Amonlonder Marktplatz 2

  • Alanis neigt höflich den Kopf. Ihr Lächeln ist breit und ehrlich.


    "Danke Hadra. Es war mir ebenfalls ein Vergnügen. - Auf bald."


    Sie wartet, bis die Magierin gegangen ist, dann wendet sie sich in einer Kuschelfellmeditation befindlichen Elbin zu.


    "Ich mag sie", sagt sie leise.

  • "Für eine Sterbliche?... Avarean." antwortet es zustimmend, irgendwo aus dem Fuchsfell. Dann taucht Tears Kopf wieder vollständig aus der Versenkung auf, sie schüttelt sich erneut, ein wenig wie ein Wolf, der sich von Regenwasser befreien will. Ihr Blick wandert mit der gehenden Hadra mit, leicht geneigt, was Neugierde ausdrückt.


    "Ich hoffe, sie bringt sich nicht um, das wäre schade."

  • Alanis nickt, Nachdenklichkeit liegt auf ihren Zügen.


    "Sie muss wohl noch lernen, den Fluss zu kontrollieren."


    Wieder gähnt sie, dann richtet sie sich auf und streckt sich, bis es in ihrem Rücken irgendwo knackt.


    "Kommen wir also zurück zu den Mondelben und der Tatsache, dass die Männchen einen verrückt machen!?"


    Fragend neigt sie den Kopf.

  • Brummig sieht Tear von Hadra zu Alanis hinüber.


    "Die Andersartigkeit eines Volkes zu meinem ist nicht schlimm... sie fördert die Vielfalt der Dinge.. aber wenn diese Andersartigkeit das Töten unschuldiger Tiere und ein invasives Eindringen in einen funktionierenden Lebensraum bedeutet, dem wir dienen sollten und nicht beherrschen, dann habe ich Schwierigkeiten das zu akzeptieren."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • "Mondelben sind keine Wildelben. Und Kapalpriester sind keine Elementarpriester. Und Männer sind keine Frauen." Alanis Mundwinkel kräuseln sich leicht. "Kreidest Du ihm das Verhalten von seiner gesamten Art an? Oder sind es seine ganz persönlichen Denkweise, die Dich wütend machen?"

  • Betroffenheit zeigt sich in ihren Augen und wird schnell von dem Versuch überlagert, ihre Emotionen hinter dem Berg zu halten - sinnlos.


    "Neh, schon am Abend des Gespräches habe ich gesagt, obgleich diese Art zu leben für mich und mein Volk unvorstellbar ist und bar unserer Rasse als Gesamtes, kann ich ihn persönlich nicht dafür verantwortlich machen. Was mich persönlich angeht, so empfinde ich eine gewisse Wut darüber, wie wenig er meine Ansicht versteht und damit mein Sein."


    Ihr Blick richtet sich in die Ferne.


    "Es ist die wundersame Spiritualität und der Herzschlag allen Lebens, der uns umgibt. Es ist die Tatsache, dass wir sie spüren, sie nicht nur sehen, hören und riechen, sondern in uns erleben, weil wir Teil davon sind und weil wir die angeblichen Maximen der effizientesten und vor allem einfachsten Lebensweise unserer Art nicht über das stellen, was uns überhaupt ermöglicht am Leben zu sein. Um mir nah zu sein, sollte er zumindest das Interesse zeigen und irgendwann mehr als nur ein erlaubtes Verständnis, sondern die tiefe Richtigkeit dessen."


    Dann liegen ihre leuchtend blauen Augen wieder auf ihr. Der folgenden Frage liegt keine Anlage, sondern Hoffnung inne.


    "Kannst du das, der du Mensch bist, begreifen?"

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • Ein seltsamer Ausdruck gleitet über Alanis Gesicht, eine rasche Abfolge von Kummer, Resignation und Verständnis, doch dann kehrt die ausgeglichenen Miene zurück. Die Priesterin lehnt sich mit der Hüfte an ihren großen Korb, der leise knackt und verschränkt die Arme.


