Das Dorf

  • Von draußen war ein tosen von Wasser zu hören, aber sonst kein weiteres Grummeln. Andrásh rieb sich die Müdigkeit aus den Augen.
    Es war Zeit zu ruhen, schließlich mußte er auch mal schlafen und sich erholen. Träge sah er sich um.


    Kryll ? Mayana ?...
    Ach ja, die ist ja tot...


    Das Kryll nicht da war verwunderte ihn, zumal sie doch schwer verletzt war. Andrásh ging aus der Hütte, um nach ihr zu sehen. Draußen war niemand. Er überlegte kurz und steuerte dann auf den See zu.
    Aus dem einst so netten See war nun ein schlammiger Tümpel geworden. Er suchte das Ufer ab, um Spuren zu finden. Nach ein paar Schritten fand er Kryll. Sie sah mitgenommen aus, aber schlief tief und fest. Als Andrásh sie hochheben wollte fielen ihm frische Blutspuren auf.


    Haben doch welche überlebt ?


    Behutsam öffnete er Kryll´s kleidung um nachzusehen, woher das Blut stammt. Erleichtert stellte er fest, daß es nur die Alten Wunden waren, die wieder aufgegangen waren. Nachdem er ihre Wunden vorsorglich behandelt hatte, trug er sie ins Haus und legte sie auf ein Strohbett.


    Torben...


    Dieser grummelte nur. Entschlossen trat Andra´sh gegen seinen Stuhl.


    TORBEN...
    Ey Torben...
    Sieh dir Kryll´s Wunden mal an, sie sind wieder aufgegangen.

  • Hm......Uah!
    *Bonk*


    Torbens Stuhl war wegen Andrashs Tritt umgefallen und hatte Torben ein unsanftes Erwachen beschert.


    Was ist denn? Oh.


    Snuggles war das Treiben ebenfalls nicht entgangen und er war bereits wieder am Herd und kochte Wasser.


    Ich ihr doch gesagt, nicht zu hastig bewegen wegen frische Nähte, ich ihr gesagt.


    Snuggles warf Torben ein paar Verbände aus seiner Gürteltasche zu und er versorgte die Wunden notdürftig. Ein weiteres Grummeln war zu vernehmen, diesmal begleitet von einem Beben des Bodens. Snuggles kehrte mit sauber abgekochten Werkzeugen sowie Nadel und Faden an das Strohbett zurück.


    Ich sie jetzt allein versorgen, ihr mal nachsehen, was machen Krach draußen, ich sie jetzt versorgen.

  • Andrash deutete kurz in Richtung Tür. Torben kannte diese Geste nur zu gut.


    Ja ja, ICH bin der Späher und soll nachsehen. Schon gut.


    Er lud seine Armbrust, nahm sie in die linke Hand und sein Kurzschwert in die Rechte. Dann ging er vor die Tür. Seine Hauptaufmerksamkeit gallt nun dem schlammigen Tümpel in der Höhle, der vorher mal der See gewesen war. Das Wasser war bis auf einen kleinen Rest verschwunden, vermutlich nach unten abgeflossen.


    Jede Deckung ausnutzend bewegte sich Torben durch die Höhle auf den Tümpel zu. Eine weitere Erschütterung ging durch die Höhle gefolgt von einem dumpfen Grollen. Torben ging sofort unter einem Pilz in Deckung, denn Schlammbrocken und Steine wurden aus dem See herausgeschlaudert und prasselten auf den Höhlenboden. Aus dem Ritzen im Seeboden stieg Dampf aus. Durch den Schlag hatte ich in der Mitte ein breiter Riß gebildet. Torben arbeitete sich bis an einen Pilzhain direkt am Seeufer vor und bezog dort Stellung.
    Die Abfolge der Erschütterungen wurde nun immer schneller und regelmäßiger und parallel dazu der Riß in der Mitte immer breiter. Bald war er über zwei Armlängen breit.


    Torben wollte sich gerade abwenden um zur Hütte zurückzulaufen als er in dem Riß kurz etwas zu sehen glaubte, was er für eine Kralle hielt, oder besser gesagt für ihre Spitze. Die gesamte Kralle passte nicht durch den Spalt.


