Malglins Haus 7

  • Kassandra ist nicht so ganz zufrieden damit, daß Marthiana schon abgereist ist. Gerne hätte sie die Elbe noch etwas dabehalten um mit ihr zu reden, ihr von Ancalimas Angebot zu berichten. So hört sie nur halb zu.
    "Was will Talris, Schatz?", fragt sie abwesend.

  • "Hm, nicht Talris. Bruder Bernhardt. Ich habe Bruder Bernardt nach Montralur geschickt, um ein paar Dinge für Amonlonde zu regeln. Mich besorgt das Vorgehen von Fürst Talris.


    Bruder Bernhardt berichtet aus den Norden, das die Nymbras dort bereits an der Grenze im Krieg sind und auch bereits Angriffe auf unsere Gebiete gestartet haben."

  • "Oh, das erinnert mich an etwas", fällt Kassandra da ein.
    "Aldhayn sagte mir du sollst deine Ersatztruppen irgendwohin in Montralur bewegen... Er war weg bevor ich ihm sagen konnte daß wir noch nicht mal normale Truppen haben, geschweige denn Ersatztruppen..."
    Sie schüttelt den Kopf.
    "Was beunruhigt dich denn an dem was Talris tut?", fragt sie dann.

  • "Doch Schatz, wir haben einige Leute auf der Burg im Norden stationiert. Allerdings nur Söldner und auch nicht ein Heer. Und Bruder Bernhard hat ebenfalls dort ein paar Söldner stationiert, die aus seiner Ordensgemeinschaft sind."


    Malglin hebt die Augenbraue.
    "Aldhayn sagt, ich soll die Söldner bewegen? Wohin denn? Seine Anweisung sind wie immer sehr unklar. Wie treibt er sich denn rum? War er auch wieder auf dem Eisfest?
    Ich dachte, er ist in Montralur und bereitet sich und die Seinigen auf den Krieg gegen die Nymbras vor."

  • * es kracht an der türe. hjaldir liegt neben seinem pferd und ärgert sich maßlos. mit einem kräftigen schlag auf das hinterteil bindet er seinen gaul an. vor der haustür stehend blickt er sich nochmals nach seinem pferd um und schüttelt den kopf. *


    " wir werden wohl nie freunde. "


    * dann klopft er an die haustüre. *

  • "Er war nicht auf dem Eisfest. Das war davor, als er hier war. Keine Ahnung, frag doch einfach mal Talris."
    Kassandra öffnet die Tür.
    "Oh, Hjaldir... hast du dir weh getan?"

  • * hjaldir klopft sich den letzten dreck und schlamm aus den kleidern, als sich die türe öffnet. überrascht blickt er von seiner kleidung hoch. *


    " oh, hallo...tut mir leid. aber mein pferd und ich stehen derzeit in keinem guten verhältnis. mein dienst bietet mir gerade etwas freiraum, so daß ich euch besuchen wollte. ich hoffe es paßt euch gerade? "

  • * hjaldir dreht sich nochmal um und wirft dem in der kälte stehenden gaul einen triumphierenden blick zu. dann tritt er ein. *


    " danke. wie geht es euch allen? leider kann ich nicht mehr so häufig mit meiner gegenwart dienen. die büttel verlangen ein hohes maß an aufmerksamkeit. aber ich komme immer wieder gerne vorbei. "

  • Kassandra schließt schnell die Haustür und läßt Hjaldir ins Arbeitszimmer.
    "Uns gehts soweit gut... Keiner krank, die Kinder wachsen", antwortet Kassandra. "Es ist schön, daß du trtotz der vielen Arbeit mal vorbeischaust. Magst du Tee? Oder lieber warmen Met oder Wein?"

  • * hjaldir schüttelt die kälte ab und betritt das arbeitszimmer. *


    " hmmm, ein warmer tee wäre schön. ich muss heute noch mit den büttel ein trainingsprogramm absolvieren. wie steht es mit euren reiseplänen in nächster zukunft? wißt ihr etwas über den verbleib von bruder bernhardt? "

  • "Tritt doch näher an Feuer und wärme dich auf, Hjaldir. Ja, zufälligerweise habe ich Bruder Bernhard gesehen. Ich habe ihn auf der Falkenauer Akedemie getroffen und er hat mir von Montralur ein wenig berichtet.


