Der Zuber-Saal an der Taverne "zum brennenden Tisch"

  • Nach etwas hin- und her zappeln war das Ding dann auch endlich runter, ohne das Kryll einen Muks sagte. Sie stöhnte nicht, sie verzog nicht das Gesicht, gar nichts. Aber sie war nun sichtlich erschöpft und setzte sich erstmal hin.


    Auch das dünne Hemd, was sie noch drunter trug, hatte einen Riss. Sie griff mit der Hand hinein und riss den Ärmel ab.
    Sie schaute sich den Arm an. Vor lauter Blut sah man aber nicht so genau, wo die Wunde war.
    "Kannst du mir mal den Schwamm geben?" fragt sie Andrash. Es schien, als hätte sie ihre Distanziertheit abgelegt.

  • Sie wirkte wie verwandelt. Keine Zurückhaltung oder sonst etwas. Andrásh sah es als vertrauesbeweis an. Er sah sich nach einem kleinen Eimer mit Wasser und nach einem Schwamm um, der noch nicht mit Seife in berührung gekommen war. Nach einigem Suchen fand er auch den Eimer und einen Schwamm.
    Er stellte es neben sie ohne ein Wort zu verlieren. Er wußte, daß sie selber am besten wußte, wo es weh tat und wo sie das Wasser brauchte. Also kniete er sich neben die Tasche und suchte Verbandszeug heraus und hielt es ihr hin.

  • Sie fing an den Arm vorsichtig abzutupfen und drückte dann den Schwamm über der Wunde aus.
    "Wie weit geht der Schnitt?" fragte sie ihn. Der Schnitt war nicht nur ein Schnitt sondern eine recht tiefe Fleischwunde, was sie aber nicht sehen konnte. "Und wie tief ist er?"
    Dann tastete sie ihre Schulter ab.
    "Du sitzt auch nicht da, wo du hin gehörst...." murmelte sie dann.

  • Andrásh trat an sie ran und nahm ihren Arm in seine rechte Hand. Mit der Linken stütze er sich vorsichtig auf ihre Schulter, nachdem er sie kurz begutachtet hatte.


    Mmmhh. Deine Schulter ist nicht so wild. Ab er der Schnitt ist eine tiefe Fleischwunde. Aber ich denke nicht, daß etwas wichtiges kaputt gegangen ist. Den Arm wirst du wohl ne ganze wile nicht mehr gebrauchen könne... Oder besser nicht gebrauchen sollen.


    Mit einem schiefen Seitenblick hatte er den letztet Satz verbessert.
    Dann griff er ihren Ellenbogen mit der rechten Hand und zog ruckartig daran. Ein lautes Knacken war zu vernehmen.


    Ich finde schon, das deine Schulter da hingehört.

  • Kryll grinste.
    "Danke." meinte sie und fühlte nochmal die Schulter.
    "Mein Körper heilt vielleicht nicht so schnell wie deiner... aber dafür spür ich keinen Schmerz."
    Vorsichtig bewegte sie den Arm, mit dem Erfolg, dass sofort die Wunde wieder zu bluten anfing.
    "In dem Röhrchen da sind Nadel und Faden. Die bräuchte ich mal." Sie drückte die Hand auf die Wunde.

  • Er drehte sich um und durchsuchte ihre Tasche nach dem Verlangeten.


    Schade. Der Schmerz kann dir manchmal zeigen, ob du noch am leben bist...


    Dann erhob er sich wieder und reichte Kryll Nadel und faden.


    Ich habe Schmerz bisweilen als ganz nützlich empfunden auch wenn er oft mehr hindert als nützt. Sicher bin ich auch nicht mehr der Schmerzempfindlichste, aber dennoch ist es auch nützlich bei Zeiten auf ihn zu hören.