    Jetzt rannte Torben wie von der Tarrantel gestochen zurück zur Hütte. Andrash wartete dort auf seinen Bericht. Torben berichtete was er gesehen hatte und beendete seinen Bericht mit den Worten:


    Ich fürchte das das wahre Übel noch hier ist und der Drache auch nur ein Untermieter war. Denn das was sich da gerade durch den Boden hocharbeitet dürfte um einiges heftiger sein, fürchte ich. Und unsere Ressourcen sind, um es mal nett auszudrücken, dem nicht gewachsen, oder?


    Er machte eine kurze Pause und überlegte.


    Was auch immer es ist, unsere Sprengungen dürften das Wesen unter dem Boden geweckt haben. Ich glaube Mayanas Beerdigung wird warten müssen.

  • Andrásh rollte mit den Augen.


    Ja hört das denn nie auf...


    Er machte einen ziemlich genervten eindruck.


    Irgendwann ist doch auch mal gut gewesen. Es kann doch nicht dauernd etwas neues, noch schlimmeres auftauchen...


    Es schien, als wenn alle finsteren Wesen, die es gab, es auf die kleine Gruppe der Kijpes abgesehen hätten. STändig kam irgend so ein oberfieses, böses und gemeines Vieh daher und wollte die Weltherrschaft an sich reißen. Andrásh ging das ziemlich auf den Senkel. Er wünschte sich einfach mal zur abwechselung nur ein paar stink normale Räuber, Orks, Imps oder sonstiges Getier. Aber bitte was normales halt, nicht solche riesen, bösen Viecher.


    Na gut, entweder, wir snappen uns jetzt alle Waffen die wir haben und hacken wie die Geistesgestörten auf das Vieh ein solange es noch nich ganz durch ist...
    Oder wir gehen einfach...
    Soll dies Scheißvieh hier doch glücklich werden....

  • Kryll rührte sich immer noch nicht, zu erschöpft war sie.


    Draußen durch den Riss des ehemaltiegn Sees zog Nebel auf und erfüllte die Höhle mit seinem bestialischen ammoniakhaltigen Gestank.

  • Abhauen, das ist eine gute Idee. Wenn ich mir so die Kräfteverhältnisse ansehe, dann ist das Ding selbst dann noch im Vorteil, wenn es noch im Boden steckt.


    Draussen rumpelte und krachte es. Torben ging zur Tür um nachzusehen, was vor sich ging. Steine flogen durch die Luft und Dampf zischte. Der Boden brach auf. Erst war nur eine Dampfwolke zu sehen, in der sich allerdings etwas bewegte. Torben sah Bewegungen großer Pranken. Ein tiefes, röhrendes Donnern erklang als etwas einige Meter aus dem Boden emporschoss und dann aus der senkrechten in die waggerechte Lage fiel und auf hart dem Boden aufschlug. Als sich der Großteil der Dampfwolke verflüchtigt hatte konnte Torben ein stählernes, zigarrenförmiges Ding von etwa 5 Metern Länge und drei Metern Höhe sehen, das auf dem Boden der Höhle lag. Sowohl am vorderem als auch am hinteren Ende waren riesige Grabschaufeln und an der Spitze ein riesiger Bohrer angebracht. Hakenbesetzte Räder waren rund um das gebilde in der Aussenwand eingelassen und drehten sich, was das Ding einge Meter auf dem Boden vorwärts brachte. Nach dem Aufschlag war das Geräusch von Stahl zu hören, der durch grobe Krafteinwirkung verbogen wurde. Die Räder hörten auf sich zu drehen. Ein lautes "Ploing" gefolgt von einem lauten Rasseln kündete vom Ende irgendeines komplexen mechanischem Apparats im Innern der Maschine. Kurz darauf war der Apparat ganz still. Nur noch leises Zischen war zu hören, da Dampf aus diversen Stellen an der Maschine stieg.


    Torben stand fassungslos in der Tür.


    Also das solltest du dir wirklich ansehen Andrash.


