Die Anlegestelle von Renascân (2)

  • "Das mans weg wischen kann ist mir auch klar. "
    Taurons Stimme hatte den unterton von einem drohenden Tier.


    Er zog seinen Gehrock nach unten schwenkten den Kopf einmal noch links einmal nach rechts.Dabei war ein lautes knacken zu zuhören.


    Als er wieder sprach versuchte er ruhig und freundlich zu wirken.
    Glaubt man das einen Bären den man grad sein Junges getötet hat?


    Was gedenkt ihr nun zu unternehmen? Die Herren Gardisten?!"

  • "Tja nun..." überlegte der Wortführer und ignorierte Taurons drohenden Unterton. "Als erstes machen wir Meldung. Was weiter passiert, ist eine gute Frage. Auch wenn wir nach den Übeltätern suchen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie bekommen, eher gering, Käpt'n. So ehrlich muss man schon sein."


    Er kratzte sich kurz an seinem dünnen Bärtchen.


    "Ist ja nicht so, als hätten sie ihr Bildnis unterschrieben oder eine Adresse hier gelassen, nicht? Dann wärs ja umso einfacher."


    Dann meinte er mit einem Blick zu der Dame, die eben grade wieder aufgetaucht war.


    "Außerdem sollten wir in Hinblick auf die Dame hier vielleicht den Anstand besitzen, das Geschreibsel so schnell wie möglich zu entfernen."


    Er wühlte in seiner Tasche nach einem Lappen und bekam einen der zwei vorschriftsmäßigen Verbände zu fassen, dem er dem dritten Gardisten zuwarf.


    "Da, nimm. Mach mal weg." sagte er und deutete auf das Kunstwerk. "Nun, bisher ist sowas noch nicht vorgekommen. Oder besser gesagt bisher sind uns solche Vorkommnisse noch nciht zu Ohren gekommen. Scheinen also keine... Wiederholungstäter zu sein.
    Nehmt mir die Frage nicht übel, Käpt'n. Eine Frau auf einem Schiff ist nicht grade üblich. Vor allem in einer solchen Stellung. Sind auf Eurem Schiff alle damit einverstanden?"

  • Die Wut in seinem Bauch verschwand ein wenig.Das sie an stallten machten die Sache weiter zu verfolgen und sogar breit waren es weg zu wischen.


    "Was die Stellung dieser Dame angeht.So würde ich mir erlauben eurem Sergant auch nicht den vor würf der weiblichkeit machen.Ashaba ist genau der richteige für diesn Posten.Aber wir sollten doch unseren Ersten Maat fragen was die Manschaft da von hält."

  • Sie hätte gern geschwiegen, aber jetzt forderte man Antwort von ihr. Mit Mühe beherrschte sie ihren Zorn und zwang sich zu lächeln: " Ich habe mir den Posten hart erstreiten müssen. Aber mir ist kein Gemurre der Mannschaft zu Ohren gekommen", entgegnete sie knapp.

  • Der Wortführer winkte ab.


    "Oh, so dürft Ihr das nicht verstehen, Käpt'n. Um ganz ehrlich zu sein hätte ich im Krieg jeden für verrückt gehalten, der mir eine Frau als Vorgesetzte vor die Nase gesetzt hätte. Aber man lernt ja dazu, nicht wahr? Und auch im Alter wird man klüger. Und wenn man mal von einer Frau den Hintern versohlt bekommen hat, dann möchte mans nicht mehr missen."


    Er lachte rauh, aber gutmütig. Dann wandte er sich an Sirene und nickte.


    "Gut, dass sie nicht offen murren, muss nicht zwangsläufig heißen, dass sie damit einverstanden sind. Aber es muss ja nicht unbedingt einer von Eurer Mannschaft gewesen sein. Hier in Renascân gibt es so manchen... taurischen Hinterwäldler, der die Frauen nur am Herd sehen will. Oder im Bett."


    Er schürzte die Lippen und hakte seinen Daumen in den Gürtel.


    "Ich darf ehrlich sein: Wir suchen die Nadel im Heuhaufen. Es kann etwas böswilliges gewesen sein oder einfach der Streich eines dummen Jungen. Wir werden auf jeden Fall die Augen offen halten. Das soll nicht zu einer Serie werden. Wenn ich Euch etwas vorschlagen darf, Käpt'n: Ihr könntet Eure Mannschaft befragen und.. zur Hilfe nehmen."


