Auf den Straßen Lantras

    Immer noch etwas verwirrt sieht Danara Isdiriel an, dann schüttelt sie leicht den Kopf. "Du hast eine wirklich blühende Phantasie." Sie lächelt leicht und fängt dann an zulachen. Dann hält sie sich den Bauch vor Lachen, "Stell dir nur mal vor,unsere Greise die auf einer dieser feinen Banken sitzen und an nichts ein gutes Haar lassen, die Kinder die herum tollen und ihr kleine Ziege davon abhalten wollen die teuren Blumen zufressen und dazwischen die feinen Damen und Herren die wegen des Kraches einen Nervernzusammenbruch bekommen." Danara wischt sich ein paar Freundentränen aus den Augen. "Du hast recht das wäre ehrlich mal ein Spektakel das sehenwert wäre."

    Für einen Moment schaut die Magierin Danara verblüfft an und ein unbestimmbarer Schatten huscht über ihre Züge, dann jedoch stimmt sie in ihr Lachen ein,


    "Ja, da gebe ich dir recht, das wäre mit Sicherheit sehr sehenswert!"


    Dann wechselt sie jedoch geschickt das Thema,


    "Was mich allerdings verwundert, ist die Tatsache... wenn deine Eltern doch gar nicht in der Hauptstadt leben... warum gehen wir dann dort hin?"


    Der Blick mit dem sie ihre Begleiterin mustert ist nachdenklich...

    Mit einem mal ist das Lachen auf Danaras Zügen verschwunden und ein Schatten fegt über ihr Gesicht der sofort von einem Lächeln eingenohmen wird. "Nun,.....es ist so....., seit dem Krieg sollen sich alle Elementare beim König melden." Verunsichert lächelt sie Isdiriel an, "Weißt du hier sind wir die Auserwählten, daher müßen sich alle einem Orden anschließen. Hast du in Essat die Frau auf der Wehr gesehen?........ Ich soll auch in den Bund aufgenohmen werden und meinen rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einnehmen. Glaub mir, ich würde liebend gern erst zu meinen Eltern."

    "Ah... ja natürlich!"


    Isdiriel scheint einen Moment über Danaras Reaktion überrascht, dann jedoch legt sie beruhigend ihre Hand auf den Arm der jungen Frau,


    "Verzeih, wenn ich zu neugierig bin, Danara... es ist nur, es gibt so viel Neues in diesen Landen, daß ich oft vergesse, daß es nicht gerade höflich ist, dich allzu sehr mit meinen Fragen zu belästigen!"


    Sie lächet ein wenig verlegen,


    "Ich habe eine zeitlang der Priesterschaft der Nahâsh sehr nahe gestanden... manchmal fällt es mir schwer ihre Methoden der Welterforschung wieder abzulegen..."

    "Nein, nein es war nicht unhöflich von dir...... Frag ruhig, es ist doch ganz normal das du Neugierig bist....." Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. "Möchtest du mir von der Zeit erzählen?" Danara sieht Isdiriel neugierig an auch scheint sie wieder entspannter zusein.

    Die Magierin zuckt kurz mit den Schultern,


    "So sehr viel gibt es nicht zu erzählen... Nahâsh ist die Göttin des Wissens, der Wissenschaft, der Künste und der Magie in Adalonde... einem Land fern von hier. Als ich die dortigen Gefilde einstmals bereiste, lernte ich einige ihrer Priester kennen... und schätzen!"


    Sie lächelt, fast ein wenig wehmütig,


    "Vermutlich liegt es daran, daß sie dem Kult der Hesinde in meiner Heimat so ähnlich sind...! Du hast Schwester Sarah in der Herrschaftsstadt auf Montralur kennengelernt... sie ist, wie ich finde, eine recht typische Vertreterin der Kirche der Wissenden."


    Einen Moment scheint sie in Gedanken, dann fährt sie fort,


    "Was mir sehr gefallen hat, ist, daß in Adalonde nicht nur Priester der Göttin dienen, sondern auch Magier... und, daß es dort solche gibt, die den Lehren der Wissenden sowohl auf dem arkanen als auch auf dem klerikalen Weg folgen."

    "Nein, nicht zwangsläufig... sie können sowohl als auch!"


    Isdiriel lächelt und erklärt dann weiter,


    "Der größte Teil der Priesterschaft sind reine Priester, die dem klerikalen Weg der Wissenden folgen. Ein weitaus geringerer aber trotzdem beachtlicher Teil sind reine Magier, die aus den verschiedensten Gründen auf die Weihe zum Priester verzichten und den arkanen Pfad in der Kirche beschreiten. Und schlußendlich gibt es einige wenige, die beides in sich vereinen... und sowohl Priester als auch Magier sind. Allerdings ist es die Ausnahme, da es wohl nicht ganz einfach ist beide Wege zu vereinen... aber es ist möglich!"

