Taras Haus 13

  • Es ist der Nachmittag desselben Tages.
    Oben in ihrem Raum kleidet Jyla sich mit einem lockeren Kleid, dicken Socken und Stulpen ein und wirft sich zum Schluss noch eine flauschige Decke über. Sie ist noch etwas wackelig auf den Beinen, doch fühlt sich ansonsten frisch und erstaunlich munter. Und so packt sie auch den kleinen Broin warm ein und stiefelt die Treppe herunter.


    "guguck!"


    Die Halbelbe steckt den Kopf durch die Küchentür.

  • "Na? Ausgecshlafen?" Yael lächelt der Halbelbe verschmitzt zu.


    "Was möchtest du denn Essen?" fragt die Haushälterin, die vor dem Herd steht, auf dem mehrere Töpfe stehen, in denen es vor sich hin brodelt.

  • Jyla betritt lächelnd die Küche.
    Sie schaut auf Broin runter der sie mit großen Babyaugen anguckt.


    "Ausgeschlafen haben wir. Und was das Essen angeht..."


    ...sie tritt ein wenig näher an den Herd um zu schauen...


    "Was hast du denn im Angebot Yael?"


    Wieder schaut sie Broin an und grinst:


    "Nach was soll deine Milch denn schmecken, hm?"


    fragt sie den Kleinen und kitzelt ihn sanft mit einem Finger, so dass er mit Ärmchen und Beinchen strampelt und das Gesicht zu einer Grimasse verzieht.
    Voller Liebe blickt die Halbelbe auf ihren kleinen Sohn, der noch so jung ist, dass er nicht mal lachen kann...

  • Bevor jedoch Yael was sagen kann, schlagen At und Heuler an.
    Draussen ist unregelmäßer Hufschlag zu hören.
    Jyla wendet sich zum Fenster und erblickt draussen den grünbemantelten Reiter auf seinem braunen Ross.


    "Nanu, wer mag das wohl sein?"


    fragt sie in den Raum herein. Diesen jungen Mann kennt sie noch nicht.


    Draussen ist indess der Elb von seiner Stute abgesprungen und versucht, sie ruhig am Zügel zu halten (was er vergessen kann). Ats und Heulers Gebell an der Türe stacheln das Pferd nur noch mehr an, so dass sie mit hochgerissenem Kopf herumspringt wie ein Flummi.
    Mit etwas Mühe löst er ein Seil vom hinteren Teil des Sattels, bastelt der Stute daraus einen Halsring und bindet sie an einem nahen Bäumchen fest.
    Dann wendet er sich ruhig zur Tür und klopft, trotz des Gebells auf der Innenseite. Offensichtlich hat er keine Furcht vor Tieren...

    Lauf Skoda, Lauf!
    Jyla ist auf dem Weg von den Dracheninseln nach Amonlonde verschollen...

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  • "Nanu???" Yael lugt aus dem Fenster hinaus, dann eilt sie zur Haustüre, während sie die Leckereien in den Töpfen aufzählt...
    "Suppe, und dann haben wir noch Kaps durcheinander, außerdem Hühnerkeulen und Rotkohl.."
    Völlig außer Atem öffnet sie die Türe, doch bevor sie nur "hallo" sagen kann sind due Wölfe schon an ihr vorbei und springen ungestüm um den Fremden herum.

  • "Ich denke ich probiere von allem ein bisschen..."


    sagt Jyla frohgelaunt und wendet sich genussvoll schnuppernd den Töpfen zu...


    Draussen wehrt der Elb die Wölfe ab.
    "îdh, îdh, meine Freunde, nur die Ruhe!"
    Er reicht ihnen beide Hände zum Schnuppern und wendet sich dann Yael zu. Höflich verbeugend stellt er sich vor:
    "Seid gegrüßt werte Dame. Mein Name ist Teranorian neth ara-Carvan'var und ich hoffe ich bin hier recht beim Hause der Bardin Tara gelandet?"
    Freundlich schaut er Yael an...

  • *Wo sie wohl schon wieder dieses Spitzohr aufgegabelt hat...* denkt sich Yael.


    "Ja, das ist das Haus der Bardin. was darf ich für euch tun?" fragt sie. Man merkt, dass sie sich wenigstens Mühe gibt freundlich zu sein.

  • "Ein guter Freund meines Vaters, der Zauberer Esdéel, der eine gewisse Jyla Windgeflyster nach Amonlonde brachte, bat mich, zu eben jener zu reisen und ihr das ein oder andere von ihrem guten Freund zu bringen. Es muss ihm sehr wichtig sein, sonst wäre er sicher auf einer seiner späteren Reisen in diesem Jahr selbst vorbei gekommen."
    Er stockt, plötzlich ein wenig unsicher:
    "Ich... ich hoffe, sie wohnt überhaupt noch im Hause der ehrenwerten Bardin? Denn sonst... wüsste ich ja gar nicht, wie ich sie finden soll..."
    Nun bemerkt er auch die etwas gepresste Freundlichkeit der Dame...
    'hoffentlich störe ich hier nicht...' denkt er.

