Das alte Ratsgebäude

  • Im Innern des Ratsgebäudes wird es allmählich ruhig. Fast alle Helfer sind nun draußen bei Liri und Kassandra.
    Ai geht eine Runde nach der andern, sie kann längst nichts mehr tun, aber sie muss in Bewegung bleiben, muss irgendetwas tun, um nicht der Verzweiflung anheim zu fallen..

  • Liri muss an die vielen weiteren Schicksale denken,.. durch den Klang des Instrumentes angelockt....wird die Runde immer größer
    Liri verschwindet kurz um die restlichen Getränke zu holen ...
    Mehrere Männer die noch mit den Zelten beschäftigt waren, helfen die beiden Fässer und die Lebensmittel abzuladen und den Ochsen auszuspannen und versorgen ihn fürs erste...
    Dann gesellen sie sich auch hinzu ....

  • Sie ignoriert die Erschöpfung, solange es geht, doch als sie zu taumeln beginnt, geht sie ihre letzte Runde und verlässt dann das Ratsgebäude, stolpert und stürzt beinahe über die Schwelle und schwankt dann wie betrunken über den Marktplatz hinüber zum Tisch.

  • Besonders lange hält es die Gruppe um Kassandra und Liri auch nicht aus und noch vor Mitternacht kehren die beiden Schankmaiden in Malglins Haus zurück um vor Anbruch des neuen Tages noch etwas Schlaf abzukriegen.

  • Auch Argon, der die ganze Zeit mitgeholfen hat, die Leute zu versorgen, die Lebensmittel vom Karren herunterzuholen und auch so den ganzen Tag körperlich gearbeitet hat, fallen beinahe die Augen zu. Er schaut Liandra an und lächelt erschöpft.


    "Ich werde dann auch mal wieder zum Brennenden Tisch gehen, damit ich ne Mütze voll Schlaf bekomme. Dir würde das bestimmt auch wieder gut tun, mal in Ruhe zu schlafen, werte Liandra."


    Argon bietet ihr seinen Arm an.


    "Lass uns gehen, meine Liebe!"

  • Liandra sieht ihn aus erschöpften Augen an,dennoch lächelt sie.


    "Sehr gerne!"


    Sie nimmt die Einladung gemeinsam zu gehen an, sie lehnt sich beim gehen an seine Schulter an.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.

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  • Es wird ihr gesagt, daß Kassandra zum Hafen wollte um die DAme Ancalima zu besuchen.


    Achtung! Zeitanpassung!


    Die Flüchtlinge sind mittlerweile schon ein paar Wochen im Land, die Schiffe mit den Nahrungsmitteln, die Malglin ausgeschickt hat sind zurück.
    Die Amonlonder Akademie hat ihre Pforten nun zum zweiten mal Amonlondern und Ausländern geöffnet

  • Die Wochen sind ins Land gegangen. Die Flüchtlinge haben sich eingerichtet. Einige haben das Notquartier wieder verlassen um nach Montralur oder Aelm-Arthosia zurückzukehren, aber etliche sind geblieben.
    Kassandra besucht die alte Ratshalle in regelmäßigen Abständen um nach dem Rechten zu sehen, sich Sorgen und Nöte anzuhören und mit Musik Trost zu spenden.

  • Auch um die alte Ratshalle ist Schnee gefallen. Und die Bewohner sind mehr denn je damit beschäftigt, Holz für die Feuer heranzuschaffen und diese am brennen zu halten.

  • Einige Tage später.


    Kassandra betritt in Ais Begleitung zu einem ihrer Besuche die alte Ratshalle. Im hinteren Teil des Gebäudes stehen einige Männer und Frauen aufgeregt um irgendetwas herum, eine wilde Diskussion ist im Gange. Irgendwo weint laut ein Kind. Eine junge Frau, die bei der Gruppe stand, bemerkt die beiden Frauen und eilt zu ihnen, ihr Gesicht ist leichenblass.


    "Wie gut, dass Ihr da seid, Kassandra! Bitte, Ihr müsst helfen! Mein Mann.."


    Sie bricht in Tränen aus.

  • Kassandra schaut alarmiert zu der aufgeregten Gruppe herüber.
    "Was ist denn passiert?", fragt sie die weinende Frau und berührt sie sacht an der Schulter. "Wobei braucht dein Mann Hilfe?"

