Malglins Haus 8

Kassandra geht hinter den Bäumen in Deckung.
Die Kinder rollen weiter ihren Schneeball über die zugeschneite Wiese.

Ais Grinsen wird breiter, als sie einen weiteren Schneeball formt und sich langsam und betont unauffällig besagten Bäumen nähert.

Kassandra tut unbeteiligt und beschäftigt sich damit, an den anderen Bäumen den Winterschutz zu überprüten und die Kinder im Auge zu behalten.
Ellemir schaut sich das genze kopfschüttelnd an Auf wieviel Kinder paß sie hier auf?
"Macht mal grade keinen Unsinn", sagt sie. "Die junge Dame heir braucht eine neue Windel..." Und geht ins Haus,

Da kommt der erste Schneeball herangeflogen und streift Kassis Arm ganz leicht.

Und schon beginnt eine wilde Schneeballschlacht, in die sich auch die größeren Kinder einmischen.
Ziemlich außer Atem, naß und kalt sind alle, als Ellemir mit Erin wirde nach draußen kommt. Sie schüttelt den Kopf und packt noch ein paar Dinge für den Schneemann aus: eine lange Karotte des Friedens, ein paar Kohlen, eine alte Mütze und einen löchrigen Schal. Die drei Schneekugeln werden aufeinandergesetzt und die Kinder dekorieren den Mann.

Mit leuchtenden Augen sieht Ai den Kindern zu, dann winkt sie Ellemir und Kassi zu und geht ins Haus. Dort verschwindet sie für kurze Zeit auf ihrem Zimmer und kommt dann, in einem trockenen Kleid und mit geflochtenem, aber immer noch nassem Haar wieder in die Küche, wo sie Apfelsaft für sich und die Kinder, und Met für die beiden Frauen heiß macht. Den Apfelsaft würzt sie mit Zimt, Nelken und einigen anderen Sachen. Während die Getränke langsam heiß werden, stellt sie Becher auf den Tisch.

Nachdem sie den Schneemann fertig haben holen die beiden Frauen die Kinder rein und pellen sie aus den nassen Sachen.
Und als dann alle wie die Orgelpfeifen auf der BAnk sitzen kommt der heiße Saft oder Met sehr gelegen.
Kassandra nimmt Ellemir die kleine Erin ab um ihr erwärmte Ziegenmilch aus einer Flasche mit Lederzipfel zu geben. Erins puschelige grüne Schwanzspitze, die aus der Windel ragt, zuckt dabei hin und her.
Kassandra schaut dem Baby zu und seufzt. "Ich will auch wieder sowas niedliches..."

"Daghe", sagt Ancale und nimmt den Drachen auf den Schoß.
Und alle durcheinander erzählen ihr, was sie draußen im Schnee alles gemacht haben.

Ai setzt sich neben Kassi und betrachtet das Kind. Dann stößt sie Kassi leicht mit dem Ellbogen an und deutet mit fragendem Blick auf das grüne.. Etwas.

Kassandra folgt dem Blick. "Oh", sagt sie und berührt den Puschel.
"Das ist... ein Koboldschwanz." Und als Ais fragender Gesichtsausdruck sich nicht ändert versucht sie zu erklären:
"Nachdem Klick, der Kobold auf Quantarameira gestorben ist hatte Erin auf einmal einen Schwanz. Frag mich nicht, wie das passiert ist..."
Daß das, was sie in den Armen hält und füttert vielleicht auch gar nicht mehr Erin sondern ein Wechselbalg ist, erwähnt sie nicht.

Ai legt den Kopf schief und deutet auf Erins Ohren.

"Oh, Jyla ist Halbelfe", erklärt Kassandra und deutet auf den fast einjährigen Broin, der neben Ancale und mit Ellemirs Unterstützung seinen Apfelsaft schlürft. "Broin hat die auch, das ist ihr Bruder."
Zwischen seinen von der Mütze strubbeligen Haaren ragen ebenfalls zwei Ohrenspitzchen hervor.

Jetzt braucht's doch die Tafel. Jyla hat Kinder?

Kassandra schaut Ai erstaunt an.
"Ja, zwei. Wußtest du das nicht? Die ist doch mit Liam verheiratet..."

Dafür erntet Kassi einen aufrichtig verwirrten Blick. Und ein in die luft gemaltes Fragezeichen, sehr groß.

"Taras Bote. Das wußtest du nicht? Die haben kurz nach unserer Hochzeit geheiratet. Nachdem Jyla ihm erklärt hat was es mit spitz sein auf sich hat... Ancale kam im Herbst und Broin im Winter. Und Erin dann... irgendwann im Frühsommer... bevor wir nach Quantarameira gefahren sind."

Ai guckt nachdenklich. Frühgeburt?

"Ähm... nicht so richtig", antwortet Kassandra und findet es schwierig das jetzt zu erklären.
"Bei Broins Geburt hat Jyla sehr viel Blut verloren. Und Tara hat sie geheilt. Magisch." Kassandra schaut auf Erin.
"Danach war Jyla wieder schwanger... Man könnte also sagen, Tara hat Jyla geschwängert", kichert sie.

Wie gut, dass Hagen in diesem Moment seinen halbvollen Becher umfallen lässt, so dass Ai davon verschont bleibt, das verstehen zu müssen. Sie springt auf und holt einen Lappen, mit dem sie den verschütteten Apfelsaft aufwischt.