Am nördlichen Waldrand, das Lager der mondelbischen Delegation

  • Ein Lächeln gleitet über ihre Züge, als sie wieder ein wenig Abstand zwischen sich gebracht hatten. Sie senkt ihre Schwerter und deutet mit einem Kopfnicken auf die am Boden liegende Waffe des Elben.


    „Du bist zu forsch, wählst den Angriff lieber vor der Verteidigung. Das mag in einigen Fällen gut sein, in meinem jedoch nicht.“


    Die Klingen kreuzen sich vor ihren Beinen.


    „In meinen Wäldern gibt es eine alte Geschichte, in der es um einen Tiger geht, der seinem Jungen das Jagen beibringt. Er sagte zu ihm: Spiel nur mit deiner Beute, wenn du sie auch fressen kannst.“


    Nun wartet sie ab, bis der Elb seine Klinge zurückgeholt hat.

  • "Es ist alles eine Sache des Lernens," entgegnet er, "und je größer die Beute ist, desto mehr kann dabei erreicht werden. Solange man nicht selbst zur Beute wird." Damit geht er an ihr vorbei, zur Klinge hin, sie musternd.

  • "Oder sich zu einer machen lässt."


    Sie nickt ihm noch einmal auffordernd zu, als er zu seinem Schwert geht und macht keine Anstalten, ihn anzugreifen.


    "Wir üben nur. Ich werde dein Defizit nicht weiter ausnutzen."

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  • Endúneath nimmt die Klinge auf, geht in Kampfhaltung und nickt ihr zu.
    "Wir können fortfahren."


    Den weiteren Kampf geht er deutlich defensiver an, obgleich es Tear'asel weiterhin geling ihn gelegentlich aus der Deckung zu locken.

  • Auch Tear'asel beschränkt sich beim Warmmachen ihres Gegenübers auf Abfolgen bekannter Angriffstechniken. Dann und wann weicht sie zurück und lässt die Angriffe von Endúneath auf sich einprasseln. Magie war ein mächtiger Verbündeter aber wie so viele einflussreiche Freunde, war die Magie gleichermaßen auch eine Schwäche. Sich zu sehr auf sie zu verlassen, bedeutete, oft aus Effizienz, manchmal aber auch aus der Faulheit heraus, körperliches Training und den gezielten Einsatz von Waffen zu vernachlässigen.


    Sie hatte in den vergangenen Monden viel Magie angewendet und das letzte Mal in Arlech auf dem Schlachtfeld wirklich mit Waffen gekämpft. Ein Duell, ausgefochten nur allein mit Waffengewalt war nicht ihre Art zu kämpfen. Mehr als einmal zuckte es in ihren Fingern einen Zauber auszusprechen, der ihr Gegenüber langsamer, wenn nicht sogar kampfunfähig machen konnte.


    Einen winzigen Moment lang sieht sie Ancalimas verstörtes Gesicht vor sich, als sie vor ihren Augen einem kampfunfähig gemachten Gegner das Leben durch einen Kehlenschnitt nahm. Sie sah es als Grausamkeit an, Tear'asel als effiziente Maßnahme.


    Die kurze Ablenkung ihrer eigenen Gedanken rächt sich augenblicklich. Endúneaths Klinge zielt an ihrem Hals vorbei und hätte sie um ein Haar erwischt. Sie springt zurück und geht in die Defensive.

  • Die Bewegungen werden immer flüssiger, Endúneath wendet nun auch die eine oder andere Drehung in seinen Kampfabläufe ein.
    Konzentriert analysiert er die Bewegungen seiner Kontrahentin und versucht Schwächen zu erkennen. Als sich denn eine auftut nutzt er die Gelegenheit um einen Schlag in die Halsregion auszuführen.


    Als Tear'asel zurückweicht legt er den Kopf schräg. "Habe ich da etwa einen Moment der Unaufmerksamkeit erwischt?"

  • Ihre Augen schlitzen sich, die einzige Antwort, die er erhält. Dann springt sie wieder nach vorne und lässt ihre Klingen, eine seitlich, die andere von oben auf den Elben hinab fallen.

  • Der Vorteil liegt in seinen Waffen. Durch die eigentümliche Konstruktion seiner Klinge ist seine Hand in der Mitte am Griff und kann somit Tear'asels Schwerter blocken.


    Halb kniend überlegt sie nur einen Wimpernschlag lang und sieht dann oben.


    "Iûl."


    Eine Sekunde später explodiert vor Endúenaths Augen ein kleiner Funkenregen aus Feenfeuer.

