Gasthaus "Zum Singenden Wald"

  • Just im gleichen Moment betritt ein junger Mann das Gasthaus und stößt fast mit den beiden Frauen zusammen. Rasch haben seine Augen die Situation erfaßt und er spricht sie an: "Verzeiht Herrin, aber vielleicht laßt Ihr mich behilflich sein?" Seine Stimme klingt wohltönend und in einer fließenden Bewegung setzt er seinen Reisesack ab und streckt seine Arme nach der Schlafenden aus.

  • Für einen Augenblick ist Dunja so überrascht, daß sie dem Fremden wortlos Danara überläßt. Dankbar lächelt sie ihn an,


    "Ihr seid sehr freundlich, edler Herr! Ich wollte sie hinauf in ihr Zimmer bringen..."


    Sie verstummt etwas verlegen, dann jedoch fängt sie sich und geht ihm die Treppe voraus hinauf zu den Gästezimmern...

  • Der Ritter glaubte nicht, was er gerade sah.
    "Halt!" rief er und mit einem Satz war er neben Dunja und dem Fremden.
    "Ich danke Euch für Eure Hilfe, mein Herr, aber ich werde dies doch lieber selber machen. Nocheinmal meinen tiefsten dank - dies spricht für Eure edle Gesinnung."
    Mit diesen Worten nahm er die schalfende Danara auf den Arm und wiollte die Treppe hinauf gehen.
    Zudem Mann an der Theke knurrte er:
    "Und Ihr macht keinen Blödsinn, ich bin gleich wieder da!"

  • Noch bevor der junge Mann ihr die schlafende Frau abnehmen kann, springt ein Ritter herbei und übernimmt dies. Allessan weicht völlig überrascht zurück und überläßt dem Herrn mit einer kleinen Verneigung und einem unergründlichen Gesichtsausdruck das Feld. Dann schenkt er der anderen Dame ein Lächeln, verneigt sich noch einmal und sagt leise: "Mit Verlaub, Herrin, Ihr entschuldigt mich!" Dann nimmt er seinen Reisesack wieder auf und begibt sich in den Schankraum, Richtung Theke und Wirt, den umstehenden Kriegern schenkt er scheinbar nur wenig Aufmerksamkeit.

  • Als Dunja die Stimme des Vinländers unter ihr vernimmt, ist sie erneut mehr als überrascht. Rasch dreht sie sich um und will fast ihren Augen nicht trauen. Kurz fällt ihr Blick auf den Fremden und so nickt sie zu dessen Worten. Dann geht sie weiter Richtung Danaras Zimmer und öffnet dem Ritter die Tür und schlägt drinnen die Bettdecke zurück,


    "Legt sie bitte hier her, ich denke, das Beste wird sein, sie eine Weile ruhen zu lassen!"


    Ihre Stimme klingt etwas besorgt und ihr Blick ruht freundlich und leicht bedauernd auf der Schlafenden...

  • Als Reaktion auf Berkenbrechts Worte verzog der Fremde lediglich den Mund zu einem verächtlichen Schnauben und drehte sich wieder um. Böse starrte er den Wirt an und baute sich erneut drohend vor ihm auf.


    Einem seiner Gefolgsleute an der Tür gab er vorher noch ein Zeichen. Dieser verschwand daraufhin aus der Tür.


    " Was ist nun mit unseren Zimmern ? Ich will meinem Herrn endlich Nachricht geben ! "

  • Für einen Moment tut ihr der Ritter leid, deshalb gibt sie ihm beruhigend zur Antwort,


    "Herr, macht Euch keine Sorgen um Danara! Ich versichere Euch, daß sie nur tief und fest schläft!"


    Kurz wirft sie einen prüfenden Blick auf die junge Frau und wendet sich dann wieder an den Vinländer,


    "Ich denke in gut einer Stunde wird sie wieder erwachen! Geht nur, ich werde noch eine Weile bei ihr bleiben und schauen, daß alles in Ordnung ist...!"


    Sie lächelt freundlich,


    "Glaubt mir, es gibt im Moment und auch in nächster Zeit wirklich nichts, was ihr für sie tun könnt! Auch wenn Euch Eure Sorge um sie sehr ehrt!"

  • Der Ritter wollte etwas entgegnen, ließ es dann aber bleiben und meinte:
    "Habt Dank, Dunja!"
    Und er eilte wieder in den Schankraum, wo er nur wenig später angekommen war.
    "So, meine Herrschaften, da bin ich wieder, und das Gasthaus ist kein bißchen leerer geworden. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dass Ihr geht..."
    Dankbar nickte er zudem dem jungen Mann, welcher vorhin sioch um Danara kümmern wollte.

  • Als der Ritter das Zimmer verläßt, schaut Dunja ihm noch einen Moment nach, dann schüttelt sie grinsend den Kopf. Kurz fällt ihr Blick noch einmal auf die schlafende Danara, dann geht sie zum Fenster und öffnet beide Flügel weit um die angenehme Frühlingsluft herein zu lassen. Sie setzt sich gemütlich auf die Fensterbank und schaut über die Dächer der Herrscherstadt. Eine tiefer Friede herrscht und die Rangeleien unten in der Schankstube scheinen weit entfernt...

