Auf den Straßen Montralurs - Teil 2

  • Feena schaute etwas zweifelnd.


    "Eigentlich wäre ich schon dafür, es laufen zu lassen. Aber der Bärengrund ist weit und wir sind eh in dieser Richtung unterwegs."


    Sie ging zum Pferd und nahm es am Zügel.


    "Ausserdem möchte ich nicht Sattel und Zaumzeug mit herumschleppen müssen. Und liegenlassen", sie sah sich das Lederzeug an, "ist viel zu schade."


    Sie grinste schief. "Und aufgezäumt können wir es nicht laufen lassen."


    Sie führte das Pferd zu den anderen.


    "Und solange es bei uns ist, kann es uns vielleicht auch behilflich sein, wer weiss."


    Sie redete leise beruhigend auf das Tier ein und wartete, dass die anderen bereit zum Aufbruch wären.

  • "Gut, das leuchtet mir ein!" meinte der Elb.
    "Und ich bin soweit - von mir aus können wir los!"
    Die Augen des Elben glänzten vor Vorfreude.

  • Xanthia war noch längst nicht fertig, aber ob des etwas hilflosen Erscheinen Corridiels, unterbrach sie kurzerhand ihr Tun, ging zu dem Dolch im Gras und warf ihn mit einem kurzen „Achtung“ ins Feuer.


    Eine kurze Stichflamme war das Ergebnis.
    Aldhayn ist nicht mehr hier, das Gift wird also zu keiner Analyse mehr gebraucht.


    Sie angelte die Waffe mit einem Ast wieder aus der Glut.


    Jetzt dürfte er ungefährlich sein. Ich wäre daher für vergraben.


    Ohne sich darum zu kümmern, ob Corridiel oder Feena ihrem Vorschlag folgten, fuhr sie fort, die letzten Reste ihrer Sachen zu verstauen. Schließlich zurrte sie die Riemen fest.


    Wir werden neues Wasser brauchen. Die Schläuche sind nicht mehr gerade gut gefüllt.


    Meinte sie dann zu Feena gewand.

  • Feenas Augen wurden kurz schmal, als das Gift des Dolches die Flammen auflodern lies. Sie hatte nicht vor, diese Waffe in die Hand zu nehmen. Daher nickte sie Xanthia nur kurz zu.


    "Wir werden heute Wasser aufnehmen können."

  • Corridiel sah ruhig zu, wie Xanthia den Dolch ins Feuer warf. Dann nahm er die angekokelte Waffe und vergrub sie unweit des Lagers. Schließlich löste er noch die Schlagfalle aus, damit kein Tier versehntlich darinnen verendete.

  • Xanthia sah sich noch ein mal am Lagerplatz um. Bis auf das Feuer, war nun alles so weit, dass sie los konnten.


    Sie zog die Glut auseinander und begann sie mit angefeuchteter Erde zu bedecken und diese fest zu treten.


    Also nach Luskir? Oder zieht es Dich zunächst noch wo anders hin ?“ fragend sah Xanthia kurz von ihrer Arbeit auf und zu Feena hin.

  • Feena schüttelte den Kopf.


    "Nein, ich habe keine anderen Ziele."


    Sie sah noch einmal über den Lagerplatz. Es schien alles in Ordnung zu sein.


    "Gut, dann können wir ja los."


    Sie überlegte einen Augenblick, dann blickte sie Corridiel und Xanthia auffordernd an und ging langsam in die von ihr ausgewählte Richtung. Das Pferd führte sie mit sich.




    ----------weiter "In den Wäldern Montralurs"---------

  • Phoenix und Fagus hatten sich sehr weit von der Hafenstadt entfernt. Sie ritten nun schon seit Tagen durch die traumhafte Landschaft Montralurs, weit an Gerund vorbei auf den Usilo-Wald zu. gSie hatten schon seine Grenze erreicht, als sie eine kurze rast einlegten, um sich zu stärken.


    Phoenix vertrieb sich die Zeit damit altbekannte Geräusche wieder neu zu entdecken und Fagus ein wenig mehr über das reiten zu erklären. Zudem erzählte sie ihm, dass ihr Weg fortan sie durch den wald führen würde direkt auf Tawred zu und sie nur noch ein paar Tage bräuchten.


    Durch das sich nahende Ziel angespornt machten sie sich wieder daran weiter zu reisen. Nach weiteren zwei Tagen hatten sie ungefähr über die Hälfte ihres noch verbliebenden Weges zurückgelegt.


