Ankunft am nördlichen Waldrand

  • "Vittoria sagte, er liegt schon seit Jahren hier", ergänzt Kassandra. "In etwa so lange, wie wir hier siedeln... Worüber ich mich wundere ist, daß ihn bis jetzt niemand entdeckt hat. Gut, er liegt im Waldschratgebiet...
    Die Magie ist... beunruhigend. Selbst wenn er nicht so mächtig wäre fände ich ihn beängstigend. Ich hab ihn mir angehört, Baul hat ihn angesehen. Ich war danach eine ganze Weile taub, er blind..."

  • Schweigend, doch nicht uninteressiert lauscht sie. Sie nimmt die Informationen und verwertet sie aufmerksam, weitere Einwürfe ihrerseits kommen jedoch nicht.

  • "Und das sind nicht viele..."
    Kassandra zuckt mit den Schultern.
    "Wenn wir ihn nicht ausgraben und nicht vernichten können müssen wir irgendeine Begrenzung drum herum errichten. Wenn wir ihn ausgraben können, können wir ihn in der Akademie lagern, da ist er wenigstens sicher. Oder ihn an einem abgelegenen Ort ohne Gefahr für die Bevölkerung vernichten. Ich bin mir ein wenig unschlüssig, was zu tun ist. Und ich weiß noch nicht was mein Mann dazu sagt..."

  • "Mmh... Wenn es ums Versiegeln geht könnten wir vermutlich behilflich sein. Gegebenenfalls wäre aber Verstärkung aus der Heimat vonnöten. Vorerst mache ich mir aber nur Gedanken darum wie wir einigermaßen vernünftig darüber wachen können. Sind diese Schrate eigentlich in der Lage zu klettern?"

  • "Auf Bäume, meinst du? Ich hab sie noch nie woanders als auf dem Boden gesehen... Ich kanns dir nicht sagen. Aber unterschätze sie nicht, sie sind recht flink."
    Kassandra seufzt.
    "Wenn man nur mit ihnen reden könnte. Ich bin es leid, daß wir sie jedesmal erschlagen müssen. Eigentlich wollen wir doch gar nichts von ihnen."

  • Kassandra schaut ihn an und zieht eine Augenbraue hoch.
    "Nein", antwortet sie.
    "Ich hab nicht lange mit ihm gesprochen. Und auch nicht über Schrate. Wir hatten zu dem Zeitpunkt andere Probleme. Aber vielleicht könnte er uns mehr über sie erzählen, du hast recht."
    Sie denkt nach.
    "Letzten Sommer, am alten Wald, war ein Ent... ein Hirte in der Begleitung von Schraten unterwegs..."

  • Der Blick des Mondelben wird nachdenklicher und ein wenig betrübt.
    "Nun, es ist nicht so dass es mich zutiefst überraschen würde, aber... Die Anzeichen sind mir unbehaglich. Was, wenn die Schrate nicht zufällig dort sind? Zum einen bedeutet es natürlich, dass wir nicht alleine sind in der Sorge um... Dinge die in den größeren Rahmen passen. Andererseits: wenn der Ent sie gesandt hat wird es ihm sicher nicht gefallen dass wir seine Wächter einen nach dem anderen auslöschen. Ich kann mir nicht sicher sein ohne dass ich - oder sehr viel besser einer unserer Former - mit dem Hirten geredet hat, aber spontan würde ich sagen wenn wir die Sache mit den Schraten friedlich beilegen wollen wäre es ratsam, alternative Umgehensweisen zu finden... und zwar sehr bald."
    Er macht eine kurze Pause.
    "Der alte Wald... wir wurden gewarnt vor diesem Ort. Doch kann der wirklich so gefährlich sein? Ich meine jetzt für unsereins..."

  • "Betrachte den alten Wald als fremdes Staatsgebiet... Gefährlich? Ich weiß nicht, ich würde den Osten für gefährlicher halten. Im alten Wald ist uns Zuflucht gewährt worden. Aber nein, er ist nicht ohne... Nicht ohne Gefahren."
    Sie denkt eine Weile nach.
    "Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was Schrate wirklich sind. Sind sie so wie Menschen? Oder Orks? Haben sie Familien, ziehen sie Junge auf? Sind sie Zauberwesen wie Dryaden? Wo kommen sie her? Was wollen sie? Ich hab keine Ahnung..."

  • Die Elbe hatte der Unterhaltung der beiden stumm gelauscht, während sie gemeinsam die Wege entlang gingen. In Gedanken versunken, ist es wohl der fragende Blick des Elben eher noch, als seine Frage, die Tear’asel schließlich in seine Richtung blicken lässt.


    „Sprecht ihr von Schraten oder den Schabenartigen, denen wir schon oft in Amonlondes Wäldern begegnet sind?“


    Noch etwas in Gedanken, wartet sie scheinbar nicht wirklich eine Antwort der Beiden ab, sondern beginnt zu erklären.


