Das Dorf

  • Er schaute sich das Grünzeug an, viel sagte es ihm nicht.


    Blätter...


    Da preschte Kryll vor. Offenbar kannte sie den Weg. Torben würde ihren Spuren schon folgen könne. Er trieb sein Pferd an und folgte Kryll.

  • Torben tat wie ihm geheißen. Die Nebelwand war etwa zwei Meilen seitlich von ihrer jetzigen Position zum stehen gekommen. Torben gab seinem Pferd die Sporen. Durch den schnellen Ritt wurde seine Magengegend durchgeschüttelt und erneut an die nette Behandlung durch den Milizhauptmann erinnert. Torben biss die Zähne zusammen und ritt weiter. Nach einger zeit verlangsamte er das Tempo.


    So, ungefähr hier musste es sein. Mal sehen, ob wir was finden.


    Torben stieg ab und sah sich um. Sein Pferd hob plötzlich den Kopf und schnaubte. Torben griff sie Zügel und hielt sie gut fest.



    Was hast du denn mein guter. Angst? Wovor denn?


    Er versuchte sein Pferd zu beruhigen, was ihm nach einiger Zeit auch gelang.


    Was konnte es sein, dass einem Pferd noch immer Angst bereitete, obwohl es schon sein Stunden weg war?


    Torben führte sein Pferd etwas über eine Viertelmeile zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Hier graste das Pferd friedlich und war ganz ruhig.


    Torben überlegte während er zurückging. Auf dem Weg fiel ihm etwas auf. Etwa 100 Meter von seinem Pferd entfernt schien das Gras eine mattere Farbe zu haben. Erst hielt er es für eine normale Schattierung des Rasens, doch als er der Farbgrenze mit den Augen folgte stellte er fest, dass sie sich zu seiner linken und seiner rechten hin bis außerhalb seines Sichtfeldes erstreckte, etwa dort, wo gestern Nacht die Nebelwand gestanden hatte.


    Er rupfte ein Grasbüschel des matteren Grases aus und untersuchte es.


    Irgendwie so, als wäre es lange Zeit der Sonne ausgesetzt gewesen. Welk, matschig und dürrer als das andere. Außerdem schien irgendeine Flüssigkeit daran zu haften.


    Tau? Nein, dafür ist es zu spät. Na dann wollen wir doch mal sehen.


    Er hielt das Grasbündel in der einen Hand und fechelte mit der anderen Luft darüber hinweg in Richtung seiner Nase. Einmal hatte er eine böse Erfahrung mit Buttersäure machen müssen, doch dann hatte er gelernt, dass man besser nicht direkt an unbekannten Stoffen schnüffelte. Schließlich konnten die auch giftig sein.


    Es roch faulig wie in einem Komposthaufen. Als wenn man das Gras geschnitten und feucht eingelagert hätte. Torben schritt etwas über eine halbe Meile in das faullige Grasgebiet hienein. Er drehte gerade um, da fiel ihm etwas auf. Dieser Teil der Wiese war zu still für diese Jahreszeit. Keine Grille zirpte, keine Biene summte, ja nicht einmal ein Hase oder Vogel ließ sich blicken.



    Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Wo sind all die Tiere hin. Die verschwinden normalerweise nur, wenn wirklich große Gefahr droht.


    Er ging zurück zu seinem Pferd.Als er die Grenze in der Wiese passiert hatte fielen ihmaucheinige SChmetterlige auf, die munter umherflatterten.


    Hier war also alles noch in Ordnung.


    Der Wind blies ihm leicht entgegen. Als er jedoch näher kam, wich sein Pferd zurück. Je näher er kam, desto panischer wurde es.


    Was ist denn? ich bins doch nur.


