Var'airthai_02

  • Mal sehen... aber das spricht sie nicht aus, die sich wiedersprechende Aussage und Körpersprache ihres Gegenübers verrieten, dass die jedes weitere Wort darüber nicht zielführend war.


    "Apropos Menschen, heute abend...," sie hält kurz inne, lehnt sich dann soweit nach hinten Richtung Ausgang, dass Endúneath denken könnte sie verliert das Gleichgewicht und betrachtet die Helligkeit draußen vor der Höhle, "also gleich... wollte ich zur Akademie aufbrechen. Ich will mich mit Khai Thee unterhalten und auch El Gar wiedersehen, der mir seit unserem Besuch im Lande Thanien nicht wieder begegnet ist.. doch vor allem, sofern sie da sind, werde ich Thalion sprechen und mein personifiziertes aber geliebtes Chaos."


    Sie lehnt sich wieder nach vorn und lächelt Endúneath leicht in Gedanken versunken an.

  • "Ah, die offene Veranstaltung." Der Hên nickt. "Eine gute Gelegenheit sich mal wieder in der Stadt blicken zu lassen. Seit der Eröffnung des Teehauses war ich nicht mehr dort. Und vielleicht gibt es sogar etwas zu lernen..."

  • Amüsiert zieht die Elbe eine Augenbraue hoch. "Glaubst du," fragt sie nicht ganz ernst gemeint. "Khai Thee wie ich den Aushängen folgen konnte, gibt eine Vorlesung in der Elementlehre in Verbindung mit dem Leben an sich. Ich denke, dass könnte sehr interessant sein und wir haben Gäste aus Pahja. Ein Elementarist der Zeit, der zu berichten hat. Auch und gerade wegen dem Thema, würde ich dort gern lauschen."


    Abgesehen davon, dass all die Freunde und Bekannte und das Anzuhörende sie ein wenig von den Sorgen ablenken würden, die sie im Augenblick hatte, bis sie sie durch eine unumängliche Unterhaltung mit Thalion wieder in ihre Gedanken lässt.

  • Sie nickt sachte. "Und weniger interessante auch." Ein weiteres Lächeln und die Erinnerung an so manch merkwürdige Gestalt. Dann sieht sie kurz an sich hinunter und zuckt auch mit den Schultern.


    "Ich werde noch einige Dinge zusammen...," sie hält inne und sieht dann zu dem Wächter hinüber. "Ancalima... wird sie auch kommen, beziehungsweise, weißt du inzwischen etwas neues?"

  • Endúneath ertappt sich dabei, erneut mit den Schultern zu zucken.
    "Ich bin nich gerade der erste Anlaufpunkt für Informationen über die Bewohner der Tempelgärten. Ich weiß nur, dass die Behandlung hinreichend weit fortgeschritten ist, dass sie Alagos Fuin gelegentlich verlassen darf. Ich sehe das durchaus als gutes Zeichen."

  • "Schade aber wie auch immer, sofern sie zugegen ist, werden wir sehen, was die Tempelgärten oder besser die Priester dort von ihr gerettet haben." - oder auch nicht - aber das fügt sie nur in Gedanken für sich an.


    "Ich hoffe auf bekannte Gesichter der Daynon Expedition, vielleicht erhalte ich abgesehen von Thalion, genügend Informationen um mir ein umfassenderes Bild zu machen. Malglin wird gewiss zu berichten haben und mit viel Glück weiß Enrico mehr und erscheint dort... sofern er sich nicht weiter vor mir versteckt."


    Bei diesen Worten wirkt sie etwas unschlüssig aber das scheint nicht die Ursache für die Worte zu sein. Zu Endú hinabblickend, entschließt sie sich dann, ihn zu umrunden und hinter ihm Platz zu nehmen, nur um augenblicklich ihren Kopf auf eines seiner Schulterblätter zu legen.