  • Der junge Mann ist an der Theke stehen geblieben, geduldig abwartend, daß der Krieger seinen Disput mit dem Wirt beenden möge. Als der große Ritter zurückkehrt und ihm zunickt, neigt auch der junge Mann seinen Kopf leicht und ein freundliches Lächeln umspielt seine Lippen. Ernst ruht sein Blick auf der Szene neben ihm, der er scheinbar unbeteiligt weiter folgt.

  • Berkenbrechts erneutes Auftauchen, als auch seine Worte riefen bei der Truppe ein lautes Gelächter hervor. Wohingegen der Wirt flehend den Ritter anschaut, die Sache nicht noch schlimmer zu machen.



    Der wortführende Kämpfer zieht langsam sein Schwert und stützt dessen Klinge auf den Boden. Über seine Schulter hinweg knurrt er den Ritter an:


    " Verschwinde jetzt, Kerl. Bis eben warst Du noch amysant, jetzt bist Du lästig und wenn du nicht gleich gehst, bist Du tot. "

  • "Hör mal zu, Du Bauer. Pack Deine Lumpensammler und verschwinde. Und mach keine Drohungen, die Du Memme eh nicht einhalten würdest. Und jetzt geh mir aus den Augen!"
    Die Worte des Vinländers waren ruhig, fast emotionslos. Sein Schwert hatte er aber indes immer noch nicht gezogen.
    Dann meinte er zum Wirt:
    "Guter Wirt, geht am besten los und holt die Stadtwache. Ich denke unser werter Kumpan hier," und er deutete auf den Schwertträger, "würde sonst irgendwelche Dummheiten machen. Ich werde solange auf Euer Haus achten."
    Der Wirt nickte erleichtert und ging los.

  • Danach setzte sich der Vinländer an seinen Platz und trank einen Schluck Wein.
    Schließlich wandte er sich wieder an der Wortführer und sagte:
    "Lasst es gut sein, werter Herr. Die Stadt ist groß, doch sind die Zimmer hier vergeben. Fragt Euren Herren, ob er seinen guten Namen geben möchte, um ein Zimmer mit Blut zu bezahlen. Das hie rist kein Ort, wo ein Klinge gezogen werden sollte. Setzt Euch, trinkt ein Bier, aber geht dann..."

  • Der Wirt kam nicht weit. Schon nach wenigen Metern traten ihm Krieger in den Weg.


    Als der Mann sich hilfesuchend nach Berkenbrecht umschaute sah er noch, wie der bisherige Wortführer der Truppe bleich und zitternd vor Zorn herumfuhr.


    Der Vinländer hatte sich bereits gesetzt und der Kämpfer holte aus zum Schlag. Einer seiner Leute wollte ihm in den Weg treten, doch erhielt dieser einen wuchtiegen Hieb mit des Schwertes Knauf in den Magen. Stöhnend sank der Mann zu Boden und der Redelsführer der Truppe stürmte gegen Berkenbrecht.



    Da unterbrach eine leise, kalte Stimme die Szene und der Kämpfer gefror augenblicklich in seiner Bewegung.


    " Roal, ich hatte Dich ausgeschickt, mir Quatier zu ordern, nicht um eine Schlägerei anzuzetteln !"


    Trotzdem die Worte sehr leise gesprochen waren, durchschnitten sie in ihrer Schärfe den Raum, wie die Klinge eines Schwertes.



    Jeder der Fremden nahm Haltung an.


    In der noch offenen Tür stand ein erstaunlich jung wirkender Mann mit strohblonden Haaren und der Kleidung eines Edlen.

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  • Als der Anführer mit gezogenem Schwert auf den Ritter zustürmt, beschließt der junge Mann zu handeln, doch die Ankunft des blonden Jünglings kommt ihm zuvor. So läßt er seinen Dolch wieder in die Scheide gleiten und wendet sich stattdessen dem niedergeschlagenen Krieger zu.
    Mit ruhiger Hand hilft er ihm auf, zaubert eine kleine Flasche aus seinem Reisesack und bedeutet dem arg Mitgenommenen zu trinken. Dieser schluckt gehorsam, hustet dann etwas, scheint im Anschluß jedoch leidlich wieder hergestellt. Wortlos nickt der junge Mann ihm noch einmal zu und kehrt schließlich zu seinem vormaligen Platz an der Theke zurück, wo er sich erstaunlich lässig anlehnt und gelassen seinen Blick über den Neuankömmling wandern läßt.

  • Als der Krieger auf Herr Berkenbrecht zustürmte, sprang der Ritter auf, um den Angriff zu entgegnen. Dabei hatte er seine Hand am Heft seines Schwertes, die Waffe aber indes nicht gezogen.
    Als der Angreifer jedoch zum Schlag ausholte, wollte der große Nordmann gerade sein Schwert ziehen, als der junge, blonde Mann mit einem scharfen Wort den Angriff beendete.
    Der Vinländer entspannte sich zugleich und verneigte sich knapp vor dem Neuankömmling.
    "Erlaubt, dass ich mich vorstelle, ich bin Herr Berkenbrecht Arnulfson, Ritter zu Vinland. Ich nehme an, Mylord, Ihr gebietet über jene Männer?" Und er zeigte auf die anwesenden Kämpfer.