  • Plötzlich ist alles grellweiß, dann völlig schwarz. Das unangenehme Kribbeln in den Augen zeugt davon, wie der Zauber, aus nächster Nähe gewirkt, die Sehnerven verbrannt hat und wie sie langsam regenerieren.
    Endúneath führt zwar den Schlag in ihre ungeschützte Flanke noch aus, doch sein instinktives Zurückweichen hat viel Schwung gekostet. Sofort macht er einen Satz nach hinten, geht so gut möglich in defensive Haltung, legt den Kopf schief, den Blick leicht gesenkt. Ein kurzer Fluch, nicht gegen seine Kontrahentin gerichtet, entgleist seinen Lippen, dann ist er still und lauscht.

  • Tear'asel ist schon fort. Der Geräuschkullisse nach hat sie nicht abgewartet, in wiefern ihr Zauber eine Wirkung herbeirief, sondern ihre Schwerter zurückgezogen und sich seitlich abgerollt. Als der Elb zurückwankt, kommt sie auf die Beine, nutzt sie seine Schrittfolge nach hinten, um mitzugehen und bleibt dann neben ihm stehen, eine der Klingen an seinen Hals hebend.

  • Eine leichte Bewegung zu seiner Linken lässt ihn die Klinge quer stellen - Doch Tear'asels Aktion ging an seiner Deckung vorbei.


    "Fühlt sich an als hätte ich dem nichts mehr entgegen zu setzen." Seine Stimme klingt unruhig, ein wenig resigniert. Die Klinge an seinem Hals bringt ihn dazu den Kopf aufrecht zu halten, seine eigenen Waffen lässt er zu Boden gleiten.


    Wie oft hatte er die Gabe verflucht, wenn sie zum Fluch geworden war. Die Augen der Mondelben waren gut genug um Drow bis zu den Abgründen des Unterreichs zu jagen ohne in offensichtliche Hinterhalte zu geraten, doch des Tags - oder eben für Blendungszauber - waren sie dafür um so anfälliger.
    Zwar hatte er gelernt sein Sichtfeld gelegentlich und für kurze Zeit zu dimmen, aber das war des nachts mehr als kontraproduktiv und diese Zauber waren für ihn zu kostbar um sie für ein Aufwärmduell zu verbrauchen.
    Also bleibt ihm nichts anderes übrig als abzuwarten bis die Situation sich bereinigt hat.

  • "Das ist auch ein Grund, warum ich so wenig über mich preisgebe. Es offenbart zu schnell Schwächen, die ein Gegner ausnutzen kann."


    Die Klinge verschwindet vor Endúneaths Hals. Sie hebt vorsichtig eine Hand und wedelt kurz vor seinem Gesicht hin und her.


    "Geht es wieder?"

  • Noch kommt keinerlei Reaktion außer der Antwort: "Das wird nur einen Augenblick dauern denke ich..."
    In der Tat haben die Augen der Mondelben erstaunliche regenerative Fähigkeiten. Zudem war der Zauber nicht einer der stärksten gewesen, also dauert es nicht lange bis Endúneath wieder erste schemenhafte Umrisse erkennen kann.
    Mit Unwohlsein fühlt er sich an den deutlich mächtigeren Blendungszauber am Altar der Takhisis erinnert, der ihn für eine ganze Weile außer Gefecht gesetzt hatte.


    Das nächste was er außer Tear'asel erkennen kann ist eine weitere Gestalt die auf die beiden zukommt.


    "Es ist soweit, wir werden uns nun im Lager versammeln," hört er die Stimme von Elenoë, einer der Wächterinnen.
    "Wir kommen sofort nach." ist seine Antwort.

  • Sie nickt nur auf Endúneaths Worte, doch bedenkt der Wächterin keines weiteren Blickes. Ihre Augen liegen auf dem Elben.


    "Was denkst du gerade?"

  • Die Elbe überlegt einen Moment.


    "Ich wüßte um einige Lösungen aber ich bin auch sicher, dass dir keine davon gefällt."

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  • Tear'asel hebt eine Augenbraue. An so etwas, was immer es war hatte sie nicht gedacht.


    "Es gibt verschiedene Konstruktionen, eine Art Gestell, das verhindert, dass dich empfindliche Lichtreizungen tangieren. Du erinnerst dich sicher noch an einen der Gäste auf dem Ball, den das Haus Rothfeder gegeben hat. Er trug ein seltsames Gebilde aus Holz und Glas auf seinen Augen. Die Menschen nennen es eine Brille."


    Während sie ihm antwortet, richtet sie ihr Haar wieder in annehmbare Bahnen und prüft die Umwickelungen ihrer Klingen.


    "Wenn man das Glas oder das Kristall durch technische oder magische Maßnahmen abdunkelt, vielleicht mit Kohle mischen kann, kannst du es als Filter heller Lichteinwirkungen tragen."

  • Endúneath sieht sein Gegenüber entgeistert an. Ja, diese Konstrukte waren ihm schon gelegentlich aufgefallen und er hatte noch nicht ganz verstanden wozu sie gut waren.
    "Mit so etwas kann man kämpfen?" Dann überlegt er kurz. "Aber wirklich geholfen hätte mir das gerade wohl auch kaum, oder?"