Die Wälder von Renascân

  • Leandro reicht Deifontes einen Spaten.


    Ich glaube es wäre eine schöne Geste, wenn der Prokurator beim Bau etwas mithilft. Es wurde schon gemunkelt.. vor allem bei den Scoriern, daß der Prokurator di Lorenzo... egal... es würde auf jeden Fall viele motivieren.


    Dann hüpft Leandro mit einer hacke in den Graben und landet direkt neben Lanfeust.
    Geschickt pariert er den unabsichtlichen Hieb des Loreniers.

  • Deifontes starrt ungläubig abwechselnd auf den Spaten und auf Leandro.
    Hat ihm der Sergeant eben wirklich einen Spaten in die Hand gedrückt? Oder war das nur böse Einbildung?


    Es wurde schon gemunkelt, dass der Procurator Di Lorenzo... was?


    Einen Moment lang dachte de Bosque, was wohl passieren würde, wenn er, der Procurator, dem lorenischen Tempestarius Donran einen Putzeimer in die Hand drücken würde mit den Worten:
    "Es wäre eine schöne Geste, wenn Ihr die Güte hättet, euren Palast mal selbst zu reinigen."


    Nein. Ein Procurator hatte sicherlich anders wahrzunehmen, als in den Graben zu hüpfen und sich im Matsch zu wühlen. Es war sicherlich schöner Geste genug, dass sich die Sergeanten dazu bereiterklärten. Wie sähe es denn aus, wenn plötzlich die dunklen Horden vor dem Graben im Bau stehen, und der Procurator, vollgesaut und mit einem Spaten in der Hand, unten aus dem Graben zum grossen Präventivschlag ruft?! Das würde vermutlich nicht so beeindruckend sein. Es galt eher, Stimmung zu verbreiten...

  • Kurzerhand rief er sich zwei Gardisten zu sich, die Wache hielten und nicht mit Dreck vollgesaut waren, liess sie ihre Waffen ziehen, begab sich an eine exponierte Stelle, auf dem oberen Ende der Hügels, an den Rand des Grabens und sah sich um. Dies war eine gute Stelle... hier konnte er von einem Haufen Arbeitern gesehen werden.


    Er liess sich eine Kiste bringen, und stellte sich drauf. Einige der Leute im Graben bemerkten die Vorgängen und stellten ihre Arbeit ein - wartend, was nun passieren würde.


    Deifontes räusperte sich kurz *räusper*, und dann rief er, mit einer Stimmgewalt, die man ihm gar nicht zutrauen sollte, und die selbst diejenigen, die öfte mit ihm zu tun hatte, überraschte, dem grabenden Volk und den Soldaten zu, Leandros Spaten wie eine Waffe nach oben in die Luft gehalten:


    "VOLK VON RENASCAN! HÖRT!


    Er wartete einen Moment, bis er sicher war, dass alle ihre Arbeit eingestellt hatten, und sich ihm zuwandten. Irgendwie spürte er, wie die Leute sich fürchteten, wie sie verzweifelt waren, wie sie ihren Untergang vor Augen sahen.


    IHR ALLE WISST, WAS MAN SICH IN DER KOLONIE ERZÄHLT. ES WURDE UNS MIT DER VERNICHTUNG GEDROHT!

    Ein zustimmendes Murren war zu hören, und der Procurator sah, wie viele Köpfe nickend zustimmten. Alle wussten es. Er fuhr fort.


    DER WALD IM NORDEN - UNENDLICHE WEITEN. DAS IST DIE GESCHICHTE DES SPÄHERS LAMASK, DER VIELE TAGESREISEN VON DER KOLONIE UNTERWEGS WAR, UM FREMDE GEGENDEN ZU KARTIEREN, UNBEKANNTES ZU ENTDECKEN UND VIELE NEUE NACHBARN ZU FINDEN. LAMASK DRANG DABEI IN GEBIETE VOR, DIE NIE EIN MAGONIER ZUVOR GESEHEN HAT.


    Das klang gut! Es sollte diese Rede aufschreiben lassen... vielleicht wollte irgendwer in ferner Zukunft seine Worte mal wiederverwenden... aber dies war nicht der richtige Moment für solche Gedanken.


    ICH HABE DIESEN TAPFEREN RECKEN GESEHEN, WIE ER IN DER KOLONIE ANKAM, ERSCHÖPFT UND AUF GRAUSAMSTE ART GEBRANDMARKT.


