Ein Haus im südwestlichen Stadtteil

  • Thiran betrachtet den am Boden liegenden Elben eine Zeit lang, dann wendet er sich den beiden Frauen zu.


    "Er hat wohl ein Zimmer im brennenden Tisch."
    als sein Blick den von Anna trifft wird er ein wenig rot und zieht die Schultern hoch.
    "Was siehst du mich so an?"

  • "Ich frage mich wie ich uns vor so etwas schützen kann", antwortet sie langsam während sie seinen Blick festhält.
    Warum hast du mir davon nicht erzählt? Glaubst du ich kann damit nicht umgehen? Meinst du ich werde übermütig wenn ich herausfinde, daß mein Gefährte der Kronprinz von Teranbar ist?
    "Damit nicht einer von uns das nächste Mal derjenige ist, der am Boden liegt..."

  • Thiran lässt den Kopf hängen, als ihre Frage ihn erreicht.


    *Ich... ich wollte es nicht. Ich will nicht Kronprinz sein. Und es wird wahrscheinlich auch nie wichtig sein. Ana'ren ist König und soll es auch bleiben.*


    "Wir werden etwas finden dich und die Kinder zu schützen."
    Er blickt zu der Elbe, die fast regungslos auf ihrem Stuhl sitzt.
    "Es gibt Magie mit der wir das Haus schützen können, aber bevor wir sie einrichten sollten wir den entsprechenden Stellen bescheid geben."

  • Er guckt kurz verwirrt.
    "Nein, der Akademie wegen der Magie und vielleicht auch den Mondelben, damit die nicht schon wieder in Panik aufgelöst vor unserer Türe stehen."


    Er wendet sich von dem Toten ab.
    "Den Leichnahm werden wir wohl Ana'ren übergeben."


    Unsicher blickt er zu Silia, dann steht er auf, aber vorher werde ich seine Sachen aus der Taverne holen.

  • "Kann ich euch alleine lassen? Dann werde ich zum brennenden Tisch gehen und seine Sachen holen."


    Er blickt erst zu Anna, dann zu der Seherin, die immer noch ohne Regung auf dem Stuhl sitzt.
    Beunruhigt tritt er näher doch es erfolgt keine Reaktion, auch nicht, als er sie vorsichtig an der Schulter berührt.


    Plötzlich zuckt die Elbe zusammen und ergreift seine Hand mit einem brutal festen Griff. Dunkelheit lodert in ihren Augen auf, dann Erkennen.


    "Entschuldige..." murmelt sie und lässt seine Hand wieder los.


    Thiran schüttelt den Kopf und tritt zurück. Er reibt sich die Schläfen um die Kopfschmerzen zu vertreiben, die er plötzlich hat. Der Kontakt zwischen ihm und der Seherin war so kurz, dass er ihn kaum bemerkt hat und hätte sie ihn nciht erkannt... nun ja, dann müsste er sich auf jeden Fall keine Sorgen mehr über Attentäter machen...

  • Die Elbe entgegenet erst nichts. Erst als Thiran ein paar Minuten weg ist wendet sie sich Anna zu.


    "Ja und nein."
    sie atmet tief durch
    "Ich arbeite mit Kassandra zusammen an ihren Fähigkeiten und im Zuge dieser Arbeit werde ich mit Dingen konfrontiert, die ich lange zurück gedrängt habe.


    Hinzu kommt, dass ich nicht sonderlich gut darin bin meinen Zorn zu kontrollieren. Ich habe zu lange ohne jeglichen Zorn gelebt um ihn jetzt einfach zu beherrschen."


    Sie deutet in die Richtung, in der sie die Leiche vermutet.
    "Aber seine Tat macht es mir schwer den Zorn in seine Schranken zu weisen."


    Anna kann spüren, dass die ruhige Fassade wirklich nichts anderes ist als eine Maske über einem Zorn der wild tobt und droht bald hervor zu brechen.
    Silia vermeidet über die Tat oder die eventuellen Hintergründe überhaupt nachzudenken. Allein der Gedanke, dass jemand aus ihrem Volk...


    Dunkelheit zieht sich um die Seherin zusammen, als ihre Gedanken nun doch zu dem Verrat wandern... zu dem Ungeheuerlichen ... zu...