  • Sie schluchzt, versucht sich zusammenzureißen.
    "Er war mit den Männern im Wald.. ein Unfall.. Er hat viel Blut verloren - wenn das Bein nun hin ist?"
    Es ist ihr anzusehen, dass sie unter Schock steht.


    Ai lächelt die Frau aufmunternd an, wirft Kassi einen fragenden Blick zu und geht dann mit schnellen Schritten zur Gruppe hin und drängelt sich zwischen den Leuten durch.

  • Kassandra will Ai folgen, doch sie kann die Frau nicht so stehen lassen. Sie nimmt sie in den Arm und versucht ihr all die Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln, die sie selber eigentlich gar nicht fühlt, um ihr die Panik zu nehmen. "Es wird schon gut", sagt sie zu ihr. "Beruhige dich. Ich schau nach ihm." Sie sieht dorthin, wo Ai verschwunden ist. "Wir schaun nach ihm..."
    Sie nimmt eine der Frauen, die um den Unfall drumherum stehen am Arm und zeigt auf die Weinende. "Bitte...", sagt sie nur. Und versucht dann Ai in den Mittelpunkt der Chaos zu folgen.

  • Als Kassandra dazu kommt, kniet Ai gerade über einem jungen Mann, nur wenig älter als sie selbst. Die Hose, die er trägt, hat sich mit Blut vollgesogen, das Gesicht des Bewusstlosen ist besorgniserregend bleich. Ai nimmt ein blutgetränktes, zusammengeknülltes Tuch von einer Wunde am Bein, das jemand mehr mit gutem Willen als Sachverstand darauf gelegt hat. Zu sehen ist eine gut handlange, klaffende Wunde, aus der das Blut noch immer mit beruhigender Regelmäßigkeit schwallweise heraustropft. Aufgrund des vielen Blutes ist nicht zu sehen, wie tief die Wunde ist.

  • "Oha..."
    Kassandra nimmt die Laute vom Rücken und drückt sie einem Nebenstehenden in die Hand. Das Instrument würde jetzt nur stören und voll Blut kriegen will sie das auch nicht. Sie dreht sich zu einem älteren Mann um und bittet ihn: "Kannst du mir bitte sauberes Wasser bringen?" Ohne sich weiter zu vergewissern ob er auch tut was sie ihm aufträgt wendet sie sich zu Ai. "Ich kann da gar nichts drin sehen. Vielleicht blutet es weniger wenn wir es hochlegen..." Und greift schon zu.

  • Mit vereinten Kräften legen die beiden das Bein hoch, und tatsächlich - das Blut fließt nun wenigstens ein bisschen langsamer. Ai sieht sich suchend um und löst dann kurzerhand den Gürtel des Mannes, den sie ihm dann, nicht weit über der Wunde eng ums Bein schlingt. Vorher hat sie Kassi den sowieso schon blutgetränkten Lappen in die Hand gedrückt und auf die Wunde gezeigt.
    Anders als üblich wirkt Ai nun sehr souverän bei dem, was sie tut.

  • Und so überläßt Kassandra ihr die Führung. Der ältere Mann bringt einen Krug mit Wasser, mit dessen Hilf Kassandra nun beginnt die Wunde auszuwaschen. Sehr konzentriert. Sie zieht ein Holzstückchen heraus und arbeitet sie sehr vorsichtig weiter vor.
    "Ai..." sie weist auf irgendwelche Fetzen, die an der Wunde kleben. "Ist das Stoff oder ist das Haut?"

  • Ai beugt sich über die Wunde, bis sie beinahe mit der Nase darin hängt, dann zuckt sie mit den Schultern. Wirft einen Blick auf das Gesicht des Verletzten und zieht dann vorsichtig an einem der Fetzen. Er gibt nach. Stoff? Sie hält ihn sich vors Gesicht. Ja, zum Glück.
    Dann steht sie auf, macht eine Warten-Geste und drängt sich an den Leuten vorbei. Kurz darauf ist sie wieder da, mit einer Schüssel, verschiedenen sauberen Tüchern, Verbänden und Nähzeug, Dinge, die noch vom Herbst übriggeblieben und nicht von ihrem alten Aufbewahrungsort fortgeräumt wurden.