Zum brennenden (Neubau) Tisch 21

  • El Gar ging zielstrebig zur Theke stellte sich namentlich vor, fragte nach einem Zimmer für die nächsten vier Tage und nach einem hiessen Zuber. Auch frage er nach einer jungen Frau, Alanis Tatius, und dass man sie zu ihm lassen solle, wenn sie nach ihm fragt, und ob man ihr Nachricht geben könnte, dass er in der Stadt wäre ...


    Als El bemerkte, dass dies irgenwann einfach zu viele Informationen und Dinge wurden, bat er erstmal um ein heisses Bad, nachdem man ihm ein Zimmer zugeteilt und gezeigt hatte ...

  • ... und nach einem ausgiebigen Bad verschwand El auf seinem Zimmer.
    Eigentlich wolllte er sich nur kurz hinlegen, doch bald viel er in einen tiefen Schlaf. Die frische Luft, der Dauerlauf von der Küste in die Stadt, das heisse Bad ...

  • El schreckt auf. Die Bilder des Traums schüttelt er ab und er fragt sich, war es nur ein Traum oder sind das Dinge, die passieren könnten. Es war alles so real. Hat er geschlafen? Wahrscheinlich nur ein Traum.


    Ein starkes Hungergefühl breitet sich aus. Erst einmal was Essen. Dann mal schauen, wen ich alles hier antreffen kann ...
    Er versucht an niemand bestimmtes zu denken. Dieser Plan schlägt fehl.
    Alanis.


    Schnell zieht er sich die relativ frische Kleidung an, die er als Bündel bei sich trug. Eine helle Tunika und eine braune Hose. Seine anderen Sachen hängen noch über einen Stuhl und trocknen.


    Schliesslich bindet er sich den Gürtel mit seinen kleinen Taschen um und verlässt sein Zimmer. Er geht in den Schankraum und schaut sich um.

  • Die Tür geht auf. Alanis lässt einen mittäglichen Zecher, der auf dem Weg nach draußen ist, erst einmal passieren, dann tritt sie selbst ein, einen Hauch von Herbstsonnenschein und kühlem Wind vom Marktplatz hermit sich bringend. Zwei bekannte Personen stehen an der Theke. Alanis holt noch einmal tief Luft, dann schlendert sie zu den beiden hinüber.


    "Hallo Ihr beiden" , sagt sie mit warmer Stimme, dann wendet sie sich zu El. "Meister?" Alles an ihrer Gestalt bildet eine einzige Frage.

  • "Kassandra!" ein freudiges Lächeln ... und als dann plötzlich Alanis neben ihm steht strahlt er "hey ... Alanis" dreht sich schnell zu ihr und drückt sie herzlich und kurz.

  • Alanis erwidert die Begrüßung mit derselben Freude, die ihr El entgegen bringt. Sie betrachtet ihn, sieht ihm in's Gesicht, um vielleicht schon einen Hinweis darauf zu erhaschen, was ihn herführen mochte.


    "Ich habe gehört Du suchst mich?" , erkundigt sie sich in leichtem Tonfall bei ihm, dann blickt sie zu Kassi, die hinter der Theke steht und sie betrachtet. "Wollen wir uns setzen, Meister?" Sie deutet auf einen Tisch. "Kassi, bekommen wir was zu Trinken? Kirschwein?"


    Bei Letzterem blickt sie El wieder fragend an.

  • "Kirschwein? Ups ... gerne. Hatte ich schon lange nicht mehr"


    Er führt Alanis an einen freien Tisch, zieht ihr einen Stuhl zurecht, wartet bis sie sitz, dann setzt er sich.

    "Reiseroutenänderung! War mir nicht sicher, ob ich dich hier antreffe, hatte es aber erhofft. Bin auf den Weg nach Badaar, aber mit kleinem Zwischenstopp hier! In vier Tagen geht es weiter ... "

  • Die Galanterie, die er an den Tag legt, quittiert sie mit einem dankbaren Lächeln.


    "Ja, Kirschwein hatte wir wirklich lange nicht mehr" , gibt sie zurück und lacht ihn an. "Ich freue mich, dass Du da bist. Ich werde mir die Ratswahlen ansehen, die in den nächsten Tagen stattfinden. Aber ich fürchte, Du bekommst sie nicht mehr mit, wenn Du so bald wieder aufbrichst."

  • Alanis beantwortet alle Fragen ihres Meisters eingehend, doch sie vermeidet es, auch nur im weitesten Sinn ihr einsames nächtliches Gespräch in Lupien und Els Reaktion auf ihre Eröffnung zu erwähnen, daß es einen neuen Mann in ihrem Leben gibt. Sie bemerkt, dass seine Gegenwart sie ungewöhnlich angespannt werden lässt, aufmerksam seinen möglichen düsteren Stimmungen nachsinnend, doch sie hofft, dass sie diese Tatsache auf ihre gewohnt leichte Gesprächsführung überspielen kann. Das, was sie beide in dieser Hinsicht bewegt, soll sie wohl von nun an trennen und ist kein Thema für einen sonnigen Herbstnachmittag.


