Der Übungsplatz der Garde (Unterstadt)

  • Mira schaut Navi etwas verständnislos an.


    "Musst ja nicht mit mir drüber reden, wenn du nicht willst", meint sie dann und ein wenig fühlt sie sich an das Fest der Akestera erinnert und die Entäuschung droht zurück zu kehren. Aber sie verdrängt den Gedanken und lächelt Navi aufmunternd an.

  • Narvi spürt, dass sie Mira unabsichtlich schon wieder vor den Kopf gestoßen hat. "Sie is nich so souverän drin ihre wahren Gefühle zu überspielen, die Gute!" aber auch das macht sie Narvi so sympatisch. So kann sie wenigstens einschätzen woran sie ist.


    Mich würd interessieren wie´s bei euch gelaufen ist...schließlich scheint Gerion genauso ein "Schisser" zu sein wie ich.
    Setzt sie hinzu, um das Gespräch nicht enden zu lassen. Dass gerade der "immer gut gelaunte" Gerion so zu ticken scheint wie Narvi, gibt ihr zu denken. "Er scheint ja nicht ohne zu sein..."

  • "Komm, lass uns da rüber gehen", sie deutet auf einem Baum, der am Rand des Übungsplatzes stand, von dem man aber den Eingang des Wachgebäudes sehen konnte und die Straße sah.


    Sie setzte sich an den Fuß des Baumes und lehnte ihren Rücken gegen dan Stamm. Dann wartete sie, ob sich Navi neben sie setzen würde.

  • "Also was genau soll ich erzählen? Auf den Nebelinseln habe ich halt gemerkt wie wichtig mir Gerion wirklich ist. Und ich denke ihm ging es genauso. Wir haben uns vorher schon gut verstanden und auch öfter miteinander gerdet. Aber dort wurde mir dann wirklich bewusst, was er mir bedeutet. Ich hatte bei den Kämpfen furchtbare Angst um ihn und als dann dieser Dämon... Na jedenfalls haben wir da halt viel miteinander geredet. Und viel Zeit, soweit es möglich war, miteinander verbracht. Und dann auf der Heimreise und auch danach, sind wir uns erstmal aus dem Weg gegangen. Wir hatten beide Angst, dass es hier anders werden würde. Immerhin ist so ne Situation wie auf den Nebelinseln schon eine Ausnahmesituation. Du warst nicht dabei, aber du kannst dir sicher vorstellen, was ich meine. Es gab ja schon genug Einsätze, bei denen du dabei warst."


    Sie schaut Navi an. Ihre Stimme ist leise und so nur für Navi zu verstehen.


    "Und dann habe ich mir irgendwann einen Ruck gegeben und bin zum Gebäude der Späher um ihn zu besuchen. Ich wollte endlich wissen, ob es auf hier nicht genauso weitergehen würde, wie es auf den Nebelinseln begonnen hatte. Wir sind zusammen in den Wald spazieren gegangen."


    Sie lächelt bei der Erinnerung daran.


    "Da haben wir dann darüber gesprochen. Über uns. Wir haben uns beide einfach getraut. Und du weißt ja was daraus geworden ist."

  • Narvi hörte ruhig zu. Auch als Mira fertig war, blieb sie eine Weile still.


    Is doch schön für euch, dass ihr euch getraut habt...Ich hab nur keine Ahnung, ob ich in einer ähnlichen Situation bin oder einfach nur verückt spiele. Mich macht der Gedanke teilweise sogar wütend, weil ich mich dem nicht gewachsen fühle. Sich anvertrauen...allein schon darüber reden was in mir vorgeht...alles ungewohnt...ich hatte sowas noch nie.
    Du bist die Zweite, mit der ich überhaupt mal so rede...


    Ihre Stimme war leise, bedrückt und gepresst. Sie atmete durch und schob noch hinterher.


    ...und das is schon anstrengend...ich will nur weg...

  • Sie freut sich über das was Navi sagt.


    "Es ist nie leicht mit jemandem über sowas zu reden. Ich glaube du bist auch die erste, der ich das von Gerion und mir so ganau erzählt habe."


    Sie überlegt kurz.


    "Ich glaube du musst dir Zeit geben. Das mit Gerion und mir, das ging ja auch nicht von jetzt auf gleich. So oft hast du ihn doch noch garnicht gesehen. Ich glaube nicht, dass du jetzt schon mit ihm darüber reden musst. Ihr werdet euch sichet noch öfter sehen. Und dann kannst du rausfinden, wie das von seiner Seite her ist."