    "Es mag sein, dass mir das tiefere Verständnis fehlt, Tear, aber ich will versuchen, es so zu sagen, wie ich es an diesem Wochenende erkannt habe." Ihre grünen Augen, um die wie stets ein Schatten von Müdigkeit und Trauer liegt, strahlen für einen Moment die Ahnung großen Wissens aus - so als würde sie sich an etwas erinnern, das sie für einen Moment in all seiner Großartigkeit verstanden und das sie nun aber doch nicht mehr vollends nachvollziehen kann. "Wir, die wir die Welt mit einem Blick sehen, der über das hinaus geht, was der normale Mensch kennt und weiß, können nicht anders, als uns sehnsüchtig zu wünschen, dass diejenigen, die wir lieben, uns verstehen. Unser Sein begreifen, wie es Du genannt hast. Doch die Wahrheit ist, dass das unmöglich ist." Sie atmet für einen Moment tief durch. "Sie können uns für einen Moment zugestehen, dass unser Wissen die für uns richtige und klare Wahrheit ist, doch sie können nicht darüber hinaus gehen. Die Gründe können so vielschichtig sein. Meinst Du, ein Mann, der schon dutzende Jahre gesehen hat, könnte sagen "Ich sehe ein dass Du in Deinem Sein, Deinem Leben Recht hast. Ich habe mich gerirrt"? Er wird es nicht tun. Das muss nicht Stolz sein, der ihn treibt. Es kann die Gesellschaft sein, die ihn geformt sein. Die Götter, die ihm den Rahmen seines Blickfelds bestimmen. Oder die Tatsache, dass er nun wirklich und endlich davon überzeugt ist, das sein Tun und sein Sein wahr und richtig sind und dass das tatsächlich auch so ist. Denn sie, die wir lieben, haben das selbe Recht auf ihr Sein, ihre Wahrnehmung, ihren Glauben, ihre Fehler. So wie wir."


    Die Priesterin verschränkt die Finger ihrer Hände ineinander, so dass sie ineinander greifen.


    "Kein Sein gleicht dem anderen. Kein Sein kann das andere verstehen. Wir können nur hoffen, dass die Gemeinsamkeiten überwiegen und selbst wenn sie es nicht tun, dass die Tiefe unserer Gefühle das zusammenhalten kann, was nicht zusammengehört."

  • Sie hört der Priesterin aufmerksam zu, verzieht dabei aber keine Miene.


    "Weißt du, ich habe Hadra bereits vor zwei Nächten erzählt, dass es die eine allgemeine, allverständliche und damit absolute Wahrheit nicht gibt. Es gibt das Subjektive und den Kompromiss. Wäre das anders, herrschte Stagnation und die fehlende Individiualität würde unser Dasein im Gesamten höchst überflüssig machen."


    Dann schweigt Tear einen Moment und pustet einige Fellhaare des Pelzes um ihre Schultern fort.


    "Was uns umgibt, formt uns... Uns umgibt viel... und obgleich viel unwichtiges für uns dabei ist, gibt es einiges, elementares... wenn du so willst, dass das was antrainiert, was gesellschaftlich vorgeformt oder gar jahrhunderte lang bestand hat... hinfort wischt. Ich weiß, wovon ich spreche und ich weiß wovon du sprichst... du denkst darüber... ähnlich wie ich."


    Sie nickt...und Alanis mag erkennen, wie das von ihr gesagte, von Tear verstanden und befürwortet wird aber auch dass sie darüber hinaus Gedankengänge hat.

  • Alanis seufzt. Gedankenverloren streift sie den einen, grünen Handschuh ab und reibt mit dem Daumen der freien Hand über ihren Handteller, wo sich nun ein dunkelrotes, unregelmäßig geformtes münzengroßes Mal befindet, das einem Feuermal ähnelt.


    "Der Kompromiss in der Beziehung ist, dass man akzeptiert, dass man niemals vollends verstanden werden wird. In welchem Umfang das ist, zeigt sich erst mit der Zeit. Und erst dann kann man erkennen, ob Schritte nötig sind, die ebenso schmerzhaft wie nötig sein."


    Ein Hauch Zaudern ist in ihrer Stimme zu erkennen.


    "Doch das sollte einen nicht davon abhalten, es zu versuchen, bis zu dem Punkt, an dem man begreift, dass es einen viel mehr Kraft kostet, nicht verstanden zu werden, als die Kraft zu erlangen, die einem Liebe und Nähe geben können."

  • Sie wirft einen Blick auf das Mal... und streckt sachte fordernd ihre Hand aus um es zu betrachten.


    "Ja... er ist auch mein, weil er nicht ist wie ich."
    Sie sieht zu Alanis auf.