    Dann war neben dem Zischen des Dampfes noch das leise Quietschen einer Kurbel zu hören. Nach kurzer Zeit öffnete sich an der oberen Seite eine Luke und ein etwa einen Meter großes, ölverschmiertes, laut schnatterndes Wesen in schwarzer Montur kletterte heraus. Auf dem Kopf trog es eine lederne Kappe und eine große Brille verdeckte den Großteil seines ölverschmierten Gesichtes. Es warf eine Strickleiter nach unten und kletterte daran zu Boden. Unten angekommen versetzte es dem Ding einen Tritt. Aus der Luke kamen noch zwei derselben Wesen, die sich nur dadurch vom ersten unterschieden, dass sie noch lauter und hektischer schnatterten. Als alle drei auf dem Boden standen entbrannte eine heftige und laute Debatte, von der Torben allerdings kein Wort verstand. Plötzlich versetzte das Wesen, das zuerst die Maschine verlassen hatte dem zweiten eine Kopfnuss und versuchte nach dem dritten zu treten, das allerdings schlau genug war, auszuweichen. Kurz darauf ging die Diskusssion in ungebrochener Lautstärke weiter und wurde nur durch gelegentliche Tritte oder Kopfnüsse unterbrochen.


    Hey Snuggles, komm mal her.


    Snuggles trat neben Torben zur Tür.


    Weisst du, was das ist und was die sagen?


    Snuggles sah kurz hin und fing plötzlich an, ebenso wie die anderen zu schnattern und ging auf sie zu. Die drei hielten verdutzt inne und setzten ihre Brillen ab. Jetzt erst erkannte Torben, dass unter der Schicht aus Dreck, Ruß und Öl Gnome steckten und das Ding wohl eine ihrer Maschinen war. Die drei anderen unterbrachen ihre Diskussion und schauten so überrascht, wie Gnome halt überrascht schauen können, wenn sie unerwartet einen Artgenossen treffen. Nun wurde das Geschnattere deutlich heiterer und freundlicher, auch das Treten und Kopfnüsse verteilen hörte auf. Die kleine Gruppe schwatzte erste einige Zeit vor der Maschine und umrundete sie anschließend mehrmals. Torben vermutete, dass die anderen Gnome Snuggles gerade zeigten, was das denn wohl für eine Maschine sei.


    Dann rief einer der Gnome irgendetwas in Richtung der Luke hoch und vier weitere Gnome kamen heraus. Sie hatten im Gegensatz zu den anderen ihre Haare mit einigen kleineren Schraubenschlüsseln hochgesteckt, trugen aber sonst dieselbe Arbeitsmontur wie die anderen.


    Nun wurde man sich offensichtlich vorgestellt, da die Gnome der Reihe einen kleinen Schritt vortraten wenn der Gnom, der zuerst aus der Maschine geklettert war ein einzelnes Wort sagte. Torben glaubte auch unter anderem das Wort "Snuggles" verstanden zu haben. Nach dem förmlichen Vorstellung setzte sich die fröhlich schnatternde Gemeindschaft in Richtung Hütte in Bewegung.


    Na das kann ja heiter werden.

  • Nachdem Torben gerufen hatte, ging Andrásh ziemlich mißgelaunt nach draußen.
    Er hob eine Augenbraue, als er das seltsame schauspiel betrachtete.


    Ich glaube, es ist an der Zeit, daß wir so langsam verschwinden. Das geschnatter geht mir jetzt schon auf den Ticker...


    Er machte auf dem Absatz kehrt und fing an seine Sachen zusammen zu suchen.


    Kryll.


    Leicht stubste er sie an der Seite. Ledoch vorsichtig genug, um nicht gleich ein Messer an die Kehle zu bekommen...

  • Sie stöhnte leise, als er sie berührte, dann schlug sie die Augen auf.


    "Hm?" fragte sie, ohne großartig etwas gesagt zu haben und sah ihn fragend an.

  • Es wird Zeit, daß wir gehen...


    Ein leises geschnatter war im Hintergrund zu hören.


    Der kleine Gnom hat besuch von seinen Verwandten bekommen...


    Andrásh fing an sich seine Klamotten überzuschmeißen.

  • "Oh."