    "Vielleicht noch ein Tag mehr nicht und dann wirst du dein Ziel erblicken Fagus. Ich hoffe für dich, dass du dein Gedächtnis wieder finden magst und du ein gutes Leben führst. Mein herz zieht mich weiter zum Singenden wald und dann zur Herrschaftsstadt. Ich kann es kaum erwarten."Phoenix lächelte verträumt und lies ihren Blick wieder über die durch das Laubwerk einfallenden Sonnenstrahlen wandern.

  • Auch ich bin froh wenn wir unser Ziel erreicht haben, versteh mich nicht falsch, es ist schön mit Dir unterwegs zu sein.
    Mit meinem Pferd komme ich jetz auch viel besser klar, was zum grössten teil an deiner kundigen und geduldigen Anleitung liegt.
    Lagne schon habe ich keinen so schönen Laubwald durchquert, viele Bäume sehen sehr gut für mich aus.


    Fagus dachte daran wie sehr seine Sichtweise der Bäume sich doch von anderen Leuten unterschied.
    Das gute Wetter und die freidliche Reise bisher trugen einiges zu seinem Wohlbehagen bei, deshalb sah er dem ende der reise mit leichtem bedauern entgegen.


    Wie weit iste es noch bis zur Herrschaftsstadt? Vieleicht sehe ich mir die Stadt später auch mal an.


    Die Sonne färbte sich rot als der tag sich dem Ende zuneigte. Ein klarer Bach kreuzte ihren Weg und eine Lichtung lud zum verweilen ein.


    Was meinst Du Phoenix, wollen wir hier übernachten; der Platz sieht sehr verlockend aus?

  • Phoenix schreckte ein wenig auf, sah ihren begleiter aber lächelnd an. Sie nickte und lachte.


    "Du musst dir unbedingt die Herrschaftsstadt ansehen, doch solltest du dann vielleicht direkt mit mir mit reiten. Es ist nämlich so, dass man die Stadt nur findet, wenn man sie schon einmal besucht hat. Dann kann ich dir auch den schönen Garten zeigen und du kannst dich in den verschiedenen Abteilungen dort mal umhören....ich glaube nämlich nicht dass es so einfach ist ein Geschäft zu eröffnen und sich am Wald zu bedienen. Vielleicht brauchst du so etwas wie ...."


    Phoenix überlegte kurz. Sie hatte es nicht so mit den formellen sachen der Menschen.


    "...naja, ihr Menschen braucht für alles Formulare und Scheine und Bestätigungen. Lass dich vielleicht erstmal aufklären. Das wäre von Vorteil. Ich kann dir jedenfalls nicht sehr viel dazu sagen. Mich interessieren solche Sachen ...noch nicht. Ich habe noch genügend damit zu tun die Handlungsweisen der verschiedenen Rassen die ich studiere zu beobachten und zu begreifen. Menschen sind in diesem Sinne sehr viel komplizierter."


    An ihrem Lagerplatz angekommen glitt sie vom Rücken ihrer Stute zu Boden und entfernte das halfter vom Kopf des Pferdes, welches sich direkt zum bach aufmachte um zu trinken.
    Phoenix lächelte Fagus zu.


    "Das ist jedenfalls einer meiner "Berufe" wenn man es denn so nennen möchte. Ich verdiene mein Geld eigentlich damit verletzte zu heilen und zu pflegen, sowie verschiedene Kräutermixturen zu verkaufen, die man als Salben benutzen oder als Tee verabreichen kann. Daneben bin ich ja eine Beobachterin kann man sagen. Es ist sehr interessant andere Länder und ihre Bewohner zu erkunden und zu studieren. Deshalb habe ich schon des öfteren in Tavernen mich als Geschichtenerzählerin verdingt."

  • Fagus stieg von seinem Pferd; das zwar immer noch keinen Namen hatte, aber mit seiner Gegenwart vertraut war.
    Nachdem Sattel und Zaumzeug auf dem Boden lagen, suchte das Pferd auf der Lichtung nach Gras.
    Der Bogner sammelte einige Steine aus dem nahen Bach und legte einen Kreis. Etwas Birkenrinde und trockene Äste sammelte er am Rand der Lichtung ein. Aus einem Beutel an seinem Gürtel nahm er etwas Zunder und die Feuersteine. So ausgerüstet fiel es ihm leicht ein kleines Feuer zu entfachen.
    Sein Gepäck legte er auf das Gras in der Nähe des Feuers, nur seinen Bogen und Pfeile behielt er bei sich.
    Zu seiner Begleiterin Gewand sagte er:


    Ich gehe kurz in den Wald um vileicht etwas zu Essen zu erlegen, das Trockenfutter ist nicht so toll. Hast Du irgendwelche Wünsche in dieser Richtung?

