Taverne "Zum Alten Krieger" II

  • Feena hatte dem Gespräch der beiden schweigend zugehört. Sie deutete die Sehnsucht in Turaks Blick als Sehnsucht nach seiner Heimat. Das konnte sie gut nachvollziehen. Und dass er etwas für sein Volk tun wollte, nun, auch das war für einen Krieger wohl völlig normal.


    Sie sah allerdings auch die Unsicherheit und Unentschlossenheit. Als beide schwiegen, fragte sie vorsichtig:


    "Was macht euch unsicher, Turak? Was meint ihr mit, damals hättet ihr gewusst, was zu tun sei?"


    Sie legte den Kopf ein wenig schief und schaute die Pakk offen an. Keinerlei Neugier war in diesem Blick. Wohl ehrliche Anteilnahme und die eigene Unsicherheit, ob diese Fragen nicht ein wenig zu direkt waren.

  • Turak schaute Feena lange schweigend an und bevor er ihr etwas sagte, ging sein Blick fragend an Keshra. Diese wusste sicher, wellche Frage in gerade beschäftigte . . .

  • Nach dem Nicken seiner Gefährtin wandte sich Turak wieder an Feena.


    "Es ist nicht einfach zu erklären, es ist eine unsicherheit, die durch etwas Neues kam. Wie ich schon den beiden Skruta erklärte, machte ich vor etwa 6 Monden eine Veränderung mit. Ich trug bis zu diesem Punkt zwei Seelen in mir und beide sind damals verschmolzen. Was ich den Skruta nicht erzählt habe, ist . . .


    Turak beugte sich zu feena vor und flüsterte ihr etwas in ihr Ohr. Er flüsterte so leise, dass Feena es ihrer elbischen Abstammung zu verdanken hatte, etwas zu verstehen. Niemand sonst in der Taverne hätte es verstehen können.

  • Feena schaute etwas erstaunt, als Turak ihr ins Ohr flüsterte. Dann runzelte sie die Stirn und sah ihn eine zeitlang nachdenklich und etwas beunruhigt an. In ihrem Kopf arbeitete es. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie schaute zu Keshra, dann wieder zu Turak und überlegte. Dann, endlich, nach einer ganzen Weile konnte Turak in ihrem Gesicht erkennen, dass sie offensichtlich eine Entscheidung getroffen hatte. Sie sprach leise, als sie antwortete.


    "Ihr sprecht von Dingen, Turak, die für mich nur schwer zu verstehen sind. Natürlich weiss ich um die Macht von Magie und was sie für Auswirkungen haben kann, aber was sie wirklich alles zu tun vermag, das entzieht sich meiner heutigen Kenntnis."


    Sie machte eine kleine Pause.


    "Ich danke euch fuer das Vertrauen, dass ihr mir entgegenbringt."


    Sie neigte leicht den Kopf.


    "Und ich kann sehr gut verstehen, dass euch dieser......dieses.....Ereignis sehr beunruhigt und verunsichert hat."


    Sie schwieg. Es war schwer die richtigen Worte zu finden.


    "Aber ist es nicht so, dass, wenn der Kopf verwirrt ist und nicht weiss, was richtig oder falsch ist, man immer auf sein Herz hören sollte? Und der Rat eines Freundes zur richtigen Zeit", damit schaute sie kurz zu Keshra, "ist auch oft hilfreich."

  • Turak schwieg, als Feena nachdachte und hörte dann ihren Worten aufmerksam zu. Dabei blickte er die Halbelbe durchgehend und wie erstarrt an.Als sie dann vom vertrauen sprach, wurde er wieder entspannter.


    Weitehin hörte er ihr zu. Als sie fertig war, schwieg Turak noch eine kurze Weile.


    "Auch ich verstehe nicht alles, was passierte. Aber es ist nicht das Ereignis selbst, welches mich verunsichert. Damals konnte ich ungehindert tun, was ich als richtig empfand. Heute ist es, zumindest in meiner Heimat, schon gefährlich, den Mund auf zu machen, nur weil ich das bin, was ich bin. Ich habe nie die Zeit gehabt, zu lernen, wie man damit umgeht."


    Er schaute zur Decke und sprach weiter.


    "Ich habe Angst. Angst davor, meinem Volk nicht helfen zu können. Angst davor, falsch zu handeln. Angst davor, etwas falsches zu tun, weil ich nichts tue. Aber vor allem habe ich Angst vor der Zukunft."


    Sein Blick senkte sich wieder und er schaute erneut Feena an. Sie konnte die Angst von der er sprach in seinen Augen erkennen.


    "Wenn man es genau nimmt, bin ich erst 6 Monde alt und man erwartet so viel von mir. Zu viel. Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll."

  • Feena hatte verstehend genickt, als Turak erklärte. Sie hörte ihm aufmerksam zu und ertappte sich dabei, wie sie forschend in sein Gesicht sah, als würde sie nach etwas suchen.