    Dann fiel ihm etwas ein. Sein Pferd hatte nichts gesehen, wovor es Angst hatte und auch nichts gehört. Es musste etwas gerochen haben. Und Torben war in dem Gras herumgestiefelt, an dem dieser Geruch wahrscheinlich haftete. Er machte sich daran seine Stiefel und seine Handschuhe im sauberen Gras abzuwischen. Sein Pferd beäugte ihn skeptisch. Nach einigen Fehlversuchen mit anschließender Nachreinigung lies das Pferd Torben wieder an sich heran.


    Danke mein guter, jetzt wissenwir, warum hier kaum Tiere sind und warum das arme Pferd vpm bärenbried solche Angst gehabt haben musste. Auf, lauf jetzt, wir müssen die anderen rasch einholen und ihnenerzählen, was wir rausgefunden haben.


    Damit gab er dem Pferd die Sporen und galoppierte hinter Andrash undKryll her...

  • Der Fluss war schon zu sehen als Krylls Pferd plötzlich aus vollem Galopp bremste, den Kopf hoch riss und zu steigen begann. Sie hatte Mühe, sich auf dem Tier zu halten.
    Das Pferd machte einige Sätze rückwärts und blieb dann stehen, den Kopf gesenkt, am ganzen Körper zitternd.
    Auch Andráshs Pferd hatte Anstalten gemacht wieder in die Richtung zurück zu rennen, aus der sie gekommen waren.


    Kryll stieg ab und beruhigte den Zossen, kraulte ihn sanft hinter den Ohren und redete auf den Fuchs ein. Schon bald rieb das Pferd seinen Kopf an ihrer Rüstung. Sie nahm es an den Zügeln und führte es weiter, doch nach einigen Metern riss es wieder den Kopf hoch und lies sich keinen Meter mehr weiter bewegen.
    Wiedereinmal seufzte sie innerlich und schaute dann fragend zu Andrásh... während sich hinter ihnen ein weiterer Reiter näherte.

  • Als Torben die anderen beiden erreichte standen sie neben ihren Pferden und hielten sie am Zügel fest. Die Pferde schienen sehr nervös zu sein. Ein Blick in die Umgebung verriet ihm auch warum. Der Weg war lange zeit parallel zu der seltsamen Grenze verlaufen, hatte nun jedoch einen Knick hin zur Grenze gemacht. Ein Blick in das Gras seitlich des Weges bestätigte das. Auch die Bäume schienenirgendwie welk und matt zusein


    Von nun an werden wir wohl besser zu Fuß gehen. Die Pferde können den geruch nicht ab, den von dieser Sorte Gras ausgeht.


    Er deutete auf die Linie im Gras.


    Genau dieselbe war auch dort wo ich gestern den Nebel gesehen habe. Ich denke mir mal, dass das faulig riechende Gras allem Lebenwesen Angst macht. Denn nicht nur mein Pferd wurde halb wahnsinnig, es hat sich auch kein anderes Tier auf die andere Seite bewegt. Irgendetwas an dem Nebel riecht so, dass die Tiere panische Angst bekommen.

    Was machen wir jetzt? Unseren Pferden können wir es jedenfalls nicht zumuten, dass sie weitergehen. es sei denn, jemand hat etwas, womit wir ihnen die Nase zubinden können?

    Er sah die anderen fragend an.


    Irgendwelche Vorschläge?

  • Auch er war überrascht über diese heftige reaktion seines Pferdes. Er beruhigte es und band es an einem nahen Baum fest. Es chien sich hier nicht zu fürchten. Also gab es da doch etwas...
    Er sah sich um und ging dann in die Richtung, die sie eigentlich hätten reiten wollen. es sah "normal" aus...
    Er hörte wie sich ein Reiter schnell näherte. Es war Torben, vielleicht wußte er mehr zu berichten. Andrásh empfing ihn mit einem knappen:


    Und ?


    Torben berichtete von seiner Entdeckung.


    Das erklärt natürlich das verhalten unserer Pferde. Wir sollten uns dennoch den Rastplatz anschauen, vielleicht können wir hier doch noch mehr finden.


