"Ich werds ihm ausrichten..."
Malglins Haus 12
- Kassandra
- Geschlossen
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Thiran zieht sich mit seinen Einkäufen zurück und Kassandra widmet sich wieder ihrer Hausarbeit.
Hin und wieder unterbrochen von erneuten Versuchen, Ancalima zu sehen -die allerdings alle wie der erste enden, mit einem mentalen Rauswurf und kalten Fingern... -
Am frühen Abend, die Sonne ist grade erst untergegangen klopfen Endúneath und Tear'asel vom Lager der Mondelben kommend an die Türe des Hauses.
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Kassandra läßt sie herein und bittet sie in die Küche.
Sie sieht müde aus, leichte Ringe unter den Augen zeugen von der Anstrengung, die es kostet, Ancalima immer wieder zu finden. -
Die Elbe setzt sich Kassandra gegenüber. Sie hatte mit ihrem Zustand gerechnet und ist dennoch überrascht. Gleichzeitig mit der Erkenntnis kommt auch die Sorge. Natürlich hätte sie Kassandra sagen können wie viel Kraft es brauchte, wieviel von ihrer es gebraucht hatte, damit sie immer wußte wo Ancalima war.
Vorsichtig streckt sie ihre zierlichen Finger zu ihr aus.
"Ich hatte unterschätzt, wie stur du sein kannst, das tut mir sehr leid."
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Kassandra lächelt schief.
"Sie ist die, die stur ist. Sie wirft mich immer wieder raus. Das macht es nicht einfacher..." -
Endúneath lauscht interessiert und mit besorgter Miene dem, was die beiden wohl über Ancalima berichten.
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Tear'asel Nicken ist mitfühlend und gleichsam verstehend. Auch ihr hatte es große Mühe bereitet in der Nähe der Elbe zu verweilen, Ancalimas Sturheit war ihr nicht verborgen geblieben.
"Ich bin jetzt wieder vollends bei Kräften und werde die Aufgabe weiterfortführen. Jedoch...," und nun stellt sich ein leichtes Lächeln ein, "danke das du soviel Mühe und Zeit in etwas investiert hast, dem du die meiste Zeit sehr skeptisch gegenüberstehst."
Einen kurzen Moment schweigt sie und fast scheint sie Endúenath fragend anzusehen, ehe sich ihr Wort erneut an KAssandra richtet.
"Die letzten Wochen waren hart für sie, härter als irgendjemand auf dieser Welt begreifen kann, der nicht wie sie in dieser Lage war... doch trotz all der Qual und unserer Mühe, denke ich, dass sie bereit ist sich nun helfen zu lassen. Als ich von ihr abgeschnitten war, um zu ruhen, wurde ich mir dennoch einiger Bilder bewußt. Ich denke, sie will nun gefunden werden."
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"Sie ist auch meine Freundin", erinnert Kassandra Tear'asel ruhig.
"Es wäre gut, wenn du sie finden kannst. Wenn sie noch länger da sitzt brauchen wir einen Eispickel um sie aus dieser Höhle zu bekommen..."
Von wegen, Elben machte Kälte nichts aus. Ihre Lippen waren blau gewesen... -
Ihr Kopf ruckt ein wenig zurück. Hatte sie die falschen Worte gewählt? Das lag nicht in ihrer Absicht. Sie rechnete Kassandras Aufwand ehrlich hoch an und wollte keinen Vergleich zu sich aufgestellt wissen,noch die Freunschaft der Bardin in Frage stellen.
"Ich habe es auch gesehen und du hast recht, das muss ein Ende nehmen. In kurzer Zeit werde ich mich zu ihr begeben und dann wird sie anfangen müssen zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob ich ihr helfen kann aber ich werde nichts unversucht lassen. Das schwöre ich dir."
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"Wenn du Hilfe brauchst, sag bescheid."
Dir Stimme kling nicht gekränkt, nur müde und sorgenvoll. -
"Ebenso, falls meine Hilfe irgendwie von Nutzen sein kann..." Der Mondelb klingt fast ein wenig resigniert.
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"Natürlich werde ich das aber alles was nun geschieht, ist von ihr abhängig."
Besorgt sieht sie zu Endúneath hin, dann zurück zu Kassandra.
"Du solltest ruhen," und in ihrer Feststellung schwingt auch gleichzeitig die Bitte mit, genau das zu tun.
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"Glaub mir, das werde ich. Sobald ich kann... Wenn das alles war?" Fragend schaut sie die beiden an. Zumindest Enduneath war doch nicht hier, um sie ins Bett zu schicken.
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"Nicht ganz..." Der Mondelb bringt mit einer einzelnen Handbewegung ein versiegeltes Dokument zum Vorschein. "Ist Malglin zugegen?"
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Die Elbe lehnte sich zurück und verfiel in Schweigen. Es konnte die bloße Müdigkeit und Überanstrengung sein, die ihre Freundin dazu bewegte so abweisend zu sein aber sie war sicherlich die letzte, die Salz in irgendeine Wunde streuen würde. So wartet sie, denn auch Endúenath hatte, wie die Bardin dachte ein Anliegen.
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"In seinem Arbeitszimmer, ja", antwortet sie und betrachtet das Paket neugierig.
Dann wandert ihr Blick zu der Elbe, die sie immer noch nicht aus den Augen läßt. Sie lächelt.
"Mach dir keine Sorgen", sagt sie sanft. "Ich bin schon groß..." Ein leichtes Funkeln kehrt in ihre Augen zurück.
"Und wahrscheinlich ist es richtig, daß ich mich mal mit diesen... Dingen beschäftige. Auch wenn ich meistens einen Preis dafür zahle, meine... Gedanken so... wandern zu lassen." -
Erst ist es Unsicherheit, die ihren Kopf ein wenig nachdenklich zur Seite wandern lässt, doch mit ihren Worten wandelt sich das Bild. Tear'asel nickt leicht und lächelt.
Im nächsten Augenblick fällt der Mantel und noch während sie sitzt, nimmt sie die Verbindung zu Ancalima wieder auf. Die Kühle auf ihren Zügen verschwindet und sie wirken warm und herzlich.
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"Entschuldigt mich dann bitte kurz..." Endúneath steht auf und will gerade zur Tür gehen, als sein Blick auf Tear'asel zurück fällt. Die wieder so plötzliche Veränderung ihrer Miene lässt ihn innerlich sowohl den Kopf schütteln als auch sich seinerseits leichter fühlen. Ohne ein Wort, nur mit einem leichten Lächeln verlässt er den Raum.