    Daraufhin habe ich ihn erst mal von seinen Aufgaben in Amonlonde entbunden, damit er in Montralur ein paar Dinge regeln kann. Wie du vielleicht gerüchteweise schon gehört hast, plant Talris im Norden das dortige Nymbraland zu erobern.


    Und da wir im Norden Besitzungen haben, habe ich Bruder Bernhard gebeten, das er bis zum Frühjahr dort die Stellung hält und beobachtet.


    Während dieser Zeit wirst du als sein Stellvertreter die Dinge hier in Amonlonde regeln."


    Malglin schaut, wie Hjaldir reagiert.

  • Kassandra läßt die Männer kurz allein um in der Küche Tee zu kochen, den sie dann mit ein paar von Thyra und Ellemir gebacken Küchlein ins Arbeitszimmer bringt.

  • * hjaldir steht am feuer und wärmt sich die hände. gedankenversunken blickt er bei den worten des katschmarek in die flammen. in seinen augen glüht ein funkeln und zeitweise gewinnt man den eindruck, als ob hjaldir träumt. in seinen ohren prasselt das feuer und er glaubt kurzzeitig schlachtenlärm wahrzunehmen, der aus der ferne hereindringt. dann schüttelt er sich kurz. *


    " ein feldzug also? hmmm. ich hoffe für uns alle, das fürst talris weiß, was er da vorhat. krieg bedeutet immer entbehrungen für alle beteiligten. "


    * hjaldir wendet sich vom feuer ab und seinem ehemaligen arbeitgeber zu. *


    " nun, euren worten entnehme ich, das amonlonde in gestalt bruder bernhardts an der seite fürst talris stehen wird. habt ihr bereits pläne für eine unterstützung von fürst talris? werden vielleicht noch mehr amonlonder an dem feldzug teilnehmen? verzeiht meine neugier, aber ich versuche mir derzeit einen überblick zu verschaffen, was ein feldzug für auswirkungen auf unser land hätte. "

  • "Grundsätzlich wird Amonlonde das tun, was es tun kann. d.h. wir können Hilfstross und Versorgung übernehmen. D.h. wir werden mit einer symbolischen Truppe an diesem Feldzug teilnehmen.


    Wir sind kein Kriegervolk und wir sind zu wenige, als das ich 50 Amonlonder in den Krieg schicken kann, die nicht wiederkommen.


    Ich habe mit Bruder Bernhard den Ausbau unserer Burganlage im Norden besprochen und das Einrichten eines Lazaretts, da wir den Norden von Montralur mit unseren Söldnern freihalten müssen, wenn die Offensive von Talris versagt.


    Wir bilden sozusagen den Rückzugspunkt für die Nord-Truppen. Ansonsten wird Fürst Talris uns im März besuchen und dann werden wir Pläne schmieden."

  • * hjaldir wirkt nachdenklich obgleich der worte. *


    "nun, ich gebe zu bendenken, daß auch ein passives eingreifen oder unterstützen, als feindliche handlung ausgelegt werden könnte. wir werden also achtgeben müssen. ich werde daher beim rat beantragen, während der dauer des feldzuges, die anzahl der büttel zu erhöhen. ich denke drei zusätzliche leute könnten wir brauchen. würdet ihr den plänen eure zustimmung verleihen?
    hat man jemals hier in amonlonde darüber nachgedacht, die stadt mittels wall oder mauer zu befestigen? auch wenn vielleicht der anlaß nicht gegeben ist, sollte man sich trotzdem mit dieser frage befassen. wenn ihr diesen gedanken weiterverfolgt, so würde ich hochwürden akluto in dieser sache zu rate ziehen. ich hörte seine qualitäten im bereich des bauwesen sollen ziemlich gut sein. "


