Var'airthai_02

  • "Die Elben unter Erylidian verließen mit kostbaren Schätzen des Wissens und der Magie Am'Iriel und zogen in den Osten, wo sie sich niederließen. Die menschliche Rasse war damals noch nicht so verbreitet und invasiv und so blieben sie dem Gebirge lange fern."


    Tear reagiert beiläufig auf Endús trockenes Räuspern und stellt ihm einen tönernen Krug mit Quellwasser zur Seite. Dann setzt sie sich wieder und spricht unbeirrt weiter.


    "Vereint unter dem Banner der Khel'Agreyh, der in die Schatten ,entstand eine Kultur von Langlebigen aber doch sterblichen Elben.
    Jene, die ihres Gleichen getötet hatten, in den Tagen des Bruderkriegs, waren der Unsterblichkeit nicht mehr würdig und so gingen sie nach Jahrhunderten den gleichen Weg, wie die Menschen und vergingen als ihre Zeit gekommen war."


    Eine kurze Pause ensteht.


    "As'Arit entstand und die großen Häuser der Khel'Agreyh stiegen auf. Asiria, die spätere schwarze Königin, wurde zu Eryldians engster Ratgeberin und man erzählt sich, dass sie ihn sogar wieder dazu gebracht hatte Zuneigung zu empfinden, denn sie waren sich in den Tagen des Exodus nahe. Asiria war es auch, die in Eryldians Auftrag eine gewaltige Armee aus Psionikern schuf. Dies war ihr durch das geraubte Wissen aus Am'Iriel möglich."


    "Ein mutvoll und gezielter Gedanke dieser Krieger konnte ein anderes Lebewesen töten, so kraftvoll war ihre Art des mentalen und arkanen Webens. Sie waren die tödlichste und erfolgreichste Waffe gegen die Steingeborenen und sie machten ihrem Namen alle Ehre."


    Die letzteren Worte kommen mit einer gewissen bitteren Note über ihre Lippen.

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  • "Ich habe nicht viel mehr als meine Träume amin," antwortet Tear entschuldigend. "Ein dunkler Sturm kam aus dem Norden und verwandelte Erde in Blut. Ihre Schreie echauffierten durch die Nacht und ich spürte, wie die Diener der Chaosmaid unter das Brudervolk kamen und schlachteten."


    Sie sieht ins Nirgendwo der Höhle und ist einmal mehr bemüht, ruhig zu bleiben.


    "Viele von ihnen sind sehr mächtig, vielleicht haben sie die Lords aufhalten können... aber besiegen können sie sie nicht. Somit ist es nur eine Frage der Zeit bis die letzten Schutzzauber fallen und As'Arit überrannt wird. Mögen sich die Khel'Agreyh in die Wälder retten, vielleicht sogar nach Süden nach Khel'Antharas fliehen können aber ich habe nicht viel Hoffnung, was das angeht."

  • Die Worte, die er spricht, treffen sie. Man sieht es für einen kurzen Moment in ihren Augen aber sie gewinnt schnell wieder an Fassung.


    "Die Seldarine werden nicht zulassen, dass der Ursprung angegriffen wird, Tasmia selbst wird die Lords und ihre Schergen zurückschlagen. Es muss einfach so sein. Es gibt in meiner Heimat hunderte, die so viel größer sind als ich selbst, zu glauben ich könnte intervenieren wäre reine Hybris. Wenn die Khel'Emiril kämpfen, werden sie rufen und ich werde es wissen."


    Ein kurzes Durchatmen folgt.


    "... aber es würde meinem Naturell wiedersprechen, zu warten. Daher gilt, was ich sagte, bevor ich nach Luxburg reiste. Ich kehre von dort zurück und so du kannst und willst, gehen wir nach Khel'Antharas."