    Entschlossen wandte er sich in Richtung des Weges. Es dauert auch nicht lange und der Platz lag vor ihnen. Eine Kleine Lichtung am Rande der Straße. Man konnte deutlich die Karrenspuren auf dem leichten Untergrund erkennen. Auch die ein kleines Lagerfeuer und die Spuren eines stemmigen Mannes, der es sich im Gras gemütlich gemacht zu haben schien, waren zu erkennen. Aber sonst nichts, weder anzeichen eines Kampfes, noch das er versucht hätte sich zu wehren oder fliehen.


    Es muß ihn ziemlich überraschend erwischt haben. Kein Händler sieht dem Tod so ruhig ins Auge.


    Sie sahen sich noch einmal genauer um, es konnte doch nicht so unmöglich sein. Und in der Tat, nach ein paar Augenblicken fanden sie doch Spuren, die weder von dem Pferd noch von dem Mann stammen konnten...

  • Kryll grinste unter ihrem Turban und griff in eine der Satteltaschen, aus der sie einen Futtersack heraus holte. Neugierig steckte ihr Fuchs die Nase dort hinein und lies sich den Sack über das Maul ziehen. Kryll befestigte diesen mit einem Riemen hinter den Ohren. Schon war ein zufriedenes Kauen zu hören.


    Sie schwang sich auf ihr Pferd und ritt neben den beiden her, bis sie die Stelle im Wald gefunden hatten.
    Dort sah alles ganz gewöhnlich aus, doch irgendwie bedrückte sie die Stimmung hier. Kein Tier war zu hören, nirgens war etwas lebendiges zu sehen.
    Ihr Blick wanderte über den Boden, über die Bäume... nichts. NIcht???
    Wie es schien hatte Torben etwas gefunden.

  • Es waren leichte Abrücke, auf den ersten Blick kaum Wahrnehmbar, aber sie waren dort. Ein Fuß maß fast zwei Fuß eines normalen Mannes. Es schien etwas um sie gewickelt worden zu sein, damit sie kaum Spuren hinterließen. Sie fanden einen Zweiten Abdruck. Der entfernung und der Größe nach zu urteilen war das Wesen mindestens 3 1/2 bis 4 Meter Groß.


    Ein so Großes Wesen und nur so kleine Spuren ?


    Die Abrücke wiesen nach noch genauerer betrachtung vier Zehen auf, die an ihren Enden wohl Krallen zu haben schienen.


    Wie kann es sich nur so leicht bewegen ohne größere Spuren zu hinterlassen ?


    Andrásh drehte sich fragend zu Torben und Kryll um.
    Das Wesen schien in Richtung der Berge verschwunden zu sein. Die Spuren waren so vage, daß sie sie verloren, sobald der Boden härter wurde.

  • Torben überlegte kurz.


    Verdammt, einen Futtersack haben wir natürlich nicht mit. Aber was solls, notfalls lassen wir die Tiere ins Dorf zurücklaufen, damit sie nicht zu Futter für wilde Tiere würden.


    Der Lagerplatz schien augenscheinlich firedlich zu sein. Wie zu erwarten fand Torben Karrenspuren, ein kleines Feuer und Stiefelabdrücke. Was er nicht erwartet hatte waren die zwei größten Fußabdrücke.


    Die Abdrücke sind verdammt flach. Selbst wenn man umden Fuß Bandagen oder Stoffetzen gewickelt hat, das würde nur die Lautstärke hemmen, aber nicht das Gewicht. ich denke wir haben es hier mit einem großen, aber relativ für seine Größe leicht gebauten Wesen zu tun. Mir fällt grade auf die Schnelle keines ein, auf das die Beschreibung passt, aber vielleicht euch?


    Er versuchte der Spur zu folgen, was bei den großen Abständen zwischen den Abdrücken eher schwierig war. Als er ihr nicht mehr folgen konnte kehrte er zu den anderen beiden zurück.