    Eine kleine Lüge ab und an, das gehörte zu jedem Politiker dazu. In Wahrheit hatte er den Späher seit er ihn Drago unterstellt hat, vor vielen Monaten, nicht mehr ein einziges Mal gesehen... aber wer würde das Wort der Procurators anzweifeln?


    SEIN RÜCKEN IST EINE EINZIGE WUNDE... DOCH HÖRT! ER HAT, TROTZ SEINER VERLETZUNG DEN LANGEN WEG ZURÜCK GESCHAFFT, UM UNS ZU WARNEN!


    MIT DER VERNICHTUNG HAT MAN UNS GEDROHT? UNS?
    VOLK VON MAGONIEN, BÜRGER VON RENSACAN! ICH SEHE TAPFERE MÄNNER UND FRAUEN, EUCH, DIE UM IHRE kINDER ZU SCHÜTZEN, IN DIESER EISIGEN kÄLTE EINEN GRABEN AUSHEBEN. ICH SEHE EIN VOLK, DAS GEMEINSAM EINER GEFAHR GEGENÜBERTRITT, DIE GRÖSSER IST, ALS ALLES, WAS UNS BIS JETZT GEGENÜBERSTAND! ICH SEHE HERZEN, DIE 400 JAHRE KRIEG ÜBERDAUERT HABEN, IM BRUDERKRIEG GESCHUNDEN, GEMEINSAM VEREINT.


    [B]WER WAGT ES, UNS ZU DROHEN?!


    BRÜDER UND SCHWESTERN! SOLLEN SIE KOMMEN, DIESE DUNKLEN ARMEEN, VON DENEN JENE ARMSELIGE GESTALT SPRACH. DIESER ELENDE, DER LAMASK IN EINER UNEHRENHAFEN WEISE ÜBERLISTETE UND IHN FEIGE VERLETZTE. ABER SEINEN KAMPFES- UND LEBENSWILLEN KONNTE ER NICHT MAL ANNÄHERND BRECHEN!
    VOLK! DIE PALISADEN STEHEN, UND DER GRABEN WIRD FERTIG SEIN, EHE AUCH NUR EIN FEIND SICH DER SIEDLUNG NÄHERN WIRD. UNSERE SOLDATEN PATROLLIEREN IN EINEM WEITEN BOGEN UM DIE STADT - NIEMAND WIRD UNBEMERKT DIESEN RING DURCHBRECHEN. WENN SIE KOMMEN, DANN WERDEN WIR BEREIT SEIN, UND SIE FEURIG EMPFANGEN! DANN SCHICKEN WIR SIE ZURÜCK IN DIE HÖLLE, AUS DER SIE GEKOMMEN SIND -
    FÜR LAMASK! FÜR UNSERE KINDER! FÜR MAGONIEN!

  • Der Procurator hielt der Spaten weit über seinen Kopf, als er diese letzten Worte beinahe schrie... überzeugt, dass dies eine wesentlich bessere Geste wahr, als damit in der Erde rumzuwühlen.


    Dann wandte er sich zu den beiden Gardisten um, die neben ihm standen und lediglich wichtig aussahen.
    "Gebt diesen Spaten Sergeant Leandro Damar, dort unten im Graben. Sagt ihm, ich habe seinen Vorschlag gründlich überdacht und beschlossen ihn abzulehnen."

  • Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Procurator de Bosques! rief Lanfeust aus dem Graben, während er eine Spatenladung Erde nach oben beförderte.


    Er lauschte lächelnd den Ausführungen Deifontes, und blickte dann zu dem Procurator.


    Ich muss übrigens anmerken, werter Procurator, dass ich es sehr erfreulich von euch finde, dass ihr euch hier an der Baustelle zeigt und so die rechtschafffenen männer und Frauen hier moralisch untesrtützt, Procurator. So zeigt sich ein wahrer Führer, sowahr mir Ellyris und die anderen Fünfe helfen mögen! lies er lautstark vernehmen.


    Er wandte sich an Leandro.

    Sergeant Damar, wo ist eigentlich unser anderer ehrenwerter Procurator di Lorenzo? Ich habe ihn seitd er Ankunft noch gar nicht hier an der pallisade gesehen?
    fragte er etwas leiser, aber immer noch vernehmbar für alle den Sergeanten.

  • Emerald di Lorenzo näherte sich, mit ihm einige Bedienstete, die einen Leiterwagen mit großen Töpfen heißer Brühe brachten.