    Danara sieht Isidriel nachdenklich an und nickt. "Ich glaube das können auch nur sehr wenige." Sie sieht in den Himmel, "Sich auf einem Weg den Meister zu erarbeiten kostet doch meist schon das ganze Leben, aber auf zweien scheint mir Fast unmöglich."

    "Nun... es geht nicht in erster Linie darum in einem oder beiden Richtungen meisterhaft zu sein... sondern viel eher um die unterschiedliche Art und Weise des Wirkens."


    Sie macht eine kurze Pause, um nach den richtigen Worten zu suchen,


    "In meiner Heimat würde man es vielleicht so beschreiben können... Magie ist etwas, das man durch seinen Willen formt und lenkt. Zwar kommt die arkane Kraft an sich meist von ausserhalb, aber man vereint sie in sich und benutzt sie dann um Zauber zu weben... die klerikale Kraft der Priester allerdings liegt in ihrem Glauben und der Macht ihrer Götter, die durch das Gebet oder die Bitte des Priesters wirken."


    Wieder schweigt sie einen Moment,


    "Ich glaube, wenn man es gewohnt ist als Magier seinem eigenen Willen zu folgen, ist es nicht ganz einfach den Wünschen der Götter zu gehorchen... verträgt sich doch allzu oft das Wissen nicht gut mit dem Glauben...!"


    Sie lächelt ein wenig nachdenklich und schaut Danara dann ernst an,


    "Ich denke, das ist der Grund dafür, daß alle Diener der Göttin, die ich kenne, welche beide Wege beschreiten, zuerst Priester waren, bevor sie sich der arkanen Kunst zuwandten."

    Danara sieht Isidirel ernst an, "Hmmm , wenn ich das also richtig verstehe, haben sie erst ihre Göttin gebeten ihnen die Kraft zugeben den Zauber zuwirken. Doch als sie mehr Wissen hatten konnten sie die Zauber mit ihren eigenen Willen formen. Ist das so richtig?" Etwas verwirrt sieht Danara Isidirel an.

    Isdiriel schüttelt den Kopf,


    "Nein, nicht ganz... als Priester lernen sie sich der Macht der Göttin zu öffnen und quasi ihr >Werkzeug< zu sein, in dem sie sie durch sich wirken lassen. Wenn ein Priester dann den Weg der Magie einschlägt, lernt er zusätzlich sich der arkanen Kraft zu bedienen, diese nach seinem Willen zu formen und einzusetzen."

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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    "Achso." Danara Gesicht erhellt sich, "Jetzt habe ich es verstanden, ich gebe offen zu das ich mich mit sowas garnicht auskenne." Sie lacht verlegen. "Wieder etwas dazu gelernt." Danara sieht Isdiriel an, "Wenn ich jetzt mal so nachdenke habe ich hier noch nie einen Magier gesehen, jetzt dich ausgenohmen, unsere Priester wirken Zauber halt wie du gesagt ghast hast durch Gebete und Bitten, aber so habe nie einen Menschen hier gesehen der aus eigenem Willen herraus gezaubert hat." Sie lächelt Isidirel an.

    Nun ist es an Isdiriel ihre Begleiterin völlig verblüft anzusehen,


    "Es gibt keine Magier in Lantra?"


    In ihrer Stimme liegt ein Hauch von Ungläubigkeit, gepaart mit großem Interesse...

    "Nein, ich habe nie einen gesehen. Es gibt auch keine Gottheit oder ähnliches dafür hier auf Lantra, vielleicht weil es uns gibt." Sie zuckt mit den Schultern, dann sieht sie Isdiriel besorgt an, "Ist das jetzt schlimm für dich?"

    Die Magierin lächelt verschmitzt,


    "Das kommt ganz darauf an..."


    Für einen Moment blitzt es in ihren Augen,


    "Entweder eignet sich die Kraft, die durch Lantra fließt nicht für normale Magie... was bedeuten würde, ich wäre hier nicht in der Lage zu zaubern. Oder aber es funktioniert und ich falle auf, weil ich auf eine Art & Weise zaubere, die hier unbekannt ist...!"


    Sie wirkt interessiert, aber nicht wirklich beunruhigt ob dieser Möglichkeiten...

    Isdiriel muss über Danaras Worte lachen, fragt dann jedoch recht ernst,


    "Glaubst du es wäre trotzdem möglich in der Hauptstadt mit einem Priester oder Elementaristen darüber zu reden? Ich gestehe, daß mich die Situation fasziniert und ich gerne mehr darüber wüßte!"

    Danara denkt einen Weile darüber nach dann sagt sie, "Genau weiß ich es nicht, das muß ich zur meine Schande gestehen." Sie lächelt flüchtig, "Doch da ich ja zum Orden muß kann ich dort ja mal vorsichtig anfragen." Ihr Lächeln wird breiter, "Zudem ich mir gut vorstellen kann das die es auch sehr Interessant finden werden."