Das Haus von Alanis am Oberen Stichweg (3)

  • Tarant deutet auf die Wand unter dem Fenster und die Kiste daneben.
    "Das Zeug in der Kiste ist nass, wie viel, weis ich nicht. Bevor du fragst woher ich das weis, die Kiste war teilweise offen als ich das erste mal rein gekommen bin. Ich bringe den Teppich..."
    Tarant schaut sich suchend um, ja wohin eigentlich? Auf diese Frage hatte er schon gestern keine Antwort gewusst.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Die Truhe indes war bis zum Rand mit persönlichen Gegenständen gefüllt, die die Priesterin wohl wissentlich zurückgelassen hatte. Oben auf liegt eine weiße Gugel aus Brokat, die mit grüner Seide gefüttert war. Auf der Gugel lag ein Messer mit einem Ledergriff und einer leicht hochgezogenen Spitze, eine schöne Arbeit, die aber eher effektiv sein sollte als wirklich Kunst. In einer Ecke ein grünes Buch mit einem abgegriffenen Einband. All diese Sachen waren ebenfalls nass, so wie der Deckel der Truhe, der nicht dichtgehalten hatte.


    Tarant zuckt die Schultern und beschließt den Teppich vorerst in die Küche zu bringen.
    "Sergant, könntet ihr bitte einen Schritt zur Seite machen."
    Als Ashaba vom Teppich tritt, zieht Tarant diesen hinter sich her, in die Küche.
    Unter dem klammen Teppich, dessen aufgequollene Fasern sich anfühlten wie ein nasser Moclin, kommt etwas zum Vorschein, das verdächtig aussieht wie eine Falltür. Vielleicht einen halben Schritt im Quadrat groß, sorgsam aus den Dielen ausgesägt und mit zwei Scharnieren an einer Seite verschlossen. Ein gähnendes Astloch an der anderen Seite scheint offenbar dazu gedacht, dass man hineingreifft und das Versteck so öffnet.

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • "Ich hatte gehofft, dass kein Buch betroffen sein würde. Oder irgendwelche anderen Schriftstücke."


    seufzte Ashaba und nahm den Dolch heraus um ihn neben die Spiegelscherben zu legen. Die Gugel hängte sie an eine Ecke des Bettes, damit sie möglichst ungestört trocknen konnte. Als letztes griff sie nach dem Buch und hob es an um zu sehen, ob es tropfnass war oder eben nur feucht.

  • Das Buch war lediglich feucht, aber die einzelnen Seiten wellten sich unschön und es schien aufgequollen. Ein Blatt flatterte heraus, als sie es hochnahm, das eng mit einer gestochen scharfen Schrift bedeckt war.

  • "Ach, Mist."


    fluchte Ashaba.


    "Hast du Zeit und Muße ein Buch trocken zu pusten?"
    rief sie dann in die Richtung, in die Tarant mit dem Teppich verschwunden war.


    Ihr widerstrebte es zwar, den Text zu lesen, aber als sie die heraus gefallene Seite aufhob und ihr Blick darauf fiel, erkannte sie doch einige Worte.

  • Wenn der Sergeant etwas von Poesie verstand, dann würde sie ein handgeschriebenes Sonett erkennen. Es trug den Titel "Die Traumfrau" und die Schrift unterschied sich dann doch sehr von den Buchstaben, die aus dem Rest des Buchs aufblitzten. In diesem Gedicht ging es um eine Frau, einen Mann, die Minne - und von den Elementen war auch die Rede.

  • "Uh weh..."


    murmelte sie nach einigen wenigen Worten, die ihr schon viel zu viel Aufschluß gaben. Sie legte das Blatt aufs Bett, die beschriftete Seite verdeckend. Um nicht eine weitere Überraschung zu erleben, schlug sie vorsichtig die erste Seite des Buches auf und schaute, ob sie einen Titel finden konnte. Hoffentlich war es nicht Alanis' Tagebuch oder etwas dergleichen. Aus dem Deckblatt hoffte sie genug über dessen Inhalt entnehmen zu können.
    Gleichzeitig prüfte sie, ob es widerstandsfähiges Pergament oder Papier war, aus das das Buch bestand.


    'Tinte auf Papier wäre das Größte.' dachte sie sich.

  • Tarant legt den Teppich über den Küchentisch und legt das nasse Ende in Richtung des Kamins.
    "Sollen wir den Kamin anzünden?"
    Dann geht er wieder Richtung Zimmer um dem Serganten zu helfen.

    Lebe frei, stirb stolz.


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  • Es war dickes, beigefarbenes Papier mittlerer Qualität. Der Buchdeckel war auch aus Papier, nicht aus Leder. Abgegriffen und vielbenutzt, wie es schien. Hie und da konnte man Einschlüsse von Pflanzenresten im Papier sehen. Auf der ersten Seite war eine Art Legende zu lesen, die die Bereiche 'Elementartheorie', 'Magie', 'Götter', 'Kräuter, Pflanzen', 'Alchemie', 'Geschichtswissen' und 'Medizin' unterschied. Und zum Glück schien das meiste nicht mit Tinte geschrieben zu sein.... .

  • Tarant versucht nicht beleidigt zu klingen als er antwortet:
    "Ja kann ich, gibt es was wichtiges?"
    nur um dann wieder geschäftsmässig fortzu fahren:
    "Hast du ein Beil bei deinem Holz?"

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  • "Hättest du es nicht gekonnt, wäre es spontan deine Aufgabe geworden das Buch zu trocknen. So... lesen wir es einfach nicht."


    meinte sie achselzuckend und reichte Tarant den Band.