    Di Lorenzo grüßte seinen Mitprocurator und betrachtete das Werk der Pallisadenbauer.


    Ich sehe, ihr habt hier alles im Griff, ausgezeichnet! Die Männer scheinen ja geradezu beflügelt von ihrer Arbeit! Aber Motivation alleine reicht nicht auf Dauer...ich habe hier heiße Brühe mitgebracht...das wird für den ein oder anderen mehr als nötig sein...


    SERGEANT DAMAR! Lasst die Männer nach und nach hier zum Suppe fassen antreten...im rotierenden System, damit die Arbeiten nicht zum Erliegen kommen...

  • Da ist er ja unser Prokurator di Lorenzo. Endlich ist er von seiner Vergnügungsfahrt zurückgekehrt.....Leandro ist immer noch wütend...
    ich wünschte Lorenzo wäre tot


    verdammt den letzten Gedanken hatte er halblaut ausgesprochen.


    Wie ihr befehlt.

  • Entsetzt sieht er wie Armano de Valasque, ein gefürchteter Schwertkämpfer seinen Bidenhänder ergreift und auf Emerald zustakt.


    Lanfeust, Ashaba haltet Armano auf schreit er entsetzt.


    Leandro hechtet aus dem Graben, allerdings ist der Boden durch die Regenfälle der letzten Tage sehr glitschig geworden, so dass er ins Rutschen kommt. Er sucht Halt, um den Sturz in den Graben zu verhindern und greift nach etwas- das Cape des Prokurators de Bosque.


    Beide stürzen ind den aufgeweichten Boden des Grabens.

  • Lanfeust schaut irritiert Sergeant Damar an und wirft den Spaten weg.


    Er versucht aus dem Graben zu klettern, rutscht auf halber Höhe ab und landet bäuchlings im Schlamm.


    Total Schlammbeschmiert rafft sichLlanfeust auf, als Procurator de Bosque neben ihm einschlägt.


    Lanfeust wird nochmals mit chlamm bespritzt, und setzt fluchend zu einem neuen Versuch an.


    Halt, ihr, da! kreischt er dem Landsknecht zu, der ihn geflissentlich ignoriert und EEmerald, der ihm den Rücken zudreht, schon halb erreicht hat.


    Plötzlich bemerekt Lanfeust unter seinem Stiefel etwas trittfestes und benutzt es als Steighilfe, und quält sich langsam aus dem graben, und bemerkt nicht, dass seine Steighilfe die am Boden leigenden Männer Leandro Damar und Deifontes de Bosque sind, die er tiefer in den Matsch hinein stampft.


    Schlammbedeckt gelingt Lanfeust das Herauskommen aus dem Graben und er richtet sich panisch auf, um dem Krieger hinterherzueilen.

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  • Lanfeust eilte dem Mann hinterher, und erreichte ihn fast. nur eine halbe Armeslänge trennte ihn von Amaro, und Lanfeust streckte seinen Arm aus, um den Schwertkämpfer am Kragen zu packen.


    Da, als war es eine fünfgöttliche Fügung, passierte es.

  • Etwas sabberndes Pelziges rannte zwischen Lanfeusts Beine und brachte diesen überrascht kreischend zu Fall.


    Mit einm lauten


    PLATSCH! landete Lanfeust in einem Aushubhaufen, der Aufgrund des Dauerregens nun eine matschsartige Konsistenz erreicht ahtte und den scorisch-lorenischen Kriegsveteran annähernd wie einen Schlammgolem aussehen liess.


    Lanfeust versuchte aufzustehen, rutsche aber nochmals aus und platschte nochmals rücklings in die Pfütze, nachdem der Hund ihn noch einmal hechelnd ansprang und vollsabberte.


    Ächzend schob Lanfeust den Hund von sich und quälte sich auf die Beine.

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  • Mühsam kommt Leandro wieder auf die Beine. Abermals klettert er aus dem Graben- diesmal schafft er es. Er sprintet auf den Landsknecht zu und stolpert über Lanfeust, der von Wachhund Moclin zu Boden gerissen wurde. Im Sturzflug erreicht er Armano der gerade zu einem tödlichen Hieb gegen den Prokutator ausgeholt hat. Beide stürzen zu Boden. Das Schwert entgleitet Armano und bohrt sich direkt neben Emerald in den Boden.