    Was mir noch zu denken gibt ist, was er mit dem mann gemacht hat. Da wir nur Abdrücke finden, die vom Lager wegführen hat es ihn offenbar weggetragen, was die tieferen Abdrücke erklären würde.Wenn ich die Linie weiterziehe, die die Spuren beschriebenhaben, bis ichsie verloren habe, dann kommen wir schnurstracks zum Gebirge. Da liegt des Rätsels Lösung

  • Kryll überlegte..... musste es unbedingt etwas sein, was lief??? Könnte es nicht auf etwas großes sein, was üblicherweise fliegt???? Sie betrachtete das Blätterdach der Bäume...
    Das würde natürlich auch erklären, warum es nur so wenige Spuren gibt....
    Sie schaute sich um, nirgens waren abgebrochene Äste zu sehen....


    Seltsam....


    "Wie sehen die Spuren aus???? Welchem Tier könnte man sie zuordnen? Eher Werwesen oder etwas, das fliegt?"


    Sie schaute Torben fragend an.....

  • Torben besah sich den Abdruck im lager noch einmal genauer.


    Schwer zu sagen. Vier nach vorne gerichtete Zehen und eine Verse. Vögel haben noch eine weitere, den vorderen entgegengesetzte Zehe zum stabilisieren ihres Körpers, wenn sie sichsetzen. Damit können sie zum beispiel einen Ast umklammern. Aber dafür wären hier auchdie Klauen zu kurz. Ich kenne mich mit fliegenden Wesen nicht wirklich gut aus. da sie so selten Spuren am Boden hinterlassen, aber soviel weiss ich doch. Außerdem würde ein Wesen, das sich sonst in der Luft fortbewegt eher hüpfende Schritte machen, als müssten die Abdrücke parallel oder zumindest näher zusammen sein.


    Er mass erneut die Länge und die Tiefe des Fußabdruckes.


    Allerdings würde ich Werwesen auch ausschließen. Dafür sind die Spuren zu groß und zu weit auseinander. Außerdem sind Werwesen meistens stämmig und schwer, die Abdrücke müssten tiefer sein.



    Allerdings würde das geringe Gewicht wieder für ein Lebewesen mit leichtem Knochenbau sprechen, wie ihn flugfähige Wesen üblicherweise haben.


    Er stand auf und kratzet sich am Kopf.


    Ihr seht, diesmal bin auch ich überfragt. Dieses Wesen ist mir zuvor noch nicht begnet. Ichkenne zwar eine Trollart, die lange, dürre Glieder besitzt und an die 5 Mann hoch wird, aber das sind Eistrolle, und die leben hier bestimmt nicht. Allerdings, wenn ich an den fauligen geruch denke. Könnte es etwas Untotes sein, wie das Skelett von etwas großem? Das wäre viel leichter als das eigentliche Wesen.


    Verdammt, wenn hier Nekromantie im Spiel ist, dann könnte das alles ein. Ein Trollskelett vielleicht oder das eines Ogers, alles halt, was groß genug ist und auf 2 Beinen läuft. Aber das ist Spekulation. Wir werden es wohl rausfinden müssen.

  • Kryll überlegte während sie sich unbewußt über das Bein rieb.... eine noch gar nicht so alte Narbe fing an zu jucken.... Untote... hm.... in Orbal gab es Untote.... aber..... nein, irgendwie konnte das nicht sein....
    Sie schaute zwischen Andrásh und Torben hin und her.


    "Wenn es wirklich etwas wiedergängerisches war.... warum ist es dann so nah ans Feuer gegangen???"

  • Es war groß und völlig unbekannt. Andrásh überlegte , aber es gab nichts, an das er sich erinnern konnte, was hierzu paßte.


    Es gibt wohl nur einen Weg das herauszufinden...


    Er schaute Kryll und Torben an.


    So könnten wir noch stundenlang über Schmonzetten palieren, allein es pressiert des Rätsels Lösung...