    Sie erzählt ihm, dass sie die bei Kassandra und Malglin wohnt, vom singenden Wald und der ehemaligen Komturei der Drogurim, Baul und dem fließenden Stein, den verliebten dreihundert Bauarbeiten, und sie sprechen über die schwierige Mission, der sich die Mondelben in Lupien angenommen haben. El bestellt ein Essen für sich und Alanis trinkt ein, zwei Becher Kirschwein mit ihm, doch darauf achtend, dass sie nicht zuviel intus hat.

  • Kassandra überläßt die beiden ihrem Gespräch, wie sie es schon in Lupien getan hat. Sie versorgt sie mit Kirschwein und dem Eintopf, den Maglor fast immer auf dem Herd stehen hat.
    Als das Baby, das in der Küche schläft, sich meldet zieht sie sich ruhig in eine Ecke zurück um zu stillen.

  • Nach einer Weile wird Alanis unruhig. Das Gespräch mit El, das zwar in gewohnter Weise vor sich hin fließt - eigentlich haben Meister und Schülerin sich immer etwas zu erzählen -, erinnert sie eigentlich ständig daran, dass sie mit ihrer Ratsuche bei ihrem Meister diesem doch sehr weh getan hat. Sie hat ein schlechtes Gewissen, das sogar stark genug ist, um die Erinnerung an die glücklichen Stunden am Morgen fortzuwischen, was ihr Gewissen zusätzlich belastet.


    Nach dem zweiten Becher Kirschwein, den sie merklich in ihren Knien spürt, erhebt sie sich und verabschiedet sich von El und Kassi mit der Ausrede, noch einen Besuch machen zu wollen. Sie zaubert ein Lächeln auf ihre Lippen, dann tritt sie hinaus auf den Marktplatz.

  • In der Tür stößt Alanis mit Ashaba zusammen, die ihr von außen die Tür öffnend selbige fast aus der Hand reißt.


    "Hoppla.." sagt Ashaba und stoppt aprupt, als sie die Frau von vorhin so dicht vor sich sieht. Dann tritt sie einen Schritt zurück, beugt lächelnd den Kopf, wie das ein Mann im Angesicht einer Dame machen würde und lässt ihr mit ausgestrecktem Arm den Vortritt.


    "Bitte, nach Euch."

  • Alanis, schon halb in Gedanken, stolpert ein wenig vorwärts und blickt Ashaba verdattert an. Dann blinzelt sie und kehrt in die Wirklichkeit zurück.


    "Danke sehr" , sagt sie dann höflich, nickt der Gardistin freundlich zu und geht hinaus, sich möglichst nicht anmerken lassen, dass das beginnende Versteckspiel um sie und Damorg schon beginnt, ein wenig an ihren Nerven zu zerren.

  • Etwas gelangweilt saß Ashaba im Schankraum und drehte das Amulett in den Händen. Nach einer halben Stunden intensiven Hin- und Herüberlegens hatte sie beschlossen, sich nicht zu betrinken. Am lichten Tag konnte das irgendwie einen schlechten Eindruck machen. Fand sie.


    Sie hatte wenig Lust große Unterhaltungen mit Thersites zu führen und Damorg trieb sich den lieben langen Tag irgendwo rum. Draußen war es zu kalt um sich stundenlang auf ihrem Platz von gestern mit der netten Aussicht aufzuhalten. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob sie sich einen Zuber gönnen sollte, jedoch war ihr das allein dann doch zu teuer.


    In einem Becher vor ihr wurde der dritte Kaffee kalt, der ihr in diesen hohen Dosen doch nur Herzflimmern bereitete. Mit einem leidgeplagten Seufzen lehnte sie sich zurück und sah in den Becher, auf dem man schon wieder den Grund sehen konnte.

  • "Dosis, ja." meint sie und kräuselt die Nase "Beim Kaffee war die Dosis eindeutig zu hoch."


    Dann stellt sie den Becher auf den Tisch.


    "Langweilen?" bedächtig wiegt sie den Kopf, als würde sie nachdenken. "Jap. Und wie. Bis zu den Richterwahlen dauert es noch ein paar Tage und wer hätte ahnen können, dass der Kapitän seine Schaluppe derart schnell durchs Wasser peitscht, dass wir so lang vorher ankommen? Gute Güte..."


    Mit Grausen dachte sie an den Seegang.