    "Leg das mal in die Küche. Und Werkzeug ist drüben, ja. Die Kiste neben der Pritsche. Da müsste auch noch genug Material liegen um das Fenster zu vernageln."


    Schon beugte sie sich wieder über die Kiste und untersuchte vorsichtig ob noch etwas der Trocknung bedurfte. Ihr war nicht wohl dabei darin rumzuwühlen. Aber genauso wenig wollte sie das Zeug schimmeln lassen. Das würde es mit Sicherheit, wenn sich nicht jemand darum kümmerte. Also hoffte sie einfach, dass keine Geheimnisse zum Vorschein kamen. Soweit es ging, versuchte sie möglichst nur nach Feuchtigkeit zu tasten anstatt alles auszuräumen.

  • "Bin gleich wieder da."
    danach geht Tarant raus und zur Hütte von Ashaba, dabei sieht er einen Hackklotz und Beil neben Alanis´s Haus stehen.
    Also holt er sich zwei Arme voll Holz und geht damit zurück, vor dem Haus hackt er zweite Scheite in kleine Spalten um damit das Feuer zu entzünden und bringt dann alles ins Haus.

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  • Unter der Gugel kam einige Verbände zum Vorschein, einzelne Pergamente mit Trankzezepten - leider teilweise arg zerlaufen -, ein Beutel, in dem es klimperte, ein nachlässig in ein Tuch eingeschlagenes Perlenarmband, ein gebundenes Heft mit dem Titel 'Die Lehre der 5 Elemente' sowie einige Zeitungen. 'Die Stimme des Volkes', der 'Landbote' (allerdings nur eine Ausgabe, diejenige, die die sehr schmeichelhafte Zeichnung eines Mannes zeigte, den man wohl für Damorg halten könnte), die 'Galadriel' und noch einige andere Pamphlete. Dann noch ein gewagtes Mieder und ein dunkelroter, rüschiger Tanzrock. Ganz unten lag, eingeschlagen in Wachspapier, das die Feuchtigkeit größtenteils abgehalten hatte, ein weißes, üppiges Damenkleid aus Seide, komplett mit Schleier.

  • Die Zeitungen breitete sie auf dem Bett aus, so dass sie trocknen konnten. Daneben legte sie die Pergamente. Das, was davon übrig war, sollte trocknen. Der Rest war wohl oder übel verloren. Armband und den ungeöffneten Beutel legte sie unter das Kopfkissen für den Fall, dass sich möglicherweise doch jemand Zutritt zu dem Haus verschaffen sollte. Es war ja nicht notwendig, dass man es sofort sah. Mieder und Tanzrock legte sie zum Trocknen hinter dem Bett aus, so dass man es von der Tür nicht sehen konnte. Das Mieder versuchte sie so gut wie möglich mit den leichten Lagen des Rockes zu bedecken.
    Das in Wachstuch eingeschlagene Paket schaute sie eine geraume Weile ratlos an. So etwas hatte man nicht einfach so. Weil man es hübsch fand. In ihr sträubte sich etwas dagegen das Kleid aufzuhängen, wie sie es mit der Gugel getan hatte. Sicher, dass es so nicht schimmeln würde, war sie aber auch nicht. Der Gedanke, dass Tarant es würde sehen können, verursachte ihr aus irgendeinem Grund Übelkeit. Und sie wusste nicht einmal genau warum.
    Mit einem gewissen Widerwillen den Stoff zu berühren - ihn zu entweihen - schob sie doch eine Hand in das Paket und versuchte mit möglichst wenig Hautkontakt zu erfühlen, ob man es nicht möglicherweise doch so lassen konnte, wie es war.

  • Der glatte, sicherlich teure Stoff hatte unzweifelhaft Feuchtigkeit gezogen, zumindest an einigen Ecken. Wie sehr, konnte man wohl nur herausfinden, wenn man das Kleid auseinanderfaltete. Zudem war blaue Tinte von einem der Rezepte - 'Leichenbrandtrank' war noch zu lesen - auf einen Teil des schlichten Kragens gelaufen.

  • "Haha. Wie lustig."


    knurrte sie den imaginären Bösewicht an, der ihr den Tag versaute, als sie die nicht zu ignorierende Feuchtigkeit bemerkte. Vorsichtig hob sie das Paket aus der Kiste. Dann ging sie zurück in die Küche und schaute wie weit Tarant mit dem Feuer war. Das Paket trug sie so bei sich, dass Tarant nichts von dem Inhalt sah.


    "Da drin ist so weit alles in Ordnung."


    sagte sie und deutete hinter sich.


    "Schau unter keinen Umständen hinter das Bett. Das Herz würde dir stehenbleiben."


    Unterrichtete sie ihn trocken.


    "Ich geh kurz hoch. Sieh zu, dass du in den nächsten Tagen dem Gästezimmer fern bleibst, ja?"


    Einen Fuß auf der Treppe suchte sie seinen Blick und schien eine bestätigende Antwort abzuwarten.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Tarant war inzwischen noch ein zweites mal gegangen um Holz zu holen und hat diesmal auch daran Gedacht einen Hammer aus der Hütte mit zu bringen.
    Als er das Holz abgelegt hat und wieder ins Schlafzimmer geht, rennt er fast in Ashaba hinein, trotzdem kann er einen Blick auf die im Zimmer verteilten Sachen werfen.
    "Ich schätze es war die richtige Entscheidung, euch zu fragen. Ich hab alles geholt und mach jetzt den Kamin an, falls ich irgendwas daran trocknen soll, sagt mir was."
    Mit diesen Worten dreht er sich wieder um, um in die Küche zu gehen.

    Lebe frei, stirb stolz.


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