Auf der Nordstraße

  • "Ja, furchtbare Angst", sagt sie, und es klingt nicht im mindesten ehrlich.
    "Die Dinge, die mir und meiner Unschuld in deiner Begleitung passieren können... "
    Jetzt grinst sie doch und verstaut die leere Flasche wieder in ihrem Beutel.
    "Na, hier unten gibts nicht mehr so richtig viel zu sehen", sagt sie dann. "Es sei denn du hast Spaß dran, Leuten beim beladen von Flußkähnen zuzuschaun... Oder du willst 'ne Runde im Caranduin schwimmen."
    Der Fluß führt immer noch leichtes Frühlingshochwasser.

  • Also was denkst du nur von mir?


    Man kann mehr als deutlich heraushören, dass die Empörung nur gespielt ist.


    Hm, wenn ichs mir recht überlege gehört das Beladen von Känen nicht zu den Dingen, die ich mir gerne stundenlang ansehe. Es sei denn, der Kahn würde mit dir ohne Kleidung beladen.
    Er grinst sie frech an.


    Schwimmen sagst du? Nur wenn du mitkommst.

  • Sie schmunzelt und schüttelt den Kopf "Nette Ideen, aber für beides ist es mir noch zu kalt. Und was ich von dir denke..." Sie mustert ihn grinsend von oben bis unten. "Ach, das willst du gar nicht wissen."
    Sie schaut sich um und zuckt die Schultern.
    "Dann bleibt uns wohl doch nur zurückfahren... Ich bin nämlich zu faul den ganzen Weg bergauf zu laufen."

  • Ach jetzt komm schon, ich kann Kritik vertragen.


    Er lächelt sie aufmunternd an. Nach einer kleinen Weile zuckt er mit den Schultern.


    Also gut, wenn du unbarmherzig bleibst, kann man wohl nichts machen. Und da ichs leider etwas im Rücken habe würde mich slbst dein Federgewicht beim zurücktragen ins Dorf überfordern. Welcher Kahn fährt denn in unsere Richtung?

  • "Ich bin schrecklich unbarmherzig, weißt du doch", sagt sie leichthin.
    "Die Kähne fahren nur zum Seehafen. Gisberts Ochsenkarren dagegen fährt hoch in die Stadt. Also sollten wir uns mit ihm gutstellen."
    Sie geht auf den Fahrer des Ochsenkarrens zu, der damit beschäftigt ist, die Fracht auf seinem Karren zu vertäuen und auf ihren Ruf vorhin nur kurz zurückgewinkt hat.
    "Hallo, Gisbert."
    "Frau Kassandra" Der Mann lächelt freundlich und deutet eine Verbeugung an.
    "Sag mal, hast du noch Platz für mich und Torben hier wenn du nach oben fährst?"
    Er blickt abschätzend den Karren an und nickt dann.
    "Das sollte ich, Frau Kassandra. Ich muß nur noch mit dem Kapitän den Papierkram erledigen. Das dauert ein Weilchen. Wenn ihr so lange warten wollt...?"

  • Oh ja, das habe ich gemerkt. Die Grausamtkeit in Person.


    Er setzt eine leidende Mine auf. Als der Händler zu einem der Flusskäne geht und mit dem Kapitän redet wirft er enen unauffälligen Blick auf die Waren im Karren.


    Hm, funtionell, schwer, sperrig, wertlos. Ich werd also alles da lassen, wo es grade ist.


    Wie kann ich mich denn bei dir für die schöne Führung bedanken?

  • Sie schaut ihn ein wenig überrascht an.
    "Oh, ich weiß nicht... Alkohol ist immer eine Möglichkeit."


    Als Gisbert wieder vom Flußkahn herunterkommt begleitet ihn ein hagerer kleiner Mann. Er verbeugt sich und spricht dann die Schankmaid an: "Lady Kassandra, dürfte ich euch einen Augenblick unter vier Augen sprechen?"
    Kassandra wechselt einen erstaunten Blick mit Torben, nickt dann und folgt dem Mann auf sein Schiff.


    "Tja... und was machst du hier so?", fragt Gisbert Torben nach einer Weile -wohl um keine unangenehme Stille aufkommen zu lassen.

  • Torben hatte sich lässig an den Karren gelehnt, als Kassandra mit dem Fremden fortging. Auf Gisberts Frage hin antwortet er in freundlichem Tonfall mit einem ebensolchen Lächeln im Gesicht.


    Tag auch, ich heiße Torben. Ich wohne zur zeit im Dorf, bin aber nur auf der Durchreise. Im MOment sehe mir die Gegend an, Kassandra war so nett mir ein paar interessante Orte zu zeigen in ihrer Freizeit.


    Und selbst?

  • "Ich bin Gisbert..." Der stämmige Mann reicht Torben die Hand.
    "Ich hab den Mietstall oben im 'Dorf'." An der Betonung läßt sich erkennen, daß Gisbert mit der Bezeichnung 'Dorf' nicht so ganz einverstanden ist, aber er lacht.
    "Ja, meine Jungs und ich fahren die Waren der Handelsschiffe nach oben und Holz und Erze runter in den Hafen..."

  • Nett euch zu treffen. So wie es aussieht werden Kassandra und ich mit euch zurück zur Siedlung fahren.


    Es kann sein, dass mein Herr und ich bei unserer Abreise auf euch zurückkommen werden, je nachdem ob mein Herr Lust hat, zu laufen oder ob ein Pferd ihn zum Seehafen tragen soll.


