Zum brennenden (Neubau) Tisch 21

"Gute Frage. Wulfbain und Arkana auf jeden Fall. Stefanus kann ich nicht einschätzen, ich kenne ihn nur als Rausschmeißer von der Ratswahl."

Alanis hebt die Schultern.

"Tja", macht Kassandra nachdenklich.
"Wolfbain ist... ein bißchen schwierig manchmal. Einigen Leuten ist er zu kompromißlos. Stafanus ist Barde. Aber das sagt jetzt überhaupt nichts über seine Eignung als Richter aus. Arkana ist natürlich die Hexe, ich denke schon daß die Bürger sie weiter im Amt haben wollen."
Selbst wenn sie Dämonen sammelte, Hexe ist Hexe.

"Tja, Wulfbain." sagte sie gedehnt und erinnerte sich noch gut an "Aktion Staubnase", die seinerzeit leider so schief gegangen war.

"Na dann bin ich ja mal schwer gespannt, wer nun Richter wird. Gibt es nur einen?"

"Drei, oder, Kassi?" Alanis trinkt einen Schluck Tee. Sie streckt die kalten Füße unter dem Tisch aus und wärmt sich die kalten Finger an der Teetasse. Der Gang in den Singenden Wald hatte sie komplett durchgefroren.

"Drei", nickt Kassandra. "Bisher waren das Arkana, Wolfbain und Wanya. Deshalb ist es ja so schade, daß es nur vier Kandidaten gibt. Kann sein, daß der Rat noch den ein oder anderen Kandidaten auftreibt bis zur Wahl. Ansonsten ist es ja eigentlich keine Richtige Wahl."

"Wer ist denn nun Wanya?" fragte Ashaba leicht irritiert. "Den Namen habe ich noch nie gehört."

Vielleicht hätte sie sich doch einen Zettel daneben legen sollen um zumindest die Kandidaten aufschreiben zu können.

"Wanya? Wanya ist der stumme Narr. Leider ist er schon seit ein paar Jahren verschollen." Kassandra seufzt.
"Er war Gründungsmitglied. Hat im Pilzwald gewohnt bei den Gobbos."

Alanis Augenbrauen rucken über der Teetasse nach oben.

"Und die Stelle wurde nicht sofort nachbesetzt?"

Sie wirkt sichtlich irritiert.

"Tja..." Kassandra zuckt etwas verlegen mit den Schultern.
"Erst mal wen finden der das machen will. Außerdem kamen wir auch mit zwei Richtern ganz gut hin."

"Das ist wirklich ein Amt, das man mir schenken könnte und ich würd's nicht nehmen" , murmelt Alanis in ihre Tasse und nimmt noch einen Schluck. "Mir würden dafür Lebensalter und vor allem Geduld fehlen."

"Wenn zwei sich einig sind, wer entscheidet dann? Und es scheint ja genug Interessenten zu geben." warf Ashaba ein und nippte vorsichtig an dem Tee, der inzwischen trinkbar war.

"Frag mich mal", grinst Kassandra.
Daß beispielsweise Hjaldir durchaus mit dem Amt des Richters geliebäugelt hatte verschweigt sie geflissentlich.

"Wenn zwei sich einig sind ist das Urteil doch eindeutig", antwortet sie Ashaba verwirrt. "Ja, zum Glück haben sich ausreichend Kandidaten gefunden."

"Na, gut, dann frage ich Dich nicht" , grinst Alanis Kassi breit an. "Also Schankmaid, Mutter, Bardin und weise Ratgeberin hast Du aber sicher auch genug zu tun."

"Weise Ratgeberin..." Kassandra verdreht die Augen.

"Zwei sich einig... das meinte ich natürlich nicht. Da war der Mund schneller als der Kopf. Wenn zwei sich uneinig sind natürlich. Wer entscheidet dann? Oder müssen die sich dann doch irgendwie einigen?"

Sie schaute Kassandra über den Rand des Bechers an.

Alanis zwinkert Kassi zu, dann lauscht sie wieder interessiert dem Gespräch der beiden Frauen.

"Dafür gabs dann eigentlich den dritten Richter. Aber Arkana und Wolfbain haben sich bis jetzt immer einigen können. Ist ja auch nicht so als ob die Fälle so spektakulär und kompliziert wären."

"Eine Hexe und ein Priester - ich könnte mir vorstellen, dass das schon hin und wieder gerappelt hat." Alanis leert ihren Becher und schiebt ihn von sich. Sie schmunzelt bei dem Gedanken, wie sich ein Wufbain im Angesicht einer zornbebenden Arkana behaupten mag. "Tja, in so einem kleinen Land ist sicherlich zum Glück nicht viel los. Und wenn - Ihr bekommt ja jetzt ein paar Büttel mehr."

"Hat es wahrscheinlich", stimmt Kassandra zu. "aber die beiden kommen ganz gut miteinander parat. Zum Glück sind das Dinge um die ich mich nicht kümmern muß." Sie grinst. "Genau wie die Büttel die jetzt Gardisten sein wollen."

"Das ist der Fortschritt. Fließender Stein und dann fließender Übergang zwischen Büttel und Gardisten." Alanis verschränkt die Arme und pustet sich eine Haarsträhne aus der Stirn, die mit penetranter Boshaftigkeit hineinfällt. "Bekomme ich noch einen Tee?"