    Mit diesen Worten machte er sich auf zu seinem Pferd.


    Es nützt nichts, wir müssen zu der Hölle, und zwar jetzt, solange es noch hell ist. Das Licht ist unser Verbündeter.


    Sobald er sein Pferd erreicht hatte schwang er sich drauf. Das Pferd war sehr wiederspenstig, was wohl an dem Geruch liegen mußte, der an den Kleidern hing. Er hatte keine Zeit sich jetzt mit irgendwelchen Gerüchen rumzuschlagen und trieb das Pferd in Richtung der Berge. Torben und Kryll folgtem ihn, wohlwissend, daß er mit dem Tageslicht recht hatte.


    Noch haben wir einen Vorteil und sind in der Offensive, wer weiß wie lange noch...


    Er trieb sein Pferd noch mehr an.
    Der Pfad wurde steiniger und schon bald hatten sie die ersten ausläufer der Berge erreicht. Die Bäume wichen erst zaghaft, dann immerstärker den schroffen Felsen. Nur noch vereinzelte Buschen waren zu sehen, die Vegetation beschränkte sich auf ein wenig Moos am Wegesrand. Sie waren ein Stunde geritten und der Berg hatte sich zu ihrer linken zu einer massiven und steilen Felswand gewandelt. Recht ging es nicht weniger steil abwärts und unten konnten sie einen Bach erkenne, der friedlich vor sich hin floß. Der Weg schlängelte sich entlang des Berges in die Höhhe und Tiefer in das Gebirge hinnein. Der Abend begann bereits zu dämmern, als sie plötzlich auf ein Plateau stießen. Der Weg führte auf der anderen Seite weiter ins Gebirge. Auf der Bergseite des Plateaus war ein gewaltiger Felsvorsprung. Sie konnten einen großen dunklen Eingang, der in den Felsen fürte, der nicht natürlich zu sein Schien.


    Wir sind da.


    Mit diesen Worten saß er ab und ging auf den Eingang zu.

  • Kryll blieb auf ihrem Pferd sitzen.... das war irgendwie alles zu einfach für sie.... mal davon ab, dass sie nicht wirklich gut ausgerüstet war um in eine Höhle einfach mal eben so hinein zu spazieren, denn sie hatte weder Fackeln noch Öl noch sonst etwas brennbares mit...
    Sie zuckte mit den Schultern, sprang ab und machte einen Knoten in die Zügel in der Hoffnung, dass ihr Pferd diesmal stehen bleiben würde...


    Dann ging sie zu Andrásh hinüber und späte ins Dunkle.

  • Andrásh suchte eine geeignete Stelle um sein Pferd festzubinden. Torben folgte ihrem Beispiel. Er hielt sich jedoch nicht zurück und fing an zu quängeln, wegen Fackel und so.
    Andrásh machte nur einen genervten Gesichtsausdruck und öffnette eine Seitentasche. Er holte vier Fackel heraus.


    Du hast auch welche bei dir.


    Er legte die Fackeln beiseite und kramte noch ein Seil hervor. Er warf das Seil zu Torben, dann legte er dem Pferd noch etwas zu fressen vor und schnallte sein Schild um.


    Ich denke wir haben alles. Wir haben drinnen wohl bessere Chancen gegen das Ding, denn wenn es wirklich so groß ist, dann hat es einschränkungen in der Höhle, was die Bewegungsfreiheit angeht.


    Er musterte die Beiden.


    Oder wollt ihr lieber hier draußen auf das Ding warten ?