    Ein verschmitztes Lächeln huschte über sein Gesicht.


    "Wenn Gardisten rumfragen, wird man ihnen vermutlich nichts sagen. Sollten jedoch... scheinbar unzufriedene Seemänner durchblicken lassen, dass sie ihren Maat für fehl am Platze halten, so könnten die Übeltäter dazu verleitet werden, sich mit ihrer Tat zu brüsten. Ihr versteht? Wenn man sie in Sicherheit wiegt, könnte jemand plappern."

  • Ein fieses Grinsen huschte über Sirenes Lippen, als der Rekrut sprach.
    Die Idee war mehr als richtig, goldrichtig sogar.
    Sie blickte Tauron an, denn letzten Endes konnte nur er darüber entscheiden, ob der Vorschlag Beine kriegen würde, oder nicht.

  • Tauron setzte ein amüsiertes Lächeln.


    Nun ich kann euch sagen sollte es einer von der Manschaft gewesen sein. So werden wir das klären und auf höher See über die Reling zugehen ist kein vergnügen.Siren wird sich drum kümmern das ihre Aufgabe.Da werden wirs sehen, ob es einer von uns war.Was ich nicht glaube, da das keiner wagen würde.


    Sollte es ein Buben Streich sein und wir erwischen ihn. Nen Schiffsjungen könnten wir gut gebrauchen.


    Desweiteren schauen wir mal.Wie sollen wir vorgehen wenn es ein Erwachsener Bürger Renascans war?

  • "Nun ja..." meinte der Gardist "Dumme Jungenstreiche sind leider nicht auf dumme Jungen beschränkt. Und sollten wir erfolgreich sein und den Übeltäter zu fassen bekommen, werden die Herren und Dame Procurator und Präfekt der Rechtsprechung nachkommen, wie üblich."


    Er machte eine kleine Pause.


    "Jedoch glaube ich nicht, dass eine Bestrafung derart drastisch ausfallen würde, wie es für Euch wünschenswert wäre."


    Er warf einen Blick zu seinem Kameraden, der inzwischen die Bordwand gereinigt hatte. Nach wie vor war ein grauer Schleier auf dem Holz, der aber beim nächsten Regenguß wohl auch verschwinden würde.


    "Wer auch immer es war, er hat keinen bleibenden Schaden an Eurem Schiff angerichtet. Vielleicht war auch das grade nicht beabsichtigt. Obs nun ein unerzogenes Gör war oder ein Erwachsener ist erst mal völlig egal. Es wird auf jeden Fall Folgen nach sich ziehen. Solltet Ihr also etwas herausfinden, so möchte ich Euch bitten dies direkt im Wachgebäude zu melden. Wir kümmern uns dann um den Rest."


    Dann zog er die Augenbrauen ein wenig hoch und fuhr fort.
    "Ich muss Euch bitten, kein.. nun ja.. nicht eigenmächtig ein Urteil zu fällen und dem Übeltäter zuteil werden zu lassen. Natürlich verstehe ich es, wenn Ihr erbost seid und demjenigen gerne selbst eine Lektion erteilen wollt. Oder Ihr."


    Er nickte Sirene zu.


    "Doch Ihr wisst ja sicherlich selbst sehr gut, dass Ihr Euch damit auf.. sagen wir mal sehr dünnem Eis bewegen würdet."


    Aufgrund der Reaktion Taurons schien er Selbstjustiz wirklich zu befürchten und hoffte durch seine Worte dem vorbeugen zu können. Schließlich würden die Exzellenzen es ganz und gar nicht gerne sehen, wenn der Käpitän selbsttätig Bestrafungen durchführte, da er dann selbst eine ebenso drastische Strafe zu befürchten hätte.

  • Auch wenn es vielleicht unangebracht war, aber Sirene, die Taurons Blick ebenso deutete, wie der Gardist, nickte und sprach: "Der Captain ist sich dieses Umstandes selbstverständlich voll bewusst. Wir werden sehen, wer hinter dieser...Schmiererei steckt und dann werden wir sehen, was ihn erwartet. ", ihr grimmigger Blick zu den relativ sanft gesprochenen Worten bildet einen Kontrast, aber der Rekrut kann sehen, dass sie es ehrlich meint.
    "Wir werden in keinem Fall dem geltenden Recht zuwider handeln. Auf dem Festland. Sollte es aber auf See geschehen, dass wir den Übeltäter fassen, so ist UNS das Rechtsprechen vorbehalten", erinnerte sie den Rekruten freundlich.