    "Dein Meister trägt zumindest an gleicher Stelle einen Verband wie du... konntet ihr, was auch immer... nicht verbal lösen?"


    Der Versuch eines Schmunzelns folgt, auch wenn an ihren Augen deutlich zu sehen ist, dass sie das vorherige Thema noch nicht völlig vom Tisch gewischt hat.

  • Alanis legt den Kopf in den Nacken und lacht. Der Laut klingt befreit und jung.


    "Ich habe mich nicht mit ihm geschlagen", gibt sie zurück. Sie reicht Tear die Hand hinüber. "Es ist - Teil dessen, was wir getan haben und nun auch Teil meines Seins. Keine Wunde, nichts Gefährliches, einfach nur ein Teil meiner Selbst."


    Nun, da sich der Ärmel ihres Reisemantels in der Geste hochschiebt, kann Tear'asel klar erkennen, dass zwar das Mal hinzubekommen ist, aber eines vollkommen fehtl - die Narben an Alanis Handgelenken, die eine ganz eigene Geschichte von Verzweiflung und Qual erzählt haben.

  • "Willst du mir davon erzählen?"


    Dann macht in erster Linie ein wohlbekanntes Geräusch die Runde... Tears Magen hatte angefangen bedeutend zu grummeln.

  • Alanis zögert einen kleinen Moment und blickt dann zum Himmel. Die Wolken hängen schwer und grau dort oben und es sieht so aus, als würde der Himmel jeden Moment seine Schleusen öffnen.


    "Ich soll meinen Meister eigentlich hier vor der Taverne erwarten." Eine kurze Pause entsteht, dann schüttelt sie den Kopf und lächelt. "Aber ich denke er wird es mir nicht übel nehmen, wenn wir hineingehen. Zumal er keine Uhrzeit sagte."


    Sie blickt hinüber zum 'Brennenden Tisch', dann zu Tear'asel.

  • Ihr folgender Gesichtsausdruck bedeutet in erster Linie eine große Leere. Es scheint nicht gerade ihr erstes Mittel der Wahl zu sein.


    "Ihr Menschen habt einen großen Hang zu Schildern!" Sie sieht vom Himmel zu Alanis hinüber. "Stell ihm eines hin, darauf schreibst du... es regnet!"


    Wieder grinst sie, diesmal gelöst und schabt kurz mit ihrer Fusspsitze auf dem kalten Boden herum.

  • Alanis erwidert das Grinsen.


    "Ich könnte auch einfach der Schankmaid Bescheid sagen, dass wir eine Runde um die Häuser gezogen sind. Wenn mich Khai nicht findet, wird er hier suchen." Sie streicht sich unter der Krempe des Baretts ein paar Haare glatt, dann zieht sie den Handschuh wieder an. "Wohin wolltest Du gehen? Nicht Taverne?"

  • Und jetzt fühlt sich die Elbe ertappt, warum auch immer...


    "Ich...," sie räuspert sich leicht. "wollte nur sicher gehen, dass alle Besucher der Akademie, diese schon wieder verlassen haben."

  • Aus der Kehle der Elbin ist ein leichtes Brummen zu hören.


    "Ich bin neugierig und er ist ein interessantes Studienobjekt."


    Ihr Kopf verschwindet ein wenig im Fell.

  • Alanis schmunzelt, schaut zu Boden und schüttelt leicht den Kopf.


    "Ja, er ist interessant. In seiner Leichtigkeit lässt er einen fast vergessen, wie schwer sich eine Beziehung anfühlen kann, in der man arbeiten muss, um glücklich zu werden."

  • Dann blitzen ihre Augen auf.


    "Ich ging wohl fehl in der Annahme, das direkteste Wesen im Umkreis mehrer Tagesreisen zu sein... erfrischend, das dem nicht so ist. Aber nein... an derlei Dinge denke ich nicht."


    Sie wiegt ihren Kopf ein wenig her, was irgendwo im Fell durch aus niedlich erscheint - kennt man Tear ansonsten nicht näher.


    "Er lebt im Jetzt...geht seinen Gefühlen nach, ohne den Eindruck zu erwecken, er wäre gedankenlos... außerdem würde ich das ach so herrlich halbherzig versteckte Machtpotenzial seinerseits... gern einmal reizen."