Flauschig im Aishaus

  • Das Haus, das Akluto für Ai schräg gegenüber vom Wohnsitz des Katschmareks und seiner Frau gebaut hat, ist inzwischen lange fertig.


    Durch einen kleinen Vorgarten, der von einem hüfthohen Zaun umgeben ist und in dem nicht nur Blumen, sondern auch allerlei Kräuter und sogar Beerensträucher wachsen, gelangt man zur Haustür, die, doppelflüglig und überdacht, im Sommer oft offensteht.


    Durch diese Tür gelangt man in die Küche, die sehr groß ist und das Herzstück des Hauses darstellt. Mit einem Tisch, an dem zehn Leute Platz finden, einer gemütlichen Eckbank und ergänzenden Stühlen ist sie ebenso ausgestattet wie mit einem großen Backofen und einem Herd, daneben befindet sich ein großer Spülstein. An einer der Wände steht ein großes Küchenbuffet. Auch ein großer, gemütlicher Ohrensessel mit passendem Hocker fehlt nicht, er steht neben dem Kamin, vor dem im Winter dicke Schaffelle für die Kinder liegen.
    Neben dem Backofen ist eine Garderobe an der Wand angebracht, wo in der kalten Jahreszeit nasse Mäntel und Umhänge trocknen können.


    Gegenüber der Haustür führt eine weitere Tür in einen engen Flur, in dem eine Treppe nach oben führt. Nach hinten endet er in einer weiteren Tür nach draußen, die in den nach hinten gelegenen Garten führt, im dem einige Obstbäume, Blumen- und Gemüsebeete sich um den mehr oder weniger gepflegten Rasen gruppieren.


    Vom Flur zweigen drei weitere Türen ab: Nach links geht es durch die erste Tür in das Zimmer von Sen, der Cousine von Ai, die zweite führt in das geräumige Badezimmer mit eigenem, beheizten Zuber. Rechts gelangt man in die kleine, aber feine Bibliothek der Hausherrin, die auch ihr Büro darstellt.


    Da die Räume im Erdgeschoß alle sehr groß und offen gehalten sind,
    ist im Obergeschoß genug Raum für fünf weitere Zimmer, von denen allerdings zwei zur Zeit nicht genutzt werden.


    Nach vorn, über der Küche, befindet sich das geräumige Schlafzimmer von Ai, ein weiteres Zimmer teilen sich im Moment noch Sophie, Magnus und Caspar. Der letzte Raum gehört Groa, der Hebamme, die seit der Geburt der Drillinge auch so etwas wie Haushälterin und Kindermädchen für Ai ist und seitdem zur Familie gehört.

  • Am Abend, etwa zu neunten Stunde, sind alle drei Raubtierkinder satt und glücklich in ihren Betten gelandet. Sen hat sich heute früh zurückgezogen und Groa ist seit einigen Stunden unterwegs, um einer Bäuerin bei der Geburt zu helfen.


    Im großen Kamin hängt ein Kessel mit Wasser, auf das Ai wartet, während sie müde wieder Ordnung in die Küche bringt, Spielzeug beiseite räumt und einen letzten Abwasch erledigt.

  • Langsam nähert sich eine Gestalt dem Haus. Unschlüssig bleibt sie in einiger Entfernung stehen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Dann setzt sie sich in Bewegung und bleibt vor der Türe stehen, neugierig blickt sie sich um. Dann hebt sie die behandschuhte Hand und klopft nach einigem Zögern.

  • Ai stellt den Teller ab, den sie gerade in der Hand hat. Dann greift sie sich ein Handtuch und geht, während sie sich die Hände abtrocknet, hinüber zur Tür, die nicht verschlossen ist. Müde öffnet sie eine der beiden Flügel, in der Erwartung Kassandra vor sich zu sehen, oder Ellemir.

  • Hjaldir sieht die Tür aufgehen. Langsam greift er unter die Kapuze und schlägt sie zurück. Seine Gefühlswelt ist aufgewühlt. Er bringt ein kurzes Lächeln zustande, was schnell wieder verschwindet.


    "Hallo."


    Murmelt er verstohlen.

  • Sie tut die Verwirrung mit einer Handbewegung ab. Dann lächelt sie und nimmt Hjaldir am Arm, um ihn zum Tisch hinüber zu führen, wo sie ihn auf einen Stuhl bugsiert und dann erstmal das Handtuch auf das schon gespülte Geschiss legt.

  • Hjaldir sieht sich immer noch neugierig um.


    "Das Haus ist toll geworden. Ich habe es noch nie von Innen gesehen. Aber irgendwie scheint hier in Amonlonde jeder im Bauwahn zu sein."

  • Sie nickt dankend zu dem Kompliment und zuckt dann mit den Schultern.
    Aus dem Küchenschrank holt sie zwei große Becher, und Hagebuttentee, von dem sie ein wenig in zwei kleine Stoffsäckchen füllt und sie dann in die Becher hängt, bevor sie sie hiüber zum Tisch trägt. Dann holt sie den Kessel vom Feuer, das Wasser kocht nun, und füllt die Becher damit, bevor sie sich an die lange Seite des Tisches setzt, Tafel und Kreide in Reichweite.

  • Hjaldir nickt kurz.


    "Danke. Tee. Sehr gut."


    Er starrt gedankenversunken auf den Becher, welchen er langsam in der Hand dreht.


    "Es gab eine Zeit, da hätte ich andere Getränke bevorzugt."


    Spricht er mehr murmelnd zu sich.

  • Er blickt vom Tee zu Ai und lächelt.


    "Nein. Es ist schon ok so. Ich hatte vorhin kurz überlegt, aber ich denke dann kann ich heute Nacht nicht schlafen. Und der Tag war schon anstrengend genug."


    Hjaldir verzieht kurz nachdenklich das Gesicht.


    "Es ist lange her. Hattest du nicht Kinder?"

  • Hjaldirs Augen verengen sich kurz. Dann entspannt sich sein Gesicht.


    "Ich sehe das ich das Thema besser nicht anschneide. Ich wollte dich eigentlich...."


    Hjaldir blickt verlegen zu Boden. Dann schaut er auf und sich vorsichtig um.


    "Ich meine...ich wollte...vielleicht möchtest du morgen Abend mit mir...im Tisch...wenn du Lust hast. Ich würde gerne etwas trinken mit dir."