Veranstalterhaftpflicht für eine Larpveranstaltung

  • Hallo ihr Lieben!!


    Für ein kleines Vereinsevent im Sommer suche ich eine Veranstalterhaftpflicht und bin derzeit leider noch nicht fündig geworden. Außerdem kenne ich mich in der Materie mal so gar nicht aus. Leider ist auch im Bekanntenkreis niemand, der sich mit Versicherungen auskennt. Da ich aber bei der Buchung des Platzes unterschreiben muss, dass ich eine Veranstalterhaftpflicht habe, kann ich auch erst buchen wenn das vom Tisch ist.


    Hat jemand von euch Tipps? Wo versichert ihr eure Veranstaltungen? Auf was sollte man dabei achten? Irgendwas, was ihr dazu los werden wollt?

  • Wir hatten für ein Con eine Veranstalterhaftpflicht, die 150 € für das WE gekostet hat. Wende Dich mal an El Gar (hier im Forum vertreten), der wird Dir vielleicht weiterhelfen können. Falls er nicht online ist, kann ich ihn gerne nochmal anfragen.

  • Also wer sowas auf jeden Fall anbietet, ist leuengold und auch die Aachen-Müchener. Da kann ich aber nicht aus erster Hand berichten, weil ich sowas bei denen noch nicht abgeschlossen habe.


    Wen ich aus eigener Erfahrung empfehlen kann, ist Jugendhaus Düsseldorf. Die sind zwar ein wenig Larpgeschädigt, habe aber dort schon mal die eine oder andere Veranstaltung versichert.


    By the way:
    LARPs sind meistens keine "offenen" Veranstaltungen, sondern Veranstaltungen mit Teilnehmerliste.
    Und das macht es schwierig mit der Veranstalterhaftpflicht. Ganz einfach aus dem Grund, weil die Versicherungen davon ausgehen (und das auch in dementsprechenden Klauseln darlegen), dass auf einer nicht offenen (also geschlossenen) Veranstaltung derjenige, der den Schaden verursacht hat, nach zu verfolgen ist.
    Ergo: Veranstalterhaftpflichten helfen im Ernstfall meist recht wenig...
    Mein Tip: Den Versicherungvertreter / Berater genau darlegen, was man macht.
    Meist hilft es dann nämlich - gerade bei kleineren Veranstaltungen - eine private Haftpflicht zu haben, bzw. diese in den AGBs vorauszusetzen. Die Existenzfrage lautet, kann man das gegenüber seinen Teilnehmern durchsetzen?


    Haftpflichtversicherung heißt, daß sie dann eintritt, wenn der Veranstalter zu einer Schadensersatzleistung verpflichtet ist.


    Und bereits da fehlt es in vielen Fällen:
    - Eine andere Versicherung haftet bereits (z.B. Privathaftpflicht)
    - Der Veranstalter ist gesetzlich gar nicht schadensersatzpflichtig (sondern z.B. irgendein Teilnehmer, auch wenn der vielleicht nicht sofort "hier" schreit)
    - Der Schaden ist unverschuldet entstanden z.B. weil das abgebrochene Treppengeländer nicht (mehr) den Vorschriften entsprochen hat oder der Schaden aus einer Verkettung unglücklicher Umstände unvermeidbar entstanden ist: Klassisches Beispiel wäre hier der Steinschlag auf der Windschutzscheibe, weil beim Vordermann ein Steinchen im Reifenprofil geklemmt hat.


    Eine Versicherung enthebt Euch auch nicht von der Sorgfalts- und Aufsichtspflicht. Das heißt halt: Bekannte Gefahrenstellen absichern/darauf hinweisen; ein Auge auf auffällige (besoffene) Teilnehmer usw.
    Wer hier aus Faulheit/Nachlässigkeit/falsch verstandener Rücksichtnahme einfach angibt, den Schadensverursacher nicht zu kennen (obwohl dies mit zumutbarem Aufwand zu ermitteln wäre) wird sicherlich auch keine positiven Erfahrungen mit der Versicherung machen.


    Auch wenn der Veranstalter juristisch gesehen freiwillig eine pauschale Schadensersatzpflicht übernimmt (z.B. weil der Vermieter der Örtlichkeit das so verlangt), kann auch hier die Versicherung die Leistung verweigen, es sei denn, dieses zusätzliche Risiko war vorher ausdrücklich in den Vertrag aufgenommen worden.


    Vor diesem Hintergrund sollte man eine Versicherung immer nur zur Absicherung gegen existenzbedrohende Risiken abschließen; in einem solchen Fall kann sie sogar Euer "Freund" werden, da immer auch die Abwehr unberechtigter Forderungen (einschließlich eventueller Prozeßkostenrisiken) mit einschließt.
    Ein Beispiel wäre hier: Uraltes, handgeschnitztes Treppengeländer bricht, Teilnehmer schwer verletzt und sowohl der Verletzte wie der Vermieter wollen ein paar 10.000 Euro von Euch (ein Anwalt findet da immer eine Begründung).
    In einem solchen Falle würde die Versicherung Gutachterkosten, Anwalt, Gerichtskosten usw. übernehmen. Ohne Versicherung ... au weia !

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Hier wurde das Thema auch besprochen, vielleicht finden sich ja dort noch Infos.


    El Gar hatte wohl die Versicherung damals über die Mannheimer AG Holding. Im Thread (Link oben) sind aber auch Antworten seiner Anfragen zu finden.

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."

  • Danke zunächst einmal für eure Antworten. Gerade heute habe ich ein Angebot bekommen von einem Makler, der uns eine Versicherung von der Züricher anbietet.


    Für mich als Laien hört sich das ganz gut an, da scheinbar Personenschäden bis 3 Mio. €, Sachschäden verschiedener Art (ist aufgeschlüssel), Schlüsselverlust etc. abgedeckt sind. Gerade die Personenschäden waren mir sehr wichtig. Auch erscheint mir der Preis von ca. 95€ für erschwinglich.


    Trotzdem werde ich das Ganze noch mal von diversen Leuten lesen lassen um möglichst viele Meinungen zu bekommen. Wenn irgendwo eine Stolperfalle sein sollte, dann sehen das mehr Leute auch eher.
    Und natürlich auf weitere noch ausstehende Angebote von anderen Versicherungen warten :)

  • Ich hatte als Veranstalter Haftpflicht bislang die Mannheimer und die Bayerische Versicherungskammer. Im Moment habe ich auch noch Unterlagen der Züricher vorliegen. Zur Zeit sind wir am prüfen, inwiefern wir mehrere Veranstaltungen im Jahr in einer Versicherung bündeln können (Vereinsveranstaltungshaftpflicht), um so mit den Kosten eventuell runter zu kommen.

  • Ich denke immer, dass diese Veranstaltungshaftpflicht rausgeschmissenes Geld ist.
    Da ich aber nicht alleine Veranstalter der Cons war und es immer ein Orga-Team ist und war, kam es immer zum Abschluß der Versicherung. Ich wollte das Risko für alle Beteiligten so gering wie möglich halten und das war auch der Wunsch der anderen im Team.


    Wir mussten bislang nie eine Versicherung in Anspruch nehmen. Habe daher in dieser Richtung keinerlei Erfahrungen, auf die ich zurückgreifen kann (was auch gut so ist ;) )