  • Endúneath runzelt ein wenig die Stirn.
    "Das glaube ich hingegen kaum. nach so kurzer Zeit wir ihr Aufenthalt dort noch lange nicht abgeschlossen sein. Was die anderen Leute angeht... Informationen schaden in der Regel nicht. Und auch gegen sonstige angenehme Gespräche habe ich nichts einzuwenden."
    Sein Blick folgt ihrer Bewegung bis hinter sich selbst. Er stützt ihren angelehnten Kopf und reckt seinen eigenen soweit, dass er sie sanft mit der Schläfe berühren kann.

  • Sanft geht sie auf seine Berührung ein und genießt sie für einige lange Augenblicke völlig still. Es dauert jedoch, bis sie sich für Endúneath spürbar entspannt. Ihr Arm schließt sich sich um seine Seite und die Hand kommt auf seinem Herzen zur Ruhe.


    "Warst du auch schon... zu Heilungszwecken, die über das körperliche hinausgehen in den Tempelgärten?"

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  • Endúneath deutet ein Kopfschütteln an.
    "Nein, zu Heilungszwecken war ich noch nie dort. Ich habe zwar im großen Krieg einiges erlebt, auf das ich liebend gerne verzichten würde, aber dafür haben bisher immer einfache Besuche in den Tempelhallen genügt. Wobei die mitunter... langwierig waren.
    Die Tempelgärten sind für die vergleichsweise schwierigen Fälle gedacht. Jene unseres Volkes, deren Geist und Körper für eine Existenz auf dieser Ebene zu sehr geschunden wurden, deren Seelen aber noch nicht bereit für den Übergang in die nächste sind. So wie Ancalima.
    "

  • Endúneath spürt eine leichte Irritation bei der Elbe, als er seine letzten Worte ausgesprochen hat. Sie geht jedoch nicht verbal darauf ein.


    "Was passiert in den Tempelhallen oder was erzählt man sich bei dir über die Tempelgärten. Wie wird jenen, deren Seelen leiden geholfen?"

  • "Die Tempelhallen sind nicht nur ein Ort der Heilung, und wenn, dann eher der geistigen. " Er streicht mit seinem Handrücken sanft und gedankenverloren den Arm, der ihn umschlingt, entlang." Vermutlich sind sie besser als Schule zu verstehen. Wir erlernen dort unsere Meditationstechniken. Später lernen wir dort, mit dem umzugehen, auf das wir zuvor nicht vorbereitet werden konnten. Das trifft dann hauptsächlich auf die Wächter zu."
    In der folgenden, kurzen Pause streicht erst den Arm weiter entlang, bis dieser aufhört und Tear anfängt.


    "Die Gärten... Sie sind schwer zu beschreiben und ich kann nur spekulieren, was die Details angeht. Wenn man dort arbeitet erscheinen sie wie... das Paradies. Wenn auch ein anstrengendes. Ein Irrgarten, wild und doch geordnet zugleich. Irgendwie unwirklich. Man fürchtet, sich darin zu verlieren, abseits der Realität. Und nirgendwo, so sagt man, sind die Sternenschwestern uns Normalunsterblichen so nah."

  • "Dann begegnet Ancalima in all dem Grauen, dass sie durchleidet auch etwas schönes...," antwortet die Elbe flüsternd und versucht in ihren Erinnerungen einen Vergleich zu dem zu erhalten, das Endúneath so eben beschrieben hat. Es gelingt ihr nicht.


    Vielleicht gibt es etwas in Am'Iriel aber sie selbst war noch nie dort gewesen. Die Wälder des widir'arc waren weit und voller Wildheit, verschlungen und voller Geheimnisse aber An'ohr... jenen ehrfurchteinflössenden Zweiten in der Nähe zu wissen, war wohl kaum ein Vergleich zu den Sternenschwestern.


    "Erzähl mir mehr davon," bittet sie leise und schließt angesichts der Berührungen des Wächters ihre Augen.

