Das alte Ratsgebäude

  • Eine große dunkelhaarige Frau mit ernsten Augen dreht sich nach den beiden um.
    "Danke. Ihr kommt sehr gelegen."
    Sie bringt die beiden zu einem Tisch, auf dem der erste Topf leer steht und bittet Argon, seine Last dort abzuladen.
    Insgesamt scheint es in dem Gebäude viel geordneter und auch weniger blutig zuzugehen als im brennenden Tisch -kein Wunder, bis hier her gelangt nur, wer leicht verletzt und gut zu Fuß ist.



    Draußen schaut Kassandra Ai beim schreiben zu. Ihre Augen verengen sich beim lesen.
    "Das heißt du hast nicht selber gesehen, wie sie umgekommen sind... Ist Maglors Schiff da? Ich will erst glauben daß er tot ist wenn der Kahn ohne ihn kommt..." In der Stimme klingt die blinde Sturheit, die ein wesentlicher Grund dafür ist, daß sie in den letzten Stunden immer weitergemacht hat.

  • Argon nickt der Frau zu, meint sie aber auch schon mal gesehen zu haben, nur sah sie da irgendwie jünger, ausgeruhter aus. Er wuchtet ohne was zu sagen den Kessel mit Eintopf auf den Tisch und schnappt sich den anderen, dabei dreht er sich nochmal zu der Frau um.


    "Hier scheint soweit alles in Ordnung zu sein, braucht ihr sonst irgendwelche Hilfe?"

  • Liandra bemerkt Kassandra und geht zu ihr hinüber.


    "Ist alles soweit hier in Ordnung, kann ich etwas für dich tun?"

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.

  • Die dunkelhaarige sieht Argon an und nickt.
    "Die Zelte draußen müssen eingerichtet werden... Die Bauern bringen Stroh, damit die Leute nicht auf der nackten Erde schlafen. Schaut bitte danach, daß es gleichmäßig auf alle Zelte verteilt wird."



    Kassandra dreht sich nicht nach Liandra um. "Es schien wie ein Segen, daß ich bis jetzt keinen der Gefallenen kannte... Daß keiner unserer Freund verloren gegangen ist war ja zu gut um wahr zu sein..."
    Sie seufzt.
    "Wenn mir jemand erzählt er habe Wiesels und Maglors Leichen gesehen, dann will ich glauben daß sie tot sind", wiederholt sie stur.
    "Ja, die Nymbra machen Gefangene", antwortet sie Ai dann. "Aber ich hoffe daß das den beiden erspart geblieben ist. Dann würde ich lieber wollen, daß sie einen schnellen sauberen Tod hatten."

  • Liandra nickt nur.


    "Das sagte ich auch Moreta, die Hoffnung sie noch lebend zu finden sollte nicht aufgegeben werden, ich kenne sie js im Grunde nicht, aber man sollte nicht zu vorschnell urteilen, wenn man nichts handfestes weiß. Wenn etwas ist scheut euch nicht mich zu rufen."


    Liandra geht wieder zu Argon und der Dunkelhaarigen hinüber.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.

  • Ohne viel zu sagen, dreht sich Argon um und geht zu den Zelten, die eingerämt werden müssen. Da sieht er Liri und den Ochsenkarren vom Brennenden Tisch.


    "Hey, wer kümmert sich denn jetzt im Brennenden Tisch um all die Verletzten? Nicht das ich sagen würde, sie leigen mir am Herzen, doch irgendwie werde ich ja dafür bezahlt mich um sie ein wenig zu kümmern."


    Argon schaut sie ernst an.

  • Liri lächelt ihn verschmitzt an...
    Liandra hat sie gut versorgt...
    Außerdem habe ich dir Einige davon mitgebracht...Dreht ihren Kopf in Richtung der Leute die gerade vom Wagen gestiegen sind...kümmere dich bitte um sie....
    Der Tisch ist langfristig nicht als Wohnstadt für alle geeignet...Ich bringe sie nach und nach herüber... Ich bin bloß Schankmaid ...Hebt entschuldigend die Schultern...Mori, Sen und die Maga sind noch drüben....und die Kasse ist sicher verwahrt...Grinst...
    Jetzt muss ich aber erst mal Kassie und Ai finden
    ...du könntest mir später vielleicht helfen das hier abladen...zeigt auf die LAdefläche des Ochsenkarren....und lächelt ihn an ...
    Dann nimmt sie ihren Beutel und geht in das Gebäude....sie sieht plötzlich wieder sehr besorgt aus...

  • Während sich die beiden unterhalten kommt gerade Liandra zu ihnen, Liri will gerade losgehen.


    "Hab ich richtig gehört du suchst Kassandra, die sitzt mit Ai dort drüben."


    Liandra zeigt in die Richtung, danach hilft sie Argon mit den Leuten.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.

  • Kassandra blickt auf und als sie Liri so auf sich zukommen sieht steht sie auf und nimmt die Schwester einfach in den Arm. Eine Zeit lang steht sie nur an sie gelehnt, gibt ihr eben so viel Halt wie sie von ihr bekommt.