    Aber das ist noch Zukunftsmusik, derweil bleiben wir erstmal hier. Ich habe eine Eufgabe, die ich mit dem Wirt Maglor und dem Hauptmann der Büttel wahrnehmen muss, daher eisen wir so schnell nicht ab.

  • "Oh, kommt einfach vorbei wenn ihr ein Reittier braucht", nickt Gisbert und scheint sich an der Aussicht auf das Geschäft zu freuen.
    "Ja... ja, die Dame hat Glück, daß ich den Wagen nicht voll beladen habe... Mit Maglor und dem Hauptmann, sagt ihr...?" Ein bißchen zweifelnd sieht er den Fremden an. Und grinst dann. "Das wird wohl eine feucht-fröhliche Unternehmung, hm?"


    Kassandra verläßt, mit einem Ballen Stoff und einem Bündel das Flußschiff. Leichtfüßig tritt sie auf den Kai und kommt zum Ochsenkarren.
    "Wir können los", sagt sie. In ihren Augen steht ein amüsiertes Funkeln. Sie wirft den Ballen auf den Karren und das Bünde hinterher.

  • Eher das Gegenteil Gisbert. Es wird heiß hergehen, wenn alles klappt. Allerdings wollen wir die genauen Details erst bekannt geben, wenn alles fertig ist und funktioniert.


    Er denkt kurz nach und grinst dann breit.


    Aber eins steht fest, wenn sie nicht arbeiten, dann sind sie ein Fass ohne Boden. Und manchmal auch, während sie arbeiten. Zumindest Maglor.


    Als kassandra kommt betrachtet er interessiert die Sachen, die sie trägt.


    Was hast du da? Hättest mir ruhig was sagen können, dann hätt ich dir tragen geholfen.

  • Gisbert schau sehr interessiert, löchert Torben aber nicht mit weiteren Fragen, da Kassandra zurückkommt. Seiner Einschätzung von Maglor scheint er zuzustimmen.
    "Och, das ist der Krempel, den Sylven bestellt hat, für ihr neues Kleid." Kassandra kichert. "Der gute Kapitän hat sich nicht getraut, ihr persönlich zu sagen, daß das Zeug ins Bilgenwasser gefallen ist."
    Das Bündel klimpert, als es auf dem Karren landet und von beidem, Bündel und Ballen gehen ein etwas strenger Geruch aus.
    "Ist nicht so schwer... aber danke, daß du's für mich tragen willst", sagt Kassandra und visiert einen Platz auf dem Karren an, in dessen Richtung der Wind den Geruch des Bündels nicht weht.
    "Ich glaub ich sitz da", beschließt sie und greift nach einer Holzsprosse, um an Bord zu klettern.
    Gisbert schenkt der neuen Ladung einen skeptischen Blick und klettert auf den Bock.

  • Torben rümpft ob des unangenehmen Geruchs die nase.


    Na da wird jemand ordentlich waschen und walgen dürfen, bis das wieder rausgeht. Puh.


    Als er gerade einen geeigneten Platz im Karren erspäht hat, auf dem man möglichst geruchfrei reisen kann, nimmt Kassandra auch schon drauf platz.


    Verdammt, zu langsam.


    Der andere Platz ist direkt neben dem Bündel und verspricht eine üble Zeit für die nase während der Fahrt.


    Äh sag mal, du hast nicht zufällig eine Wäscheklammer in deinenm Beutel. Oder mhr Alkohol?

  • "Alkohol ist alle", antwortet sie, "Ich kann aber ein bißchen rutschen. Komm, tu den Sack mal da rüber."
    In dem Moment treibt Gisbert die Ochsen an und Kassandr amuß sich an der KArrenwand festhalten um nicht umzufallen.

  • Torben will gerade aufstehen um sich neben Kassandra zu setzen, als der Karren anfährt. Nur mühsam kann er sein Gleichgewicht halten.


    Woho, da wäre ich ja fast über Bord gegangen. Danke für das Platzangebot, der Geruch da drüben war wirklich nicht angenehm.

  • "Nein", stimmt Kassandra zu. "Sylven wird restlos begeistert sein." Sie schiebt noch eine Kiste etwas weiter zur Seite und lehnt sich an einen Sack.
    "Nä, watt schön", seufzt sie, legt die Füße hoch und hält das Gesicht in die Frühlingssonne.

  • Also wenn das mein Stoff wäre, dann würd ich den Preis aber um die Kosten der Mühen für die Reinigung und das Parfum zum vertreiben des Gestanks drücken.


    Auch Torben lehnt sich zurück und genießt die nun wieder angenehm duftende Lust und die Sonne auf seinem gesicht.

  • Kassandra grinst weiter.
    "Sie hat ihn im vorraus bezahlt... Wenn du nachher Geschrei im Handelshaus hörst und irgendwas schimpfendes die Nordstraße runterrast dann wunder dich nicht."
    Sie genießt das Schaukeln des Wagens und vor allem die Tatsache, daß sie nicht zu Fuß wieder hochlaufen muß.

  • Oh, also scheint diese Sylven ein, nun wie soll ich sagen, temperamentvoller Mensch zu sein? Aber vorsicht, bei den Drow werden übrigens die Überbringer schlechter Nachrichten sehr oft getötet in der ersten Wut. Ich hoffe diese Sylven hat sich besser im Griff. Wer ist sie eigentlich?