Jala lächelt, nimmt sich dann den Schwamm und beginnt, sanft den Mörtel und anderen Schmutz von seiner Haut zu waschen.
Das Bad
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Er liegt nur da, mit geschlossenen Augen und genießt die sanften Berührungen auf seiner Haut.
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"Schlaf noch nicht ein..."
Sie neigt seinen Kopf sacht nach hinten und beginnt, vorsichtig den Mörtel aus seinen Haaren zu waschen. -
Er öffnet sein rechtes Auge und lächelt. "Ich gebe mein Bestes."
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"Das ist gut. Ich kann dich nämlich nicht ins Bett tragen wenn du hier einschläfst."
Zärtlich fahren ihre Finger durch sein Haar. Den fest gewordenen Mörtel zupft sie vorsichtig mit den Fingern raus und schöpft dann mit den Händen Wasser über seinen Kopf, sorgsam darauf achtend, daß ihm nichts in die Augen läuft. -
Eine einzelne Träne löst sich aus seinem Auge und läuft seine Wange herunter.
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Jala sieht den Tropfen und glaubt erst sie sei doch so unvorsichtig gewesen, ihm Wasser in die Augen laufen zu lassen. Dann erkennt sie die Träne und wischt sie sanft mit den Fingerspitzen von seinem Gesicht.
"Was hast du, Liebster?", flüstert sie fast erschrocken. -
"Nichts, du bist seit Jahren die Erste die mir dies alles schenkt um meiner selbst Willen. Nicht ob meiner Position oder Macht oder aus Angst. Ich bin einfach glücklich... "etwas klarer und forscher sagt er dann, "und natürlich müde und gefühlsduselig."
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"Müde und gefühlsduselig..." Sie gibt ihm einen Kuß auf die Wange und wäscht die restliche Seife aus seinen Haaren.
Seine Worte machen sie nachdenklich. Sie weiß daß sie nicht die erste Frau in seinem Leben oder in seinem Bett ist, ganz sicher nicht. Doch bis jetzt hat sie sich geweigert sich damit zu beschäftigen, es reicht ihr, daß sie jetzt, zu diesem Zeitpunkt, die einzige ist. Sehr wahrscheinlich wird sie auch nicht die letzte sein. Sie hat auch nur eine schwache Vorstellung davon, wie sein Leben vor seinem Auftauchen in Amonlonde ausgesehen hat. Als Herr einer ganzen Stadt...
Hätte sie sich ihm so bedingungslos schenken können, wenn sie ihm dort begegnet wäre?
"Wenn du noch Arakur regieren würdest...", überlegt sie. "Wären wir uns wohl nicht über den Weg gelaufen. Und wenn hättest du mich wahrscheinlich gar nicht gesehen." Sie lächelt, streicht über seinen Nacken, seine Schultern, verteilt die restliche Seife auf seiner Brust. -
"Eine schreckliche Vorstellung, nicht wahr?" Seine Augen sind wieder geschlossen und er lächelt zufrieden.
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"Ja..." Von hinten umarmt sie ihn, kreuzt ihre Arme vor seiner Brust und legt ihre Wange an seine. "Und ich wüßte nicht mal was mir fehlt..."
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"Frag mich mal.", bummt er leise fast unhörbar vor sich hin.
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"Wirklich?" Jetzt schmunzelt sie. "Du mußt doch schon hunderte Frauen gehabt haben", neckt sie ihn und läßt ihn wieder los um weiter mit dem Schwamm über seine Haut zu fahren.
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Er öffnet die Augen und blickt nachdenklich nach links oben. Seine Augen ziehen sich ein wenig zusammen. "Könnte sein das du recht hast."
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Sie lächelt. "Tatsächlich...", fragt aber nicht weiter. Im Grunde will sie's gar nicht wissen.
Sie läßt von ihm ab und nimmt eines der Tücher, faltet es auf und hält es ihm auffordernd hin.
"Komm...", sagt sie. -
Er steigt aus der Wanne. "Gerne."
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Sie wickelt das warme Tuch um ihn, trocknet ihn ab. Sanft streichen ihre Hände über seinen ganzen Körper.
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"Sag Liebes hat mal jemand massieren beigebracht?"
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"Nicht richtig beigebracht, nein", antwortet sie . "Ich kann deine Schultern ein bißchen lockern, das ist alles", bietet sie an. "Aber dafür solltest du irgendwo liegen wo ich besser drankomme."
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"Lass uns nach drüben gehen.", er nickt in Richtung des Zimmers. "Ich werde dir einen Lehrer oder eine Lehrerin suchen. Es ist eine hohe Kunst mußt du wissen."