  • Liri bekommt keinen Ton heraus...ist auch nicht notwendig...
    Schweigend stehen die Frauen umschlungen da...
    Irgendwann nach einer kleinen Ewigkeit holt Liri mit Tränen in den Augen
    die drei Flaschen von Maglors bestem Met aus dem Beutel...hält Ai und Kassandra jeweils eine schweigend hin...

  • Ai zögert noch, als Liri dazu kommt.
    Was kann sie schon groß sagen? Sie war dabei, sie hat gesehen, wie es war und sie kann sich nicht vorstellen, dass, wer es nicht auf eines der Schiffe geschafft hat, den Nymbra entkommen konnte.
    Nein, sie kann es nicht. Sie wünscht es sich mit aller Kraft, aber sie ist selbst kaum mit dem Leben davon gekommen.


    Sie steht auf und hebt die Hand, hält aber auf halbem Weg inne. Sie kann den Schwestern jetzt nichts geben. Sie hat nicht einmal genug Hoffnung für sich selbst.
    Ein Ruck geht durch ihren Körper und sie flüchtet, eilt zurück ins Gebäude, um zu helfen, wo immer Hilfe benötigt wird..

  • Kassandra nimmt die Flasche und öffnet sie. Sie schaut Liri an, seufzt und gießt dann die ersten Tropfen auf die Erde.
    "Für Schwankmaid... paß auf den doofen alten Elfen auf..." und trinkt einen Schluck. Auß den Augenwinkeln nimmt sie wahr wie Ai flüchtet und nimmt sich vor die Kleine im Auge zu behalten. Falls sie irgendwo umfällt soll nicht noch jemand auf die Idee kommen sie wieder zu wecken.

  • Steht neben ihrer Schwester...guckt auf den Boden...Nickt nur zustimmend...
    Bitte! murmelt sie leise abschließend mit geschlossenen Augen...


    Guckt ihre Schwester dankbar an...und Ai leicht verzweifelt hinterher...
    Nimmt einen tiefen Schluck aus ihrer Flasche...Ich weiß du stillst... Ancale wird auch Ziegenmilch trinken...es geht um Maglor und Wiesel....
    Ich habe es alleine versucht...Aber dieses dusselige Spitzohr ist nicht wieder aufgetaucht...und das Wiesel auch nicht...Schaut betrübt drein...

  • "Ich wollte eh abstillen... Der wird schon lange nicht mehr von Mama alleine satt." Sie wuschelt Liri über die Haare.
    "Der ist bis jetzt immer wiedergekommen", meint sie aber ihre Stimme klingt müde.


    Langsam beginnt es zu dämmern. Die Flüchtlinge richten sich in den Zelten ein und im Gebäude, etliche schlafen bereits. Erschöpft ziehen sich die Helfer nach und nach zurück.
    Kassandra reicht die Flasche an den Mann neben sich weiter. "Auf Maglor."
    Der Mann schaut einen Augenblick erstaunt, nimmt dann aber einen Schluck und antwortet: "Auf Maglor."

  • Grinst ihre Schwester kurz an...Gute Idee...
    Ich hab noch je ein Fass Met und Gerstensaft draußen...Guckt sich suchend nach nem starken Mann zum abladen um...
    Trinkt einen Schluck aus ihrer Flasche und fügt hinzu
    und das Wiesel...

  • "Und das Wiesel...", stimmt Kassandra zu.
    "Wenn ich meine Laut hier hätte... wir könnten eine richtig gemütliche Runde haben...", überlegt sie und nimmt dem Mann neben ihr die Flasche wieder weg, um einen weiteren Schluck daraus zu trinken.

  • Mist ich wußte ich habe was vergessen...Gibt mit dem Trinkspruch...
    Auf Maglor und Wiesel ...ihre Flasche an die Frau neben ihr ab...
    Sie kramt in ihrem Beutel...Mehrfach holt sie Dinge heraus unsd wirft sie kopfschüttend wieder hinein....
    Schließlich holt sie ein Paar Babyrasseln...ein Schellenband und eine noch recht neue Holzflöte hervor...
    Ist zwar keine Laute...Aber vielleicht klappt es ja trotzdem....
    Hält Kassandra das Instrument entgegen....
    Nimmt ihre Flasche wieder an und huldigt....

  • Die Frau schmunzelt, nimmt ebenfalls einen Schluck und reicht die Flasche mit "Auf Maglor und Wiesel" weiter.


    Kassandra nimmt die Flöte, schaut sie nachdenklich an und setzt sich dann wieder. Probeweise versucht sie ein paar Töne, die dann in eine Melodie übergehen.
    Hier und da treten ein paar Leute hinzu als die Flasche beginnt die Runde zu machen. "Auf Maglor und Wiesel" hört man immer wieder, sobald die Flasche von Hand zu Hand wechselt.
    Einige Leute beginnen Erinnerungen an die beiden hinzuzufügen. "...dem Erfinder der ersten amonlondischen Panzerfaust...", "...immer alles getrunken, was nicht rechtzeitig weg war..."
    Eine Frau fügt mit Tränen in den Augen hinzu: "und auf meinen Heiner..."