    Dann sah sie die Angst im Blick des Pakk. Es rührte sie, dennoch blieb ihr Blick offen und ruhig, so als versuche sie, ihn damit zu beruhigen. Als er geendet hatte, ruhten ihre Augen teilnahmsvoll auf ihm, dennoch lächelte sie leicht.


    "Ich verstehe euer Problem. Aber ich höre auch, dass ihr von 'eurem' Volk redet. Das heisst, obwohl es erst sechs Monde sind, fühlt ihr euch ihnen zugehörig. Das ist erstaunlich, aber - das ist gut."


    Sie sah ihn fest an.


    "Warum, glaubt ihr, erwartet man soviel von euch? Was ist es, dass die Erwartungen gerade auf euch ruhen lässt?"


    Feena schaute ihn jetzt aufmunternd an.


    "Ihr fühlt für euer Volk. Das wird euch helfen, ihnen zu helfen. Ihr wisst um die Probleme in eurem Land, ihr teilt sie mit, so dass andere euch helfen und unterstützen können und ihr seid in der glücklichen Lage etwas tun zu können, da euch hier keine Gefahr droht. Ihr solltet nicht ängstlich sein und die Zukunft fürchten, denn ihr habt schon viel getan, um sie für euch und euer Volk angenehmer zu gestalten. Der erste Schritt ist getan, Turak. Zögert nicht, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Denkt nach, was ihr bisher getan habt und überlegt, was weiter zu tun ist."


    Sie schwieg einen Moment und starrte vor sich ins Leere, einen inneren Kampf ausfechtend. Dann sah sie wieder hoch und Turak an.


    "Wenn es euch hilft, erzählt mir, was in Athalien geschah und was ihr glaubt, das geschehen wird. Manchmal werden die Dinge klarer, wenn man sie ausspricht."

  • "Es ist . . . man hat . . . Nein . . ."


    Turakk schwieg einen Moment, redete dann aber weiter.


    "Ich glaube, dass ich es selbst von mir erwarte. Ich war schon immer so, auch damals, davor. Es war irgendwie immer so, dass ich dafür kämpfte.""


    Turak beobachtete Feena ganz genau und schaute ihr dann in die Augen


    "Sag mir etwas bevor ich . . ."


    Turak wies miteinerr kurzen Geste zu Keshra


    "... bevor wir dir von Athalien erzählen. Beschäftigt dich etwas anderes, etwas, was mit uns zu tun hat?"

  • Feenas Lippen umspielte ein Lächeln, als sie Turak sagen hörte, dass er sich selbst in dieser Verantwortung sah. So war es immer. Das hatte sie schon bei so vielen gesehen. Dann wurde sie wieder ernst, als der Pakk sie aufmerksam beobachtete.


    Sie schüttelte langsam den Kopf. Turak war ein guter Beobachter, dachte sie bei sich, auch wenn er diesmal ihren Blick und ihren Gesichtsausdruck auf sich bezogen und damit falsch gedeutet hatte.


    "Nein. Es ist nichts." Sie sah ihm offen und direkt in die Augen. Turak hatte den sicheren Eindruck, dass sie ihn nicht anlog, aber vielleicht verschwieg sie einfach etwas.

  • Turak sah Feena noch einen Moment an und nickte dann:


    "Gut, ich denke, Keshra kann dir alles über Athalien erzählen. Entschuldige mich kurz.


    Ohne etwas weiteres zu sagen stand Turak auf, nickte Keshra kurz zu und begab sich dann zur Theke. Dort angekommen setzte er sich hin und wartete, bis der Wirt auf ihn aufmerksam wurde.

  • Etwas überrascht hob Keshra ihren Kopf etwas hoch und erwiederte sein Nicken.


    Sie sah Feen an und fragte:


    Wollt ihr über das Land Athalien etwas wissen oder über die Pakk? Oder beides...?

  • Feena hatte Turaks Blick ruhig erwidert und schaute ihm jetzt allerdings etwas erstaunt hinterher, als er aufstand und zur Theke ging. War nicht er es, der erzählen sollte, um vielleicht etwas Klarheit zu gewinnen? Sie schaute zu Keshra.


    "Alles was ihr erzählen wollt und was helfen kann zu verstehen, euch und mir."


    Erwartungsvoll und mit einer auffordernden Geste schaute sie die Pakk an.

  • Keshra holte kurz tief Luft und begann mit leiser Stimme zu sprechen:


    Ich fange wohl besser mit den Pakk an. Ganz von vorne... Die Pakk wurden von Magiern erschaffen.
    Als Sklaven.Durch einen Fehler der Magier entwickelten einige Pakk ihren eigenen Willen und kehrten ihren "Schöpfern" nach einiger Zeit den Rücken zu. Diese Magier fingen willkürlich Menschen, um diese auf magisiche Weise mit Tieren zu kreuzen.Jeder Pakk ist individuell und man kann sie von ihrem Äußerem nicht von gut und böse unterscheiden.
    Ich selbst stamme von einem der ältesten Pakkstämmen ab. Diese wandten sich früh von ihren Schöpfern ab und brachen jeglichen Kontakt mit der menschlichen Gesellschaft ab. Jedoch gibt es auch Ausnahmen, so wie mich.