    Lauf Skoda, Lauf!
    Jyla ist auf dem Weg von den Dracheninseln nach Amonlonde verschollen...

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  • Ein kleiner Junge, irgenwo um die 6 Jahr, lugt hinter der Tür vor und schaut den Fremden neugierig an. Sein Blick bleibt auf dessen Ohren haften.


    Yael dreht sich um.


    "Jyla?" ruft sie ins Haus.
    "Du hast Besuch!" sie öffnet die Türe ganz und läd den Fremden mit einer Handbewegng ins Haus.

  • Der junge Mann verbeugt sich nochmals (vielleicht sogar etwas tiefer als eben noch).
    "Habt Dank gute Frau. Ich werde Euch sicher nicht zur Last fallen."
    Er trit an Yael vorbei ins Haus und macht zuvorkommend Platz, so dass diese die Tür wieder schließen kann. Dem fremden Jungen hinter der Tür blinzelt er freundlich zu. Er mag Kinder, hat jedoch selten mit ihnen zu tun. Dieses scheint wohl eines der schüchternen Exemplare zu sein... so wie er selbst früher...


    Jyla kommt mit einem Holzlöffel voll Rotkohl in der linken Hand und Broin im rechten Arm aus der Küche. Sie hat einen Soßenfleck auf der Wange und sieht ein wenig zerzauselt, wenn auch glücklich aus.
    Etwas irritiert schaut sie erst den Fremden, dann Yael an.


    "Ja?"

  • Yael schiebt sich an den beiden vorbei und verschwindet wieder in ihrer Küche. Auch der Junge ist verschwunden. Nur ein Schatten auf dem oberen Treppenabsatz lässt erahnen, wo er hin ist.

  • Wieder verneigt sich der Elb.
    "Mein Name ist Teranorian neth ara-Carvan'var, ... Teranorian, wenn es Euch genügt, der Rest macht das ganze nur unnötig kompliziert,... und ich komme im Auftrag vom Zauberer Esdéel, der mir sagte im Lande Amonlonde im Hause der ehrenwerten Bardin Tara fände ich eine junge Halbelbe namens Jyla Windgeflyster..."
    irgendwie ist er aus dem Konzept gekommen und wird einen Hauch von Rot...


    Jyla springt rasch ein, um dem jungen Mann zu helfen.


    "Die bin ich."


    sagt sie schnell, schiebt sich den Löffel mit dem Rotkohl in den Mund und reicht dem verdutzten Elb die Hand hin.


    Teranorian zuckt mental die Achseln und schüttelt der lustigen Frau die Hand. Innerlich fällt ihm ein Stein vom Herzen. Es scheint ja doch nicht so steif zu werden, wie die Dame an der Tür zuerst gewirkt hatte.
    "Ich bringe einige Dinge, die mir Esdéel für Euch mitgegeben hat und vielleicht könnt ihr mir ein Gasthaus sagen, in dem ich nächtigen kann?"


    "Jetzt kommt erst mal herein!"


    meint Jyla, die den Löffel inzwischen wieder in ihrer Hand hält und so sprechen kann.


    "Vielleicht mögt ihr einen Tee zum Aufwärmen, dann kann ich mich in der Zeit um eure Stute kümmern. Und was die Übernachtung angeht, spreche ich am besten nachher mal mit Tara. Sie weiß die besten Möglichkeiten hier."

  • Tara kommt gemütlich den Waldweg zu ihrem Haus hinauf geritten. Sie hat es nicht wirklich eilig, denn neben ihr rumpelt ein alter Karren, der mit Holz vollgepackt ist.
    Als sie in Sichtweite des Hauses kommen hört die Bardin schon das aufgeregt-angsterfüllte Wiehern der Stute.
    "Ich reite schonmal vorraus." sagt sie, treibt Mücke an, der, nachdem er erst einmal seine Beine sortiert hat, in einen schwerfälligen Trab fällt.
    Schon bald sieht sie das Pferd, was von einem Huf auf den anderen tritt, den Kopf hoch wirft und die Nüstern weit aufbläht.


    "Hm...."
    Mücke derweil hat auch endlich die Stute entdeckt, hebt seinen Kopf und beginnt schwerfällg zu tänzeln. Ein Außenstehender könnte meinen, dass das Pferd einen Verlangsamungszauber abbekommen hat.