  • Endúneath atmet einmal tief durch, bevor er beginnt:
    "Ich würde dir mehr als Worte geben, aber die Erinnerungen sind flüchtig, wie ein Traum nach dem Erwachen. Ich kann nur vom Was berichten, nicht vom Wie.
    Als ich noch ein kleiner, herrischer und leicht verzogener Junghên des zweiten Hauses war, wies man mich an, eine Zeit dort zu verbringen und Arbeit zu verrichten, so wie jedes Junghên es eine Zeit lang tut. Eine Zeit, in der man die einfachen Dinge lernt, vor allem aber Demut. Ich denke jeder, der monatelang nichts anderes getan hat, außer unter strenger Aufsicht Wasser in Schalen, Krügen und anderen Behältern hin und her zu tragen, weiß was gemeint ist.
    Eines Morgens, ich wollte eigentlich nur noch ruhen, kam einer der Tempeldiener auf mich zu und wies mich an, nach einer der Bewohnerinnen der Gärten zu sehen. Ich fragte wen ich denn suchen solle und wo ich sie finden würde, doch er lächelte nur und ließ mich ratlos stehen. Irgendwann beschloss ich, mich auf eigene Faust auf die Suche zu machen.
    Ich wusste nicht mehr wie lange ich bereits umher gewandert war, doch es kam mir wie Stunden vor. Ich fasste also den Beschluss, die Suche später fortzusetzen, doch nur zwei Gabelungen weiter wurde mir schlagartig klar, dass ich mich verirrt hatte.
    " Er schüttelte sich innerlich. "Ein Hên im dunklen Wald verirrt. Du kannst dir vorstellen wie ich mich fühlte. Ich setzte mich also eine Weile trotzig auf den Boden. Lange habe ich es allerdings nicht ausgehalten, wenn ich schon dort war konnte ich auch weiter suchen. Und siehe da, kurze Zeit später fand ich eine Gestalt, auf einem niedrigen Ast sitzend und gedankenverloren in die grüne Welt starrend. Erst als ich mich auf wenige Schritte genähert hatte sah sie zu mir hinüber, ein Lächeln auf den Zügen. Sie lachte kurz, sprang herab und eilte von mir fort über die verschlungenen Pfade. Ich rief zu ihr, doch sie antwortete nicht, also nahm ich die Verfolgung auf. Kurze Zeit später erblickten wir dann unvermittelt wieder die filigranen, steinernen Brücken, dort wo die Tempelhallen fließend in die Gärten übergehen."


    Er lässt sich eine ausgiebige Pause, bevor er endet: "Zunächst dachte ich, sie hätte mich in traumwandlerischer Sicherheit zurück geführt, doch der Tempeldiener, der mich zunächst überrascht, dann aber wohlwollend nickend ansah, korrigierte mich. Nicht sie hat dich, sie haben euch hierher zurück geführt. Und dich zu ihr, so waren ungefähr seine Worte. Und die gefühlten Stunden waren, was ich in dem Moment nicht einmal im Ansatz zu bezweifeln wagte, nur wenige Augenblicke gewesen."

  • Sie wirkt erstaunt, hat während er die Geschichte erzählte, ihre Augen wieder geöffnet und seine Züge betrachtet.


    "Sie? Die Sternenschwestern?" Die Frage drängt sich auf, auch wenn Tear im Moment mit der Vorstellung eines trotzigen und schmollenden Endúneaths im Wald sitzend, genügend beschäftigt war - im amüsanten Sinne.

  • "In dem einen wandelst du... im anderen wandeln sie in dir," vermutet Tear leise. "Für mich ist das schwierig zu verstehen. Es gibt auch Mysterien bei unserem Volk aber sie sind greifbarer... furchterregend liebend, schmerzhaft schön. Vielleicht bin ich daher neugierig."

  • "Wandeln, ja. Nur welcher Teil von mir wo wandelt ist eine andere Sache. Vielleicht ist es sogar abhängig davon, als was man sich dort aufhält. Ich werde wohl mehr darüber erfahren, wenn ich alt genug dafür bin.
    Ich denke auch dass die Präsenz dort umso verständlicher wird, je mehr man zumindest eins der zentralen Konzepte verinnerlicht hat. Und dazu gibt es eben auch die Kodizes.
    "

  • "Es ist also keine Sache des Herzens, eine Art intuitives ehrfurchtsvolles Verständnis für unsere Ahnen, etwas das die Seele durch sich selbst begreift, sondern erst euer Verständnis durch das Studium?" Sie klingt zweifelnd.