Der singende Wald 2

Doch allzu lang währt der Abschied nicht, erhebt sich der Mondelb doch kurz darauf. "Dann wünsche ich dir noch eine... ereignislose Wacht." Er nickt ihr mit einem Lächeln zu, bevor er sich zum Ausgang wendet und ohne sich noch einmal umzudrehen nach draußen in die Kälte verschwindet.

Sie hebt ihre Hand und macht eine wegwischende Bewegung, worauf die Runen an den Höhlenwänden aufglühen und wieder im Nichts verschwinden.

Dann legt sie sich auf die Felle zurück, auf der die beiden Elben eben gesessen haben und schliesst ihre Augen.

Da war eine Sicherheit, zerbrechlich aber da...

Ein wenig noch verfolgen ihre Gedanken den Gehenden, bis sie schliesslich verebben...ihr Meditationszyklus beginnt und dieses Mal suchten sie ihre Dämonen nicht in den Träumen heim... zum Ersten mal seit sechs Wintern.

Vier Stundenkerzen später...

Liegt die Höhle leer aber magisch gesichert im Wald. Die Wärmsteine sind auf ein Minimum hinuntergefahren, so dass so gut wie kein Licht aus dem Ausgang dringt.

Tear'asel hatte sich, als sie erneut erwacht war auf den Weg zu Silia gemacht, um dem Plan, den Endúneath und sie bezüglich Nyareth und den anderen gemacht hatten, in die Tat umzusetzen - sie hoffte nicht nur auf Verständnis der Seherin, sondern ihre ganze Unterstützung.

Vom Estel Haeron kommend...

erreicht die Elbe nach einiger Zeit Wegstrecke wieder den singenden Wald und schickt sich an ihre Sachen zu holen. ihre Füße hinterlassen kaum Abdrücke im Schnee, wie es typisch ist für ihr Volk, wobei sie noch immer ein wenig unter den Nachwirkungen des Kampfes mit Baul und dem unfall vorher leidet und so langsamer und nicht ganz so schnell und gewandt voran kommt, wie man es sonst von ihr gewohnt ist.

Nachdem Malglin recht unruhig geschlafen hat, wandelte er am nächsten Tag ziellos durch Amonlonde.

Schließlich steht er vor dem singenden Wald und seine Absicht fällt ihm ein, das er sich noch mit Tearasel unterhalten wollte.

Sein Zusammentreffen mit Tear wirkt ihm wie ein Wink des Schicksals.

Sie treffen sich sozusagen auf halben Wege... Als die Elbe Malglins Antlitz registiert ist sie zunächst irritiert, doch dann sicher, weshalb er hier ist... also tritt sie ihm offen entgegen, in dem sie sich zwischen zwei Bäumen löst.

"Mae Govannen, Malglin."

Malglin hebt die Hand zum Gruß.
"Sei gegrüßt, Tearasel. Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen, denn ich würde mich gerne mit dir ein wenig unterhalten."

Sie schüttelt sachte ihren Kopf und tritt schließlich zu ihm.

"Ich habe dich fast erwartet. In einigen Schritten gibt es einen kleinen Steinkreis, wo man sich setzen kann. Unterhalten wir uns dort."

Ihrem Deut mit der Hand nach, offenbart sich ein kleiner Pfad abseits des Weges und verliert sich im Wald.

"Das Wetter scheint mir nicht so nach einer Unterhaltung draußen. Wäre es möglich, das wir uns irgendwohin zurückziehen können, wo wir etwas wettergeschützter sind? Das Wetter sieht nach Schnellfall aus.
und deutet auf den Himmel.

"Das ist möglich, erfordert jedoch einen kurzen Fußmarsch. Ich bin auf dem Weg zu "meiner" Höhle, um meine Sachen zu holen. Wir können dort im Warmen sprechen."

Mit diesen Worten wendet sie sich einem anderen Pfad zu und bald darauf umgeben beide dicht aneinandergereihte Bäume. Im Halbdunkeln ist kein Weg auszumachen aber Tear'asel führt Malglin sicher durch den singenden Wald, bis in kurzer Entfernung eine Höhle zu sehen ist, die sie zielstrebig ansteuert.

Kurz vor dem Eingang glimmen arkane Muster auf, ein Schutzzauber wie Malglin schnell feststellen kann. Die Elbe hebt ihre Hände, spricht ein paar kurze Worte und senkt sie dann konzentriert wieder. Der Schutzzauber fällt und Malglin kann eintreten.

Malglin tritt ein und fühlt sich gleich wie zuhause.

"Ich hoffe, du kannst über den Zwischenfall mit Baul sprechen? Oder überfalle ich dich damit?"