  • "Macht euch keine sorgen wenn es niemand von meiner Mannschaft war werd er bei euch angezeigt.Sollte es aber einer meiner Seemänner gehen werde und muß ich es auf meinem Schiff bestrafen denn das kann und werde ich nicht durch gehen lassen."Was die Aturität meines Ersten Maates untergräbt."



    Tauron drehte sich um zu Sirene.Er hatte Haltung an genommen.


    "Sirene, schmeiß die Seeschweine aus den Matten.Ich will das sie in drei Augenblicken an Deck sind."

  • "Aye, mein Captain!"


    Sie salutierte, dann stapfte sie den Stek rauf und die Stiegen, die unter Deck führten hinunter. Keine zwei Sekunden später hörte man ihre rauhe Stimme brüllen: "Aufstehen, ihr Landratten! Los, hoch mit euch! Wer saufen kann, der kann auch früh aufstehen! Is mir scheiß-egal, dass du Schädelweh hast, Jack! Ich erwarte euch in drei Augenblicken an Deck. Und wehe, ihr seht nicht präsentabel aus!"


    Sie verließ die Mannschaftsquartiere und begab sich an Deck, wo sie ihren Säbel gegen ihre Stiefelspitzen schlug, dass es klirrte.



    Circa zweieinhalb Minuten später kamen die ersten, ziemlich verkaterten Männer, unrasiert, aber gewaschen an Deck. Das hatte Sirene ihnen gleich zu Anfang eingetrichtert, dass sie ihrem Captain unter anderem Ehre machten, wenn sie einigermaßen anständig aussahen.
    Sogar der Schiffsjunge Jack, der mit benommenem Blick in die Welt starrte, mit Augenringen, die so tief hingen wie die Segel, wenn sie nass waren...


    "So, ihr Kielschweine! Antreten und Haltung annehmen!", befahl Sirene in militärischem Ton.
    Dann drehte sie sich zu Tauron um und salutierte: "Captain. Mannschaft vollzählig angetreten!"

  • Zu den Rekuten meinend.


    Wenn dann alles geklärt ist.Zupfte an seinem Dreispitz zum Gruß und ging.



    Bevor die Mannschaft an getreten war Stand Tauron Hinter Sirene mit den Handen hinterm Rücken verschrenkt.


    Als die Mannschaft angetreten war.
    An die Mannschaft Gerichtet.


    Wenn irgend jemand von euch die Schweinerei an mein Schiff geschmiert.Hat er jetzt die möglichkeit sich zustellen.Sollte ich später dann davon erfahren das es einer von euch war.Kennt nur die See gnade.Ich Asalto werde nur auf den jenigen spuken.


    Tauron sprach laut aber ruhig.Sein Gesicht verbarg nicht den Zörn der in ihm war.
    Jeder in seiner Mannschaft wuste entweder jetzt oder die See.

  • Mit einiger Erleichterung hatte er die Bestätigung aufgenommen, dass die beiden nichts eigenmächtig unternehmen würden. Obwohl Tauron sich abgewandt hatte, blieben sie noch stehen. Es war nicht direkt das Schauspiel, das sie nicht verpassen wollte. Obwohl das zugegebenermaßen schon etwas für sich hatte.


    Aufmerksam musterten sie die Gesichter der angetretenen Matrosen. Die meisten sahen noch recht müde aus. Einige schienen noch nicht ganz bei sich. Andere wiederum warteten scheinbar neugierig ab, was Grund für die Aufregung war.


    Doch auch nach Taurons Ansprache war keinem von ihnen ein Schuldbewusstsein anzusehen. Entweder sie waren alle gute Schauspieler oder aber wirklich unschuldig. Nachdenklich kaute der Gardist auf seiner Unterlippe.

  • Ein alter Seemann "Rasmus" trat vor.Grußte und sprach.


    "Asalto" darf ich frei sprechen"


    Tauron nickte.


    Rasmus schaute seine Kammeraden an und dann wieder Asalto.
    " Ich spreche denke ich hier für jeden.Das niemand von uns, diesen Schandtat beganngen hat.Eher würden wir uns selbst Kiehl holen als die Asalto Ehilos zu beschmutzen."
    Er trat wieder in die Reihe.


