Ein Gästezimmer im Obergeschoß

  • "Ich habe sie vor langer Zeit kennengelernt, damals war sie eine stumme Beobachterin der Dinge. Ihre stille Art, die Dinge zu betrachten, war es die mich auf sie aufmerksam werden lies. Nicht ihre Schokolade, wie so manch böse Zunge behaupten mag."


    Ihr Blick senkt sich auf einen der Ringe an ihrem Finger, den sie beiläufig dreht.


    "Später dann, als wir einander besser kennengelernt haben, wurde ich mir Teilen ihrer Geschichte bewußt. Der Krieg in Teranbar, die Opfer, die gebracht werden mussten. Die Zwischenfälle. Ihre Visionen wurden schlimmer, es trat eine gewisse Veränderung ein. Die Ruhe entglitt ihr langsam. Es war ein schleichender Prozess, dem ich nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkte, da ich...in andere Dinge involviert war. Als ich sie das letzte Mal sah, überschlugen sich die Ereignisse. Ich wußte, welche Rolle sie spielte. Nur ändern konnte ich es nicht. Gewisse Ereignisse machten es mir nicht möglich, ihr so zu helfen, wie sie das vielleicht gerne gewollt hätte."

  • Er hält inne und betrachtet Tear'asel eindringlich.


    Ich möchte deine Fähigkeiten nicht anzweifeln, doch glaube ich nicht, dass irgendetwas das du hättest tun können, das verhindert hätte, was mit ihr geschehen ist.
    Thiran macht eine Gester in Richtung der Treppe
    Du hast sicherlich gesehen was sie Kassandra gegeben hat. Doch es beherbergt nur einen Teil ihrer Seele. Den Teil den sie noch verlieren könnte.
    Er atmet tief durch, noch nie hat er mit jemandem über diese Dinge gesprochen, der den Bund nicht kannte.


    Die Herrscher Teranbar sind nicht nur Anführer wie die Menschen sie kennen. Der Bund besagte, dass sie sich mit dem Land verbinden, stellvertretend für uns alle.
    Als Ana'ren den Thron übernahme wurden sie mit dem Land verbunden und ein Teil ihrer Seelen floss in den Bund.
    Wenn sie es nicht schafft Teranbar zu retten, dann wird ihre Seele vergehen.

    Er zittert leicht als er daran denkt, was passieren könnte.


    Sie hat mich hier gelassen, damit ich nicht ... er atmet tief durch.
    Sie konnte ihren Sohn nicht retten, also versucht sie nun mich zu retten. Dabei er ballt die Fäuste und macht sich wieder daran sich anzukleiden, als die alten Schuldgefühle wieder in ihm aufsteigen. Er hätte damals sterben sollen, nicht sein bester Freund. Irgendwie hätte er seinen Tod verhindern müssen. Der Tod, der seine Herrin so verändert hatte, der sie einen weiteren Teil ihrer Seele gekostet hatte.
    Thiran wusste tief in seinem Inneren, dass Liadana den Tod ihres Sohnes nicht überlebt hätte, wenn ihre Verantwortung Teranbar gegenüber nicht gewesen wäre.

  • "Jeder ist fähig einen Beitrag zu leisten. Eine Summe ergibt sich immer aus vielen Teilen."


    Sie lässt von ihrem Ring ab und sieht wieder zu Thiran hinüber. Einige Zeit verging schweigend.


    "Schuld?" Sie spürt seine Gefühle deutlich. "Sich selbst das Schickal eines anderen aufzubürden hat noch nie zu etwas geführt. Dinge geschehen, manchmal sind sie hart und man hat das Gefühl, dass es einen innerlich zerreisst. Viele gehen daran zu Grunde, nur wenige erheben sich daraus. Wenn du nicht lernst zu akzeptieren, was geschehen ist, wirst du ihrem Opfer an dich nicht gerecht werden."


    Seltsam, das ihrer Stimme blanke Ruhe innewohnt. Keinerlei Emotionen aber auch keine Kälte gehen mit ihren Worten einher. Es scheint als würde sie aus einem Buch vorlesen...einem das sie selbst geschrieben hatte?

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  • Thiran schnaubt abfällig als er sich sein Hemd überstreift.


    Es war kein Opfer, er wurde getötet, sinnlos und hinterhältig.
    Er blickt zu ihr
    Es hatte keinen Sinn und keinen Zweck, ausser das mein bester Freund tot ist und er eine Leere hinterlässt, die nicht dort sein dürfte.
    Thiran schüttelt leicht den Kopf.
    Ich verstehe was du meinst, doch du musst verstehen, dass sein Tod nicht einfach geschehen ist, sondern, dass er nicht geschehen sollte. Seine Augen blicken plötzlich in die Ferne Seine Zukunft war eine andere Tear'asel und so wandelbar die Zukunft sein mag, seine war länger, weit länger als er erlebt hat.
    Sein Blick gewinnt wieder an Fokus und er blickt Tear'asel tief in die Augen dann nickt er, als würde er etwas bestätigt finden.


    Ich kenne deine Art von Seele, du bist Liadana näher verwand als ich, du kannst es verstehen.

  • "Wir kennen einander nicht Thiran aber wisse, das die wenigsten Opfer sinnlos sind, auch wenn noch soviel Schmerz mit ihnen einher geht."


    Sie stößt sich vom Fenstersims ab und geht ein paar Schritte auf ihn zu.


    "Manches geschieht so plötzlich, das man keine Gerechtigkeit darin findet, keinen Sinn darin sieht. Ich gebe dir recht, dass das in den seltensten Fällen auch so ist aber was auch immer geschehen ist, es hat dich heute genau an diesen Ort zu dieser Zeit geführt. Achte darauf, genauso wie du auf deinen Schmerz achtest."

