Rückblick...
Nachdem Arsinoe das Bewusstsein verloren hatte, wurde sie plötzlich von zwei jungen Händen hoch gerissen.
Eine junge Frau zerrte sie auf die Füße und sagte immer wieder zu Ihr...
Sterb bloß nicht, du schaffst das Mädchen... nicht sterben...
Doch Arsinoe wollte sich nur noch fallen lassen... sie konnte nicht mehr. Sie stand kurz davor den letzten Funken Lebenswillen zu verlieren.
Aber die junge Frau ließ sich nicht beirren... sie zog sie weiter, hielt sie auf den Füßen...
Immer wieder hörte Arsinoe aufgeregte Leute, die sich erkundigten was denn passiert sei und ob man den beiden Frauen helfen könne... doch meist, wenn Arsinoe den Kopf hob... überlegten die Leute es sich anders... sie schienen zurückzuschrecken...
Nach etlichen, quälenden Treppen und Kurven, konnte Arsinoe wirklich nicht mehr und die Kraft der jungen Frau ließ auch nach und so stürzte Arsinoe zu Boden...
Ein Schleier aus Schmerz und Unverständnis legte sich über sie.. der noch verstärkt wurde als sie Stimmern vernahm die sie schon so lange nicht mehr gehört zu haben schien.
Sie hörte Ihren Namen und starke Arme packten sie und warfen sie über eine Schulter...
Dann wurde es wieder dunkel um sie...
Als sie die Augen wieder aufschlug, lag sie am Boden und eine andere Frau saß bei Ihr.
Arsinoes Kopf ruhte auf den Beinen der anderen Frau und diese sprach leise auf Arsinoe ein... sie verstand nicht wirklich was die Menschen um sie herum sagten... doch sie erkannte Gesichter...
Aber erkannte sie sie wirklich???
Das war unmöglich... da waren.. Kassandra... der Koron Baul... und Ancalima... waren sie wirklich da?
Sie musste mehrfach schauen und sich vergewissern...doch die Gesichter veränderten sich nicht... es blieb dabei... es waren ihre Freunde...
Nah dabei, standen noch Malglin, und die Elfe ... wie war noch ihr Name... Tear'asel?...
Sie hörte wie jemand den Namen Maglor nannte und vernahm auch das Kassandra sprach und sagte das die Schmerzen zu schlimm werden würden, und das sie Arsinoe mit einem Schlafzauber belegen wolle...
Plötzlich waren da wieder diese Schmerzen und der Gesang von Kassandra, indem auch Ancalima und Maglor mit einstimmten.
Eine elende Pein durchflutete ihren ganzen Körper und sie dachte das sie den Verstand verlieren würde... jedoch, je länger die Heiler sangen, umso ruhiger wurde Arsinoe und sie verlor erneut das Bewusstsein.
Als sie nach einiger Zeit erwachte, traute sie sich nicht die Augen aufzuschlagen.
Zu groß die Gefahr das alles ein Traum war und Ihre Freunde doch nicht bei ihr waren. Sie spürte die getrockneten Tränen auf ihrem Gesicht und schlug die Augen auf...
Erleichtert und glücklich sah sie in die Augen der bekannten Gesichter.
Sie richteten sie auf und brachten sie nach einigen gewechselten Worten weg von diesem Platz.. weg von den Fremden die alle in dem Tavernenhof weilten.
Es wurde viel geredet und berichtet über die letzten, vergangenen 2 Jahre und was alles geschehen war.
Und als es an der Zeit war, dass man ihr mitteilte das Sardos gefallen sei, als er blindlings zu den Nymbras rannte, brach Arsinoe laut schreiend zusammen...
Sie schwor den Nymbras Rache... jeder einzelne Nymbra sollte sterben... sollte es das letzte sein was sie noch tun könne... der Tod sollte ihnen gewiss sein...
Schneller als erwartet fasste sie sich wieder, denn sie wusste...
"Rache ist eine Süßspeise, die am besten kalt serviert wird" und dafür benötigt man einen klaren Kopf... für Trauer war später noch Zeit. Andere Dinge hatten erst mal vorang.
Sie war abgemagert und noch nicht wieder bei vollen Kräften.
Nun hieß es erst mal, erholen, trainieren, zu kräften kommen.
Aber, dem stand ja nun auch nichts mehr im Wege... sie war unter Freunden... in Freiheit... alles würde gut werden.
Noch in der selben Nacht bestiegen die 6 Personen wieder das Schiff in Richtung Amonlonde.
Und als Arsinoe ruhig in ihrer Koje lag, kam alles zum vorschein...
Sie zog sich die Decke über den Kopf und weinte hemmungslos, sie weinte bis sie keine Tränen mehr hatte, denn sie wusste .. die nächste Zeit würde schwer werden.
Sehr schwer... und da war kein Platz für schwäche oder Tränen.
Sie musste nun stark sein.
Sehr stark.