  • Endúeath hebt abwehrend eine Hand.
    "Das ist nicht, was ich meinte. Ich denke nicht, dass du jetzt zuhause benötigt wirst um zu kämpfen. Wie du sagtest, davon wüsstest du. Nein, ich denke, dass du benötigt wirst um zu reden. Über das, was dir in deinen Träumen gewahr wurde. Und umgekehrt wird es auch dir gut tun, wenn du diese... Last nicht allein tragen musst.


    Was mich angeht, so bin ich bereit dir zu folgen - unter einigen Auflagen. Zunächst bin ich zu einer diplomatischen Eskorte in Lupien eingeteilt, die Reise wird sich also, sofern du auf mich warten möchtest, um etwa zwei Wochen verzögern.
    Danach werde ich mich in Kodexstudien befinden. Das heißt dass ich an keinen Ort gebunden sein werde, was es mir ermöglicht dich zu begleiten. Allerdings werden die Studien den Großteil des Tages in Anspruch nehmen, sodass das kein... Urlaub für mich wird.
    "

  • Sie sieht ihn lange und eindringlich an und... nickt schließlich. "Dann wird es so sein. Wenn du aus Lupien zurückkehrst, wandern wir nach Khel'Antharas... und weiter, wenn es nötig ist."


    Eine kurze Handbewegung fördert die störrischen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und hinter die Ohren. Durchatmend ordnet sie ihre Gedanken, versucht sich abzulenken.


    "Was bedeutet das... Kodexstudien," fragt sie noch ein wenig abwesend und sichtlich bemüht, das Thema zu wechseln.

  • "Nun," greift Endúneath das Thema auf, "als Novize des Ordens ist es sehr in meinem Interesse, vom Wissen und der Weisheit der alten Meisterinenn zu lernen. Und da diese uns nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen - sofern sie denn noch in dieser Sphäre wandeln - geben sie uns ihre Kodizes zum Lernen."
    Er seufzt leicht. "Es ist nicht gerade leichte Kost, aber man erwartet von mir auch noch kein volles Verständnis. Wohl aber den Versuch."

  • Während Endúneath Tear anblickt breitet sich ein Lächeln auf seinen Zügen aus. Er überlegt nur kurz, bevor er beginnt:
    "Wer auf seinem Weg der Perfektion nahe genug gekommen ist, wird von den Göttinnen zu sich an den Sternenhimmel gerufen. Das gilt natürlich auch für den Weg der Wächter. Daher ist es üblich, dass die Großmeisterinnen ihre Erfahrungen in einem philosophischen Werk verfassen, das die Jüngeren auf ihrem Weg begleitet."

  • Vertehend nickt die Elbe.


    "Es ist hin und wieder verblüffend wie ähnlich sich die elbischen Völker sind und wie nur die Zeit und wenige Entscheidungen zu den Unterschieden, dann doch derartige kulturelle Unterschiede hervorbringen."


    Sie wertet diese Worte nicht, sondern scheint ernsthaft verwundert. Zumindest für einen kurzen Moment.


    "Die Khel'Emiril geben ihr Wissen auch in Büchern weiter. Doch mein Volk nicht. Ein Buch kann von jedem gelesen werden, irgendwie. Es bleibt wertfrei und urtelit nicht. Es wurde gemacht, um benutzt zu werden. Ich wuchs in der Philosophie auf, dass man im Miteinander, ob nun im Salasandra, in der Reverie oder im bloßen Zusammensein Wissen ausstauscht. Heute weiß ich, dass dies wenig romantisches inne hatte, sondern eine Vorsichtsmaßnahme ist... weshalb ich Bücher," und sie sieht von Endúneath fort durch den Schlafbereich der Höhle und die vielen Erker angefüllt mit Schriftrollen und Büchern, "durchaus... liebe."