  • Die durch den Schlamm unkenntliche Gestalt Lanfeusts, nur noch zu erkennen an eine halb mit schlamm beshcmierten blauen Barett, hupft auf und hechtet auf Amaro, verteilt dabei grossflächig Matsch auf Leandro und Amaro und sichert den Zweihänder und den Schlagarm des Landknechts.


    Durch Lanfesuts wilden Sprung flog ein weiterer nicht unansehnlicher Brocken Matsch in Richtung von Procurator di Lorenzo und landete dezent auf der Rückseite des Tempturiers, während kleinere Matschfragmente in alle Himmelsrichtubngen davon stoben eund die Beine einiger umherstehender Gardisten sprenkelten.


    Ich hab ihn, Sergeant Damar. machte Lanfeust mit nüchterner Stimmlage Meldung.

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  • Zusammen mit Lanfeust richtet Leandro den mittlerweile bewußtlosen Armano auf.


    Der Prokurator Emerald di Lorenzo dreht sich um. Sein Gesicht zeigt ungläubiges Erstaunen.

  • Eine schlammverschmierte Gestalt mit noch halberkenntlichem blauen Barett, die entfernt an Lanfeust de Navarasque erinnerte, salutierte stillschweigend vor dem Procurator.

  • Leandro lief der Angstschweiß kalt den Rücken hinunter. Er hätte nicht gedacht, dass irgend jemand etwas von seinem 'Wunsch' mitbekommt.
    Vor allem nicht Armano, der ja ein gutes Stück von ihm entfernt stand.
    Stumm stand er vor dem Prokurator, der ihn, falls die Sache herauskäme exekutieren lassen würde.

  • Der Procurator Deifontes de Bosque kriecht aus dem Schlamm. Es ist nichts mehr von der Würde geblieben, die er eben bei der Ansprache gehabt hatte. Dafür ist er rot vor Zorn, als er, dreckverschmiert, auf den Haufen Männer zugeht, die vor Emerald di Lorenzo auf dem Boden liegen oder stehen.


    Die ganzen umgebenden Arbeiter hatten das gesehen, was passiert ist, aber insgeheim hoffte Deifontes, dass keiner von ihnen Leandros verfluchte Worte gehört hatte. Der Frieden war noch nicht so fest, und solche unbedachten Äusserungen konnten leicht die alten Aversionen wieder aufkommen lassen. Der Procurator näherte sich der Gruppe, während er die beiden Wachen, die mit ihm bei der Ansprache standen, und einige andere Soldaten, die gerade mit Graben beschäftigt waren, mit vor Zorn zitternder Stimme zu sich rief.


    "IHR DA!!! ZU MIR!!!!"


    "DIESE GESTALT DORT FESTNEHMEN, SOFORT!!!"


    Er zeigt wutentbrannt auf demn Gardisten, der eben versucht hat, Emerald zu töten. Dann wendet er sich Leandro zu, während er Lanfeust erstmal ignoriert. Er senkt seine Stimme, damit es nicht die ganze Siedlung mitbekommt.


    "Sergeant Damar. Ihr seid bis auf weiteres von eurem Dienst suspendiert." Er dreht sich zu den Soldaten um.
    "Nehmt ihm seine Waffe ab."


    Deifontes bedeutet den Wachen, dem Sergeanten die Waffe abzunehmen, die den Befehl auch sofort ausführen.


    Dann wieder an Leandro gewandt:
    "Ihr habt euch unverzüglich im Präfektursgebäude zu melden - ihr vier sorgt dafür, dass dieser Befehl ausgeführt wird, und geleitet den Sergeanten dorthin. Sergeant Lanfeust - ihr begleitet die Gruppe, und seid mir persönlich dafür verantwortlich, dass Sergeant Damar sich dort einfindet. ABMARSCH!"


    Der Procurator zitterte immernoch, ob vor Wut oder vor Kälte war nicht so ganz klar. Er konnte es immernoch nicht glauben, was er da gehört hatte. Sowas durfte man nicht mal denken. Und schon gar nicht als Sergeant.


    Dann wandte er sich an Di Lorenzo.
    "Werter Emerald, auf ein Wort?!"


    Drei Gardisten packten den vermeintlichen Attentäter und zerrten ihn fort, Richtung Garnisionsgebäude.

  • Das wars also. Wahrscheinlich werde ich Morgen nicht mehr am Leben sein denkt sich Leandro. Egal die Wahrscheinlichkeit die nächsten Wochen zu überleben war eh nicht groß, aber er wäre viel lieber bei der Verteidigung gegen die dunklen Horden gefallen.