  • "Ich merk schon, dass ich was abbekommen hab, aber es hat mir manchmal auch schon das Leben gerettet, dann einfach nen kühlen Kopf zu bewahren und weiter zu machen. Erst wenn mir schwindelig wird weiß ich, dass ich aus dem Kampf raus muss, weil ich zu viel Blut verloren hab..."
    Sie nimmt Nadel und Faden und fädelt ihn ein.
    "Kannst du nähen?"

  • Was ?!?


    Etwas irritiert schaut er sie an, bevor er sich neben sie kniet.


    Na wenigstens spürst du nix von dem was ich tue, aber ob du es schön finden wirst...


    Ein Ansatz von lächeln ist zu sehen.
    Er ist zwar nicht der begabteste näher, aber dennoch weiß er wie man mit Nadel und Faden umzugehen hat. Sorgfältig vernäht er die Wunde.


    Hast du ein Glück das ich Blut sehen kann und nicht beim Anblick solcher Wunden in Ohnmacht falle.


    Mit diesem Satz beendet er seine Näharbeiten und legt alles wieder in die Tasche.

  • Sie hatte derweil die Wundränder zusammen gehalten und konnte so zumindest verhindern, dass er ihr da eine dicke Wulst zusammen näht.


    "Wenn du kein Blut sehen könntest wäre Kämpfer wahrscheinlich auch der falsche Beruf für dich."
    Sie grinste.
    Dann schaue sie ihn an, während sie die Hose hoch krempelte.
    "Wo hast du die Narbe her?" fragte sie ihn.

  • Er schaut sie verwudert an.


    Welche ?


    Die Frage war weder naiv noch abweichend gemeint.


    Aber nachdem Kryll ihn ansah, wußte er welche gemeint war.


    Oh, die. War ein Geschenk. Als Andenken quasi.


    Sie schien ihm gar nicht mehr so bewußt zu sein. Langsam fuhr er sich über dia Narbe, als müsse er sich erst erinnern.


    Habe mir mit nem Oberdämon in der Dämonenwelt so ne Art Zweikampf geliefert. War im Rahmen von Wettkämpfen auf einer Burg. Ein Wettkampf war halt durch ein Dämonentor zu marschieren und mit nem Dämon zu kämpfen. Kannst dir sicher denken, wie es ausgegangen ist.
    Naja, er hat mich trotzdem am Leben gelassen. Fand das ich gut und tapfer gekämpft habe. Als Andenken hat er mir die hier hinterlassen.

  • "Na ja, so lange es nur die Narbe war..." sie spannte sich an und ballte eine Faust. Da war sie wieder, die Kryll, die Andrash kennen gelernt hatte. Auch sie hatte eine Narbe im Gesicht, "nur" eine Narbe?


    "Ich bin auf dem Festland auf eine Gruppe gestoßen, wo ich dachte sie nehmen mich auf. Haben sie auch, bis sie mich benutzten, mir ein Auge ausstachen und mich weg warfen." ihr Unterkiefer arbeitet. "Das ist jetzt 10 Jahre her und sie verfolgen mich immer noch, nachts wenn ich schlafe, wenn sich Männer in meiner Gegenwart aufhalten...."


    Kryll sah Andrash ernst an.
    "Ich vertraue dir, und deswegen solltest du das wissen, damit du mich verstehst, verstehst, warum ich so bin wie ich bin und warum ich oft extrem reagiere."

  • Andrásh schweigt einen Moment, bevor er antwortet.


    Dein Vertrauen ehrt mich.


    Mehr sagte er nicht. Die Welt war grausam, und das wußte er. Nur eine harte Schale bewahrte einen davor an ihr zu zerbrechen.


    Niemand macht die einen Vorwurf.

  • "Ich weiß. Die einzige, die sich Vorwürfe gemacht hat, war ich. Aber das ist vorbei. Ich gehe meinen Weg, den ich gehen muss, so lange, bis ich meine Vergangenheit hinter mir gelassen habe. Aber dafür müssen noch einige Menschen sterben. Kannst du mir nochmal den Schwamm geben?"