  • "Ja, ein Tee wäre fein, aber um mein Pferd kümmere ich mich am besten selbst... Sie... hm... ist ein bisschen... komisch."
    Etwas skeptisch blickt er auf das Kind in Jylas Armen. Eine so junge Mutter sollte man vielleicht noch nicht ihr Grab schaufeln lassen... obwohl... Esdéel hatte ihm von ihrer erstaunlichen Fähigkeit mit Pferden umzugehen erzählt... na, besser ein andernmal, ohne Kind im Arm!
    "Ich lade sie nur schnell ab und versorge sie. Kann sie da stehen bleiben wo sie ist?"


    Jyla zieht bei der Ablehnung ihrer Hilfe eine Augenbraue hoch, sagt aber nichts. Sie will gerade auf das Wiesenstück, das etwas vom Haus entfernt liegt hinweisen, da hört sie Mücke den Weg raufschlurfen (ok, jemand anderes würde es wohl traben nennen...)


    "Da kommt die Bardin Tara. Ich komme mit raus, dann kann ich Euch ihr gleich vorstellen und sie nach einer Unterkunft für euch fragen."


    Teranorian nickt zustimmend, gespannt auf die eigentliche Herrin des Hauses und folgt der Halbelbe nach draussen.

  • Doch die "Herrin" des Hauses sieht gar nicht so herrisch aus. Dick eingepackt ist sie in Umhang und Gugel und sitzt auf einem Pferd, was seine besten Tage wohl schon lange hinter sich hat.


    Tara lässt sich aus dem Sattel gleiten, löst den Gurt und nimmt diesen vom Rücken.
    Und schon ist ein Mädchen bei ihr. Sie wird so etwa 12 sein, und nimmt ihr das Pferd ab.
    "Warte Lira!" Tara hebt das Mädchen auf den Rücken des Gauls.
    "Aber pass mit der Tür auf, nicht, dass du dir wieder den Kopf stößt!"


    Sie lächelt, als sie die kleine das Pferd wegmanövrieren sieht.
    Immer noch mit dem Sattel auf dem Arm wendet sie sich dem Haus und somit Jyla und dem Gast zu.
    "Jyla, wo ist dein Mann? Wir bekommen gleich...." doch schon rumpelt der Karren mit dem Feuerholz auf den Hof.

  • "Liam? Öhm... keine Ahnung... Im Bett? ... In der Küche?... In der Speisekammer?... Im Topf?"


    Eigentlich hätte sie jetzt auch noch wild gestikuliert. Doch mit Broin im Arm geht das nicht. So schwingt sie nur den Holzlöffel hin und her. Sie grinst und zuckt mit den Schultern, sie weiß es wirklich nicht.
    Ihr Blick fällt auf den Karren. Und ihr Grinsen wird hm... berechnend....(man könnte es auch sadistisch nennen).


    "Hier ist ein junger Mann, Teranorian... ähm... Carvan'var? äh ja. Der hilft dir bestimmt gerne. Mein Gönner Esdéel hat ihn zu uns geschickt. Eigentlich ist er ja grade erst angekommen... aber vielleicht nimmt Yael ihn ja in ihre Gunst auf, wenn sie sieht, dass die Spitzohren auch arbeiten können!"


    Jyla grinst über beide Ohren.


    Dass er sich so schnell in die häusliche Arbeit eingebunden sehen würde, hätte Teranorian nicht gedacht. Etwas verdutzt steht er da und besinnt sich dann schlagartig auf seine guten Manieren. Mit rotem Kopf verneigt er sich und stammelt:
    "Äh... gestatten, ehrwürdige Frau Tara, äh... Teranorian neth ara-Carvan'var... stets zu Euren Diensten. Ich hoffe Ihr seid mir nicht böse, dass ich mein Pferd auf eurem Weg anband..."
    Er scheint etwas durcheinander, der Gute...

  • "Das Pferd?" Tara wendet den Kopf zu der Stute.
    "Nun ich denke das könnt ihr erst einmal abladen und dann zu den anderen Pferden auf die Wiese stellen. Und Platz im Stall sollte auch noch genügend sein."


    Sie lächelt.
    "Und was das Feuerholz betrifft, wenn ihr eben helfen würdet den Karren mit abzuladen wäre ich euch sehr dankbar." sie lächelt den Elben offen an, dann schaut sie weiter durch die Runde.
    "Und du, Jyla, solltest sehen, dass du mit Bron wieder zurück ins Haus gehst, nur ein paar Felle sind etwas zu kalt für den jungen Hern! Und wenn du Liam findest schick ihn bitte raus, damit er auch helfen kann."
    Tara überlegt, wer eben noch mit anpacken kann, wer da ist. Sie wird schlagartig blass und schaut den Elben nun wir einen Geist an.

