Heerlager im Norden

  • Ein Reiter kam den Pfad herab von der Drachenstein. Ohne Anzuhalten trieb er sein Pferd an bis er das große Zelt des Herrn Wolfram von Wolfenklamm erreichte. Der Meldereiter brachte sein Pferd rasch zum Stehen,sprang ab und stürmte ins Zelt.


    Es dauerte nicht lange da verfiel das übrige Lager in helle Aufruhr. Befehle wurden gerufen und Männer liefen durcheinander um diese auszuführen. Es schien so als ob das ganze Lager sich in Bewegung setzen wollte.


    Der Meldereiter verlies nach einiger Zeit das Lager wieder in Richtung Burg Drachenstein.

  • „Hmm…Ist es nun soweit. Endlich haben wir es mal mit dem Feind zu tun und nicht nur mit seinen Laufburschen.“


    Wolfram von Wolfenklamm schritt mit erhobenen Haupt aus dem Zelt heraus. Der Meldereiter und zwei Gardehunde folgten.


    „Ja, Herr. Burgvogt Bernhardt ersucht euch sich sofort in die Feste Drachenstein einzufinden und sich dort auf eine Belagerung einzurichten. Nach dem Fall Forlonds ist es anzunehmen das der Feind weiter durch marschiert und auch die Burg schleifen will. Wie lautet eure Antwort?“


    Wolfram lies sich einen Becher reichen und nahm einen kräftigen Schluck.


    „Richtet Bernhardt aus, das ich und meine Mannen unterwegs sind. Sein Wort ist mir Befehl. Wir werden dem Feind bei der Drachenstein die Stirn bieten.“


    Er drehte sich zu seine Mannen während der Meldebote zu sein Pferd rannte und los ritt.


    „Ihr wisst was zu tun ist. Gebt die Befehle. Hätte dieser Narr damals auf mich gehört und uns mitgenommen nach Forlond wäre es niemals so weit gekommen. Bauern und zerstrittene Reisende haben einem stehendes Herr nichts entgegen zusetzen. Wie dem auch sei. Es gibt immer einen besseren Ort zu sterben. Sollen sie ruhig kommen. Also los! Setzt die Gardehunde in Marsch.“


    Anderswo in der Nähe erhob einer der Späher seine Armbrust um in Ruhe den Bolzen auf sein Jagdbeute zurichten. Es war immer wichtig, daß die Späher auch außerhalb des Lagers für die Sicherheit sorgten. Als er seine Finger um den Abzugshebel krümmte, legte sein Weggefährte die Hand auf die Armbrust und schüttelte mit dem Kopf. Seine Handzeichen waren klar. Leise machten sich die beiden Jägersburschen auf, ihre Beute zu verfolgen.

  • Ein kleinwenig nervös ging der Blick unter der Kapuze über den Weg und die nähere Umgebung.
    Es hatte den Anschein, dass was auch immer über Forlond gekommen war noch nicht an der Drachenstein angekommen war. Trotzdem hielt die Gestallt es für klüger, sich noch ein Weilchen im Verborgenen zu halten, so gut es ihr eben gelungen war und abzuwarten. Denn dass bereits jemand auf sie aufmerksam geworden war, hatte sie durchaus bemerkt.
    Wachsam beobachtete sie weiter die Umgebung.