  • Er ist sich nicht sicher, ob sie tatsächlich verstanden hat was er ihr sagen wollte. Jemand hatte mit dem Lauf der Dinge gebrochen als er Liadanas Sohn getötet hatte. Dieser Jemand hatte den Lauf der Welt geändert.


    Thiran zwingt seinen Geist zu anderen Dingen. Es war geschehen, nun musste er damit leben.


    Bedächtig steht er auf und zieht seine Hose zuende an. Er würde heute ohne Schuhe laufen beschloss er dann.


    Sein Blick fällt auf seine Harfe und seine Gesichtszüge wurden augenblicklich weicher. Die Musik brachte ihm Ruhe wie nichts anderes.
    Als er sich nach der Harfe bückt geben seine Knie nach und sackt schwer auf ein Knie. Thiran kann sich gerade noch bezähmen nicht einfach den nächstbesten Gegenstand zu nehmen und in voller Wut an die Wand zu schleudern. Er greift seine Harfe und versucht aufzustehen.

  • Diesmal hilft sie ihm nicht, sondern lässt ihn seine eignene Schritte wagen und seine Kraft unter Beweis stellen.


    Geduldig wartet sie ab, ihren Blick stetig auf ihn gerichtet lassend.

  • Thiran steht auf, darauf bedacht die Harfe nicht zu Schaden kommen zu lassen.


    Könntest du vielleicht noch etwas für mich tun?
    fragt er ohne Tear'asel anzusehen.
    Ich werde die nächste Zeit wohl etwas brauchen, dass mir beim Gehen hilft, und du kannst ja nicht die ganze Zeit neben mir her gehen.

  • "Nein...was willst du mich fragen?"


    Sie wendet ihm ihren Rücken zu und blickt erneut aus dem Fenster.

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  • Tear'asel sah mehr als überrascht über ihre Schulter. Ihre Augen schlitzten sich, vielleicht zum Erstaunen von Thiran, da sie mit ihren Emotionen bisher mehr als zurückhaltend seinerseits war.


    "Wieso sollte ich das tun?"

  • Er legt den Kopf schief, als würde er auf etwas lauschen.


    Sie hat noch nicht begonnen, sie ist noch auf dieser Seite des Nebels, doch sie blockt mich ab.
    Er fährt sich mit einer Hand über das Gesicht
    Ich fühle mich nicht wohl dabei, dass sie alleine unterwegs ist. Bald wird sie Teranbar abschirmen und dann kann sie von hier aus niemand mehr erreichen.
    er blickt flehend zu Tear'asel
    Ich möchte nur wissen ob es ihr gut geht flüstert er

  • "Glaubst du nicht sie wüßte ganz genau, weshalb ich mit ihr Kontakt aufnehme? Käme sie nicht augenblicklich darauf, dass ich wegen deiner Sorge zu ihr käme. Wie wahrheitgemäß würde sie wohl antworten?"


    Sie wendet sich wieder zu ihm um.


    "Du würdest dich, mit ihrer Antwort, selbst belügen."


    Plötzlich wirkt sie abgelenkt, ihr Blick richtet sich zur Türe. Dann lächelt sie für einen Moment warm, völlig entgegen ihrer Laune zu vor. Es hält nicht lange an, wieder ernst blickt sie zu dem Elben hnüber.

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  • Ein leichtes Seufzen ist zu hören. Sie bewegt sich wieder und kommt dann vor ihm in die Hocke, nicht ohne einen gewissen Abstand zu wahren. Ihre Stimme wird sanfter.


    "Ich will nicht härter erscheinen, als nötig. Ich weiß nicht, wie sich die Nebel verhalten werden aber ich konnte mit Silia schon früher Kontakt aufnehmen, wenn sie das oder ich es für nötig empfanden - gleich wo wir waren. Wir sind beide starke Traumwandler. Vielleicht besteht die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme, wenn sie angekommen ist, alle Antwort zuvor, wäre schlicht unnötig."

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  • Für einen Moment will sie die Hand zurückziehen. Die Abwehr gegen einen gewollten Hautkontakt wirkt seltsam. Doch dann scheint sie sich kurz zu überwinden, was ihre Gesichtszüge deutlich zeigen und drückt seine Hand sachte aber ehrlich zurück.


    "Es ist nicht wichtig, was du spielst, wichtig ist nur das du spielst...später."


    Mit diesen Worten geht sie zurück zum Fenstersims, lehnt sich dagegen und verschränkt die Hände hinter ihrem Rücken.


    "Verzeih mir die indiskrete Frage aber woher rührt dein plötzliches Interesse zu dieser schwangere Sterbliche?"

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  • Thiran schalt sich selbst, das er Tear'asel einfach berührt hatte. Er wusste doch von Liadana, dass diese Art von Kontakt für die ihren schwierig war.


    Bei Tear'asels Frage zuckt er leicht zusammen und seufzt.
    Wenn ich das wüsste... seine Stimme ist leise.
    Sie ist so... er findet keine Worte, er muss leise Lachen.


    Liadana fürchtete sich jedes Mal, wenn wir in die Nähe von sterblichen Frauen kamen. Es ist etwas an ihnen... etwas an Anna, das... mein Innerstes berührt.
    Er macht eine abwehrende Geste
    Sag nichts Tear'asel, ich kenne die Bedenken, die Argumente und ich pflichte ihnen sogar bei. Es ist nicht gut für unsereins sich zu eng mit Sterblichen einzulassen. Mein Kopf weis das, doch mein Herz interessiert sich nicht. Gefühle haben keinen Verstand.
    Er lächelt traurig
    Ich mag jung sein, aber so jung bin ich nicht.