Irritiert hebt sie ein Braue, kurz nach dem eine ihrer Hände über den Wärmstein gleitet und dieser sich aktiviert.

"Natürlich kann ich darüber reden, wieso denkst du, dass nicht?"

"Ich war nicht so sicher, wie du die Situation aufgenommen hast. Ich würde gerne die Situation auch mit deinen Worten hören. Viele drumherum haben da sehr dramatische Worte gewählt. Bzw. alle außer Baul und anscheinend dir."

Sie nickt.

"Ich bemühe mich dir alles so objektiv wie möglich zu schildern, doch ich kann nur für mich selbst sprechen, weder was zuvor, noch danach geschah, abgesehen von dem was mir Endúneath berichtet, liegt nicht in meiner Macht, mit Wahrheit zu bedenken."

Dann sprich einfach über die Dinge, die du gesehen hast. Fangen wir damit an, das du irgendwie wahrgenommen hast, das sich jemand dir genähert hat? Oder hattest du vorher schon ein merkwürdiges Gefühl?

"Ich war allein, als sich spürte, wie eine dunkle Entität aus Wut, Zorn und dem Gedanke zu zerstören aus der Richtung in der die Mondelbensiedlung liegt, näher kam. Ich hörte den Schrei eines sterbenden Tieres... und somit ging ich der Entität entgegen... denn sie näherte sich dem Mittelpunkt des singenden Waldes und sie hätte ihn womöglich erweckt. Also stellte ich mich ihm in den Weg."

Sie schweigt kurz um ihre Gedanken zu sammeln.

"Ich habe selten soviel Wut und tiefen Zorn, Uneinigkeit und den Willen zu zerstören erlebt. Worte des Abyss drangen an mein Ohr, schmeichelnd, fordernd, sie weckten das Monster in mir...aber ich widerstand."

"Worte hielten jenen dunklen Nebel auf, er wendete und trat auf mich zu, als ich ihn vehement aufforderte innezuhalten und gegen mich zu kämpfen, anstatt gegen den Wald und seine Tiere. Es war meine Pflicht als Elbe und als Wächterin, dies zu tun - und so folgte er meiner Herausforderung. Lieber ich, als das, was ich liebe."

"Du erkanntest seine Signatur, oder an was erinnte dich das Wesen, was dort wütete?

Dann sprachst du davon: Du stelltest dich dem Wesen entgegen. Hat es zu dir verständlich gesprochen?

Vielleicht noch eine Zwischenfrage: Du sprachst davon, Wächterin. Meinst du deinen Status bei den Mondelben oder den Verständnis zur Natur wegen deiner elbischen Natur?"

"Signaturen... Gefühle Malglin...ich habe Gaben, die mich empathisch vieles eher wahrnehmen lassen, als meine Magie," korrigiert sie ihn sanft. "Ja es sprach verständlich zu mir, sagte ich soll es in Ruhe lassen, meines Weges gehen, doch das konnte ich nicht. Ich bin eine Wächterin, dessen was mich umgibt, meiner Heimat, meiner Freunde, das ist mein Kodex. Ich leiste dem Folge... bin was ich schütze."

"Er sprach den ersten Zauber, eine Kugel der Dunkelheit, der ich mit Licht...viel Licht begegnete...er zerstörte den Zauber und webte einen anderen...dann stand er vor mir, in die Schatten gehüllt doch mit einer Waffe in der Hand, auf der die Macht des Dunkelfeuers lag... in dem Augenblick wußte ich, das ich unterlag...aber ihn davon abgehalten hatte...den Wald zu schänden."

"Du warst mit ihm zu dem Zeitpunkt noch alleine? Wie geht es weiter? Du wußtest, um wem es sich handelt?"

"Ich wußte es in dem Augenblick, da er vor mir stand, seine Magie ist mir bekannt, seine Macht...durch einen Zauber, der ihn analysierte...seine Zauber offenbarte, wurde es mir letztlich zur Gänze bewußt... dann waren die Mondelben da, analysierten, stuften die Bedrohung ein...doch sie handelten noch nicht... er drohte ... Endúneath ein Leid anzutun und das nahm ich als Ausgangspunkt, um die Mächte, die du von allen noch am besten kennst, gegen ihn einzusetzen. Ablenkung zu schaffen, damit er sich wieder mir zuwendet, statt ihnen und so geschah es."

"Wir gingen aufeinander los und die Mondelben reagierten, ich weiß nicht welcher Zauber oder welche Waffe Baul traf aber er wehrte sie ab während wir uns aneinander nährten... letztlich schaffte er es, dass ich in ohmacht sank, was danach folgte, weiß ich nicht mehr"