Ein Gästezimmer im Obergeschoß

  • Sie will sich schon erheben, doch sieht Thiran dann noch einmal an.


    "Schuld? Ich denke nicht, dass du in meiner Schuld stehst, denn dafür besteht keinerlei Anlass. Ich habe dir nicht geholfen, das war die...Nekromantin."

  • Ihre Lippen kräuseln sich und nun kann man einen gewissen unterschwelligen Zorn in ihren Augen sehen. Doch sie hält sich zurück, alles was Thiran hört oder vielleicht spürt, ist ein wenig Ekel in ihrer Stimme.


    "Wenn jemand meines Volkes Hilfe benötigt, dann gewähre ich sie. Ich bin eine Wächterin, ich bin was ich schütze. In deinem Fall hat sich diese Aufgabe nun jedoch gelegt."


    Mit diesen Worten erhebt sie sich wieder und will den Weg zur Türe antreten.


    "Das war alles was du mit mir zu besprechen gewünscht hast, Thiran?"

  • "Zwischen uns steht ein Nekromant Thiran," ihre Worte sind kühl und nur der Ekel über die Tatsachen findet Verwendung in ihrer Stimme. "Ich spüre deine Gefühle für sie deutlich und es ist unerträglich. Vielleicht wäre es von Bedeutung das zu ändern, wäre ich jemand, der dir näher steht, aber wir kennen uns kaum, demnach spielt es keine Rolle, was aus dir nun geworden ist und wer ich weiter sein werde."

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  • Er lacht leise und schüttelt leicht den Kopf.


    "Was aus mir nun geworden ist?"


    "Oh Tear'asel, wieso glauben so viele immer nur an die Wandlung zum bösen? und niemals davon ab?
    Ich weis nun was sie ist, das ist richtig.
    Wir wissen beide, was ich für sie empfinde, dennoch glaube ja nicht, dass ich ein blindes Kind bin.
    Doch ich gebe ihr eine Chance. Eine Chance etwas anderes zu sein, als die Vergangenheit, die sie geformt hat.
    "


    Er richtet sich auf und breitet die Arme aus.
    "Sie hat kein Anrecht auf eine zweite Chance, das weis ich auch, dennoch gebe ich ihr eine."
    Sein Blick wird kalt.
    "Ich weis wie wir zu diesen Leute stehen und ich weis auch wie Liadana zu ihnen steht, doch weis ich auch, dass einzelne anders sein können und Anna ist die Person, von der ich hoffe, dass sie eine dieser einzelnen ist. Eine Chance Tear'asel."
    Er entspannt sich etwas.
    "Ich hoffe nur, dass meine Königin wenigstens bereit sein wird sie in Erwägung zu ziehen. Ich hatte es auch bei dir gehofft, doch dem ist wohl nicht so."

  • An der Türe hält sie noch einmal inne.


    "Uns ist es völlig gleich, ob sie sich gewandelt hat oder durch dich Wandlung erfährt. Wir haben ihr als Dank für die Rettung deines Lebens, ihres gelassen. Dieses Geschenk, dass mich zutiefst anwidert aber dass ich zu akzeptieren habe, ist gleichsam deine Hoffnung und dein Niedergang. Die Vergewaltigung des Lebens und des Kreislaufs, von allem, wofür wir stehen, was wir mit ganzem Herzen und ganzer Seele sind, die Beherrschung des lebenden Tods ist ein Gestank der Verdammten, der nicht nur ihr anhaftet, sondern durch deine Entscheidung nun auch dir. "

  • Angewidert wendet sie sich entgültig ab. Die Trauer und die Wut über den Mißstand, dem er nicht Einhalt gebieten würde, liefern sich in ihren Augen einen unschönen Kampf. Es war besser, dass sie jetzt ging. Der Kodex schützte den Elben, dass sie ihm kein Haar krümmte und Silias Wunsch, es ihm gut gehen zu lassen, die Nekromantin, so widersinnig sich das auch in ihr anhörte.