    * hjaldir wendet sich kassandra zu. *


    " ja, das stimmt, es gibt eine menge zu besprechen. die rolle amonlondes sollte genau bestimmt sein. ich hoffe nur, das dieser feldzug sich nach den vorstellungen des fürsten von montralur entfalltet. sonst fürchte ich wird die rolle amonlondes plötzlich eine andere sein als geplant. *

  • Malglin spielt gedankenverloren mit der Feder, während seine Gedanken in das Jahr schweifen.
    "Machen wir uns nichts vor. Wenn Talris einen Vernichtungskrieg im Norden neben unserer montralurischen Landzunge führt, dann werden wir sowieso in diesem Krieg reingezogen. Die Frage ist, ob wir warten, wann es passiert, oder ob wir aktiv werden und unseren Teil dazu beitragen.
    Er will die nymbrischen Ebenen auf jeden Fall erobern, um die Nymbragefahr zu bannen.


    Er schaut ins Feuer, wo es wieder aufflackert.


    "Ich glaube nicht, das wir es mit Nymbras auf amonlondischen Boden zu tun bekommen.
    Amonlonde hat seit letzten Jahr mit dem Bau einer Befestigungsmauer im Süden begonnen. D.h. der Bau schrittet dieses Jahr im zweiten Teilabschnitt voran und wird wohl in ein paar Jahren abgeschlossen sein.


    Die Mauer dient genau wie die Türme an der Küste natürlich nur als Frühwarnsystem, damit wir die Bevölkerung in die "Zuflucht" oder die Nebelburg evakuieren können.


    Amonlonde Rolle ist eher der Nachschub als aktive Kriegshilfe. Unsere Truppen in Norden sind angewiesen, nur unser Territorium zu verteidigen und keinen Angriffskrieg zu führen."

  • * hjaldirs blicke wandern durch den raum und ruhen dann ebenfalls auf dem feuer. *


    " pläne haben leider manchmal die unangenehme angewohnheit, nicht zu funktionieren. wenn fürst talris das nymbrische land erobert hat, wird er es halten und befrieden müssen. das wird eine sehr kostspielige angelegenheit. für amonlonde wird es wohl eine ständige garnision im norden bedeuten. hat der rat schon stellung bezogen oder obliegt die alleinige verantwortung für diese aufgabe wieder euch? "

  • Der Rat wird sich in Kürze zu diesem Thema versammeln. Dann werden wir das für und wieder dieser Aktion abwägen.


    Wir unterhalten dort eine kleine Söldnergarnison, die aktuell wie schon gesagt durch die Ordentruppen von Bruder Bernhard verstärkt wurden.


    Ich habe Bernhard gebeten, zumindest dieses Jahr die Burganlagen verstärken zu lassen und die Garnision für 1 Jahr kurzfristig aufzustocken.


    Das Geld wird vorerst nicht von Staat Amonlonde kommen, sondern eher aus meiner Privatschatulle, da solche Dinge nicht kurzfristig zu organisieren sind. Die Zeit bis zur Frühjahrsoffensive von Talris ist recht knapp und jeder Tag, den wir ausnutzen können, zählt.


    Wenn es hart auf hart kommt, denke ich eher daran, das wir das Gebiet oben aufgeben, als dort eine ständige Garnision zu unterhalten, welches doch unseren Staatshaushalt zu sehr belasten würde. Die einzige Lösung wäre eine eigene Garnision, aber unsere Bauern und Handwerkern in der Miliz sind keine Truppe, die ich oder der Rat in Kriegsland schicken werden.


    Der Nutzen der Burg und des Landes im Norden Montralurs ist nicht so hoch, das ich uns einen ewigen Krieg an den Hals hängen möchte. Entweder klappt Fürst Talris Offensive oder er stürzt Montralur in einen Rassekonflikt, der sein ganzes Land verwüsten wird.


    Wir werden unseren Verpflichtungen Montralur gegenüber nachkommen, werden aber die Situation genau bewerten.