    KRyll setzte sich auf. Sie fühlte sich steiff und außerdem tat ihr so ziemlich jeder einzelne Knochen weh.
    Sie sah zur Tür, überlegte einen Moment, dann gab sie sich einen Ruck und glitt von der Werkbank. Als sie stand verzog sie das Gesicht und schaute an sich herunter. Ihre Kleidung war überall durchlöchert und dreckig und sie würde nichtmal so viel geld haben sich die Sachen flicken zu lassen. Verdammt, da hatten sie eben einen Drachen, oder etwas ähnliches getötet und der hatte nichhtmal einen Hort! Obwohl, sie hatten ja auch gar nicht danach gesucht...
    Sie bückte sich und fischte die Lederrüstung vom Boden auf, die sie sich umständlich anlegte. Ihr Schwert fand sie, die Dolche. Hatte sie alles? Sie überlegte kurz und starrte vor sich hin. irgendwie war es ziemlich hell..... der Turban! Der lag wohl noch draußen am Stein, an dem sie vor dem Schwimmen ihre Sachen abgelegt hatte, dann war sie ins Wasser gegangen und aufeinmal bewegte sich dies. Sie konnte sich an einem felsen festklammern und dann durch den Schlamm zurückwaten, bis sie sich anzog. Und dann? Wie war sie in die Hütte gekommen?



    "Andrásh? Wer hat mich in die Hütte gebracht, wie und wie lange ist das her?"

  • Die Gruppe Gnome erreichte eifrig schwatzend und gelegentlich zeternd die Hütte. Snuggles war offensichtlich voller Stolz darauf bedacht, seinen Artgenossen alles zu zeigen, was er hatte. Als die Gnome die Menschen in der Hütte erblickten verstummten plötzlich alle. Snuggles sagte etwas auf gnomsich woraufhin das Geschnatter in unverminderter Lautstärke und Intensität weiterging. Schließlich sagte Snuggles in der Gemeinsprache.


    Ihr schon wollen gehen, wollt ihr? Ihr entschuldigen müsst, ich etwas ausser Häusschen weil getroffen unerwartet Gnome hier, ihr entschuldigen. Sie gekommen mit Erdwühler, das wie Kutsche ohne Pferde für unter Boden ist, womit sie gekommen. Sie brauchen Reparatur, sie brauchen. Ihr noch nicht solltet groß herumlaufen Kryll, eure Wunden noch nicht verheilt, noch nicht rumlaufen. Müssen sonst wieder neu machen Verbände, wieder neu.


    Der Anführer der Gnome tippte Snuggles auf die Schulter, sagte etwas auf gnomisch und verschwand dann aus der Hütte. Kurze Zeit später kam er mit einem Stoß Papier wieder, den er auf der Werkbank ausbreitete. Es schienen Zeichnungen und Pläne der Maschine bzw. einiger einzelner Teile der Maschine zu sein die so komplex waren, dass Torben sich beim groben überfliegen der Zeichnungen schon der Magen verdrehte. Snuggles besah sie sich nur flüchtig.


    Das nur die Ersatzteilepläne sein, wonach ich schmieden werde, nur die Ersatzteile.


    Er machte ein kurze Pause, schien kurz über etwas nachzudenken. Dann ging er zu dem Bündel, in dem Mayanas Leiche eingehüllt war.


    Wir brauchen den Platz, wir sie hier nicht liegenlassen können, wir brauchen Platz. Tut ihr sie bald wegschaffen, tut ihr? Sonst ich sie muss machen kleiner, ich sie muss machen.

  • Andrásh hatte seine sieben Sachen zusammen. Sein schlid hatt er in der Ecke gelassen, es war hinüber. Er schaute Kryll an.


    Ich habe dich hergetragen...
    Allzu lange ist das nicht her.
    Warum ? Fehlt dir was ?


    Das geschnatter ging ihm jetzt schon auf die Nerven und er zog es vor die Hütte zu verlassen.

  • Sie schaute ihn nachdenklich an, dann murmelte sie etwas davon, dass ihr Turban noch draußen liegt.


    "Ich bin noch nicht ganz auf den Beinen..." meinte sie dann und schaute nachdenklich zur Tür, als sie das Geschnatter der Gnome vernahm.