  • Torben macht sich auch fertig und zündete seine Fackel an. Andrásh bevorzugte eine gezogene Waffe in seiner Rechten. mit einem Kopfnicken deutete er Torben vorzugehen. Torben wußte, wenn er auf etwas ungebetenes stoßen würde, konnte er auf Andrásh rechnen. Er ging voran, Andrásh folgte ihm dicht auf.
    Sie betraten die Höhle.
    Erst schien es noch eine annähernd natürliche Höhle zu sein, doch je weiter sie gingen, umso enger wurde sie . Die natürliche Decke und Wände gingen nahtlos in einen von dicken Balken gestützten Stollen über. Er war fast zwei Meter breit und fast doppelt so Hoch. Es lag überall Geröll rum und sie mußten aufpassen, daß sie nicht stolperten. Ihrem Gefühl nach ging es tiefer in den Berg hinnen. Der Gang beschrieb eine leichte links Kurve. Nach einem neueren Gefälle und einer scharfen Kurve stießen sie auf eine Weggabekung. Der eine Weg war aber durch geröll blockiert. es sah so aus, als ob er absichtlich zum einsturz gebracht worden zu sein, denn die Balken lagen heil in der gegend rum. Keiner war geborsten.
    Sie folgten dem zweiten Weg, der steiler abfiel und sie noch tiefer in den Berg führte. Sie konnten nicht mehr sagen, wie lange sie schon gelaufen waren, aber es mußte schon Nacht sein.
    Sie erreichten eine Stelle, die wie ein Durchbruch aussah, die Balken hörten auf und eine Öffnung war zu erkennen. Hinter der Öffnung weiteten sich die Wände und es breitete sich vor ihnen eine Höhle aus, deren ausmaße sie nicht zu erkennen in der Lage waren.
    Sie standen auf einem Felsvorsprung. Zwanzig Schritt vor ihnen war ein gähnender Abgrund. Zu Ihrer Rechten führten Treppenstufen in die Tiefe. Sie schienen alt zu sein und mit viel mühe in den Fels gehauen worden zu sein. Überwältigt von der ungeahnten größe blieben sie stehen.


    Verdammt. Was zum Henker...

  • *Und ich wollte ihn noch gefragt haben, wie er sich so sicher sein konnte, dass dieses etwas keinen Platz in der Höhle hatte.....* schalt sich Kryll innerlich und seufzte.
    Auch sie hatte ihr Schwert in der Hand, während die Fackel unangezündet in ihrer Schwerthalterung baumelte. Sie nahm einen Stein und ließ diesen in den Abgrund fallen, dabei begann sie zu zählen.

  • Die Idee war einfach aber simpel gewesen. Torben hatte den Pferden ein mit Wasser getränktes Tuch vor die Nase gebunden. Das war nicht so gut wie der Futtersack von Krylls Pferd, aber es reichte.


    An dem Eingang zur Höhle spannte er seine Armbrust.


    Sag mal, hast du eigentlich daran gedacht, dass wir im Dunkeln da drin nichts sehen können?


    Andrash griff in seine Tasche und holte 4 Fackeln heraus.


    Na toll, er hat natürlich wieder an alles gedacht.


    Er schnappte sich eine Fackel und ebtzündete sie mit Hilfe seiner Zunderbüchse. Danach warf Andrash ihm ein Seil zu. Er band es sich um die Hüften und warf Kryll das lose Ende zu. Sie lies etwas über 5 Meter Abstand und schlang sich das Seil dann locker um die linke Schulter. Andrash nahm das Ende und band es an seinen Schildarm.


    Hauptsache ihr zieht mich wieder raus, wenn irgendwas mir nach dem Leben trachtet. Also dann, worauf warten wir?


    Torben hielt die Fackel in der Linken und die gespannte Armbrust in der rechten. Vorsichtig bewegte er sich durch das Labyrinth der Gänge. An dem Felsvorsprung hielt er kurz an. Er sah die Treppenstufen, die in die Tiefe führten. Sie verliefen auf einem schmalen Sims an der Feldwand entlan in die Tiefe.


    Verdammt, ich hasse es, wenn ich mit einer Fackel über eine freie Fläche muss und nichts sehen kann. Eine bessere Zieleinweisung brauchen Feinde normalerweise nicht.