  • Anna beobachtet die Veränderung nicht nur aus physischer Distanz.
    "Ist das so ungewöhnlich?", fragt sie.
    In der Gesellschaft, in der sie sich bis vor zwei Jahren noch bewegt hat wurde ein Mord nur als weiteres Mittel der politischen Einflußnahme erachtet.
    Auch diesem Selektionsdruck nicht mehr ausgesetzt zu sein hatte eine Erleichterung bedeutet.
    Sie hat sich nie Gedanken darum gemacht, ob das in elbischer Gesellschaft anders war.

  • "Was?"
    Zorn lodert fast sichtbar um die Elbe, die nun aufsteht und sich vor Anna stellt.
    "Das ich darüber zornig bin, dass jemand die meinen umzubringen versucht? Das ich diesen Verrat spüre, als würde..."


    Die Türe hinter ihr fliegt auf und Thiran steht darin.
    Silia fährt zu ihm herum und streckt eine Hand aus. Dunkelheit greift nach dem Elben, der nur noch aufschreit
    "Anna... rauf, geh zu den Mädchen"


    Das Gesicht der Seherin verzieht sich voller Wut. Sie fletscht die Zähne und geht auf den Elben zu.
    Dann bleibt sie zwischen Anna und Thiran plötzlich stehen.
    "Nein, neinneinneinnein...."
    Sie greift sich an die Kopf und sinkt auf die Knie.
    Dunkelheit umlodert sie und hüllt sie ein, zieht sich um sie zusammen.

  • "Nein!" Anna läßt nicht zu, daß Thiran sich vor sie stellt und aus dem Raum schicken läßt sie sich auch nicht. Oben beginnt Estelle zu weinen und man kann Ellemirs beruhigende Stimme hören.
    "Ihr habt euch nicht mal so weit im Griff, daß ihr Freund von Feind unterscheiden könnt", stellt Anna kalt fest.
    "Das solltet ihr schleunigst ändern, sonst bedarf es keines weiteren Meuchlers mehr."
    Sie weiß, daß ihre Kraft bei weitem nicht an die der Seherin heranreicht, trotzdem stellt sie sich ihr entgegen. Und auch um sie verdichtet sich die Dunkelheit.

  • Thiran tritt energisch zwischen Anna und die Seherin
    "Nein, ihr seid beide wahnsinnig, wenn ihr glaubt, dass ich das hier erlaube."
    Die Dunkelheit um die Elbe nimmt langsam ab, aber sie bleibt weiter hocken.


    "Ja, da hast du recht, Anna, das bedarf es dann nicht mehr. Aber viele andere Dinge werden dann noch geschehen, die viel schlimmer wären als dein tot."
    Die Stimme der Elbe ist leise und müde.
    "Glaubst du wirklich ich wüsste nicht, dass ich meinen Zorn beherrschen lernen muss?"

  • Anna greift nach Thirans Hand.
    Es ist ihr tatsächlich weniger darum gegangen, Silia die Notwendigkeit der Selbstbeherrschung nahezulegen, als darum sie jetzt in diesem Moment wieder zu Verstand zu bringen.
    "Dann tut das", sagt sie. Die Stimme hat den schneidenden Ton verloren und das Lodern der wilden Magie ebbt ab.
    "Es ist bitter nötig..."

  • Es ertönt ein energisches Klopfen von der Türe zum Garten.


    Thiran blickt verwundert zu der Tür, dann zu der am boden hockenden Elbe.
    Mit einem Schulterzucken drückt er erst kurz Annas Hand, dann schließt er die Tür zur Straße und geht zur Gartentür.


    Als er die Türe öffnet weicht er ungewollt eine Schritt zurück und gibt den Blick auf drei Elben frei. Der vordere von ihnen hat eine leichte aber wiederstandsfähige Lederrüstung an, die beiden anderen sind schwerer gerüstet.


    Ana'ren starrt Thiran einen augenblick an, dann geht er wortlos an ihm vorbei ins Haus. Die beiden schwer gerüsteten lässt er draussen stehen und schließt die Türe.


    Er blickt sich um, sein Blick verharrt kurz auf Anna und er begrüßt sie mit einem knappen Nicken, dann geht er zu seiner Frau, hebt sie ohne viel Umstand auf die Füsse und bringt sie zu dem Stuhl in dem sie kurz zuvor gesessen hat.


    Thiran ist neben der nun geschlossenen Türe stehen geblieben und ist sehr bleich geworden.

  • Anna steht sehr still, doch wenn sie gekonnt hätte, hätte sie sich noch mehr in den Schatten zurückgezogen. Sie kennt den fremden Elben nicht, aber seines und Thirans Gebaren lassen nur einen Schluß zu.
    Sie läßt Thirans Hand los doch ob das noch hilft weiß sie nicht.