    Mit einem Seitenblick auf Navi fügt sie hinzu: "Ich glaube ja, er mag dich auch. Aber wie gesagt, lass dir einfach Zeit. Auch um herauszufinden was du möchtest."


    Kurzes Schweigen.


    "Was ist denn überhaupt zwischen euch passiert, auf dem Fest der Akestera?"

  • Nur Narvis Blick kommentiert was Mira sagt. Sie schuat etwas erstaunt, als MIra erwähnt, dass sie bisher nur mit ihr darüber geredet hat. Als es um Finlay geht, schüttelt sie nur frustriert den Kopf und blickt zu Boden.


    Ach, ich hab wahrscheinlich schon zu viel gesagt. So langsam lockert sich ihre Zunge und sie äußert verhalten.


    Als ich am "sehr späten, hellen Abend" dabei zwinkert sie amüsiert zu Mira mit ihm gesproche hab- gleich nach meiner Salve der Beleidigungen...du weißt...da war ich so gequält von allem, was in mir gewütet hat, dass ich gar nicht mehr anders konnte. Immer, wenn ich ien Problem habe, überlege ich genau was ich tun will und ziehe die Konsequenzen. Nur so halte ich überhaupt die Alchemie-Lehre aus...
    Aber das mal beiseite...


    Anfangs hab ich Finlay sicher etwas provoziert und wollte nur sehen wie er auf mich reagiert, aber ... dann hat sich was verändert und ich bin ihm nur noch ausgewichen, weil es für mich zu viel war. Da fing er an was bei mir auszulösen, was mich einfach nur verunsichert hat. Also bin ich ausgewichen....und werde es wohl auch weiter tun...wenn es der Wachplan zulässt geh ich eine Weile in die Wälder...


    Obwohl...beim Fest der Akestera konnte ich kein Auge zu tun, also bin ich immer wieder zum Fluss - aus Sichtweite der anderen.


    Sie presste hervor...und dann hab ich mir gewünscht er wäre da...alles Mist...früher war es das Beste einfach allein zu sein.

  • Mira hört zu und unterbricht Navi nicht.


    "Man kann doch nicht immer allein sein. Und er ist ein wirklich netter Kerl, glaube ich, ich kann mir also schlimmeres vorstellen, als sich zu wünschen, dass er da ist."


    Sie zwinkert Navi zu.


    "Es hat doch alles keine Eile. Lasst euch doch Zeit. Werde dir in Ruhe darüber klar was du willst."

  • Narvi entgegnete nur grinsend


    Welches aus Weltenwacht meinst du denn? Sie schaute geheimnisvoll in die Ferne und wandte dann den Blick zu Mira.


    Nein im Ernst, das war ein SCHeeeerz! Musst mich schon nicht wieder vom Zucken abhalten - kriegste eh nicht hin! Sie lachte und versetzte Mira nen sanften Klaps auf ihr Knie.

  • Mira muss lachen.


    "Ja das weiß ich schon. Du und deine Mittelchen!"


    "Aber im Ernst, Navi", ihre Stimme klingt wieder ernst, "du bist mir hier neben Gerion und Dorian die wichtigste Person."


    Und noch etwas leiser fügt sie hinzu: "Du kannst auch gerne immer mit mir sprechen und wenn was ist zu mir kommen."

  • Narvi wog innerlich ab, ob ihr das denn so recht war oder schon zu viel, behielt aber die lächelnde Fassade bei.


    Ich danke dir, das ehrt mich sehr. Ich kann, denk ich, manchmal - wenn ich mich traue- schon jemanden zum Reden gebrauchen. Selbst wenn´s ein Lorenier ist! Sie zwinkerte wieder und hoffte endlich das Thema in eine unbefangenere Richtung lenken zu können. Wenn sie jetzt das Gespräch abbrach, würde es Mira vielleicht wie ein Ausweichen vorkommen, also hielt sie an der offenen Stimmung fest.


    Nein im Ernst, ich danke dir. Aber bitte sag niemandem was weiter. Sie verengte etwas die Augen, da sie befürchtete Mira dadurch wieder getroffen zu haben.

  • Narvi glaubte ihr und ihr fiel ein Stein vom Herzen. So etwas hatte sie noch nicht erlebt. Mit einem Satz stand sie neben Mira und reichte ihr die Hand zum Aufstehen - solche Röcke müssen ja umständlich beim Bewegen sein....


    Na dann mal los! Aber nur, wenn die Dame noch Zeit entbehren kann!