    Er schritt dennoch weiter, in der Hoffnung, dass niemand auf ihn schoss. Er hatte grade etwas über ein dutzend Schritte in die vor ihm liegende Dunkelheit getan, als sich seine Nackenhaare aufstellten.


    Verdammt, das heisst nichts gutes. Irgendwas stimmt hier nicht. Ich werde besser SEHR vorsichtig sein.


    Er schritt weiter. Im Augendwinkel glaubte er eine Bewegung gesehn zu haben. Er sah nochmal hin, doch da war nichts.


    Ruhig Torben, nicht nervös werden. Nichts einbilden, so hilfst du keinem.


    Dann sah er den Schatten deutlicher. Er huschte vorüber. Er konnte ihn nur sehen, weil der Schatten noch dunkler war als die restliche Dunkelheit. Parallel dazu lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.


    Er hatte das Gefühl, dass ihm etwas absolut böses unter die Augen gekommen war, etwas, das seinesgleichen suchte, das mit nichts verglichen werden konnte, das anderswo existierte.


    Leute, irgendetwas ist hier. Und ich habe ein verdammt mieses Gefühl. Ich nehme an, dass ihr das auch gesehen habt, oder? Wir sollten von diesem Sims runter, und zwar schnell!


    Danach begann er so schnell als eben möglich weiterzumarschieren. Die Fackel erhellte flackernd seinen Weg. Über ihm glaubte er ein Rauschen zu hören, es konnte aber auch die Fackel sein.


    Als er erneut nach oben sah, glitt etwas tiefschwarzes über ihm kurz durch sein Blickfeld.


    Da war es wieder. Verdammter Bockmist, wieso halte ich eigentlich die Fackel?


    Er hastete weiter, mit kaltem Schweiss und einer ordentlichen Portion Angst im Nacken.

  • *Na super* dachte sich Kryll, während sie den Schleier vor ihrem Gesicht entfernte. Torben hatte zu laufen angefangen und bei dem Tempo war die Gefahr einfach zu groß, dass sie eine Stufe übersah, mit dem eingeschränktem Blickfeld, was sie durch den ganzen Stoff üblicherweise hatte.
    Sie lief hinter ihm her, immer darauf bedacht halbwegs leise zu sein.
    Auch sie hatte den Schatten gesehen.


    *Na hoffentlich ist das nicht nur ein Schatten sondern ein Wesen, was diesen produziert, sonst sehen wir ganz schön alt aus...*


    Es ging immer tiefer, was ihr so langsam aber sicher gar nicht mehr behagte... schließlich musste sie den Weg ja auch wieder nach oben laufen, was wesentlich schwerer war als hinunter.

  • Der Boden kam rasch. Die Stufen hörten einfach auf. Am Fuß der trappen hielt Torben an und hob die Fackel. Der Raum, auf dessen Boden er stand war so groß, dass er weder die Decke noch die gegenüberliegende Wand sehen konnte. In der Eile hatte Torben vergessen den Höhenunterschied mitzuverfolgen. Die anderen schlossen zu ihm auf.


    Verdammter Mist, da stehen wir nun in einergottverdammt großen halle und sehen nichts. Aber wir werden wunderbar gesehen. Na toll.


    Etwas fliel ihm am Rande des Feuerscheis auf. Es lag dort was auf dem Boden. Er ging etwas näher. Als der Feuerschein weiterwanderte sah er was es war. Das Blut an den Knochen war noch nicht ganz trocken und etwas Fleich war auch noch dran. Am Bau des Beckens erkannte Torben, dass es ein mann gewesen war.


    Oh Mann, darf ich euch den alten Bärenbried vorstellen? Armer Teufel.


    Etwas weiter hinten lag etwas anderes. Torben wollte gar nicht wissen, was es war.


    Über ihm rauschte es erneut.



    Verdammter Mist! Ich halte ja immer noch die verdammte Fackel! Hurra, erledigt zu erst den Späher! Mist!