  • Endúneath folgt ihrem Blick, wenn auch sein eigener ein wenig skeptisch ist.
    "Ich für meinen Teil bevorzuge Speicherkristalle. Seitdem die Seraïne in Zusammenarbeit mit den Tel'Alan die entsprechenden Strukturen geschaffen haben ist Schrift beinahe ausgestorben. Sie wird eigentlich nur noch für diplomatische Korrespondenzen oder Lyrik verwendet.
    Speicherkristalle bieten einfach den besseren Kompromiss zwischen Inhaltsaufnahme, Sicherheit und Weitergabe. Das sagen zumindest die Tel'Alan, und ich bin sehr geneigt ihnen zuzustimmen.
    Andererseits bewundere ich Völker, die es schaffen, die Kommunikation mit derart primitiven Mitteln einigermaßen effektiv und effizient zu gestalten.
    "
    Damit richtet er seinen Blick wieder auf seine Gefährtin. "Wie bist du damit in Kontakt gekommen?"

  • "Ich bin über euren Gebrauch mit Speicherkristallen informiert," erwidert die Elbe mit einem milden Lächeln. "Und... sofern du eines Tages die Möglichkeit bekommen kannst, wirst du feststellen, dass die Schriftrollen der Khel'Emiril viel sind... aber nicht primitv." Ein Schulterzucken folgt. "Alles zu seiner Zeit..."


    Ein wenig verwirrt allerdings reagiert sie auf Endúneaths Frage. "In Kontakt? mit Büchern?" Sie hebt fragend eine Augenbraue.

  • Endúneath scheint aus irgend einem Grund ein wenig erleichtert.
    "Ah. Ich hätte mir denken können, dass es keine gewöhnlichen Schriftrollen sind. Damit erübrigt sich an sich auch meine andere Frage... oder sammelst du menschische Bücher?"

  • Tear wiegt ihren Kopf ein wenig hin und her, ehe sie antwortet.


    "Ich sammle Perspektiven. Du und ich, wir bewegen uns auf unseren Reisen mehr durch die Welt der Menschen, als durch unsere eigene. Und wer erscheint geeigneter als jene, die in dieser Welt leben, um Wissen darüber zu erhalten. Aber es ist mehr als das."


    Kurz deutet sie über die Erker in denen jede Menge Schriften und Bücher liegen.


    "Abgesehen von der Poesie schreiben unsere Völker ... oder speichern... Wissen sehr sachlich auf, überhaupt fehlt bei vielen Dingen, die wir erlernen eine emotionale Komponente. Menschen schaffen es, bis auf wenige Ausnahmen, alles, was sie erfahren mit Emotionen zu verbinden und auch wenn alles dann den Hauch der Subjektivität trägt, ist es um einiges erfrischender solche Dinge in sich aufzunehmen - von Zeit zu Zeit."


    Ein Lächeln schließt sich an diese Aussage an.

  • Endúneaths Blick wird skeptischer.


    "Perspektiven... Ich beschränke mich eher darauf, jene am Leben zu erhalten, die diese Perspektiven sammeln. Ich gehe stark davon aus, dass sich in ser Siniathons Quartier Dutzende Bücher stapeln. Ich finde es eher müßig, ich kann Menschen weder besser schützen noch besser bekämpfen kann, wenn ich ihre Werke lese. Zumal die Gruppe derer, die Werke verfassen, doch nur ein äußerst geringer und... schlecht balancierter Ausschnitt der Gesellschaft sein dürfte."

  • "Diese Art von Kurzsichtigkeit ist es, welche unsere Völker bisweilen entfremdet, anstatt sie zusammen zuführen."


    Ihre Schultern heben sich. "Aber ich will dich nicht kritisieren, du hast deine Art zu leben und zu lernen und ich die meine."


    Etwas müde erhebt sie sich und streckt sich dann. "Wenn dir der Sinn irgendwann danach steht, du weißt, wo du neben den tatächlich recht langatmigen Werken der amonlondischen Akademiebibliothek noch andere Bücher mit möglicherweise mehr Kurzweil finden kannst."

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