  • Draußen war das geschnatter nicht ganz so nervig, aber es reichte ihm dennoch, er wollte hier schnellstmöglich weg von den Gnomen.


    Verzeih Kryll, aber wir sollte uns langsam auf den Weg machen, es wird schon spät und die Dorfler vermissen uns bestimmt schon.


    Jeder der halbwegs clever wahr hörte die scheinheiligkeit in diesen Worten und den Drang hier zu verschwinden.

  • "Du hast recht."


    Sie stieß sich leicht von derW erkbank ab, an der sie gelehnt hatte und machte einige Schritte. Laufen ging, obwohl es sie schmerzte. Dann müsste sie halt für die nächste Zeit die Zähne zusammen beißen.


    Sie gingt zur Tür, nachdem sie die Lederrüstung angelegt und das Schwert sowie die Dolche an ihre Plätze zurück gesteckt hatte. Als sie die Hütte vreließ zog sie die Kaputze der Gugel ins Gesicht. dann humpelte sie hinüber zu ihrem Turban und sammelte diesen ein.

  • Was hast du bloß mit deinem Turban... So hell ist es hier ja nun auch wieder nicht...


    Er schüttelte ein wenig den Kopf.


    TORBEN beeil dich, wir wollen... MÜSSEN los.


    Das der aus ausgerechnet jetzt wieder anfangen mußte zu trödeln. Bestimmt hatte er wieder etwas entdeckt, von dem seine Neugier überzeugt war es mit den Händen untersuchen und dann vergessen zurückzugeben zu müssen.

  • Kryll hörte zwar Andráshs Frage, ignorierte sie aber. Sie hatte sich das Stück Stoff um den Kopf gewickelt und war nun wieder völlig verschleiert. Dann sah sie sich um.
    "Ich bin dafür, dass wir nicht den Weg nehmen, den wir gekommen sind, sonst müssten wir Snuggels wegen der Fallen fragen..."
    Sie schaute zu den Gnomen rüber, die immer noch vor sich hin schnatterten.
    Kryll wünschte sich Ruhe, ein Bett, etwas zu Essen.....
    Dann schweifte ihr Blick hinüber zu zweiten Höhle.Der Drache, oderw as das auch immer war, musste ja irgendwie da reingekommen sein.


    Sie humpelte, ohne eine Antwort der anderen abzuwarten, los.

  • Torben steckte in der Klemme. Mal wieder. Diesmal allerdings nicht im übertragenen sondern im direkten Sinn. Er hatte sich eines der seltsamen Dinge der Gnome näher ansehen wollen. Von weitem sah es wie ein einfacher kleiner Kasten aus, auf dessen Oberseite sich zwei Halbkreise abzeichneten, die wohl darin eingelassen waren. Doch als er es kurzerhand aus der Gnomtasche befreit und interessiert in den Händen gehalten hatte, hatte das Ding plötzlich mit einem lauten "Klick" die zwei Halbkreise zu den Seiten hervorschnellen lassen, die genau die Handgelenke von Torben getroffen hatten. Doch um die Sache noch schlimmer zu machen waren aus den halbrunden Rohren, die offensichtlich hohl waren, die zweite Hälfte des Kreises gesaust und in den Kasten in der Mitte eingerastet. Nun stand Torben etwas ratlos mit gefesselten Händen vor einer Horde schnatternder Gnome. Draußen brüllte Andrash, dass sie gehen wollten.



    Na toll.


    Äh, entschuldigung.


    Keiner der schnatternden Gnome reagierte.


    Entsch......ENTSCHULDIGUNG!


    Jetzt sahen alle Gnome zu dem gefesselten Späher.


    Ich habe da ein kleines Problem, mit dem Kasten, den ich hier auf dem Boden gefunden habe. Gehört der zufällig einem von euch?


    Snuggles übersetzte. Dann brabbelte der Anführer der fremden Gnome etwas.


    Das da sein eine Kasten genannt Diebesschreck, so heissen der Kasten. Er sein sehr untröstlich wegen der misslichen Situation, in der du sein jetzt, er untröstlich ist. Er waren fest überzeugt davon, dass es gewesen sicher in seine Tasche, aber es muss herausgefallen sein, denn vorher war es in Tasche bevor du gefunden.