  • Jyla will gerade antworten, da bemerkt sie den offensichtlichen Schreck ihrer Freundin. Schnell sucht sie nach einer Lösung, denn eine Begegnung von Elb und Drow scheint unvermeidlich.
    Sie spricht Tara an, damit diese nicht noch auffälliger den Gast anstarrt...


    "Ich werde natürlich sofort ins Haus gehen. Dort gucke ich dann mal nach Liam. Und sicher kann Lira Teranorian zeigen, wo er seine Stute hinstellen kann. Und dann kann ich auch den ähm... anderen im Haus sagen, dass wir Besuch bekommen haben."


    Zu Teranorian gewand sagt sie:


    "Ihr entschuldigt mich? Ich komme so rasch es geht wieder zu euch, doch nun sollte ich wirklich den Kleinen reinbringen. Es ist wirklich ziemlich kalt hier draussen.


    Teranorian hatte sich ein wenig über diese freundliche Frau gewundert. Na, diese Jyla war ja auch so... das schien ja ganz nett zu werden hier.
    Nur dann hatte die Hausherrin ihn so seltsam angeschaut... ob er plötzlich doch unerwünscht war? Er wendet sich zu Jyla:
    "Natürlich, habt Dank."
    Dann spricht er zur Bardin, ihren paralysierten Blick von gerade ignorierend und all seine Höflichkeit hervorkramend:
    "Und Euch, werte Lady, helfe ich natürlich gerne mit dem Feuerholz. Mein Pferd kann ich sicher in der Stadt einstellen, wo es Euch weniger Umstände macht. Es ist... nun ja ...schwierig und ich möchte Euch nicht damit belasten."
    Wieder verbeugt er sich.

    Lauf Skoda, Lauf!
    Jyla ist auf dem Weg von den Dracheninseln nach Amonlonde verschollen...

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  • "Ja, mach das..."
    Tara löst sich aus ihrer Starre und schleppt den schweren Sattel zum nächsten Zaun, auf dem sie ihn ablegt. Dann endet sie sich zu dem jungen Mann um.


    "Das Pferd wird hier besser aufgehoben sein, als in der Siedlung." Sie lächelt.
    Dann geht sie auf Teranorian zu, reicht ihm die Hand. Als sich beide berühren kann er spüren, dass Tara mehr ist als nur ein Mensch, oder ist sie ein Mensch? Dann aber jemand mit einer starken Verbindung zu Elben....


    Sie lässt ihn wieder los.
    "Seid willkommen in meinem Haus, als mein Gast."
    Tara schaut ihn ernst an.
    "Mein Land ist durch meine tierischen Freunde gesichert, und so kann niemand diesen Boden betreten, der in böser Absicht hier her kommt.
    Mein Medicus ist zur Zeit anwesend, er schläft, was er meistens am Tage tut, denn dies ist seiner Rasse so gegeben. Solltet ihr es nicht wollen mit einem Drow unter einem Dach zu leben, so kann ich es verstehen. Wenn dies so ist bitte ich euch nun mein Land zu verlassen."

  • Teranorian zuckt zusammen. Ein Drow?!! Nur schlechtes hatte er über diese, wenn auch entfernt verwante, Art gehört. Als Kinder hatten sie "Wer hat Angst vorm Drow" gespielt... Und jetzt war eines dieser Geschöpfe hier? Hier in diesem Haus? Das ihm so freundlich und offen ... naja, wenn man von der Dame an der Tür absah... erschienen war? Und was war mit dieser Bardin Tara, die offensichtlich ein tiefes Band zu seiner Rasse hegte? Und die Kinder? Konnten unschuldige Kinder mit einem Drow unter einem Dach leben? Was hatte sie gesagt - Medicus? Konnte es das überhaupt geben? Ein Drow als Medicus?...
    Verunsicherung machte sich in dem jungen Elben breit...
    "Nun ich... Ihr seht mich... verwirrt... vielleicht ein wenig ... geschockt... vielleicht könntet Ihr mir erklären... es ist wirklich etwas... äh ... ungewöhnlich?"


    Man sah ihm an, dass er sich in dieser Situation extrem unwohl fühlte; einerseits handelte es sich hier immerhin um einen Drow... andererseits hatte er einen Auftrag und persönlich wollte er auf keinen Fall diese nette Bardin Tara, die sofort seinen Respekt und seine Wertschätzung erlangt hatte, vor den Kopf stoßen!



    Jyla rief inzwischen im Haus nach Liam. Sie ging die Treppe herauf und ins Kinderzimmer und erzählte dem bunten Haufen (Endri war auch da und machte wieder irgendwelche Kunststückchen), dass sie Besuch hätten.
    Dann ging sie zu Argentums Zimmer und klopfte sacht an die Tür....