    „Waldschrate sind Schöpfungen von Baumhirten, kleiner und wendiger, jedoch auch mit sehr einfachem Geist ausgestattet. Sie ist eine Wächterrasse, zumeist in kleineren Gruppen anzutreffen. Sie tragen humanoide, tierische und pflanzliche Züge und vereinen diese in oft chaotischen aber selten hinderlichen Erscheinungsbildern. Grundsätzlich neutral, sind sie sehr naturverbundene, Instinkt geprägte Wesen. Verletzungen ihres Lebensraumes oder Schandtaten der Natur verteidigen sie auf ihre Art und Weise ähnlich rabiat, wie die Hirten selbst. Sie besitzen eine eigene Sprache und ein Sozialverhaten, man kann mit ihnen in Kontakt treten, so man das will. Die Schabenartigen werden also völlig fälschlich als Schrate bezeichnet, falls ihr das tatet.“


    Kurz schweigt sie.


    „Die Schabenartigen sind zwar ebenfalls eine Mischung aus humanoider und tierischer Form aber ihre Intelligenz ist weit aus geringer, als die unsere oder die der Schrate. Das macht sie nicht zu dummen Tieren, sondern zu sehr instinktgesteuerten, angepassten Kreaturen. Der hohe Wuchs und die ausgeprägten zangenartigen Werkzeuge, mit denen sie sich verteidigen, lassen auf eine in der Vergangenheit liegende Mutation schließen. Entweder durch magischen Eingriff oder durch eine mir nicht bekannte abbartige Veränderung ihres Lebensraumes.
    Sie besitzen eine primitive Sprache aus Klacklauten, mit denen sie sich untereinander verständigen und ... sie lernen. Pläne oder Bemühungen, die nicht fruchten werden durch effektivere Methoden ersetzt, die an ihre Artgenossen, ich denke mittels ihrer Sprache weitergegeben werden.
    Sie legen Eier und behüten ihr Nest gemeinsam, was darauf schließen lässt, dass sie die geschlüpften Vertreter ihrer Rasse auch nachhaltig versorgen. Ich weiß leider nicht, ob sie reine Fleischfresser sind und wir in ihr Beuteschema passen und konnte bisher auch nicht abschätzen, ob sie aus purer Mordlust, aus Jagdinstinkt oder nur aus der Verteidigung ihres Gebietes oder gar Nestes kämpfen.“

  • „Ich weiß nicht wie die Schrate in diesen Wäldern sind. Hier gibt es schon sehr lange Zivilisation, schon vor der amonlondischen Bevölkerung und gehe ich richtig mit meinem Wissen über die Geschichte dieses Ortes, geschah hier schon viel, dass die Schrate in Aufruhr versetzte, so dass sie uns humanoide Lebewesen mit mehr als nur Argwohn und Mistrauen betrachten.“


    Sie krault dem Rappen an der Schnauze und seinen Nüstern.


    „In Elanor sind die Schrate Beschützer und Freunde, wenn mein Geist nahe am Herzen des Waldes verweilt. Ihre Gedanken sind frei, ohne Hass, ohne Argwohn, nur gesunde Vorsicht vor dem Fremden lässt sie achtsam sein. Wir sprechen nicht die selbe Sprache, Worte nützen nicht viel. Es ist vielmehr eine Sache des Herzens, die Ausstrahlung und der klare ehrliche Wille, den sie erahnen und durchschauen. Elanors Waldgeister sind Spiegel...sie erscheinen dir so, wie du ihnen erscheinst. Vielleicht aber nur vielleicht ist es hier nicht anders.“

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • "Ich denke ich verstehe, und dennoch..." Irgendetwas schien nicht zu passen. "Sag, diese Eigenschaft des Spiegelns, ändert das auch ihre physische Gestalt? Ich meine, sind die Schrate Elanors ebenso mit vergifteten Klauen bewehrt?"

  • Irritiert hebt die Elbe eine Augenbraue.


    "Ich kam bisher nie in die Situation, das zu erfahren oder zu hinterfragen. Meine Begegnungen in Elanor, sofern wir tatsächlich über die gleichen Wesen sprechen, war stets friedlicher und respektvoller Natur."


    Dann muss sie kurz lächeln.


    "Was den Spiegel angeht, das ist eine eher metaphorische Umschreibung Endúneath, die Waldschrate sind, was sie sind. Ich denke, es hängt davon ab, wie wir ihnen in Zukunft begegnen wollen."

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  • Kassandra hat still zugehört und wirft jetzt ein. "Ich kenne unsere Schrate eigentlich nur als sehr aggressiv und wenig gesprächsbereit.... Sobald man sich ihnen nähert greifen sie an. Schaben kann man aus dem Weg gehen, die sind eigentlich nur im Nest aggressiv oder wehren sich, wenn man sie angreift. "

  • "Es ist wie ich sagte, vielleicht ist in ihrer Erinnerung zu viel bereits geschehen, als das sie selbst in Betracht ziehen würden, dass ihr Frieden mit ihnen haben wollt. Ich erinnere mich natürlich an den Angriff, der viele von uns in arge Bedrängnis gebracht hat aber ihr lebt nun einmal Seite an Seite und ich denke nicht, dass die Lösung des Problems in der Zerstörung ihrer Art liegen sollte."

  • "Jeder wehrt sich, wenn man ihn angreift, allerdings sind viele der amonlondischen Bewohner wenig begabt sich so durch die Wälder zu bewegen, dass bereits aufgeriebene Waldschrate ihre Wege nicht als aggressive Handlung deuten würden."


    Sie überlegt einen Moment, ehe sie fragend zu Endúneath blickt.


    "Du sprichst von Formern, was genau meinst du damit?"