganten offen. Als dieser eingetreten ist, schließt er die Tür und stellt sowohl Bogen als auch Köcher daneben ab.
    Dann zeigte er auf die geschlossene Schlafzimmertür:
    "Das Fenster in diesem Raum."

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  • mit einer Stimmlage, die tiefe Trauer ausdrückt, obwohl er das nicht wollte:
    "Glaubst du das wirklich?"
    denn plötzlich sieht er wieder ein Bild aus dem Traum der letzten Nacht, der ungläubige Blick des Konstrukts, welcher dem des Serganten gerade ähnlich ist.
    Der Blick, als der Bolzen in die Brust eindrang. Lediglich der Schmerz fehlte.

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  • Verdutzt hielt sie inne.


    "Glaub ich was?"


    fragte sie. Dann hakte sie die Daumen in den Gürtel und grinste.


    "Du bist nicht nur ein mieser Unterhalter. Du machst mir sogar den Spruch kaputt, den ich mir den ganzen Weg hier hoch ausgedacht habe."

  • nun doch mit etwas Erheiterung in der Stimme.
    "Dann kann er so gut nicht gewesen sein. Wollen wir los legen?"
    obwohl die Stimme eine gewisse Erheiterung vermittelt, bleiben seine Augen traurig, was aber aufgrund des Dämmerlichts vielleicht nicht zu sehen ist.

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  • "Glaub mir, der war großartig. Aber jetzt ist er kaputt. Für den Augenblick. Also wann anders."


    Auf dem Weg zu dem Fenster griff sie das Thema noch mal auf


    "Also, glaub ich was?" fragte sie wie beiläufig.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Mittlerweile hat sich Tarant wieder voll im Griff. Ihm ist nicht mehr an zu merken ob ihn etwas beschäftigt.
    Die Frage bewusst ignorierend:
    "Der Spiegel auf ihrem Tisch ist kaputt, allerdings weis ich bereits das es ihr Blut ist, welches an den Scherben haftet."


    Als die beiden den Raum betreten liegt immer noch eine deutlich Duftwolke des ausgelaufenen Moschus-parfüms in der Luft.
    Mit einiger Befriedung sieht Tarant das seine Konstruktion mit dem Pfeil gehalten hatte.

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  • Dass er auf die Frage nicht antwortete, bemerkte sie durchaus und nahm es belustigt zur Kenntnis. 'Aha. Gut zu wissen, dass er denkt, dass ich denke...'. Den Spiegelscherben widmete sie bewusst nur sehr kurz ihre Aufmerksamkeit. Stattdessen rümpfte sie die Nase.


    "Da ist aber nicht nur der Spiegel zu Bruch gegangen, hm? Das ist ja furchtbar. Mein Vorschlag: Erst mal das nasse Zeug sichern, dann zunageln. Sonst haben wir hier drin kein Licht mehr. Also? Wo ist es?"


    Suchend sah sie sich um. Dabei dachte sie kurz an den Altar im oberen Stockwerk. Für einen kurzen Moment war sie versucht, hin zu gehen, ließ es aber doch sein. Sie mochte eigentlich so selten wie möglich ... Dinge in ihrem Kopf haben. Oder Stimmen. Oder andere Wesenheiten.

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    Homunkulus (~835 - 902)

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