    Sie schaut auf ihr Bein. Auch dort war ein Schnitt zu sehen, der allerdings nicht sehr tief zu sein schien, doch hatte auch diese Wunde kräftig geblutet. Die Haut unter dem Blut war von Narben übersäht.

  • Sicher.


    Es war nicht ganz klar, auf welchen Satz sich diese ANtwort bezog. Aber sie war nicht ironisch gemeint. Er war sich sehr sicher, daß Kryll eines Tages ihren Frieden finden würde.


    Er reichte ihr den Schwamm und den Eimer.


    Ich denke, mit dem Rest wirst du wohl alleine fertig werden. Ich lasse dich jetzt alleine, damit du dich in Ruhe entspannen und baden kannst.


    Kurz bevor er den Raum verlässt dreht er sich nochmal um.


    Kontrolliere deine Rache, laß nicht sie dich kontrollieren.



    Und nch etwas, ich habe deinen Gürtel mit deiner Waffe neben den Zuber gehängt. In griffweite.


    Mit einem Zwinkern schließt er die Tür hinter sich.

  • Kryll nickte und sah ihm hinterher, als er die Tür schloss.
    "Die Rache kontrolliert mich fast mein halbes Leben lang...." murmelte sie dann und fing an das Bein abzuwaschen.


    Auch diese Wunde nähte sie. Dann entkleidete sie sich ganz und stieg vorsichtig in den Zuber, in dem das Wasser jetzt nicht mehr ganz so heiß war.....

  • Hjaldir versucht den letzten Funken Würde beim Eintreten in den Zubersaal zu wahren. Dann versucht er seine Augen auf einen Punkt zu fixieren. Als er strauchelt muss er sich kurz am Zuber festhalten um nicht der Länge nach neben den Zuber zu klatschen.


    " OHHHHHH. Herrje. Das ist nicht gut. Ich werde langsam zu alt für diese Orgien."


    Dann blickt er flehentlich zu Mori.


    "Ja bitte. Ich will nicht als erster Büttelchef, der in einem Zuber ersäuft in die Geschichte Amonlondes eingehen."


    Prustend und ächzend versucht er sich seiner Stiefel zu entledigen. Und es kommt wie es kommt. Beim Griff zum zweiten Stiefel verliert der arme Hjaldir kurzfristig den Halt und landet unsanft neben dem Zuber. Fluchend und stöhnend richtet er sich wieder auf und entledigt sich weiter seiner Kleidung. Bei der Unterbekleidung hält er kurz inne. Ach ja....da war ja was.


    "`schullliguuung"


    Mit einem Stiefel in der Hand torkelt er um den Zuber. Unter wilden Flüchen und übelsten Schimpfwörtern entledigt sich der Hauptmann der letzten Bekleidung. Für eine Sekunde scheint es so als sei der Raum in gleißendes Licht getaucht. Man bemerkt den Mangel an Sonnenlicht am Körper des Büttelchefs kaum. Nach einem Platschen taucht der Hauptmann wieder auf und dreht sich in Moris Richtung.


    "Ok. Ich bin drinne. Wenn ich länger als 20 Sekunden mit dem Kopf unter Wasser bin, rettet mich bitte."

  • Moreta verzieht kurz das Gesicht und muss sich ziemlich beherrschen,um nicht laut loszuprusten. Sie beißt sich kurz auf die Unterlippe, doch in ihren Augen blitzt es gewaltig.


    "Ich zieh Euch dann an den Ohren wieder heraus...versprochen!"
    nun muss sie doch lachen, aber leise....


    Dann reicht sie ihm die Seife und den Schwamm...und damit seine Kleidung nicht völlig nass wird, sammelt sie diese vom Boden auf und legt sie ordenlich auf die Bank und stellt die Stiefel daneben.

  • Unterzugehen scheint der Büttelchef nicht von alleine. Ein Weile treibt er an der Oberfläche, dann sinkt er danieder.


    "Oh ja. Das ist gut. Ach Mori. Was wären wir ohne die Taverne und die Crew."