Malglins Haus 12

  • Er wird bleich als er die Dunkelheit bemerkt, die sich langsam um Anna zusammen zieht.
    Wo hatte er das nur schon einmal gesehen? Er kannte das, es kam ihm so vor, als müsste er sich daran erinnern. Was geschah hier?


    Er spürte wie sich die Haare in seinem Nacken aufstellten.
    Abwehrend hebt er die Hände.
    "Schatz, was denkst du von mir? Ich wollte nicht verschwitzt und nach rauch stinkend zu dir kommen, ich würde doch niemals... was... Anna?"
    Thiran weis sich nicht mehr zu helfen und tritt verzweifelt einen Schritt nach vorne um sie zu berühren, doch kurz bevor er ihre Hand ergreifen kann trifft ihn etwas wie ein elektrischer Schlag.
    "Au!" er zuckt zurück und muss aufpassen nun nicht doch noch in den Zuber zu fallen.


    "Was ist denn mit dir los?" fragt er leise und verängstigt.

  • "Du..." Sie scheint die letzten Worte gar nicht gehört zu haben. Sie preßt die Kiefer so fest aufeinander, daß er ihre Zähne knirschen hört. Drohend und unheilvoll zieht sich die Dunkelheit um sie zusammen als sie die letzten Schritte auf ihn zumacht und die Hand nach ihm ausstreckt.
    Bevor sie ihn berühren kann trifft ihn ein weiterer Schlag, diesmal so heftig, daß es ihn gegen eines der Regale schleudert.
    Sie erstarrt und schaut ihn nur an. Widersprüchliche Gefühle flackern über ihr blasses Gesicht und die Dunkelheit wabert unsicher, dann dreht sie sich ruckartig um und verläßt das Bad so schnell sie kann.

  • Anna ist in windeseile aus dem Haus geflüchtet. Jetzt steht sie mit dem Rücken an der Hauswand, die Augen geschlossen, die Hände immer noch zu Fäusten geballt.
    "Thiran, geh weg!", befiehlt sie rau. "Ich kann... Ich will nicht... Ich werde dir wehtun!" Sie zittert und die Dunkelheit flackert um sie.

  • "Das solltest du besser!!" Sie öffnet die Augen, die jetzt zusehends schwarz werden. Warum, zum Abgrund, konnte er nie tun was man ihm sagte? Ständiger Widerspruch, als ob es so schwer war nur einmal zu gehorchen! War das nicht auch Silias ständiges Problem mit ihm gewesen? Sie schüttelt den Kopf und versucht sich so weit zu beherrschen, ihn nicht mit einem Schlag ins Haus zu schleudern und die Tür hinter ihm zu verschließen. Am besten mit dem Rahmen zu verschweißen... Nein, Kassandra wäre wenig begeistert wenn sie ihre Haustür nie wieder öffnen könnte.
    Auch dieser Gedanke schürt die Wut.
    "GEH. WEG.", befiehlt sie wieder und die Dunkelheit wird undurchdringlicher als zuvor. Ihre Stimme scheint einen leichten Nachhall zu haben.

  • Zunächst bleibt er stehe, doch dann begibt er sich doch schnell nach drinnen.


    Er ahnte wo er so etwas schon einmal gesehen hatte.
    Hektisch blickte er sich um, während er gegen die geschlossene Haustüre gelehnt dastand.


    Kassandra... sie würde etwas ausrichten können... hoffentlich... hoffentlich blieb Anna wo sie war.


    Schnell hetzte er zu Kassandras Zimmer um leise dort anzuklopfen.

  • "Ähm, ... so ähnlich, mit Anna stimmt was nicht"
    Thiran wühlt sich durch die Haare, was ihn noch mehr nach einer durchzechten Nacht in der Taverne aussehen lässt.


    "sie steht draussen vor der Türe und ist ganz aufgebracht, ich befürchte, auf mich wird sie nicht hören..."

  • "Oh...", macht Kassandra. "Und sie war die ganze Nacht auf weil die Kleine geschrien hat..." Verstehen zieht über ihr Gesicht.
    Sie geht zur Tür und öffnet sie.


    Anna steht immer noch an der Wand, in der gleichen Haltung wie vorher. Die Augen hat sie wieder geschlossen.
    Kassandra betrachtet sie einen Augenblick, nimmt auch die Schwärze um sie herum wahr.
    "Was zum...?" Sie macht einen Schritt auf die Frau zu. "Anna...? Was ist los?"


    Anna atmet mühsam. "Ich weiß es nicht", knurrt sie. Die Stimme klingt immer noch wütend.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Kassandra runzelt die Stirn. Das Wesen, was da zornbebend an der Wand steht sieht überhaupt nicht nach Anna aus.
    "Atme mal tief durch", sagt sie betont ruhig. "So wütend zu werden ist gar nicht deine Art..."


    "Ich WEISS!", faucht Anna. Sie fährt zu Kassandra herum und öffnet die Augen. Tiefschwarze Augen.


    "Oh...", macht Kassandra. Wechselt mental die Gangart. "Da steht noch ein Schuppen im Garten, den brauche ich nicht mehr...", bietet sie an.


    Ruckartig wendet Anna sich ab und fegt in den Garten.

  • Kassandra schaut von Anna zu ihm. "Silia", nickt sie. "Wie konnte das passieren?"


    Derweil konzentriert Annas Wut sich auf das unschuldige Gartenhäuschen. Unterdrückte Flüche sind zu hören und das Bersten von Holz.

  • Wenig später kommen zwei Gestalten am Haus an.
    "Ich bin nicht sicher ob das hier der Ort sein kann..." ist eine Stimme zu vernehmen.
    "Keine Sorge, falls hier etwas vorgefallen ist ist dies der Ort an dem wir am ehesten Antworten finden werden." Damit lenkt letzterer sein Reittier zur gewohnten Stelle, hält aber unterwegs inne, als er im Garten einige bekannte Gestalten ausmacht. "Kassandra?" Dass sie um diese Zeit draußen unterwegs ist macht irgendwie keinen Eindruck von Richtigkeit...

  • Kassandra dreht sich zu den Neuankömmlingen. Sie trägt immer noch das Nachthemd, hat sich dürftig einen Mantel übergeworfen.
    "Enduneath?", fragt sie überrascht. "Was macht ihr hier?"


    Der Schuppen im Garten bebt. Vor ihm ist Annas Gestalt in der wabernden Dunkelheit kaum auszumachen. Ein Blitz zuckt vom Himmel.