  • Die Elbe half dem Esel auch sein Gepäck los zu werden. Er gesellte sich direkt zum Wallch und Phoenix suchte in all den Taschen nach ihrem Schreibutensilien. Sie hob kurz den Kopf und schmunzelte.


    "Weißt du. Ich mag Fleisch nicht besonders gerne. Ich habe auf unserem Weg ein paar Sträucher mit Beeren gesehen. Jag dir ruhig dein Abendessen. Ich sorge schon für mein leibliches Wohl."


    Sie lächelte ihm zu und wand sich dann wieder ihrer Suche zu. Als sie fündig wurde ging sie zum Bach und lies sich nieder. Sie wollte diesen schönen Ort gerne durch eine Zeichnung oder durch Worte in Erinnerung behalten.

  • Bei Beginn der Dämmerung erreichte Fagus aus dem Wald kommend den Lgerplatz.


    Das Jagdglück war mir heute nicht hold, aber unterwegs habe ich einige Steinpilze und Maronen gefunden, damit können wir unser Abendessen wohl etwas aufwerten.


    Fagus sammelte noch einige dickere Äste aus der Umgebung auf und stillte seinen Durst am klar dahinfliessendes Bach.

  • Phoenix hatte in Fagus Abwesenheit einige Zeichnungen udn Skizzen, sowie das eine oder andere kurze Gedicht geschrieben. Sie hatte ihre Schreibutensilien und Papier wieder in die ihm zugedachte Tasche zurück gepackt und sich den Rest der Zeit damit beschäftigt die Stute mit Streicheleiheiten zu verwöhnen, während sie im Kopf die noch auszustehende Route durchging und sich einige Rastplätze in Erinnerung rief.


    Dann suchte sie nach den Sträuchern die sie gesehen hatte, um Beeren zu pflücken und war schon nach kurzer Zeit wieder zu ihrer Freundin gegangen und wählte ein paar Schöne aus, die auf ihrem Kleid in ihrem schoss lagen, die sie dann mit hungrigen Magen verspeiste. Natürlich gab sie die ein oder andere Beere der Stute. Die restlichen Beeren tat Phoenix in eine schüssel und wartete am Bach auf ihn.


    Als er kam betrachtete sie seine "Beute" und konnte sich ein kurzes schelmisches Grinsen nicht verkneifen.
    "Warum nicht. Ein für wahr sehr gesundes Abendessen."
    Sie lächelte ihn wie immer an.
    "Um auf unser voriges Gespräch zurück zu kommen. Möchtest du mit mir weiter zur Herrschaftsstadt ziehen, oder lieber in der nächsten Stadt verweilen, wie anfangs gedacht."

  • Gerne würd ich mit Dir weiterziehen, man muss sich ja nicht am ertstbesten Ort niederlassen, den man erreicht. Erst wenn man Dunkel kennengelernt hat weiss man Licht zu schätzen.


    Was machen deine Studien, gehe ich als durchschnittliches Mitglied der Menschen bei Dir durch?
    Welchen anderen Wesen werden wir noch unterwegs begegnen?


    Eigentlich zieht mich nichts in grössere Städte, viele Leute auf einem Haufen sind mir iggendwie zuwieder. Wenn man eine Weile unterwegs ist verschieben sich Deine Prioritäten wieder in die richtige Richtung.
    Mann kann sich wieder über ganz einfache Sachen richtig freuen; z.B. kein Regen, ein guter Lagerplatz wie dieser hier.
    Für mich ist es sehr angenehm nach einier Weile nicht mehr zu wissen welcher Tag heute nun ist.


    Verstehst Du was ich damit sagen will?


    Fagus lehnte sich sichtlich zufrieden zurück und sah seine Begleiterin an.

  • Phoenix lachte leise. Sie legte den Kopf schief und überlegte.
    "Durchschnittlich. Mmh...ihr Menschen benutzt dieses Wort sehr oft. Für mich ist jedes Wesen dem ich begegne etwas Besonderes. Für meine Verhältnisse bist du nicht durchschnittlich. Du ragst hervor, einmal durch deine Vorliebe für die Natur und dem Unbehagen vor großen Menschenmengen. Viele Menschen zieht es mittlerweile in große Städte, da sie sich dort eine bessere Zukunft aufbauen möchten. Aber das Wort besser ist in diesem Sinne wechselhaft und nicht immer gleich. Siech über die einfachen Dinge wie schönes Wetter zu freuen fällt auch nicht jedem leicht. Ich bin nun jetzt eine Elbe und als diese verlerne ich es nicht die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Ich verstehe was du damit meinst.