  • Leomyr und seine Brüder, mit Ausnahme von William, der stets die nähe von Dunja suchte, hatten sich ein Zimmer in einem Gasthof in der Nähe des großen Stalles gesucht, in dem sie ihren Wagen und die Waren untergebracht hatten. Richard hatte sich für diesen unabhängigen Stall entschieden, weil dort für eine bessere Sicherheit der Waren gesorgt wurde. Der Betreiber des Stalles hatte eine eigene Truppe, die die Fuhrwerke und deren Ladungen bewachte. Zudem hatte er einen guten Leumund. Es kostete zwar etwas mehr, mochte sich aber auszahlen.


    Richard und Owen waren noch auf dem Zimmer. Leomyr hatte ein Bad genommen und sich massieren lassen - kurzum, es ging ihm gut. Jetzt wollte er etwas essen und trinken. Daher gedachte er die anderen zu finden. Sie waren in einem Gasthaus mit dem Namen "Der singende Wald" zu finden.


    Er mußte einige Male fragen und gelangte dann zu dem besagten Gasthaus. Vor ihm trat gerade ein auffallend blonder Mann ein. Leomyr folgte ihm und hoffte auf ein gutes Essen. In einiger Vorfreude rieb er sich die Hände. Er rückte seinen Schwertgürtel zurecht und trat lächelnd ein.


    Fast wäre er in den blonden hinein gelaufen, der kurz hinter der Eingangstür stehen geblieben war. Man mußte kein Gelehrter sein um zu merken, dass die Stimmung in der Stube auf dem Tiefpunkt war. Und irgendwie schien Berkenbrecht damit zu tun zu haben, den Leomyr kampfbereit im Raum stehen sah. Dem gegenüber stand ein Kerl mit einem Schwert in der Hand, der aussah, als habe er gerade unter sich gemacht. Leomyr beschloß, sich zurück zu halten und seiner Unkenntnis ob der vorherrschenden Situation mittels Beobachtung abzuhelfen.

  • Der Neuankömmling geht langsam weiter in den Raum hinein. Seine Männer würdigt er keines Blickes, obwohl sich diese tief vor ihm verbeugen. Mit unbewegtem Gesicht geht er an ihnen vorbei zur Theke. Dort dreht er sich um und verneigt sich .


    Er ist von schmaler Statur, fast noch knabenhaft. Seine Augen jedoch, die sich jetzt kalt auf Raol heften, der am Boden kniet, wollen nicht zu dem jugendlichen Äußeren des Edlen passen. Ohne seinen Blick von dem vor ihm knieenden Mann zu nehmen, spricht er zu dem ganzen Saal.


    " Ich erbitte vielmals Eure Verzeihung, ehrenwerte Damen und Herren. Es betrübt mich, dass Eue Ruhe so unwürdig gestört wurde und kann nur versichern, daß ich dementsprechend zu handen weis. "


    Auf Roals Stirn zeichnen sich Schweißperlen ab und er beginnt zu zittern. Er öffnet die Mund, um etwas zu sagen, verstummt aber sofort, als ihn erneut die eisblauen Augen des Edlen treffen. Seine Gefährten starren zu Boden


    " Und in der Tat "


    der junge Mann wendet sich an Berkenbrecht


    " gebiete ich über diese ...... Männer. Daher ist ihre Schande meine Schande. Wenn ihr es also wünscht biete ich Euch Genugtung, Herr Berkenbrecht Arbulfson, Ritter zu Vinland. Das ist Euer gutes Recht. "

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  • Nachdem sich Dunja davon überzeugt hat, daß Danara noch eine gute Weile ruhig und friedlich schlafen würde, beschließt sie in den Schankraum zurückzukehren und später noch einmal nach der jungen Frau zu sehen.
    Die Fenster weit geöffnet lassend verläßt sie Danaras Zimmer und geht die Treppe hinunter. Unten angekommen lächelt sie Leomyr freundlich zu und begrüßt ihn herzlich, dann betritt sie gutgelaunt den Schankraum, in welchem eine erstaunliche Stille herrscht.
    Rasch hat sie die ungewöhnliche Situation erfasst, geht trotz allem in aller Ruhe zur Theke, dem knienden Mann auf dem Boden nur einen kurzen, scheinbar desinteressierten Blick zuwerfend. Sie bittet die Schankmaid mit freundlicher Stimme um einen Krug Apfelwein und mustert während sie auf diesen wartet mit leichtem Interesse den blonden Jüngling neben ihr.
    Als sie das gewünschte ausgehändigt bekommt, bedankt sie sich höflich und kehrt samt Krug an ihren alten Tisch zurück, wo sie Platz nimmt, sich etwas von dem Apfelwein einschenkt, einen Schluck nimmt und ihren Blick schließlich wieder auf die Szene vor ihr richtet...

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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