    Snuggles betonte das Wort "gefunden" auf eine Art und Weise, die erkennen ließ, dass er genau wusste, wie Torben in den Besitz des Dings gekommen war. Danach murmelte er einige magische Silben und die Halbkreise zogen sich wieder in den Kasten zurück.


    Verbindlichsten Dank. Ich fürchte wir müssen dich und deine neuen Freunde jetzt verlassen. Andrash ist bestimmt schon fast heiser von dem ganzen rumbrüllen. Also machts gut! Adieu!


    Torben war schon halb aus der Türe als Snuggles hinter ihm herrief.


    Nicht so schnell! Du haben was vergessen, hast du.


    Torben hielt an, das Schlimmst befürchtend.


    Was denn?


    Was ich soll machen mit Mayana? Ihr nach draußen gehen wo ihr sie könnte begraben, wenn ihr seid draußen.


    Schon richtig, nur ist sie etwas unhandlich zu tragen, wenn du verstehst was ich meine.



    Oh, warten kurz ich machen das, warten kurz.


    Snuggles murmelte erneut einige Wörter und vollführte seltsame Gesten. Dann materialisierte sich ein grüner Strahl zwischen seinen Fingern und fuhr in das Bündel mit Mayanas Leiche, das daraufhin augenblicklich zu Asche zerfiel. Snuggles holte einen Besen und ein Schäufelchen, fegte die Asche zusammen und verstaute sie in einem kleinen Beutel.


    Besser so? Ihr sie jetzt könnt leichter tragen und draußen zerstreuen in einen Wald, da wo die Elfen gerne sind, ihr sie jetzt leichter tragen.


    Torben blieb etwas konsterniert in der Tür stehen und betrachtete den Beutel. Dann richtete er den Blick erneut auf Snuggles.


    Wieso hast du diesen Zauber nicht gegen den Drachen benutzt? Das hätte uns einigen Ärger erspart.


    Wieso du hast gefunden Diebesschreck? Ich wissen genau, wie du wirklich gefunden hast Diebesschreck. Es sein magisches Kasten, das automatisch als erstes man bekommt in Hand, wenn man versucht zu stehlen. Das Ding fest gesessen hat in Tasche von die Gnomanführer, du niemlas hast auf Boden gefunden weil fest gesteckt in Tasche. Ich dir also habe erspart eine Menge Ärger.


    Snuggles grinste, Torben nicht.


    Na schön, gut. Der ging an dich. Ich wünsche dir alles gute. Ich fürchte wenn ich jetzt nicht zu den anderen laufe, dann kriege ich heute trotzdem noch eine Menge Ärger.


    Er drehte sich um und ging los. Er kam genau drei Schritte weit.


    Hier! Nimm das noch mit für die Frau bei euch. Sie sonst stirbt noch an Stolz unterwegs, sie sonst stirbt noch.


    Als Torben sich umdrehte um zu fragen, was Snuggles meinte schaffte er es gerade noch, die kleine Phiole zu fangen bevor sie vor seinen Brustkorb prallte.


    Gib ihr zu trinken das, ist keine Magie und hilft bei Verletzung, ist keine Magie, nur Pilzsaft.


    Danach ging Snuggles in die Hütte zurück. Das Geschnatter schwoll wieder zu einer Lautstärke an, die einem schwergepanzerten Kavallerietrupp Geräuschtarnung geben könnte. Torben lief zu Andrash und Kryll. Andrash wirkte gereizt.


    Tschuldige, hat etwas gedauert. Snuggles musste sich noch um Mayana kümmern. Übrigens Kryll, er hat gesagt, dass du das hier gegen deine Wunden nehmen sollst.


    Torben hielt den erst Beutel hoch, dachte nochmal drüber nach und hielt Kryll dann die Phiole hin.


    Das ist nur Pilzsaft, keine Magie, sagt Snuggles. Ach und das hier ist Mayana in transportfreundlicher Version. Bitte nicht verwechseln, das könnte ekelig erden. Wir können ihre Asche ja in den Wäldern zerstreuen oder so. Das mögen Elfen bestimmt.