    Sie lächelte Feena kurz an, jedoch verfinstere sich ihr Gesichtausdruck wieder.


    Das ist die grobe Geschichte der Pakk. Natürlich gibt es auch Abweichungen der Geschichte, doch so wie ich sie wiedergegeben habe, ist sie richtig.
    Über Athalien kann ich euch nicht viel erzählen, da ich mich nicht lange in diesem Land befunden habe. Im Moment ist das wichtigste, was ich sagen kann, dass Athalien für uns Pakk ein gefährliches Land geworden ist. Bei dem Gedanken daran, fühle ich Verzweiflung in mir. Früher war es meine Heimat und jetzt bin ich dort fremd...

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  • Als Feena erneut die Geschichte der Pakk hörte, zogen sich ihre Augenbrauen unwillkürlich zusammen. Beim Gedanken daran, was diese Magier dereinst mit ihrer Macht angestellt hatten, stieg Wut in ihr auf und sie musste sich etwas zusammenreissen, um sich dies nicht anmerken zu lassen. Sie war sich ja schliesslich mit sich selbst schon einig geworden, dass die Pakk selbst nichts für ihr Schicksal konnten.


    Sie hörte Keshra weiter interessiert zu, bis diese schwieg.


    "Ihr habt euch in Athalien nicht lange aufgehalten und doch nennt ihr dieses Land eure Heimat? Darf ich fragen, wo ihr gelebt habt?"

  • Keshra schmunzelte...


    Ich habe meine Worte wohl nicht klug gewählt.
    Ich lebe seit meiner Geburt in Athalien, jedoch kannte ich den Namen dieses Landes vor einiger Zeit noch nicht. Für mich war es egal, ob dieses Land einen Namen trug oder nicht. Ich lebte sogesehen in einem anderem Land. So kommt es mir zumindest vor. Fern ab der Meschen lebte ich mit meinem Stamm.
    Sie schickten mich zu den Menschen, um heraus zu finden, in welcher Lage sich diese Land befindet. Später war es nur noch meine Aufgabe, zu wissen, wie der König zu uns Pakk steht...

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  • Feena nickte.


    "Ah, ich verstehe."


    Sie dachte einen Augenblick darueber nach, wie es wohl sein wuerde so abgeschieden zu leben, wie es Keshras Stamm getan hatte. Feena wusste von der Sippe ihrer Mutter, dass diese ebenfalls zurueckgezogen lebte, war sie doch selbst eine zeitlang dort gewesen. Aber sie wussten trotzdem, was um sie herum passierte. Bei den Pakk schien es anders zu sein. Sie hatten gelernt, sich zu verstecken und den Kontakt zu allen Menschen zu vermeiden, aus Angst. Das stellte sie sich furchtbar vor.


    Sie sah Keshra erneut an.


    "Ihr sagtet, dass euer Stamm den Kontakt mit den Menschen vermied. Hattet ihr Verbindung zu anderen Voelkern? Und kann ich daraus schliessen, dass Athalien hauptsaechlich von Menschen bewohnt wird?"


    Feena bemerkte, dass sie mal wieder ins fragen geriet, eine ihrer Eigenschaften brach sich Bahn, wenn sie erstmal Interesse an etwas gefunden hatte. Aber sie hoffte, dass die Pakk sich dadurch nicht belaestigt fuehlte.

  • Der Wirt kehrt aus der Küche zurück, wo er kurz nach dem Rechten gesehen hat. Als er den Pakk an der Theke stehen sieht tritt er zu ihm und fragt ihn mit einem höflichen Lächeln, "Was kann ich für Euch tun... ?"

  • Keshra schaute sie an


    Ja, mein Stamm mied die Menschen. Zuerst aus Angst, und später, weil wir sie nicht...brauchen...Wir leben unser eigenes Leben. In Athalien leben Orks, Elfen, Menschen, Zwerge und wir. Mit Orks hatten wir gelegendlich Kontakt und auch zu Elfen. Jedoch trifft man sie eher selten an im tiefen Norden.


    Die Orks bilden in Athalien das größte Volk. Sie werden als die Waage Athaliens bezeichnet, da sie sich Kriegen mit der schwächeren Armee verbünden. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen Elf oder Zwerg.
    In Athalien leben 3 Elfenvölker. Die Wald-, Hoch-, und Dunkelelfen. Von allen dreien ist nur wenig bekannt.
    Mit den Zwergen hatte ich noch keinen Kontakt und auch habe ich nichts über ihre Geschichte in Erfahrung gebracht...

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