    Sie drückte die Klinke nach unten und machte Anstalten das Zimmer zu verlassen.

  • "Tear"
    seine Stimme ist leise, doch eindringlich.


    "Geh nicht in Wut."
    Er seufzt, sucht nacht Worten und findet keine, die ihr vermitteln können, sie verstehen machen können.


    "Solange sie ihrer Vergangenheit entsagt werde ich bei ihr stehen, doch sollte sie es nicht tun, werde ich sie selber töten."
    seine Stimme ist leise, doch fest.

  • Sie sieht zurück.


    "Du wirst sie nicht töten, dieses Versprechen kannst du mir nicht geben. Das ist das Dumme an der Liebe, sie ist unsere größte Stärke und unsere größte Schwäche gleichermaßen."


    Dann öffnet sie die Türe, doch bevor sie hinaustritt, wird ihre Stimme noch einmal sanfter und nun ist das eigentliche, das wahrhaftige Gefühl deutlich spürbar und legt sich wie feiner Nebel über den Dialog.


    "Ich bin nicht wirklich wütend, auch wenn es den Anschein macht. Wut ist einfacher, als der Ekel, die Enttäuschung und die Traurigkeit, die ich deinetwegen empfinde. Deshalb gebe ich ihr den Vorrang vor allen anderen, denn mit der Wut kannst du besser leben, als mit den anderen Gefühlen."

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  • Thiran blickt ihr hinterher macht jedoch keinerlei Anstalten mehr sie aufzuhalten.


    Ekel? Enttäuschung und Traurigkeit?
    Unwillkürlich schüttelte er den Kopf, als er über diese Gefühle nachdachte.


    Traurigkeit lag über ihm wie eine Decke, wie würde wohl Liadana reagieren?


    Dann atmete er tief durch. Er würde sich damit beschäftigen, wenn es soweit war, doch vorher waren andere Dinge wichtiger.


    Er wartete ein paar Augenblicke, bevor er ebenfalls das Zimmer verlies.

  • Es ist später Mittag als Thiran leise ins Haus kommt und ungesehen die Treppe hinauf in sein Zimmer huscht.


    Er legt den Mantel ab und setzt sich auf sein Bett.
    Was sollte er nur machen? Er war ein paar Stunden durch die Stadt gelaufen und hatte versucht einen klaren Weg zu sehen. Einen Weg, der ihn weiter führen würde, aber er hatte nichts gesehen ausser Mauern und Sackgassen.


    Was sollte er tun, wenn Liadana kam und es ebenso wenig akzeptieren konnte wie die anderen Elben? Aber Liadana hatte es gewusst. Vielleicht nicht, das Anna es werden würde, aber sie hatte gewusst, dass sein Herz einer Sterblichen gehören würde. Es ist lange her, dass sie ihm diese Vision offenbart hatte.

  • Selené hat versucht nicht allzu offensichtlich auf seine Rückkehr zu warten. Als er im Lauf des Vormittags nicht zurückkehrt hat sie sich an die Arbeit der Akten gemacht, die sie aus der Akademie mitgenommen hat.
    Schließlich wird sie doch ungeduldig, als er gegen Mittag immer noch nicht wieder aufgetaucht ist.
    Auch wenn sie ihn immer noch draußen vermutet gibt sie dem Drang nach, einen Blick in sein Zimmer zu werfen.
    Um so überraschter ist sie, als sie ihn dort vorfindet. Leise zieht sie die Tür hinter sich zu und bleibt stehen.

  • "Ja, ich weiß", antwortet sie. Der Blick wärmt ihr Herz und sie küßt ihn sanft. Doch bevor sie sich darin verlieren kann schiebt sie ihn entschlossen wieder auf Abstand und schaut ihn ernst an.
    "Aber das ist kein Grund sich in selbstmörderischen Ideen zu verrennen. So wie der Gedanke deine Magie aufzuteilen..."