    Taurons sah etwas freuntlicher aus.
    "Gut Männer dann ist ja alles klar.


    An Sirene gerichtet.
    "Du weist was du zu tun hast.Ich will aber keine Selbstjustize."

  • "Aye, Captain!", Sirene salutierte und ließ die Mannschaft abtreten. Jeder ging seiner Arbeit an Deck nach, während die erste Offizierin sich mit dem Säbel an die Stiefel schlug, wie sie es immer tat, wenn sie nervös war.


    Ihre kalte Wut sprach nur aus ihren Augen, den Kopf jedoch trug sie hoch. Keiner sollte sehen, dass sie das getroffen hatte.

  • Es ist schon am Dämmern, als man in der Ferne Segel erkennen kann.
    Mit den letzten Sonnenstrahlen legt das kleine Handelsschiff aus Amonlonde anlegt.


    Den leichten Streit der zwischen dem Kapitän und einem Beauftragten der Hafenmeisterei, der sich darum dreht, dass die Ladung erst morgen gelöscht werden soll Mangels arbeiter ignorierend verlässt Meanor das Schiff in Richtung seines Hauses.


    Wenig später wird Meanors gepäck auf eine kleine Kutsche geladen und ihm hinterhergefahren. Woher der Priester um die Uhrzeit noch Leute gefunden hat, die sowas machen konnte sich der Kapitän auch nicht erklären. Der Hafenmeister zuckte nur kurz mit den Schultern und ging wieder seiner Arbeit nach.

  • Sie nickte, saluiterte und sah ihm nach, als er von Bord ging.
    Dann schickte sie sich an, die Mannschaft zu befragen. Vom Smutje bis zum Leichtmatrosen nahm sie jeden unter die Lupe, sprach mit ihnen, hart, wie freundlich. Aber sie war sich sicher, keiner würde, wenn er denn damit etwas zu tun hätte, vor ihr den Mund aufmachen.

  • 'Alle Himmel, wieso hatte sie nicht doch einfach das Portal genommen? Ganz einfach, weil das Portal sie nicht direkt nach Magonien bringen konnte. Immer diese Welten mit noch keinerlei Portalanschluss' - So oder zumindest so ähnlich kreisten die Gedanken im leicht grünlichen, glasigen Blickes einen Punkt am Horizont fixierenden Gesicht einer Halbfee, die sich mit beiden Händen an der Reling eines Schiffes abstützte und sich bemühte, ein nicht ganz so jämmerliches Bild abzugeben, wie sie sich innerlich fühlte.


    Sie hatte sich eine Schiffspassage vom nächsten Hafen genommen, außerhalbs Talainths und Aruuns und war auf direktem Wege nach Renascân gesegelt.


    Oder vielmehr, sie war die meiste Zeit an Deck, klammerte sich an die Reling und starrte die See an. Denn, auch wenn es Elfen gab, die die Schifffahrt sehr schätzten, Glanwen gehörte nicht zu ihnen. Wohl liebte sie das Meer über alles, so wie es viele ihres Volkes taten, doch das Hin-und-Herschaukeln des Schiffes verursachte ihr oft noch Unbehagen.


    Jetzt war sie froh gewesen, als der Ausguck "Land in Sicht" gemeldet hatte, sie atmete den frischen Meeresduft und den Duft nach Gewürzen und frischen Pinienbäumen ein, als sie den Küstenstreifen Renascâns immer näherkommen sah.


    Etwa anderthalb Stunden später ließ man die Planke runter und die ersten Passagiere und Seeleute verließen das Schiff. Glanwen war noch froher, als sie wieder auf dem steinernen Kai des Hafens stand.
    Ja, der Boden war fest!
    Ihre Blicke richteten sich gen der hübschen Stadt, zu der Renascân immer mehr erblühte und ihre Augen begannen erwartungsvoll zu leuchten. Ihr Haus war fertig. Endlich, endlich endlich durfte sie etwas ihr eigenes Zuhause nennen! Wie lange hatte sie auf diesen Tag gewartet.
    Mit eiligem Schritt folgte sie der kleinen Straße in Richtung der Stadtmitte.


    -------------------------------------->> weiter bei Glanwens Haus