    Du bist vom Aussehen her ein durchschnittlicher Mensch wie ich eine durchschnittliche Elbe bin vom Äußeren her. Deine persönlichkeit und deine vergangenheit heben dich hervor.
    Nunja, Montralur beherbergt viele verschiedenen Wesen, doch ob wir sie zu Gesicht bekommen ist fraglich. Das Naturvolk der Wasa werden wir wohl nicht antreffen. Sehr lustig sind sie. An deiner Stelle würde ich immer Murmeln dabei haben wenn du sie aufsuchen wolltest. Zwerge und Elben sind hier auch vertreten, doch die Zwerge halten sich an ihre Berge. Es gibt auch böses getier, dass ich nicht unbedingt treffen möchte. Nymbra zum Beispiel. Sehr grausam, hochintelligent aber sehr sehr böse Wesen."


    Sie blickte besorgt weg aber nur für einen kurzen Moment.
    "Mir ist ein Wald auch lieber als eine große Stadt, doch wäre es sicher von Vorteil erst dort hinzureisen. Wenn du dich deinem Bogenbau verschreibst und sie verkaufen wilsst, solltest du dich besser erkundigen wie die ansässigen Behörden dies besehen. In dieser Sache kenne ich mich jedoch nicht aus, doch weiß ich das man in der Herrschaftsstadt jene aufsuchen kann. Diese Leute könnten dir dann auch besser helfen einen geeigneten Ort zu finden, wo du dich niederlassen kannst."

  • Etwas schlaftrunken wandte sich fagus an Phoenix:


    Werden wir im nächsten Ort unsere Vorräte auffrischen? ich denke auch die Pferde würden etwas Hafer zu schätzen wissen.


    Na ja, einen kühlen Krug Wein würde ich auch nicht verschmähen.


    Vieleicht hälst Du mich für Wortkarg, ist wohl richtig. Ich gehöre nicht zu den Leuten die immer munter weiter reden, auch wenn Sie eigentlich nichts zu sagen haben.

  • Phoenix nickte nur auf seine ersten Sätze, doch blieb ihr der Sinn des letzten verborgen. Sie verstand es nicht warum Fagus es nicht interessierte ob es hier vielleicht Gesetze gab, die man zu befolgen hatte wie man ein Geschäft eröffnet, besonders da es jetzt das zweite Mal war, dass sie ihn darauf ansproch und er wieder nicht reagierte. Sie stand auf und blickte nachdenklich zum aufsteigenden Mond.


    "Schlaf ruhig, ich übernehm die Wache. Ich brauche wenig Schlaf und wenn dann ist er nicht sehr tief."


    Sie ging zu einem nahen Baum und kletterte ihn hinauf bis zu einen dicken Ast der ihr geeignet erschien. Sie setzte sich und lehnte sich gegen den Stamm, den Blick nachdenklich auf Fagus gerichtet. Später dann besah sie sich in einigen Zeitabständen immer wieder die Umgebung.

  • Am nächsten Morgen packten sie ihre Sachen zusammen und ritten weiter gen nächste Stadt. Dort angekommen frischten sie ihre Vorräte auf und übernachteten in einer Taverne. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln ritten sie am nächsten Morgen direkt weiter gen Herrschaftsstadt. Nach ein bis zwei Tagen hatten sie die Waldgrenze erreicht und Phoenix führte Fagus zielsicher hindurch. Es waren nur noch wenige Tagesritte bis zur Stadt.

  • Phoenix und Fagus ritten weiter zu grossen Stadt.


    Fagus wusste aus Erfahrung dass man Erkundigungen zu Bräuchen und Gesetzen an besten direkt vor Ort bei den leuten einzog, die bestimmten wo es lang ging.
    Was in einem Ort selbstverständlich war, konnte woanders sehr schnell zu einem besuch der örtlichen Kerker führen.


    Anderersetis wusste er auch, wer seltene und begehrte Fertigkeiten beherrschte konnte oft mit Unterstützung der herrschenden rechnen, führten duch erfolgreicher Handel und gewerbe letztlich zu reichtum für beide Seiten.


    Fagus genoss das Umherziehen, aber er würde sich bei einer Stadt niederlassen müssen, nur dort hatte er die Bedingungen um sein Handwerk auszuüben. Er vermisste den Umgang mit Holz, war es doch immer wieder interessant zu sehen, welche Schönheiten sich in einem einfachen Rohling verbargen. Wer noch nie ein Werkstück komplett selber hergestellt hat, tut sich schwer nachzuvollziehen, welche Befriedigung damit einhergeht.